Sang- und klanglos

Die Verwunderung darüber, daß die Heine-Buchhandlung auf der Lotharstraße zugemacht hat, wird vielleicht von der Verwunderung darüber, daß es sie überhaupt noch so lange gab, übertroffen.

Öffnungszeiten! Die Buchhandlung (Universität gegenüber) hat im Semester an zwei Tagen geöffnet, jeweils für 5 Stunden, in den Semesterferien nur an einem Tag in der Woche, auch nur für 5 Stunden. Oder: Betriebsferien 6 Wochen lang.

In den 70er Jahren hat die Braunsche Buchhandlung (Stammhaus: Königstraße, damals eine der zehn größten Buchhandlungen in der BRD – heute gar nicht mhr existent) hier eine ihrer zwei Filialen aufgemacht, die von der Universität den Titel „Universitätsbuchhandlung“ bekam (so darf man sich nicht selber nennen).
Als Braun sein Unternehmen aufgab, übernahm die renommierte Essener Heinrich-Heine-Buchhandlung die Filiale, die durch ihre Unambitioniertheit geprägt war. Hier wurden zuletzt nur noch leere Regale verwaltet. Die AOK-Studentenberatung als Untermieter brachte ein bißchen Frequenz.

Ein Buchladen unter Vermeidung jeglichen Anflugs von Romantik.
Was macht ein Hauseigentümer mit einem leeren Ladenlikal?
Fast Food (fast Food)? Oder: Boutique? Oder Friseur? Oder: Schmartfons der übernächsten Generation – are you ready?

Karfreitag sieben bis zwölf

Am 19. April war’s (Karfreitag), da erzählte ich hier, daß der STILLE FEIERTAG auf ganz unterschiedliche Weise (früher; heute) Zeit & Raum ist (sein kann) für freudvolle Lebensentfaltung, und ich versprach Ihnen:
„… einen stillen Karfreitags-Spaziergang und werde einige stille Stunden des Tages mit der Vorbereitung der nächsten METZGER-Ausgabe verbringen …“
Das zweite dieser beiden Versprechen habe ich gehalten. Auch das erste?
Bitte: hier weitere Beweisfotos.

Jetzt müßte nur noch bewiesen werden, daß ich diese Fotos aufgenommen habe. Aber das können Sie mir ruhig glauben.
Hintergrund: Güterzug (vorbeifahrend).

Die Lotharstraße ist und bleibt eine meiner Lieblingsstraßen.

Das liegt auch an ihren erregenden Nebenstraßen. Nettelbeckstraße pro toto.

Der kleine Park an der Lotharstraße, im Frühling/Sommer einer meiner Lektüre-Parks.

Wir sollen also die Logistics of the Capital downshutten.

„Überseht mich nicht“, scheint dieser Strauch uns sagen zu wollen.

Sind wir es, die Botticelli nicht ganz verstanden haben?


Bei zu dem Bild durchaus nicht passender eisiger Temperatur und extremem Gegenlicht der niedrigstehenden Februar-Sonne fand der Versuch des Fotos vom Foto statt.

Bei Bildausschnitt und mehr Kontrast …
erkannt man, wie der Fotograf sich auf dem Bauche der Wunderfrau spiegelt.

Wer die Wahl hat, hat das Plakat

Ich wüßte einen netten Slogan:

The sky is blue,
Sahra Wagenknecht wähle du!

Wie man mit dem Namen Sören bei der SPD Karriere machen kann! Zu den Grünen in der Anfangsphase würde sowas passen. Sören klingt doch irgendwie so wie Holger oder Torsten oder Pfosten, irgendwie nach Ikea. Sozialdemokraten müßten sozialdemokratische Namen haben, so wie Heinz oder Franz oder Kurt oder Jupp oder Kalleinz.

Was will der Politiker damit sagen? Rechnen kann er auch nicht.

Was soll diese Aussage aussagen?
Politik für Arbeiter*innen will man, Milliardäre will man nicht? Oder wollte man sagen: Politik für Arbeiter*innen statt für Milliardäre?
Aber wieso nur für die Arbeiter*innen? Was ist mit den Arbeitern*außen?
Briefträger, Müllmänner und Serviererinnen der Gartenlokale aller Länder, vereinigt euch!

Was soll denn mit diesem Slogan und dem Steckbrief-Foto gemeint sein? Daß die Ganoven sich jetzt um die Sicherheit kümmern? Zu „FDP regiert“ würde das passen.

Jahrgang 1965, und dann will der schon mitreden? 1965 konnte ich schon Latein, und der konnte noch gar nichts.
Die ersten vier Jahre meines Lebens verbrachte ich auf der Großenbaumer Allee (in Buchholz). Zwei Häuser weiter wohnten Mahlberg. Der Herr Mahlberg hatte ein Motorrad, da durfte ich mal mitfahren, über den Hof ein paar Runden, so ’ne Art privates Hinterhof-Karusell, nur für mich. Als der CDU-Mahlberg geboren wurde, wohnten wir schon 12 Jahre nicht mehr auf der Großenbaumer Allee. Ich habe also nichts damit zu tun!

Jaja, das Original: die Dekapée. Die wähle ich.

Ich bin da sogar Mitglied. Wußten Sie das?

Das erinnert mich an den Film „Sein oder nicht sein“.
S C H U L Z !

Widsorknoten ist wieder in?
Wir hatten einen Bundeskanzler namens Schmidt. Warum also nicht Schulz? Meyer und Müller kommen dann irgendwann auch mal dran.

Da ist die ja schon wieder! Und da hinten nochmal!

Summer in the City

Weil ich vorgestern (Samstag) den Sternbuschweg entlanggehen mußte, bin ich gestern (Sonntag) wegen des schönen Wetters nochmal den Sternbuschweg entlanggegangen.

Da schimmert es. Lassen Sie sich das mal geschimmert sein. (Es gibt Schlimmeres).

„Hair Haus“. Was den Leuten alles einfällt. Wenigstens nicht „Hair House“. Es gab mal einen Schriftsteller, der hieß Herhaus.

Jetzt sind wir schon auf der Schweizer Straße angelangt. Kein Grund, sich zu beschweren.

Das Dingen steht ja immer noch da.

„Könnten Sie sich vorstellen, in dem Haus zu wohnen?“
Könnte ich mir schon vorstellen. Dann hätte ich endlich genug Platz.
„Aber die Schmierereien auf der Mauer?“
Das wär‘ mir egal.

Und der Sommer …
… fährt dahin, fährt dahin, fährt dahin.

Die Straße heißt wirklich so.

Aufhören! Das ist ja furchtbar! Generation Fahrrad! Die sind ja bekloppt sind die ja!

Wenn ich ein Haus wäre, würde ich auch gern so aussehen.

Fortsetzung folgt.

Der Kessel des Monats – Genius loci


Ein Kessel schmückt die Lotharstraße an einem Tag letztens, von dem ich nicht wußte, ob ich den als etwas regnerischen Frühlingstag oder als einen etwas regnerischen Tag im Herbst genießen sollte.
Davon mal abgesehen: Es ist doch seltsam – gleichwohl erfreulich, daß die Häuser auf der Lotharstraße alle recht gut aussehen, gleich welcher Größe und Höhe, welcher Epoche, welchen Baustils. Das fügt sich alles zu einem erfreulichen Bild. Genius loci. Da macht auch so ein Kessel keinen ästhetischen Bruch.
Anklicken zum Vergrößern.
Sprich: loki. Nicht: lozi. Ist Latein.
Nein, der Mann mit dem Regenschirm ist kein schlechter Mensch.

Muß das wirklich sein, jeden Monat eine neue Mensa?

Gestern in der WAZ gelesen: Es gibt schon wieder eine neue Mensa. Zwar hat die Duisburger Universität schon drei Mensas (Mensen? Mensae?). – In der WAZ stand: zwei: Die „Mensa Bibliothek“ und die im Rundbau an der Lotharstraße. Die an der Bismarckstraße haben sie vergessen mitzuzählen.
Die „Mensa Bibliothek“ heißt „Mensa Bibliothek“, weil es von da aus nur noch ein paar hundert Meter bis zur Bibliothek ist. Die wurde 1968 gebaut. Na und? Das Haus, in dem ich wohne, ist aus dem 19. Jahrhundert.
Über die Rundbau- (vulgo: Keksdosen-) Mensa steht in der WAZ: „Der Plan, Ersatz zu schaffen […], ist bereits 15 Jahre alt.“ Was? Da war die neue Mensa doch gerade mal eröffnet! Und da hat man schon über Ersatz nachgedacht? Genauso wird es auch mit der nächsten Mensa gehen: noch bevor die überhaupt fertig ist, ist die schon in der Abwicklungsphase.
Ein Neubau ist darum unbedingt vonnöten, weil die Ansprüche sich ändern: Vegan, vegetarisch, Wok, Salat-Büffet etc. Ach! Zu meiner Zeit, als die Universität noch akademisch war, da gelang auch schon ein Extramanü für die Schweinefleisch-Nichtwoller. Das ging. Heutzutage muß um jede Suppe und um jedes Schnitzel ein neues Gebäude drumrumgebaut werden.

Hier, wo es so schön ist, soll ein überflüssiges Gebäude hin

Hier, wo es so schön ist, soll ein überflüssiges Gebäude hin

Es ist ja nicht so, daß eine neue Mensa wirklich gebraucht wird. Der wahre Grund ist, daß die Planer keine leeren Flächen ertragen. Wenn die eine unbebaute Fläche sehen, dann kriegen die ihren Rappel. Und wenn dann doch mal eine Fläche von Gras bedeckt sein darf, dann muß es ein nach Plan angelegter Offizial-Rasen sein. Die freie Ausbreitung des wilden Grases und des Un-Krautes würde vielleicht auch den Menschen seiner Natur näher bringen, und das ist von Nachteil für die Beherrschung (jetzt sind wir schon bei Rousseau).

Der Wald, der gleich dahinter liegt, ist der Bebauungs-Wut entzogen. Aber da läßt man sich auch noch was einfallen.

Auch der Sören Link hat was gesagt: „Hervorragende Leistungen in Forschung, Lehre und Studium benötigen auch ein attraktives infrastrukturelles Umfeld“, sagte der Oberbürgermeister. Und: „Der Mensaneubau wird ebenso wie das neue Hörsaalzentrum die Attraktivität des Campus Duisburg weiter streigern.“
Das läßt Böses ahnen. Bei dem Hörsaalzentrum an der Lotharstraße hat man die Fenster vergessen.

Samstag. Neudorf. November.

Letzten Samstag war schönes Novemberwetter. Da bin ich hier mal rumgelaufen und habe mir das alles mal angesehen.

November8-01Finden Sie das schön (Oststraße von hinten). Ich finde das schön. Kein Haus ähnelt dem anderen.

November8-02Hier auch. (Lotharstraße von hinten).

November8-03Good old everlasting Lotharstraße.

November8-04Die zwei Miniläden auf der Grabenstraße. Der Laden rechts gehörte früher zwei alten Damen, bei denen man Zeitungen kaufen und Lottoscheine abgeben konnte. Den Laden links hatte jemand gemietet, um ihn mit Pappkartons vollstellen zu können. Jetzt hat er auch den anderen Laden übernommen und vollgestellt. Jahrzehntelang hat sich da nichts verändert.

November8-05Detailansicht.

November8-06In der Glastür spiegele ich mich in meiner Eigenschaft als Fotograf.
Das ist die Bundesgeschäftsstelle von „Solidarität International“, einer – wie sagt man – „Vorfeldorganisation“ der MLPD. War das nicht früher das Geschäft Erbslöh, wo man Vogelfutter, Hamsterkäfige, Mausefallen (Lebendfallen!) etc. kriegen konnte?

November8-07Und was ist das? Wo jetzt das Fenster mit runtergelassenem Rolladen ist, war früher ein Schaufenster, links daneben – inzwischen zugemauert – die Ladentür. In dem Laden war das legendäre Tonträgergeschäft „Garageland“ von Lothar Röse und Rolf Menrath. Ausgesprochen wurde das „Gärretsch-Länd“. Ich habe aber immer „Garageland“ gesagt. Das wurde mißbilligt.
In den hinteren Räumen war der Trikont-Verlag. Den gibt es zwar noch, aber der ist jetzt woanders.
Neudorf ist auch nicht mehr das, was es mal war.

November8-08Ich verstehe: OTR OTR OTR OTR OTR OTR OTR
„Scum“ (engl. etwa: Abschaum) mal positiv (rechts), mal negativ (Pfeil) konnotiert?
November8-09Mitteilungen grundsätzlich in Englisch zu formulieren ist eine schlechte Angewohnheit, eine Modetorheit. Wer drei Ausrufezeichen benötigt, mißtraut der Kraft seiner eigenen Aussage.

November8-10Hier, am Lieferanteneingang von Edeka, bat ich die zigarettenpäuskenmachende Edeka-Dame: „Könnten Sie mal einen Schritt zur Seite gehen, damit ich diese eigentümliche Mitteilung dokumentieren kann?“
„Esst die Reichen“. Da kann einem aber schon der Appetit vergehen!
(Für Veganer gibt es eine Ausnahmegenehmigung).

November8-11Ahh! Da ist jemand aufs Dach gestiegen, um sich unverständlich zu machen.
Die Trinkhalle gibt es immer noch – bloß, daß sie seit Jahren nicht mehr geöffnet wurde.
Oben: Eine Werbung, die auf einem Zeichensetzungsfehler beruht. Richtig müßte es doch heißen:
„Mediamarkt? Ich bin doch nicht blöd!“
„Kostenlose Finanzierung“ heißt auf deutsch: Mehr bezahlen.

November8-12Enthauptete Schaufensterfiguren!
Französische Revolution? Sanson était ici?
Das ist doch Horror! Wer denkt sich sowas aus?
Wasserpumpe im Schaufenster? Warum hat sich die Firma nicht um einen Anschluß an das Wasserversorgungsnetz bemüht? Da ist – im Vergleich – die Buchhandlung Weltbühne doch moderner ausgestattet.

November8-13Völlig kopfloses Verhalten! Die Schaufensterpuppen von Sport Hildebrandt haben das Schaufenster verlassen und irren auf dem Sternbuschweg umher!

November8-14Was folgt daraus?

Wechselstrom oder Die Liebe in den Zeiten des Telefons (3)

Es hatte einen Skandal gegeben. Peter Dietz vom Eschhaus hatte für eine Veranstaltung der Grünen ein Plakat entworfen, das in der „Szene“ als „sexistisch“ identifiziert wurde, natürlich erst, nachdem das Plakat in Umlauf gebracht worden war, sonst wär‘s ja nur ein kleiner Skandal gewesen, und man empört sich eben lieber über große Skandale. (Das Plakat zeigte ein Rock‘n‘Roll-Tanzpaar). Jedenfalls beschloß ich, daß dieser „sexistische“ Künstler das Cover für die nächste METZGER-Ausgabe (Nr. 37) gestalten sollte. Bei dieser Gelegenheit erzählte er mir:
„Du hast ja in der Szene ein sehr negatives Image.“
„Tatsächlich? Ich dachte eher, man würde mich tunlichst ignorieren.“
„Weit gefehlt. Man munkelt. Man sucht nach Gründen und findet welche. ‚Kennst du schon die neueste Schote vom Loeven und seinen zwei Frauen?‘ Und jetzt auch noch ein Buch mit Sex-Geschichten!“
Na, dachte ich, jetzt fängt‘s an, Spaß zu machen. Übrigens war Christina nur ein einziges mal im Eschhaus.

M037Christina bekam Besuch aus ihrer mittelrheinischen Heimat. Das war Össi, so ‘ne Art Jugendfreund.
„Der Össi würde gern mit mir was anfangen. Aber ich will das nicht. Der will mich heiraten. Aber der setzt nichts bei mir in Gang, verstehst du? Sexuell regt sich da nichts bei mir.“
Sie hatte mir ein Klassenfoto gezeigt. Da stand sie neben ihrem damaligen Freund. „Und sieh mal: Der Typ, der da hinter uns steht, das ist der Össi. Der stand immer in der Nähe und hat immer aufgepaßt und immer gewartet, daß ich mit meinem jeweiligen Freund Schluß mache, damit er dann drankommt.“
Und jetzt war dieser Össi eine Woche lang zu Besuch bei ihr. Der Einfachheit halber übernachtete er auch bei ihr, und zwar zusammen mit ihr in ihrem Bett, „ohne daß etwas passiert“. Ich wußte ja, daß sie im Bett nichts anhat. Sie schläft nackt. Ich fragte vorsichtig, ob sie, solange sie ihr Nachtlager mit dem teilt, dann doch einen Pyjama trägt oder sowas. „Nein. Du weißt doch: Ich schlafe immer nackt.“
Jetzt werde ich aber mal moralisch: zusammen in einem Bett, und dann auch noch nackt, „ohne daß etwas passiert“. Dafür habe ich wenig Verständnis.
Und nun sollte ich Össi kennenlernen, in Christinas Dachwohnung auf der St.-Johann-Straße. Er war ein etwas dicklicher, linkischer Typ, der nicht so recht wußte, ob er mir die Hand geben und ob er mich mit „Sie“ anreden mußte. Er war mir schon deshalb unsympathisch, weil er bei der Bundeswehr den Grundwehrdienst abgeleistet hatte. Der war zu doof gewesen, sich davor zu drücken. Und wie kann man nur Össi heißen? Als er mich sah, dachte er bestimmt: „Also schon wieder einer! Na ja, dann warte ich den eben auch noch ab.“ Während dieser festklebende Reservist schweigend dabei saß, redete Christina über unser Buchprojekt, und sie breitete wieder mit allen Details ihre sexuellen Phantasien vor mir aus, über die er nicht mitzureden hatte. Dafür durfte er, nachdem ich gegangen war, seine Göttin nackt sehen und neben ihr liegend sich Mühe geben, Berührungen zu vermeiden.
Als ich ging, wußte ich nicht, über wen von den beiden ich mich mehr ärgern sollte. Über sie, daß die das mit dem macht? Oder über ihn, daß der das mit sich machen läßt? So ging ich zu Fuß von Hochfeld nach Neudorf, denn wenn man schlecht gelaunt ist, muß man zu Fuß gehen.
Als der Reservist endlich wieder weg war, spazierte ich mit Christina die Lotharstraße entlang.
„Also mit dem Össi wird das nichts“, sagte sie. „Das hab ich ihm auch diesmal wieder gesagt, daß das nichts mit uns gibt und daß sexuell nie was zwischen uns laufen wird. Der würde ja gerne, und wartet, bis ich für ihn frei bin. Aber ich will den nicht. Zum Beispiel: Der würde mir nie den Hintern versohlen.“
„Weiß der denn überhaupt, daß du auf Spanking stehst?“

Das hätte der Herr Össi NIE getan! Und Christina hätte man auch wohl kaum je mit High Heels gesehen.

Das hätte der Herr Össi NIE getan! Und Christina hätte man auch wohl kaum je mit High Heels gesehen.

„Natürlich weiß der das!“ rief sie entgeistert. „Das habe ich ihm selbstverständlich gesagt, daß ich darauf stehe und daß ich mich danach sehne und daß ich das brauche und daß ich das von einem Mann erwarte. Aber das kann der nicht. Der ist eben ein Schlappschwanz wie die meisten Männer. Für den bin ich doch eine Göttin. Der himmelt mich an. Aber das reicht mir nun mal nicht.“

An einem Abend rief sie mich an. Ich erkannte ihre Stimme kaum. Sie war verheult, ihre Stimme vor Verzweiflung verzerrt.
„Helmut, kann ich zu dir kommen? Ich weiß sonst nicht, was ich machen soll. Es ist Weiterlesen

Herbstlicht

HerbstLicht1Die Händelstraße hat in wenigen Tagen die Farbe verändert (vergleiche „Foto zum Zwanzigsten“ unten).
HerbstLicht2Der Herbst hat nicht in jedem Jahr dieselben Farben. In einem früheren Jahr hatten alle Bäume auf der Lotharstraße im Herbst hellgelbes Laub, soweit man schaute. So habe ich das in den Jahren danach nie wieder gesehen. Auch im vorigen Jahr nicht.
HerbstLicht3Auch in diesem Jahr nicht.
HerbstLicht4HerbstLicht5Uni-Gelände.
HerbstLicht6Die Heinestraße ist auch so’ne Gelb-Straße.
HerbstLicht7Erinnern Sie sich an den Kirschbaum im Frühling?
Jetzt ist er errötet.

HerbstLicht8So hab ich das auch noch nie gesehen.
Achten Sie auf sowas? Achten Sie mal auf sowas.

Spätsommer? Frühherbst?

FrühherbstBlätterWie die grauen Haarsträhnen im dunklen Haar. Ein paar gelbe unter den grünen Blättern.
Spätsommer oder Frühherbst?
Der Sommer ist dieses Jahr erst spät gekommen, und er scheint sich schneller zu verabschieden als in den letzten Jahren. Ich war gar nicht viel unterwegs.
Der Abschied vom Sommer fällt mir nie leicht. In der Abenddämmerung durch die Straßen zu gehen, wenn das Scheinwerferlicht der Autos sich auf dem nassen Asphalt spiegelt – das macht melancholisch.
Dabei erinnere ich mich doch stets daran, daß einige der besten Ideen im Herbst ersonnen und verwirklicht wurden, daß einige der fruchtbarsten Anstrengungen und Begegnungen im Herbst stattfanden, und daß der Herbst einige der besonders feinen Abenteuer bescherte.
So ist es doch, nicht wahr, November-Girl?
(Falls Du das liest).
(Und falls Du Dich überhaupt an mich erinnern willst).