Aktionstag gegen Rassismus

Am Samstag, den 19. März 2022 findet in Duisburg auf der Königstraße der Aktionstag gegen Rassismus statt.
Schade, daß sowas sein muß! Gut, daß es gemacht wird.
Zahlreiche Organisationen und Initiativen beteiligen sich.

Die Seebrücke ist dabei und das DISS,
der DGB, die IG Metall,
die Gesamtschule Globus, der Flüchtlingsrat,
Amnesty International, die AWO,
und viele andere.

Weitere Informationen findet man hier.

Sie schämen sich nicht. Antifaschismus als Feindbild. Die neue Harzburger Front entfesselt Hetzkampagne.

Politiker von CDU/CSU und AfD (!) haben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angegriffen, weil sie vor einem halben Jahr einen Beitrag in der Zeitung Antifa der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) veröffentlicht hatte. Einige von ihnen forderten Faesers Rücktritt.
In dem Beitrag schrieb die hessische SPD-Chefin, die damals noch nicht der Bundesregierung angehörte, über ihre Sorgen wegen einer Serie rechtsextremer Drohschreiben. „Der Kampf gegen Faschismus und Rechtsextremismus, gegen Rassismus und völkische Ideologien gehört zur politischen DNA meiner Partei, der SPD.“
Im rechten Spektrum wird moniert, die VVN-BdA werde im Bericht des bayerischen Verfassungsschutzes als „bundesweit größte linksextremistisch beeinflusste Organisation im Bereich des Antifaschismus“ genannt. Im Bericht des Bundesverfassungsschutzes wird die VVN-BdA nicht aufgeführt.
Skandalisiert worden war der Artikel von der Jauchegrube der Neuen Rechten, der Wochenzeitung Junge Freiheit. Wie gewohnt ohne Schamgefühl griff die Bildzeitung den Vorgang auf. Darauf (t)witterte der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer: „Eine Bundesinnenministerin, die noch vor einem halben Jahr einen Gastbeitrag für ein Linksextremisten-Blatt geschrieben hat, hat sich für ihr Amt völlig disqualifiziert.“
Der hessische CDU-Generalsekretär Manfred Pentz schrieb in einer wirren Stellungnahme, Faeser könne nicht für eine Organisation schreiben, „die unsere parlamentarische Demokratie ablehnt und für faschistisch hält“.
Die Reihen fest geschlossen, tönt AfD-Vizechef Stephan Brandner, die Innenministerin stehe „ganz offensichtlich nicht mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes“.
Rückendeckung erhielt Faeser aus den Reihen von SPD, Grünen, FDP und Linken. Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil twitterte: „Gut, dass wir jetzt eine Innenministerin haben, die den Kampf gegen rechts ernst nimmt.“
Faeser selbst kommentierte: „Die von der ,Jungen Freiheit’, der AfD und anschließend der ,Bild’-Zeitung und CDU-Abgeordneten erhobenen Vorwürfe sind durchschaubar. Ich habe immer klare Kante gegen Rechtsextremismus und alle Feinde der offenen Gesellschaft gezeigt – und werde das auch weiterhin tun.“
In der Frankfurter Rundschau kommentierte Pitt von Bebenburg:
„Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat einen treffenden Artikel darüber geschrieben, wie wichtig der Kampf gegen rechtes Gedankengut, rechte Drohungen und rechte Gewalt ist. Die Kampagne, die mehrere Monate nach dem Erscheinen von der publizistischen und politischen Rechten gegen diese Veröffentlichung inszeniert wird, belegt, wie wichtig eine solche Warnung ist.
Da finden sich ungeniert etliche Leute von CDU und CSU auf der Seite eines extrem rechten Blatts, der größten Boulevardzeitung und der AfD wieder. Sie regen sich auf und fordern teilweise Faesers Rücktritt, weil sie ihren Text für eine antifaschistische Publikation geschrieben hat.
Nancy Faeser: Union im Einklang mit der AfD.
Die aktuelle Kampagne zeigt, wie schwer sich die Union mit der Oppositionsrolle tut und welche Gratwanderung damit verbunden ist. Sie findet sich plötzlich im Einklang mit der AfD und mit einem rechten gesellschaftlichen Umfeld wieder. Hans-Georg Maaßen, der ganz nach rechts abgedriftete Ex-Verfassungsschutzpräsident, lässt grüßen.
Offenkundig ist vielen in der Union jeder Anlass recht, um die Tätigkeit der Ampel-Regierung zu skandalisieren. Die Besonnenen in CDU und CSU müssen aufpassen, dass sie dabei nicht auf eine ganz schiefe Bahn nach rechts geraten.“
Als absurd und gefährlich bezeichnete die Ko-Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler, die Kampagne: „Die VVN-BdA war und ist eine wichtige Stimme gegen das Vergessen, für Erinnerungsarbeit, gegen alte und neue Nazis. Viele Verfolgte des Naziterrors waren dort engagiert und Mitglied, wie die kürzlich verstorbene Esther Bejarano“.
Auf ein paar Hintergründe wird auf telepolis aufmerksam gemacht:
„Faeser war jahrelang Obfrau im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags zur Mord- und Anschlagsserie des ‚Nationalsozialistischen Untergrund‘ (NSU). Dort musste sie Verfassungsschutzmitarbeitern, die möglicherweise mit den Mördern auf Tuchfühlung waren, ständig unangenehme Fragen stellen. Auf deren Gefühlswelt Rücksicht zu nehmen, wäre nicht im Interesse der Aufklärung gewesen. Dass sie von Geheimdienstlern, die tief in den NSU-Skandal verstrickt waren und bis heute mauern, nicht geliebt wird, dürfte ihr klar sein.“
Die VVN-BdA verurteile die Kampagne gegen Faeser als „Versuch, diejenigen einzuschüchtern, die sich gegen rechte Bedrohungen, Faschismus und Rassismus aussprechen. Dieses Ansinnen geht nach hinten los: Über das Wochenende habe es bereits 176 Neueintritte in die VVN-BdA gegeben und stündlich würden es mehr“, erklärte Pressereferentin Hannah Geiger.

DRINGENDER APPELL:
Informiert Euch über die VVN-BdA.
Unterstützt die VVN-BdA.

In den nächsten Tagen in der Weltbühne: Buch über einen Mörder als Richter

In diesen Tagen erscheint:
Helmut Ortner: Der Hinrichter. Roland Freisler – Mörder im Dienste Hitlers. Nomen Verlag. 360 S. Klappenbroschur. 20 €
20,00 €
Kategorien: Gesellschaft, Kultur, Politik
Schlagwörter: Bonhoeffer, Goebbels, Hitler, Justiz, Nationalsozialismus, Recht, Rudolf Heß, Stauffenberg, Volksgerichtshof, Wannseekonferenz

„Ortner zeigt das düstere Kapitel der NS-Justiz und die ungebrochenen Karrieren der NS-Juristen nach 1945“, schreibt die Westdeutsche Allgemeine

Der Volksgerichtshof gehört zu den düstersten Kapiteln der deutschen Rechtsgeschichte. Kein NS-Gericht fällte mehr Todesurteile. Helmut Ortner beschreibt anhand zahlreicher erstmals veröffentlichter Dokumente und Gerichtsakten die Entstehung, Entwicklung und Urteilspraxis dieses NS-Tribunals, das nur eine Funktion hatte: die Liquidierung jeglicher Opposition gegen das Hitler-Regime, darunter die Attentäter des 20. Juli 1944 und die Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose. Im Mittelpunkt des Buches steht einer der fanatischsten NS-Richter: der Volksgerichtshofpräsident Roland Freisler. Das Buch erzählt seine Karriere, sein Wirken, seinen Tod. Es ist die Geschichte eines gnadenlosen Blutrichters in einer gnadenlosen Zeit.
Über Helmut Ortner
Helmut Ortner, Jahrgang 1950, hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Bekannt wurde er durch seine Arbeiten zum Dritten Reich und zu dessen juristischer und gesellschaftlicher Aufarbeitung. Dazu gehören seine erzählenden Sachbücher „Der einsame Attentäter – Georg Elser, der Mann der Hitler töten wollte“ und „Der Hinrichter – Roland Freisler, Mörder im Dienste Hitlers“ sowie „Hitlers Schatten – Deutsche Reportagen“, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Zuletzt veröffentlichte er den Essayband „Der Zorn – Eine Hommage“ (2012) sowie „Das Buch vom Töten – Über die Todesstrafe“, (2013).

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Heinz Kiwitz. Ausstellung in Rheinhausen.

Von Heinz Kiwitz war bei uns schon gelegentlich die Rede (z.B. in DER METZGER Nr. 126 „Ein Künstler kämpfte gegen Hitler und Franco“).
Der Katalog zur Ausstellung (184 S.) ist für 13 € in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (im Versand plus Porto).

Das fanden wir richtig


7. November 1968. Beate Klarsfeld ohrfeigt in aller Öffentlichkeit den deutschen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und bezeichnet ihn als „Nazi“. Diese Ohrfeige ist der Beginn ihres jahrzehntelangen Engagements im Kampf gegen alte und neue Nazis. Zusammen mit ihrem Mann Serge Klarsfeld hat sie sich der Jagd nach Kriegsverbrechern verschrieben, die sie über Kontinente hinweg aufspüren und vor Gericht bringen. Aber für die beiden geht es um mehr: Sie geben den Opfern der Shoah ein Gesicht und haben den ewigen Kampf gegen das Vergessen aufgenommen.

Diese Graphic Novel erzählt nicht nur die Geschichte der Ohrfeige, sondern auch die von Beate und Serge Klarsfeld und ihrem Streben nach Gerechtigkeit. Beate Klarsfeld ist eine mutige Frau, die vor Gefahren für sich selbst nicht zurückschreckte und die unbeirrt ihren Weg fortgesetzt hat. Gegen staatliche und persönliche Widerstände ankämpfend, hat sie nie akzeptiert, dass manche NS-Kriegsverbrecher einfach so davonkommen sollten.
Pascal Bresson, Sylvain Dorange: Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger. Eine Graphic Novel über den Kampf gegen das Vergessen.
Carlsen Verlag 2021, 208 Seiten. 28 €

Beate Klarsfeld über die berühmte Ohrfeige und ihre Folgen
Mit der Ohrfeige wollte ich die deutsche Gesellschaft von den alten Nazis befreien, die noch in der Politik aktiv waren. Es war die Ohrfeige der Tochter an ihren Vater. Erst später haben mein Mann und ich erfahren, dass die Naziverbrecher, die in Frankreich ihr Unwesen getrieben hatten, nicht in Deutschland verurteilt und auch nicht nach Frankreich ausgeliefert werden konnten. Deshalb haben wir uns ab 1971 für ein Abkommen eingesetzt, das die BRD dazu verpflichtet, die Verbrecher vor Gericht zu bringen. 1975 wurde das Gesetz, das später „Lex Klarsfeld“ genannt wurde, verabschiedet.

Der Verlag über die Hintergründe der Graphic Novel:
1968 wurde die Bundesregierung von einer Großen Koalition zwischen CDU und SPD regiert. Bundeskanzler war seit 1966 Kurt Georg Kiesiger (CDU), der dritte Bundeskanzler der jungen Republik. Bis 1968 wurde in den deutschen Medien Kiesingers frühere NSDAP-Mitgliedschaft selten thematisiert, das änderte sich am 7. November 1968, als eine junge Frau Kiesinger während eines CDU-Parteitags vor laufenden Kameras und den Augen der Welt ohrfeigte und als Nazi titulierte: Beate Klarsfeld.
Wer ist Beate Klarsfeld?
Beate Klarsfeld wurde am 17.2. 1939 in Berlin geboren. 1960 ging sie mit 21 Jahren als Au-Pair nach Paris, wo sie den angehenden Historiker und späteren Rechtsanwalt Serge Klarsfeld kennenlernte und 1963 heiratete. 1943 wurde Klarsfelds Vater bei einer SS-Razzia in Paris verhaftet und später in Auschwitz ermordet. Dieses Trauma bildete den Motor für Serge Klarsfelds gesellschaftliches Wirken. Als Serge und Beate sich kennenlernten, wusste die junge Frau noch wenig über die barbarische Zeit zwischen 1933 und 1945. Im Deutschland der 1950er wurde über die Nazi-Jahre ein Mantel des Schweigens gehüllt. Der jüdische Geschichtsstudent wurde zum politischen Mentor der jungen Deutschen. Zusammen fingen sie an, sich politisch zu engagieren.
Wie kam es zu der Ohrfeige an Kurt Georg Kiesinger?
Beate Klarsfeld, die sich in den 1960ern als Journalistin etablierte, schrieb gegen die Kanzlerschaft Kurt Georg Kiesingers an. Aber schon bald wurde dem Ehepaar bewusst, dass man gegen die politische Apathie und die Verdrängung der Nazi-Zeit aus dem öffentlichen Bewusstsein durch die Politik nur mit lauter Stimme ankommt: „Leider ist es so, dass man mit verbalen Aktionen nichts mehr erreichen kann. Um einen Skandal aufzudecken, muss man auch mit einem Skandal antworten“, sagte Beate Klarsfeld. Die Kiesinger-Ohrfeige, die Beate Klarsfeld eine – nie vollstreckte – Verurteilung zu einem Jahr Haftstrafe im Eilverfahren einbrachte, war der Auftakt ihrer politischen Kampagnen gegen ehemalige Nazi-Kader. In den Jahren, die folgten, bauen die Klarsfelds ein Netzwerk von Helfer*innen, Rechercheur*innen und Sympathisant*innen auf, die sie dabei unterstützten, ehemalige Nazi-Täter in Frankreich, Deutschland und Südamerika ausfindig zu machen und nach Deutschland ausliefern zu lassen.
Ihr Engagement brachte sie auch immer wieder in Lebensgefahr. Sie erhielten unzählige Morddrohungen, Briefbomben und 1972 entgingen sie einem Anschlag, als eine Bombe ihr Auto zerfetzte.
Für ihr Lebenswerk erhielten sie im Mai 2015 das Bundesverdienstkreuz. Im Oktober 2015 wurden sie zu UNESCO-Sonderbotschaftern für Bildung über den Holocaust und die Verhinderung von Völkermorden ernannt. 2012 wurde Beate Klarsfeld als Kandidatin der Linken für das Bundespräsidentenamt aufgestellt. 2016 verlieh Israel Beate Klarsfeld in Würdigung ihrer Verdienste die israelische Staatsbürgerschaft.

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Georg Stefan Troller

Manchmal hört man: Die eigentliche Film-Kunst sei der Dokumentarfilm. Diese Behauptung ist richtig. (Ebenso, wenn gesagt wird: die eigentliche Film-Kunst sei der Kurzfilm. Oder: der Stummfilm. Oder: die Kindervorstellung).
Wenn von den Pionieren des modernen, progressiven Dokumentarfilms die Rede ist, wird der Name Georg Stefan Troller genannt werden.

(C) Wikimedia Commons

Georg Stefan Troller wurde am 10. Dezember 1921 in Wien geboren. Sein Leben führte ihn durch viele Länder. Seine Filmarbeit und seine schriftstellerische/journalistische Arbeit wurde dadurch geprägt. Nach der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland war der 16jährige jüdische Wiener zur Flucht gezwungen, zuerst auf gefährlichen Wegen in die Tschechoslowakei, dann nach Frankreich, wo er bei Kriegsbeginn interniert wurde, dann 1941 in nach Amerika, wo er die US-Staatsangehörihkeit annahm. Als Soldat der US-Army kam er nach Deutschland; wegen seiner Sprachkenntnisse wurde er eingesetzt, gefangene SS-Männer zu verhören. Auch diese Erlebnisse prägten seine Erfahrung wesentlich.
Seit 1962 war er als Film-Reporter für den WDR tätig, in der Reihe „Pariser Journal“ mit kurzen Reportagen über prominente und unbekannte Menschen (etwa: Edith Piaf oder den schwerbehinderten Veteran des Indochina-Krieges). Es wurde sichtbar, wieviel Drama im Alltag steckt (Komödie und Tragödie), wieviel Unglaublichkeit im Gewohnten. Von 1972 bis 1993 wurden im ZDF 70 Folgen der Reihe „Personenbeschreibung“ gesendet. Verzeichnis siehe

https://de.wikipedia.org/wiki/Personenbeschreibung_(Fernsehsendung)
„Selbstbeschreibung“ ist der Titel der für den Leser nicht leicht verdaulichen Autobiografie. Troller hat sie selbst verfilmt, auf seine Art mit Dokumentaraufnahmen und Spielszenen, ein kritisches Gespräch mit sich selbst als junger Mann (gespielt von Alexander Spill, mit Nina Hoss).
Der Film ist bis zum 1.3.2022 in der Mediathek des Bayerischen Rundfunk zu sehen
https://www.br.de/mediathek/video/dokumentarfilm-von-georg-stefan-troller-selbstbeschreibung-av:617290bd35421f0007a0f4db
Ebenso: Unter Deutschen – Eindrücke aus einem fremden Land
https://www.br.de/mediathek/video/dokumentarfilm-von-georg-stefan-troller-unter-deutschen-eindruecke-aus-einem-fremden-land-av:617290bd4055e600079ab6f6

„Österreicher jüdischer Herkunft, den Nazis nur knapp entkommen, heute als Amerikaner in Paris lebend, fühlt sich Troller dem deutschen Sprachraum zugehörig.“
Georg Stefan Troller feiert heute seinen hundertsten Geburtstag.

Contra Pegida! Meggys neue Botschaft

Meggy bittet um Aufmerksamkeit:
Liebe Freunde und Freundinnen des solidarischen Lebens!
Und schon wieder will PEGIDA NRW Duisburg am 12.12.21 um 15.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof heimsuchen. Weiterhin versuchen die „patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ hier Fuss zu fassen. Doch es gibt viele, die dem nicht tatenlos zusehen. Auch SEEBRÜCKE Duisburg ruft auf zu einer Gegenveranstaltung am 3. Adventssonntag.
Wir alle sagen NEIN zu rassistischem und nationalistischem Denken. Aus Gedanken werden Worte. Aus Worte werden Taten.
Treffpunkt um 14.00 Uhr Averdunkplatz . Weiter geht es zum Mahnmal für die deportierten jüdischen Kinder . Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur . Abschluss Mercator/Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße/ oder auch gemeinsames demonstrieren mit anderen antifaschistischen Gruppen gegen PEGIDA NRW vor dem HBF

PS Ein besonderer Aktionshinweis zum Mitmachen
zitiert aus Campagt Email: „Beginnend mit dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte – wollen sich europaweit Initiativen ein ganzes Wochenende lang mit Aktionen für die Aufnahme der Geflüchteten einsetzen. Als Höhepunkt des Aktionswochenendes planen wir, am Sonntag – dem dritten Advent – symbolträchtige Gebäude grün leuchten zu lassen. Machen Sie mit und sorgen Sie dafür, dass auch die Kirche in Ihrem Ort in hellem Licht erstrahlt!“
Lassen wir unsere Stadt grün erleuchten. Stellen wir alle grüne Lichter in die Fenster. Ein Symbol für #Grünes Licht für Aufnahme – gegen die rassistische, menschenverachtende Abschottungspolitik an den Außengrenzen der EU. Wir haben Platz! Wir können Menschen sofort aufnehmen, die seit Wochen frierend in den Wäldern an der Grenze zwischen Polen und Belarus festsitzen. Wir wollen diese Menschenverachtung NICHT.
Zeigen wir Licht und Wärme. In diesem Sinne wünsche ich eine lichterreiche Vorweihnachtszeit.
Maggy W.

Pegida finden wir nicht gut

Von der VVN bekam ich diese Nachricht:
Am 12.12. Pegida NRW stoppen!
Die rechtsextremen PEGIDA NRW wollen mal wieder versuchen, in Duisburg Fuß zu fassen. Lasst uns ihnen entschlossen und mit vielen Menschen entgegentreten um erneut zu zeigen: Neofaschismus, Rassismus und Hass sind in Duisburg unerwünscht!
Darum:
Treffen wir uns am 12.12.21 um 14.30 Uhr vor dem Duisburger Hauptbahnhof!
Gebt diese Info bitte weiter an Bekannte, Freundinnen und Freunde…

Der 12.12. ist übrigens Sonntag.
Da kann man ruhig hingehen. Sahra Wagenknecht kommt nicht.
Die meint bestimmt: Von Antifaschismus wird der Arbeiterklasse schlecht.
An der Pegida-Kundgebung nimmt die auch nicht teil. Die meint bestimmt: Das ist noch verfrüht.

Haltet euch fern von den Idioten – haltet die Idioten fern

Demnächst in der Weltbühne (um Vorbestellung wird gebeten).
Querdenken. Protestbewegung zwischen Demokratieverachtung, Hass und Aufruhr. Herausgegeben von Wolfgang Benz.
Metropol-Verlag. 318 Seiten. 22 €

Im Gefolge der Corona-Pandemie fanden sich unter dem Anspruch „Querdenken“ Menschen zum Protest gegen den demokratisch verfassten Staat und die Mehrheit der Gesellschaft zusammen. Impfgegner, Esoteriker, Lebensreformer rebellieren gemeinsam mit Identitären, Reichsbürgern, Öko-Nazis, mit religiösen Sektierern, Heilpraktikern, Verdrossenen und Aufsässigen, Wirrköpfen und Verschwörungsphantasten. Angefeuert von rechtsextremer Agitation und cleverem Management, radikalisieren sich geängstigte Bürger in einer wenig strukturierten, aber wegen der antidemokratischen Grundstimmung gefährlichen Bewegung. Ursachen, Zusammenhänge und Ziele des „Querdenkens“ werden in den Beiträgen dargestellt und erläutert.

Siehe auch:
Herkunft der Impfgegner und Querdenker. Antimoderner Reflex mit Tradition. Die noch immer als links-alternativ geltenden Lebensreformbewegungen und die neuen „Querdenker“ haben mehr gemeinsam als gemeinhin bekannt.
Von Andreas Speit, in: taz, 27. November 2021

Buch über die Bewegung der Querdenker. Inspiriert von Narren, Identitären, Sektierern. Wut gegen die als unfähig oder diktatorisch empfundene Obrigkeit: Eine Analyse gesellschaftlicher Strömungen, die hinter der Bewegung der Querdenker stehen.
Von Wolfgang Benz, in: Tagesspiegel, 22. November 2021

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Neu in der Weltbühne

Neu in der Weltbühne: Onur Suzan Nobrega / Matthias Quent / Jonas Zipf (Hg.): Rassismus. Macht. Vergessen. Von München über den NSU bis Hanau: Symbolische und materielle Kämpfe entlang rechten Terrors.
Transcript Verlag. 432 S. 19,90 €

Wie weit und umkämpft war dieser Weg? Von der Entpolitisierung des Oktoberfestattentats 1980 über die Verdächtigungen der Opferangehörigen des sogenannten NSU in den 2000ern bis hin zur öffentlichen Wahrnehmung der Familien der Getöteten des rechtsterroristischen Anschlags in Hanau 2020. Erst jetzt scheint sich eine längst überfällige gesamtgesellschaftliche Debatte in Bewegung zu setzen: über mangelnde Repräsentation, mahnende Erinnerung und sich verändernde Gedenkkultur, über strukturellen Rassismus und Behördenblindheit gegenüber Menschen, die sich längst nicht mehr als Teil einer Gesellschaft fühlen. Die Beitragenden des Bandes setzen sich mit Rassismus, Rechtsextremismus und Erinnerungskultur auseinander und gehen vor allem der Frage nach, wo der Kampf gegen rechten Terror und seinen gesellschaftlichen Nährboden heute steht.

Das Buch ist in der Buchhandlung Weltbühne Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
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Vorausschauen – auf das Kalender-Jahr 2022

Demnächst in der Weltbühne: Der Antifaschistische Taschenkalender 2022
(Zitat von Esther Bejarano)
Kalendergruppe – Antifa (Hg.): Antifaschistischer Taschenkalender 2022
erscheint im Oktober 2021 im Unrast-Verlag.
Umfang: 224 Seiten im „Hosentaschenformat“.
„Stets aktuell von undogmatisch aktiven Menschen aus der Bewegung gemacht, ist der Antifa-Kalender mittlerweile ein nicht wegzudenkender Begleiter sowohl für Einsteiger*innen als auch für die Erfahrenen unter den politisch Aktiven. Die Textbeiträge nehmen die aktuellen gesellschaftlichen Themen – auch abseits des klassischen Antifaschismus – kritisch unter die Lupe und geben so einen guten Überblick über den Stand der Diskussion innerhalb der Linken“, schreibt der Verlag.
Der Kalender soll 7 € kosten. Das heißt: Preisänderung ist vorbehalten.
Der Kalender wird in der Buchhandlung Weltbühne Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
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ABER:
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Matthias Erzberger

Gestern, am 26. August, jährte sich zum hundertsten Mal der Mord an Matthias Erzberger.
Der Zentrumspolitiker gehörte während des Ersten Weltkriegs zu den Gegnern des Krieges und eines „Sieg-Friedens“. Er war auch Kritiker der deutschen Kolonialpolitik. Nach dem Ende des Krieges im November 1918 gehörte er zu den Politikern, die von nationalistischer, rechtsextremer Seite beschuldigt wurden, der „im Felde unbesiegten“ Reichswehr in den Rücken gefallen zu sein („Novemberverbrecher“, Dolchstoßlegende).
In den ersten Jahren der Weimarer Republik wurden noch weitere Politiker von faschistischen ermordet: Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Eugen Leviné, Gustav Landauer, Hugo Haase, der Außenminister Walther Rathenau, der bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner. Damit begann die Blutlinie, die dorthin führte, daß der politische Mord zum politischen Massenmord und zur Staatsdoktrin sich steigerte.
Die Taten faschistischer Mörder lasten auch auf der Gegenwart. Erinnert sei an den ermordeten Kasseler regierungspräsidenten Walter Lübcke – und an die zahllosen Opfer des Rassenhasses in diesem Land.

Im Blog DISSkursiv erschien der lesenswerte Artikel von Anton Maegerle „Rechtsterroristen: Gestern und Heute. Der Mord an Matthias Erzberger“
Bitte lesen Sie den ganzen Artikel
http://www.disskursiv.de/2021/08/23/rechtsterroristen/

Fragen Sie in der Weltbühne nach diesem Titel:
Benjamin Dürr: Erzberger. Der gehasste Versöhner. Biografie eines Weimarer Politikers. Ch. Links Verlag 2021. 312 Seiten Hardcover mit Schutzumschlag. 25 Euro.

Ein Gröl-Gesang deutscher Nationalstudenten ging so: „Schlagt tot den Walther Rathenau die gottverdammte Judensau“. Das wurde nicht nur gegrölt, das wurde auch getan.
Am Tag nach dem Mord sprach der Reichskanzler Joseph Witrh im Reichstag einen Fundamental-Satz der Demokratie:
DER FEIND STEHT RECHTS.

Neu in der Weltbühne: über Völkische Landnahme

Andrea Röpke, Andreas Speit: Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Chr. Links Verlag. 208 S. 18 €
Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern.
Die beiden ausgewiesenen Rechtsextremismus-Experten Andrea Röpke und Andreas Speit verfolgen seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Dabei wird deutlich: Hier handelt es sich um eine unterschätzte Gefahr.

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Willi Hoffmeister

Die VVN teilte uns mit:
Unser Kamerad Willi Hoffmeister ist am 3.8.2021 im Alter von 88 Jahren gestorben.
Willi Hoffmeister wurde 1933 im Landkreis Lübbecke geboren. Willi hatte als Kind die Schrecken des Krieges und des Faschismus erlebt. Seine Eltern waren Antifaschisten und sein Onkel Franz wurde schon 1934 als Kommunist im KZ eingekerkert. Onkel Franz kam krank nach elfjähriger Haft aus dem KZ zurück und gab ihm mit auf dem Weg: „Junge, tu alles, damit es nie wieder zu Faschismus und Krieg kommt.“ Diese Aufforderung wurde zu seinem Leitspruch:
1948 war er Mitbegründer einer FDJ-Gruppe im Landkreis Lübbecke.
Nach dem Verbot der FDJ blieb Willi seiner Überzeugung treu und wurde Mitglied der KPD. Er ließ sich von den starken staatlichen Repressionen gegen Kommunisten und Antifaschisten nicht einschüchtern und wurde Mitglied der Vereinigten Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und der DKP. Willi organisierte sich in der Gewerkschaft. Zuerst bei der ÖTV und später bei der IG Metall. Er wurde Vertrauensmann und später freigestelltes Betriebsratsmitglied.
Aus Protest gegen die Remilitarisierung unter Adenauer mit dem Ziel Atomwaffen zu besitzen entstand die Ostermarschbewegung. 1961 führte der erste Ostermarsch Ruhr von Duisburg nach Dortmund, quer durch das Ruhrgebiet. Willi war von Anfang an dabei. Die ersten zehn Jahre als Mitdemonstrant. Ab 1971 als Mitorganisator und in den letzten Jahrzehnten war er einer der Organisatoren des heutigen Ostermarsch Rhein-Ruhr. Es nicht vermessen zu behaupten, dass ohne Willi der Ostermarsch Rhein-Ruhr in der heutigen Form wohl nicht mehr bestehen würde.
Er engagierte sich seit Jahrzehnten in der Friedens- und Ostermarschbewegung, dem Dortmunder Friedensforum, der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), dem Kasseler Friedensratschlag, der Friedensversammlung Rhein-Ruhr ( früher Ostermarsch Rhein-Ruhr-Komitee), dem Bündnis »Dortmund gegen rechts«, dem Runden Tisch „Nordstadt gegen rechts“.
Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit kämpfte er für Frieden, eine bessere, gerechtere Welt und gegen Faschismus. Zuhören können und bei Problemen nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, das war ihm immer wichtig und zeichnete ihn aus.
Am 30.07.2021 bekam Willi das Bundesverdienstkreuz am Krankenbett verliehen. Willi sah diese Auszeichnung sehr kritisch. Er nahm sie nur an, da er damit seine und die Arbeit seiner Mitstreiter*innen in der Friedensbewegung und in der antifaschistischen Arbeit gewürdigt sah.
Willis Tod reißt eine große Lücke in der Friedensbewegung und im antifaschistischen Kampf. Wir werden versuchen seine Arbeit fortzusetzen.
Was weiß dieses Land von seinen Besten?