In Buchholz

Zehnter Autorenplausch der Stadtbibliothek Duisburg, Zweigstelle Buchholz. Darin: Helmut Loeven liest uns was vor. Veranstaltet von Werner Zapp (rechts im Bild) und Rainero Spahn. Wann war das? Am 14. September 2017.

Wer die Wahl hat, hat das Plakat

Ich wüßte einen netten Slogan:

The sky is blue,
Sahra Wagenknecht wähle du!

Wie man mit dem Namen Sören bei der SPD Karriere machen kann! Zu den Grünen in der Anfangsphase würde sowas passen. Sören klingt doch irgendwie so wie Holger oder Torsten oder Pfosten, irgendwie nach Ikea. Sozialdemokraten müßten sozialdemokratische Namen haben, so wie Heinz oder Franz oder Kurt oder Jupp oder Kalleinz.

Was will der Politiker damit sagen? Rechnen kann er auch nicht.

Was soll diese Aussage aussagen?
Politik für Arbeiter*innen will man, Milliardäre will man nicht? Oder wollte man sagen: Politik für Arbeiter*innen statt für Milliardäre?
Aber wieso nur für die Arbeiter*innen? Was ist mit den Arbeitern*außen?
Briefträger, Müllmänner und Serviererinnen der Gartenlokale aller Länder, vereinigt euch!

Was soll denn mit diesem Slogan und dem Steckbrief-Foto gemeint sein? Daß die Ganoven sich jetzt um die Sicherheit kümmern? Zu „FDP regiert“ würde das passen.

Jahrgang 1965, und dann will der schon mitreden? 1965 konnte ich schon Latein, und der konnte noch gar nichts.
Die ersten vier Jahre meines Lebens verbrachte ich auf der Großenbaumer Allee (in Buchholz). Zwei Häuser weiter wohnten Mahlberg. Der Herr Mahlberg hatte ein Motorrad, da durfte ich mal mitfahren, über den Hof ein paar Runden, so ’ne Art privates Hinterhof-Karusell, nur für mich. Als der CDU-Mahlberg geboren wurde, wohnten wir schon 12 Jahre nicht mehr auf der Großenbaumer Allee. Ich habe also nichts damit zu tun!

Jaja, das Original: die Dekapée. Die wähle ich.

Ich bin da sogar Mitglied. Wußten Sie das?

Das erinnert mich an den Film „Sein oder nicht sein“.
S C H U L Z !

Widsorknoten ist wieder in?
Wir hatten einen Bundeskanzler namens Schmidt. Warum also nicht Schulz? Meyer und Müller kommen dann irgendwann auch mal dran.

Da ist die ja schon wieder! Und da hinten nochmal!

Ich weiß, wann wir uns wiedersehn: am Donnerstag, 14. September am Sittardsberg


Den Buchholzern bescheid sagen (und auch allen anderen). In Buchholz dafür werben (und anderswo auch)!
Bilder anklicken, damit sie sich vergrößern.
Liebe Leute, merkt euch den Termin und kommt,

denn in Buchholz ist es doch am schönsten.

Der Kessel des Monats

Ich wollte Ihnen heute noch was über Kunst erzählen. Aber jetzt hat sich kürzestfristig ein Besuch angekündigt, der es in sich hat.
Darum heute schon mal schnell: Der Kessel dieses Monats. Das haben wir das auch hinter uns.


Vor einem Jahr entdeckte ich den.
Nächste Tage gehe ich mal hin und schau nach, ob der noch da ist.

Vor dem Wolkenbruch

Der Wetterbericht für letzten Donnerstag (Wandertag infolge katholischer Feiertäglichkeit) war nicht verheißend, da für den späten Nachmittag Gewitter, heftiger Regen und Sturm vorhergesagt wurden. So kam es auch, und ich konnte, gut in der Zeit liegend, mir diesen Natur-Aufruhr von innen durchs Fenster begucken.
Wie war es vorher?

Lauf dich fitt,
da mach ich nicht mit.
Denn wo die Wege sich teilen,
braucht man sich nicht zu beeilen.

Ja, das ist ja mal eine Schaufenstergestaltung! Das ist doch DIE Werbestrategie schlechthin!

Gäbe es hier eine Serie „Die schönsten Bushaltestellen von Duisburg“, DIE wäre dabei.

Kann mir das mal einer erklären?

Nun schließlich warum nicht?

Mahnmal „Macht euch die Erde Untertan“. Hintergrund, hier kaum zu erkennen: der Barbarasee.

Energie wie noch nie.


Hätten Sie mir ruhig glauben können: An der Masurenallee hat die Bahn neu gebaut. Nehmen Sie sich in Acht vor Fußgängern!

Auswüchse des Privatisierungswahns: Die kürzeste Bahnstrecke in Nordrhein-Westfalen!

Reichsbahn-Büros mit angebauten Schwimmpool. Rechts im Bild: parkende Autos von Fronleichnams-Flaneuren.

Die Masurenallee, deren nördliche Hälfte das längste Stück Straße ohne Wohnbebauung ist, flankiert von der längsten Mauer des Ruhrgebiets, war horrorfilmig für die Backfische, wenn sie zum Steno-Kurs von Buchholz nach Neudorf zu Fuß unterwegs waren, besonders im Winter, wenn es schon so früh dunkel wurde (haben mir meine Tanten erzählt).
Ich erzähle Ihnen mal was anderes:
„I met my love by the factory wall,
kissed my girl by the old canal.“
Der olle Kanal wäre in diesem Fall der (sich hier im Rücken des Fotografen befindliche) Barbarasee.
Barbara kissed me at the Barbarasee. Trifft zu.

Aufsatzthema (angesichts einer der vielen stillgelegten Fabriken): „Die Industrie – was kann sie uns heute noch sagen?“
Ein Glück, daß ich mir meine Aufsatzthemen heute selbst aussuchen kann!
Und somit: Auf zum Kalkweg!

Was für ein Quatsch!

Neue Landschaftskonzeption?

Pfingstmontags-Reisebericht (Fortsetzung)
Fünf Jahre ist es her, da berichtete ich Ihnen vom Schlackeberg. Das ist, wenngleich ich auch gar nicht so oft dort bin, einer meiner Lieblingsaufenthaltsorte, zumal, wie gesagt, es dort meistens menschenleer ist.
Vor fünf Jahren sah das z.B. an einer Stelle so aus:

Und jetzt, fünf Jahre später:

Umraint von Brennesseln meterhohes Gras!
Veränderte Landschaftskonzeption? Naturnäher? So könnte man sagen. Profaner gesagt: Die Stadtverwaltung mußte sich zu der Sparmaßnahme durchringen, für die Landschaftspflege und „Unkraut“-Beseitigung weniger bis nichts aufzuwenden. Das sieht man nicht nur hier. Das sieht man schon überall in den Ritzen zwischen den Gehwegplatten.
Die Klammheit der kommunalen Finanzen hat also auch Vorteile.

Auch an Pfingsten: Für Sie unterwegs…

Ich weiß ja, daß Sie voller Neugier auf meinen obligaten Bildbericht von meiner traditionellen Pfingstmontags-Erkundungswanderung warten.

Kein Mensch bis zum Horizont.
Man erkennt den ehemals größten Rangierbahnhof der Welt ja gar nicht mehr wieder. Dafür aber die Kulisse eines sechsstündigen Western ohne Darsteller (mit wenigen, dafür jeweils sehr langen Einstellungen).

Die Industrie und ihre Gesellschaft (und ihre Gehäuse) zerfallen. Und was dann? Alle Signale stehen auf Halt.
Und als ob das nicht alles schon schlimm genug wäre, soll dieses riesige Areal natürlich bebaut werden. Und zwar mit Luxus-Behausungen – für die Leute, die es gar nicht mehr erwarten können, ausgerechnet nach Duisburg zu ziehen, der Stadt mit dem Zukunfts-Image!

Anscheinend wurde mit dem Bau schon begonnen.

Bilder für größer und für schöner anklicken.
Weitergehende Betrachtungen dieses Rangierbahnhofs-Phänomens demnächst in diesem Weblog.

Weltuntergang nicht vorgesehen …

… sondern was Besseres.
Was schon lange angekündigt ist, ist jetzt auch in Beton gegossen:
Am Donnerstag, 14. September ist meine Lesung, veranstaltet von der Duisburger Stadtbibliothek in Buchholz, Sittardsberger Allee 32. (Buchholzer Autorenplausch).
Also bitte in den Terminkalender eintragen, Urlaubspläne eventuell ändern.
19 Uhr wahrscheinlich. Genaueres wird natürlich noch „zeitnah“ (sagt man heute) bekanntgegeben. Wer der andere Aus-seinen-Werken-Vorleser sein wird und wer der Musik macht, erfahre ich noch.
Jetzt kann nur noch ein Weltuntergang einen Strich durch die Rechnung machen.
Also bitte: Weitersagen. Und denen, denen man es weitersagt, sagen, daß sie es weitersagen sollen.

Jaja! Good old everlasting Sittardsberger Allee!

Wat? Nikolaus im März?

Die Veranstaltung wird bestimmt gut.
Hingehen! Los!

P.S.: Werner Zapp (Bild oben rechts) zeigt eine neue Krawattenmode. Ohne Knoten, geht auch.
Jetzt sag ich Ihnen mal was: Werner Zapp hat mich nach der Lesung am letzten Samstag angesprochen auf den ÜBERNÄCHSTEN Autorenplausch im September, und zwar zusammen mit Lütfiye Güzel. Also halten Sie sich den September frei!
Dann kann ich meiner Kollegin sagen: Hier komme ich her, Buchholz, meine engere Heimat! Hier hat Frollein Tischer mir das kleine Einmaleins und das ABC beigebracht (und viel mehr eigentlich nicht).
Die Vergangenheit holt mich ein. Das ist gar nicht schlimm, denn ich hole ja auch die Vergangenheit ein.


Dochdoch: Die Sittardsberger Allee HAT was Gemütvolles.

Rechtsterrorismus vor der eigenen Haustür?

Freitag (25.11., 19 Uhr): Veranstaltung im Syntopia:

Rechtsterrorismus vor der eigenen Haustür? Der Fall „Legion47“.
November 2016, der Terror von rechts scheint mehr denn je präsent zu sein:
Vor genau fünf Jahren war die Selbstenttarnung des NSU, seit 2015 gab es einen rasanten Anstieg von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte, allein in den ersten 9 Monaten dieses Jahres gab
es nach Auskunft der Bundesregierung mindestens 12 versuchte Tötungsdelikte, im September 2016 explodierte eine Bombe vor der Wohnung eines Imams in Dresden, in München stehen Mitglieder der rechtsterroristischen Gruppierung „Oldschool Society“ vor Gericht, die Anschläge u.a. in Bochum geplant haben sollen.
Doch in Duisburg gibt es so etwas nicht! Diesen Einschätzung vermitteln jedenfalls die Kriminalinspektion Staatsschutz der Duisburger Polizei und die lokalen Medien.
Ende 2012 bis August 2014 agierte die NPD-nahe Kameradschaft „Legion 47“ im Duisburger Süden. Ihre Mitglieder verfügten über scharfe Waffen und Munition und über Sprengstoff. Drei der Anführer standen 2015 vor Gericht. Ihnen wurden Brandanschläge, Körperverletzungen und zahlreiche
Einbrüche nachgewiesen. Doch die politische Dimension des Falles wurde weitgehend ausgeblendet. Staatsanwälte, Verteidigung und Gericht waren sich einig: Das Trio sei lediglich eine nicht politisch motivierte Diebesbande.
Der Vortrag wird die Taten der „Legion 47“ und den Prozess beleuchten. Anschließend möchten wir mit euch diskutieren, wie wir als Antifaschisten mit solchen Fällen umgehen können.

Zum Thema siehe auch: DER METZGER Nr. 117.

syntopiavoninnenStadtteil- und Projektladen in Duisburg-Hochfeld
Syntopia / Mustermensch e.V.
Gerokstr. 2
47053 Duisburg
Haltestelle: Pauluskirche

Das Foto zum Zwanzigsten

Mich hat mal einer auf der Grabenstraße nach dem Weg zur Bismarckstraße gefragt. Ich hätte sagen können: „Nächste Straße rechts, dann die nächste Querstraße ist die Bismarckstraße.“ Das wäre richtig gewesen. Der hatte aber einen Franz-Josef-Strauß-Aufkleber auf der Heckscheibe und noch weitere Aufkleber mit unappetitlicher Botschaft (z.B. „Atomkraft ja bitte“). Also hab ich ihn zum Entenfang geschickt („Bis zur Ampel, dann links, und dann immer geradeaus“).
Das ist schon lange her. Aber letztens fragte mich einer auf der Königstraße (Ecke Sonnenwall), wo die Post ist:
„Gibt es hier irgendwo ‘ne Post? Gibt es überhaupt eine Post in diesem Kaff hier?“
Dem habe ich gesagt: „Gehen Sie hier die Straße entlang, immer geradeaus. Auf der linken Seite ist dann die Post.“
Auf der linken Seite ist gar nicht die Post, sondern die Deutsche Bank, die Dresdner Bank, die Commerzbank, die Sparkasse, das Landgericht, der König-Heinrich-Platz und dann am Ende das Call-Center der Targobank. Aber ich habe ihm gesagt, er soll nach links schauen. Denn wenn er nach rechts geguckt hätte, hätte er gesehen, daß auf dem Sonnenwall, keine 50 Meter entfernt, die Post ist.

2016-08Wer zur Bismarck-Straße will und dann zum Entenfang geschickt wird, soll sich bloß nicht beschweren. Dort ist es doch schön!

Noch 5 Tage

„Was wir heute bauen sind die Slums von morgen.“
(Alexander Mitscherlich)

Liebe Weblogleser in Duisburg,
und liebe Weblogleser aus der Umgebung (der näheren, der weiteren),

schon mehrmals habe ich hier auf planvolle (planungsvolle) Landschaftszerstörung im Duisburger Süden aufmerksam gemacht, insbesondere die beabsichtigte Bebauung des Alten Angerbogens, einer der letzten Freiflächen in Huckingen.

LandschaftFutur01

HuckingenFeld

Hier sollen 200 Häuser hin für all die vielen Wohnungssuchenden, die es gar nicht gibt. Die Einwohnerzahl ist weiterhin rückläufig. Dafür am Flächenverbrauch festzuhalten ist nicht gerade ein Zeichen von Rationalität.

Siehe hier
und siehe hier.

Ich habe auch auf die Petition des Huckinger Bürgervereins aufmerksam gemacht

hier anklicken

Die Frist läuft in 5 Tagen ab.
Für das Quorum zählen die Stimmen von Bürgern der Stadt Duisburg. Aber auch Auswärtige können der Petition Gewicht geben. Es geht nämlich nicht nur um eine bestimmte Fläche,
sondern,
Einspruch einzulegen gegen die Mentalität der neofeudalen Fachidioten der Raumplanung, die meinen, man könnte einfach so dahergehen und die Eindimensionalität ihres Bewußtseins an unserer Lebenswelt austoben.

Gegen Landschaftszerstörung

Die unaufhaltsam scheinende Landschaftszerstörung im Duisburger Süden wurde hier schon öfter thematisiert, zum Beispiel am 15. Juni vorigen Jahres oder vor einem Monat.
Es ist ja schön, wenn man mit seiner Sorge nicht allein steht und sich versichern kann, daß die Auffassung geteilt wird, daß man nicht jeden Wahnsinn widerspruchslos hinnehmen muß:
PetitionAngerbogen
Ja, dann klickt mal schön dieses bit.ly/1sr8fH2 und petitiert mal schön, damit die Petition keine Petitesse bleibt!
Die in der Zeitungsmeldung angegebe Zahl ist in der Zwischenzeit gestiegen. Mitlerweile haben 1263 unterschrieben, davon 1178 aus Duisburg. Mögen es heute Abend schon ein paar mehr sein!

Das Weite suchen (12-20)

weitesuchen12Das ist nicht der Kessel des Monats, sondern der Hochofen des Tages.
Aber am Hochofen habe ich ja nicht gearbeitet, …

weitesuchen13… sondern im Stahlwerk.

weitesuchen14
weitesuchen15Hier ist was los, wa?

weitesuchen16Was mich an dieser Landschaft so fasziniert: Hier sollte nichts Schönes geschaffen werden. Niemand hat überlegt, wie hier von Menschenhand etwas Schönes geschaffen werden könnte. Und das ist das Schöne.
Das werden viele nicht verstehen, namentlich die, für die die Industrie ein Moloch ist (und die sich nicht klar darüber sind, was sie der Industrialisierung verdanken).
Als ehemaliger Mannesmann-Arbeiter darf ich das sagen (und drauf pochen).
Wie es bei Tucholsky heißt:
„Ich war Stahlarbeiter, ich darf alles.“
(Sowas Ähnliches hat er gesagt).

weitesuchen17Aber auch der Auenlandschaften wegen war ich ja hier …

weitesuchen18weitesuchen19… wo die Bebauung sich an den Horizonz zurückzieht.
Es geht hier nicht um die „unberührte Natur“, sondern um das Unglück des von der Natur unberührten Menschen.

(Auch das Umformen von Erz zu Stahl gelingt durch das Erkennen und Anwenden von Naturgesetzen. Es gibt nichts Unnatürliches (nichts Übernatürliches), aber es gibt die Entfremdung von der Natur).

weitesuchen20..

Das Weite suchen (1-11)

An den katholischen Hochfesten, die in den Frühling fallen, wenn es lange hell bleibt, und die zudem gesetzliche Feiertage sind (wie auch der Fronleichnamstag am letzten Donnerstag), suche ich das Weite. Die Weite mißt sich nicht an der Strecke, sondern am Radius. Und weniger die Suche nach dem Unbekannten treibt mich an als die Suche nach dem Bekannten.
Daß man „nicht zurück“, sondern „nach vorn schauen soll“ gehört zu den dummen Sprüchen. Nein, man soll in alle Richtungen schauen! Das Wieder-Finden ist eine besonders ergiebige Erkenntnisquelle: Sich mit dem Vergessen nicht abfinden!
Ich habe mich diesmal wieder in den südlichen Stadtteilen aufgehalten (von wo ich ja komme, wie Sie wissen), unterwegs mit dem Fotoapparat, der ein Gerät ist, mit dem man die Zeit anhalten kann (alter Menschheitstraum).

WeiteSuchen01Man muß sie suchen, aber man findet sie dort noch: die Auen-Landschaften, wo dem Gras erlaubt wird, erwachsen zu werden, und wo der Blick in die Weite, die man gesucht hat, nicht versperrt wird…

WeiteSuchen02… und wo sich die Bebauung an den Horizont zurückzieht.

weitesuchen03A! Das hätte ich ja nicht gedacht, daß mir eigens eine Begrüßung an die Wand gemalt wird! (Als „Wand“ lasse ich einen Verteilerkasten gern gelten).

weitesuchen04Je weiter nach Süden, desto kleiner die Häuskes (hier: Mündelheimer Straße). Irgendwann schreibe ich einen Roman, der unter solchen Dächern beginnt.
Den Roman schreibe ich vielleicht nie. Aber den Satz schreibe ich noch oft.

weitesuchen05„Butterblumen“ sagte man. Man hat uns erzählt: Aus dem Gras (das die Kühe fressen) wird Milch. Aus den Butterblumen wird Butter.
Man muß von nix ne Ahnung haben, um alles zu erklären.
(Lassen Sie sich nicht täuschen).
Recte: Gelber Hahnenfuß.

weitesuchen06Ich weiß noch (so um 1960 war‘s), wie an der Mündelheimer Straße eine katholische Kirche gebaut wurde, und die Leute sich darüber aufgeregt haben: Weil das ja gar nicht wie eine Kirche aussah, sondern irgendsowat Modernes!
Ja, über sowas regten die Leute sich furchtbar auf: über alles.

weitesuchen07Hier war ich Briefträger. In dem Haus an der Ecke war ein Lebensmittelgeschäft, und dem Ladeninhaber brachte ich jede Woche die Deutsche Volkszeitung (DVZ). Das erklärte sich von selbst. Die Mannesmann-Werkssiedlung hatte ich gerade hinter mir, wo ich einige UZ für die linken Arbeiter zugestellt hatte. Hier lieferte ich dann die Wochenzeitung für den linken Mittelständler.
Der linke Lebensmittel-Laden ist spurlos verschwunden. Aber die Deutsche Volkszeitung gibt es ja noch. Die heißt jetzt Freitag – ist aber heute ganz anders, nicht mehr so eine alte Tante.
Welche Zeitung möchte eigentlich noch eine alte Tante sein?

weitesuchen08Wenn man hier steht, dann weiß man: Hier ist Endstation (der Straßenbahnlinie 8). Und wenn man sich umdreht …

weitesuchen09… steht man vor Mannesmann Tor 2.
Als ich bei Mannesmann war, durchquerte ich das Tor kurz vor 6 Uhr (zur Frühschicht) bzw. kurz vor 2 Uhr (zur Spätschicht). Da war ich einer von 12.000.

weitesuchen10Die Lehrlinge von Mannesmann haben in Gemeinschaftsarbeit dieses Mahnmal geschaffen, das gegenüber von Tor 1 steht und an die Zwangsarbeiter erinnert, die aus den Ländern verschleppt wurden, die von der faschistischen Wehrmacht überfallen worden waren.

weitesuchen11Ein paar Schritte weiter erinnert dieser Findling an die Unterkunft, in der die italienischen Zwangsarbeiter zusammengepfercht waren.

WIRD FORTGESETZT.

Landschaft im zweiten Futur (14-18)

Die katholischen Hochfeste, die in den Frühling fallen, wenn es lange hell bleibt, und die zudem gesetzliche Feiertage sind („Christi Himmelfahrt“, Pfingstmontag, „Fronleichnam“) nutze ich für ausgedehnte Wanderungen durch Wälder, Felder und Siedlungen – ich sagte es bereits, daß ich es bereits sagte, und sage es noch einmal.
Den Himmelfahrtstag habe ich nicht für eine Fahrt zum Himmel genutzt, sondern an den Teil der Stadt, der an Düsseldorf angrenzt.

Landschaftkultur14Hier wird einem geholfen, auf eine der Ur-Fragen der Philosophie die Antwort zu finden: Wo bin ich hier?
An einem Ort, wo die richtungsweisenden Schilder in der Sonne glitzern! Bei gleichzeitiger Bekanntgabe der Lottozahlen.
Pop Art.

LandschaftKultur15Hier hörte ich zwei Feldlerchen. Die singen im Flug. Es wird gesagt, daß die Schönheit ihres Gesangs nur noch von dem der Nachtigall übertroffen wird. Sie fliegen oft gegen den Wind und „stehen“ in der Luft und singen dabei. Ich konnte sie bei Gegenlicht nicht fotografieren. Aber hier war das.

LandschaftKultur16Sie könnten doch mal einen Aufsatz schreiben über: Der Raps und die Elektrizität. Von mir aus auch: Feld und Energie. Oder: Earth and Power.
Wenn Sie so freundlich wären.
Alle Bilder anklicken zum Vergrößern.

LandschaftKultur17LandschaftKultur18Ich geh‘ so gern nach Hause.