Alexandra Kollontai 150. Geburtstag

Neu in der Weltbühne über Alexandra Kollontai:
Katharina Volk (Hrsg.): Alexandra Kollontai oder: Revolution für das Leben. Dietz Verlag Berlin. 176 S. Mit 6 Abb. 12 €
Mit ihren Vorstellungen von einer »neuen Moral« und »freier Liebe« war Alexandra Kollontai (1872–1952) ihrer Zeit voraus. Sie selbst bezeichnete sich als sexuell emanzipierte Kommunistin, die das Schicksal von Frauen zum Sozialismus geführt habe. Alexandra Kollontai kämpfte in der Russischen Oktoberrevolution und wurde 1917 Volkskommissarin für soziale Fürsorge. Weltweit war sie die erste Frau im diplomatischen Dienst, als sie 1922 die junge Sowjetunion im Ausland vertrat.
Kollontai war überzeugt, eine Revolution könne nur erfolgreich sein, wenn sie das gesamte Leben revolutioniert. Sie übte nicht nur scharfe Kritik an der monogamen, lebenslangen Ehe, sondern auch am bürgerlichen Verständnis von Elternschaft. Damit machte sie sich nicht nur Freunde unter den Genossinnen und Genossen. Sie forderte ein neues Verständnis von Liebe, das dem der Solidarität ähnelt, und neue Formen des Zusammenlebens, die Zusammenhalt und Gemeinschaft fördern. Ihre Ideen sind noch immer Utopie, aber noch immer aktuell in einer Zeit, in der Kollektivität im Sinne von Solidarität und Gemeinsamkeit über Gren-zen hinweg dringender denn je ist.
Zur Herausgeberin:
Katharina Volk, geb. 1981, Politikwissenschaftlerin, promovierte am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und arbeitet als politische Sekretärin bei der IG Metall. In ihrer 2018 erschienenen Dissertation »Von der Gesellschaftsanalyse zur Utopie« setzt sie sich mit Theorien aus der Arbeiter- und der Frauenbewegung auseinander und analysiert den Widerspruch zwischen Erwerbs- und Familienarbeit und die daraus entwickelten utopischen Ideen zur Überwindung dieses Widerspruchs. Zuletzt erschienen ist ihr Beitrag »Was die Kybernetik vom Feminismus lernen kann. Oder: Warum wir der Technik nicht das Feld überlassen dürfen« (in: Timo Daum/Sabine Nuss (Hrsg.): Die unsichtbare Hand des Plans, Berlin 2020).

Neu in der Weltbühne von Alexandra Kollontai:
Alexandra Kollontai: Die Situation der Frau in der gesellschaftlichen Entwicklung. Vierzehn Vorlesungen vor Arbeiterinnen und Bäuerinnen an der Swerdlow-Universität 1921. Manifest Verlag. 240 S. 12,90 €
In den 14 Vorlesungen, die Alexandra Kollontai an der Swerdlow-Universität gehalten hat, verfolgt sie die verschiedenen Perioden der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung und untersucht, wie sich auf dieser Grundlage die Stellung der Frau änderte. Sie beginnt beim Urkommunismus und geht über die Antike, den Feudalismus, die kapitalistische Epoche bis hin zur Zeit nach der Oktoberrevolution. Dabei analysiert sie ebenfalls die bürgerliche Frauenbewegung, die ab dem 19. Jahrhundert entstand.
Im letzten Drittel erläutert sie, wie sich die Stellung der Frau durch die Oktoberrevolution und die Politik der Bolschewiki änderte. An letzterer hatte sie als erste Ministerin der Weltgeschichte – als Kommissarin für Wohlfahrt im Rat der Volkskommissare – selbst prägenden Anteil.
Sie hielt diese Vorträge mit der Perspektive, dass der Aufbau der sozialistischen Wirtschaft die materiellen Grundlagen dafür legt, der Unterdrückung der Frau ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.
Alexandra Arnsburg ordnet in ihrem Vorwort einige Aussagen Kollontais, die möglicherweise wenig oder sogar missverständlich sind, in den Kontext der heutigen Bewegungen ein.
Steve Hollasky gibt mit seinem biographischen Abriss zu Beginn des Buches einen Überblick über die Lebensstationen und das Wirken der Autorin selbst.
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Alexandra Kollontai war früher eine in linken Kreisen sehr gefragte Autorin. In unseren Altbeständen / Antiquariat findet man noch was von früher.
Zum Beispiel:
Wege der Liebe
und
Autobiografie einer sexuell emanzipierten Kommunistin
Fragen Sie nach.

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Vor allem das VERSANDGESCHÄFT müßte dringend erweitert werden.

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Carole King

Carole King ist eine US-amerikanische Sängerin und Song-Schreiberin.
Sie ist eine der ganz Großen.
Gestern hatte sie Geburtstag. Sie wurde 80 Jahre alt.
Schon 1961 wurden ihre ersten Songs veröffentlicht. Sie mußte erst überredet werden, ihre Songs selbst vorzutragen und aufzunehmen. Ihr Album Tapestry (1971) ist ein Meilenstein in der Geschichte der Rock-Musik.
Ihren 60. Geburtstag feierte sie auf Kuba mit Fidel Castro, um ein Zeichen zu setzen gegen die aggressive Politik des seinerzeitigen US-Präsidenten Bush.
Ihr von Aretha Franklin übernommener Song „You Make Me Feel Like A Natural Woman“ wurde zur Hymne schwarzer und weiblicher Emanzipation.
John Lennon sagte mal, er würde gern so gute Songs schreiben können wie Carole King. Und John Lennon war nicht irgendwer.

Wo waren Sie gestern Abend?

Wo Sie gestern Abend waren, spielt hier jetzt keine Rolle.
Wahrscheinlich WÄREN Sie gestern Abend im Syntopia gewesen bei der Veranstaltung der DFG-VK im Rahmen der Duisburger Akzente zum Thema „Mauern“.
Unsere Veranstaltung HÄTTE den Titel „Die Mauer als Chance“ gehabt und wurde auch vom Festivalbüro angenommen. Aber dann sind – Sie wissen es – die ganzen Akzente Krohna-bedingt abgesagt worden.
Um Sie nicht ganz leer ausgehen zu lassen, und damit Sie sich ungefähr vorstellen können, was gestern zu sehen/hören gewesen WÄRE, hier nochmal ein paar Ausschnitte der Syntopia-Lesung vom 17. September 2015.

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Letzten Sonntag „Tatort“ gesehen? „Incels“ sind eine reale Gefahr.

Nicht zufällig wurde dieser Film am Vorabend des Internationalen Frauentages gesendet. Thema waren die „Incels“, eine neue, aber in Traditionen verwurzelte Variante fanatischer und militanter Frauenfeindlichkeit mit einem kaum noch berechenbaren Gewaltpotential.
Der Film schaffte Klarheit über die enge Beziehung von Frauenhass, Rassenhass und Rechtsextremismus, über konkrete Zusammenhänge – von Christchurch bis Halle, auch das Zaudern und Versagen staatlicher Stellen, wenn es gegen rechts gehen müßte, wurde zumindest angetippt.

Ein Standardwerk über Incels, dieses gern übersehene, aber nicht übersehbare Phänomen, empfehle ich.
Neu in der Weltbühne:


Veronika Kracher: Incels. Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults. Ventil-Verlag. 280 S. 16 €
Bevor Alek Minassian im April 2018 mit einem Auto in eine Menschenmenge in Toronto raste und zehn Menschen ermordete, hinterließ er auf Facebook folgende Nachricht: »The Incel rebellion has already begun! All hail the Supreme Gentleman Elliot Rodger!«. Elliot Rodger hatte 2014 auf dem Campus der Universität von Kalifornien in Santa Barbara sechs Menschen getötet und 13 weitere verletzt. Er hinterließ ein über hundert Seiten langes Manifest, in dem er seine Taten begründete: Sie seien ein Racheakt gegen Frauen, die ihm Liebe und Sex verweigert und demzufolge den Tod verdient hätten.
Dies sind nicht die einzigen explizit gegen Frauen gerichteten Attentate, die von sogenannten »Incels« verübt worden sind. »Incels« ist die Kurzform für »Involuntary Celibates« – unfreiwillig im Zölibat Lebende. Sie treffen sich in Onlineforen und auf Imageboards und lamentieren darüber, keinen Sex zu haben, obwohl dieser ein naturgegebenes männliches Grundrecht sei. Im mildesten Falle artikuliert sich ihr Denken in Depressionen und Selbstmitleid, im schlimmsten Falle in der Glorifizierung von Kindesmissbrauch, sexueller Gewalt oder dem Femizid. Incels sind jedoch keine »schwarzen Schafe« oder »Ausnahmeerscheinungen« innerhalb der kapitalistisch-patriarchalen Verhältnisse, sondern Ausdruck einer Gesellschaft, in der die Abwertung des Weiblichen an der Tagesordnung ist.
Obwohl Incels schon zahlreiche Gewalt- und Terrorakte begangen haben, wird das Phänomen gerade im deutschsprachigen Raum bisher nur sehr oberflächlich analysiert. Dieses Buch, das die Geschichte der Bewegung nachzeichnet, die Memes und Sprache der Incels erklärt, ihre Ideologie analysiert und eine sozialpsychologische Auseinandersetzung mit diesem Online-Kult anstrebt, wird diese Lücke füllen.

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Brot und Rosen

„Ich hab genug von diesen breiigen Sonntagssprüchen,
und diesen Führungskräfteschweiß kann ich nicht länger riechen.“
Degenhardt

Daß der 8. März nicht der „Weltfrauentag“ ist, wie oft dahergesagt, sondern der INTERNATIONALE FRAUENTAG, scheint sich langsam auch in den „Medien“ herumzusprechen. Das ja.
Heute in der Zeitung (WAZ) ein Kommentar. Da ist von „50 Prozent der Menschheit“ die Rede. Und schon zwei Sätze weiter geht es dann wieder um Fehlanzeige bei Frauen in Leitungsposten „in der Wirtschaft“.
Führungskräftefeminismus. Feminismus für die besseren Kreise. Sowas bleibt übrig.
Und erinnert daran, daß der WEG NACH OBEN ein Niedergang ist, wird man von der Ruferin in der Wüste.

Erinnert sich heute noch jemand an den Internationalen Frauentag …
… wie er mal gemeint war?

Wir erinnern an die Schwestern Mirabal – und an die Frauen, denen Gewalt angetan wird

Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal waren Gegnerinnen des Diktators der Dominikanischen Republik Rafael Trujillo. Sein Regime war eine der brutalsten Diktaturen der amerikanischen Hemisphäre. Er wurde wie viele seiner Art, von Duvalier bis Pinochet, von den USA an der Macht gehalten.
Am 25. November 1960, heute vor 60 Jahren, wurden die drei Schwestern von Schergen des Regimes ermordet. Sie waren im Alter von 25 bis 36 Jahren. Ihre Schwester Dedé (1925-2014) überlebte den Mordanschlag.
1981 wurde bei einer Konferenz lateinamerikanischer Frauen in Kuba der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen. 1999 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Demonstration in Rom am 25. November 2018. Foto: Wikimedia Commons

Barbara-Tag

„Ja, haben Sie denn in diesem Jahr nicht Ihren Barbara-Tag zelebriert?“
Dochdoch.
Neben den öffentlichen Feiertage habe ich meine ganz persönlichen Feiertage. Einer davon ist der 1. Juni. Und dann ist da noch der Barbara-Tag. Das ist der 21. Juni, der „längste Tag“, das heißt der Tag mit der am längsten anhaltenden Tageshelligkeit. Da brauche ich mich nicht zu beeilen, um noch m Hellen nach Hause zu kommen; es ist also auch der Tag mit der meisten Zeit.
Fällt der 21. Juni auf einen Sonntag, wie in diesem Jahr, verschiebt sich der Barbara-Tag auf den 22. Dann ist es immer noch hell genug.
Der Tag heißt nach einem See und nach einer Frau. Barbara-See und Barbara W. Ich berichtete bereits darüber. Das können Sie sich ruhig nochmal durchlesen. Da ging es ja auch um die sichtbaren Denkmäler der Industrialisierung und des damit zusammenhängenden Zweiten Weltkriegs (Flak-Anlage).

Der Barbara-See in einer menschenleeren Landschaft des Ruhrgebiets. An dieser Stelle trifft man kaum mal einen Menschen, nur ab und zu mal einen Jocker (Schogger?). Aber die sind ja auch schnell wieder weg.

Ein Stück Mauer an einem in der Tat gefährlichen steilen Abhang. Der ganze Weg liegt an diesem Abhang. Warum die Mauer nur an diesem Stück.
Das kann nur ein Denkmal des Antifaschistischen Schutzwalls durch Berlin sein. Ist doch klar, oder?

Kann mir jemand sagen, was das für eine Pflanze ist, krautig mit stabilem harten Stengel, wächst zusammen mit wildem Gras. Wirksam. Wie heißen die?

Künstlicher Fels auf dem künstlichen Berg: Hochofenschlacke von Krupp Rheinhausen aus der Kaiserzeit. Daher der Name Schlackeberg.

Noch mehr Mauer! Noch antifaschistischer.

Dahinrostend wird das Geländer zum Gelände.

Landschaft, wie sie mir gefällt.

Nicht weit weg: Der Regatta-See. Lauter rote Punkte über und gelbe Punkte auf dem Wasser. Da steht wohl ein Wettbewerb bevor.

Well if you want it, you can lean on me …

Wenn schon denn schon! Kaufen Sie, lesen Sie dieses Buch!
Wenn Sie noch nicht wissen, was Sie Ihrer Freundin zum Barbara-Tag schenken sollen: Hier: ISBN 978-3-945634-17-2. Dann freut sich der Kalus.