Sang- und klanglos

Die Verwunderung darüber, daß die Heine-Buchhandlung auf der Lotharstraße zugemacht hat, wird vielleicht von der Verwunderung darüber, daß es sie überhaupt noch so lange gab, übertroffen.

Öffnungszeiten! Die Buchhandlung (Universität gegenüber) hat im Semester an zwei Tagen geöffnet, jeweils für 5 Stunden, in den Semesterferien nur an einem Tag in der Woche, auch nur für 5 Stunden. Oder: Betriebsferien 6 Wochen lang.

In den 70er Jahren hat die Braunsche Buchhandlung (Stammhaus: Königstraße, damals eine der zehn größten Buchhandlungen in der BRD – heute gar nicht mhr existent) hier eine ihrer zwei Filialen aufgemacht, die von der Universität den Titel „Universitätsbuchhandlung“ bekam (so darf man sich nicht selber nennen).
Als Braun sein Unternehmen aufgab, übernahm die renommierte Essener Heinrich-Heine-Buchhandlung die Filiale, die durch ihre Unambitioniertheit geprägt war. Hier wurden zuletzt nur noch leere Regale verwaltet. Die AOK-Studentenberatung als Untermieter brachte ein bißchen Frequenz.

Ein Buchladen unter Vermeidung jeglichen Anflugs von Romantik.
Was macht ein Hauseigentümer mit einem leeren Ladenlikal?
Fast Food (fast Food)? Oder: Boutique? Oder Friseur? Oder: Schmartfons der übernächsten Generation – are you ready?

2 Gedanken zu „Sang- und klanglos

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