Wo waren Sie gestern Abend?

Wo Sie gestern Abend waren, spielt hier jetzt keine Rolle.
Wahrscheinlich WÄREN Sie gestern Abend im Syntopia gewesen bei der Veranstaltung der DFG-VK im Rahmen der Duisburger Akzente zum Thema „Mauern“.
Unsere Veranstaltung HÄTTE den Titel „Die Mauer als Chance“ gehabt und wurde auch vom Festivalbüro angenommen. Aber dann sind – Sie wissen es – die ganzen Akzente Krohna-bedingt abgesagt worden.
Um Sie nicht ganz leer ausgehen zu lassen, und damit Sie sich ungefähr vorstellen können, was gestern zu sehen/hören gewesen WÄRE, hier nochmal ein paar Ausschnitte der Syntopia-Lesung vom 17. September 2015.

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Das Wirtshaus in Dingens

Weniger in ein Büro, eher in ein mit viel Kunstlicht beleuchtetes Wirtshaus in Hochfeld fühlte man sich versetzt, wenn man sich auf die von Günter Ackermann gestaltete Internetseite „kommunisten-online“ einließ. Manche Leute meinten, „kommunisten-am-rande-des-nervenzusammenbruchs“ hätte besser gepaßt.
Ich hatte das Vergnügen, Günter Ackermann persönlich zu kennen, seit 1970. Er war damals in der KPD/ML das enfant terrible, unbeherrscht, streitsüchtig.
1940 in Erfurt geboren, in der DDR Angehöriger der Volkspolizei, wechselte er unter Mitnahme seines thüringischen Akzents in die BRD. Seit Mitte der 60er Jahre wirkte er im maoistischen Zirkelwesen am Rande der kommunistischen Bewegung. In der Dauer-Farce des Sektierertums war er eine feste Größe. Bei der Gründung der KPD/ML 1968 war er dabei und gehörte dem Zentralkomitee an (sagt man). Bei den diversen Spaltungen wechselte er gelegentlich die Seiten. Dann ließ er sich in Duisburg nieder.

Im Rotbuch-Verlag erschien ein Buch über den Mannesmann-Streik von 1973. Autor: Gerd Höhne. Das war, wie ich später erfuhr, Ackermanns Pseudonym. In dem Spielfilm „Huckinger März“ (über nämlichen Streik) spielte er eine Nebenrolle. Er tauchte dann auch gelegentlich im Eschhaus auf. Auf der Wanheimer Straße hatte er ein Schreib-Büro, wo Studenten ihre Diplomarbeiten ins Reine tippen lassen konnten.
Als die PDS in Duisburg ihren Kreisverband gründete, war er dessen Geschäftsführer (nicht, wie die Rote Fahne behauptet, Vorsitzender). Die üblichen, unvermeidlichen Streitereien führten zu seinem Rücktritt. Er zog sich auf sein Refugium „kommunisten-online“ zurück.
Ich habe Ackermann als einen durchaus freundlichen, umgänglichen Menschen in Erinnerung, erlebte ihn bei zahlreichen Veranstaltungen. Er konnte zuhören, argumentierte vernünftig und kenntnisreich. Aber wehe, wenn er in die Tasten griff! Dann wurde er mitunter vulgär bis zur Unflätigkeit.
Beim Ostermarsch sprach er mich mal an: „Du sympathisierst ja mit den Antideutschen.“ Das mußte und konnte ich richtigstellen. Seine Antwort überraschte mich: „Dann bin ich ja falsch informiert. Dann muß ich ja meine Meinung ändern.“
Ich habe daraufhin nicht mehr gegen ihn polemisiert, stattdessen es aber dem Kollegen Jakop Heinn überlassen, die Ackermann-Schoten zu protokollieren. Denn nicht allen gegenüber hat Ackermann sich so ehrenmännisch verhalten. Seine Lieblingsfeinde waren Siegfried Jäger (DISS, siehe DER METZGER 81) und Ulrich Sander (VVN, siehe DER METZGER 83 und 114). Dem, was dort darüber zu lesen war, ist nichts hinzuzufügen, und es ist nichts zurückzunehmen.

Am 26. April 2017 ist Günter Ackermann 76jähig in Mülheim gestorben.
Der Mann war unmöglich, aber auch irgendwie originell. Als Werber für die kommunistische Bewegung war er wenig von Nutzen. Aber ihre unfreiwillige Parodie ist ihm gelungen.

Ne? Is klar.

Ist Ihnen auch klar, daß der Rosenmontag, beziehungsweise das ganze durch ihn verlängerte Wochenende, mancherorts als Zeit der Kontemplation gefeiert wird, zum Beispiel dort, wo die fast vollendete METZGER-Ausgabe Numero 121 ganz vollendet werden soll.
Ich will Ihnen gern zu ein paar (präzise gesagt: fünf) kontemplativen Inspirationen verhelfen – durch Recurse auf die ersten fünf Monate dieses Weblogs. Denn wisse: wer auf der Suche nach der Zukunft ist, muß in alten Papieren wühlen (hier: in alten Notaten herumstöbern).

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Viel Freude (ohne Uniform, ohne Blaskapelle).

In the morning, when we rise

Ursprünglich vorgesehen für:
Begrifflichkeiten der Kunst(-Geschichte): Pop-Art.

MaoJohannisDer große Vorsitzende und Steuerberater Mao Tse-tung bei der Besichtigung der Johannisbeer-Ernte.
Das Zentralkomitee beschloß daraufhin nach eingehender Diskussion einstimmig die Erhöhung der Rote-Grütze-Zuteilung (eine siegreiche Himbeerernte vorausgesetzt).

SoS (13-20)

SoS013SoS014SoS015SoS016SoS017SoS018SoS019Am 29. Dezember 1975 wurde im Eschhaus der Film „Switch on Summer“ zum ersten Mal gezeigt.
Bis zum 29. Dezember 2015, dem 40. Jahrestag der Welturaufführung, werden hier in loser Folge 100 Stills aus dem Film zu sehen sein.
Mehr über den Film und seine Geschichte demnächst in diesem Kino.

SoS020..

Eine Zeitung irrt sich gewaltig

Auch das noch:
RotzfahneMauerFallVolkszorn, Volkssturm, Volksseele, Volksempfinden (gesundes), Volksmeinung, Volkes Stimme, Volksmusikantenstadel, Volk-steh-auf-und-Sturm-brich-los …
Sollte es sich nicht langsam mal ausgevolkt haben?

In diesen Tagen und Wochen werden die Feindschaften, die in den 50er, 40er und 30er Jahren gezüchtet wurden, wieder aufgeheizt. Es zeigt sich, daß ohne den Kalten Krieg und ohne inneren Feind dieser Staat nicht zu machen ist. Die Mächtigen spielen ihre gezinkten Karten aus. Für freedom and democracy steigen Luftballons in den Himmel, am Brandenburger Tor und in den Herzen wird Gerührtheit inszeniert. Da kommt der Verein daher, der immer siegt und nie verliert und auch bei dieser Kirmes nicht fehlen will, und sagt: Herzlichen Glückwunsch euch Siegern der Geschichte.

Wenn die Leute zum Volk werden, dann jubeln sie. Das taten sie vor 100 Jahren, das taten sie vor 25 Jahren aus ähnlichen Gründen.
„Das Wir-sind-das-Volk-Volk erhob sich, weil es den Herren des Landes nicht mehr Untertan sein wollte, sondern den Herren der Welt.“ (hat Lina Ganowski gesagt, sinngemäß).
Sieger der Geschichte? Vor 25 Jahren war das Volk der nützliche Idiot der Mächtigen. (sage ich).

BildLiebesDeutschlandJa, DIE wissen, was sie tun.

Was ist ein 68er?

Wat is en 68er? Ich bin kein 68er. Wenn Sie mich so nennen wollen, tun Sie’s. Wenn Sie das anerkennend meinen: gut. Wenn Sie das abwertend meinen: auch gut. Ich bezeichne mich nicht so. Ich kenne 68er. Mir sind viele über den Weg gelaufen, aber ich habe immer das Gefühl, denen über den Weg gelaufen zu sein.
Was ist ein richtiger 68er? Das ist einer, der mir im Februar 1968 gesagt hat: „Mensch, geh mir doch weg mit deinem Vietnam! Dat will doch keiner hören. Du bist ein unverbesserlicher Idealist! Bleib mir vom Leib mit Politik. Politik ist was für Proleten.“ – um mir dann im April 1968 zu attestieren, daß ich vom Widerstand des vietnamesischen Volkes gegen den US-Imperialismus nichts begriffen hätte, ich sei ein unverbesserlicher Pazifist, dem für die Strategie des antiautoritären Lagers gegen die Repression durch das Establishment vollends der Durchblick fehlt. Im Januar 1969 zeigte der richtige 68er mir einen Vogel, als er mich beim Lesen einer maoistischen Zeitung antraf, und im März 1969 erklärte er mir, daß ich, als typischer Kleinbürger, eine antiautoritaristische Macke hätte, aus mir würde nie ein anständiger Marxist-Leninist, weil mir für die proletarische Strategie vollends der Durchblick fehlt.
1971 erklärte mir der richtige 68er, daß ein unverbesserlicher 68er bin, der nur Politik im Kopf hat, anstatt im inneren Raum nach dem inneren Licht zu suchen. Für die psychedelische Katharsis fehlte mir einfach der Durchblick. 1973 erklärte mir der richtige 68er, daß ich ein unverbesserlicher Hippie und ständig bekifft bin. 1976 riet er mir, Dieter Duhm und das Neue Lote Folum zu lesen, ich sei nämlich 30 Jahre zurück. In den letzten Jahren habe ich vom richtigen 68er immer öfter gehört, daß Widerstand und Opposition Kinderkram ist, mit dem man nichts bewirkt.
Der richtige 68er hat mir attestiert, daß ich Reformist, Anarchist, Revisionist, unpolitisch, politisch, Dogmatiker, Abweichler, Sexist, Mitläufer, Außenseiter, Individualist, Stalinist und Pornograf bin, und zwar alles „unverbesserlich“. Der richtige 68er war immer schon „weiter“. Aber dahin wollte ich nie.

Wie kommt denn dieser Text hierher? Geschrieben habe ich ihn am 25. Februar 2001.
Das ist nämlich so: Mit Windows xp ist Schluß. Jetzt kommt Windows 7. Also muß ich unzählige Uralt-Text-Dateien, die noch in Uralt-Formaten gespeichert sind (TXT, sdw) hervorkramen und in einem neuen Format speichern, damit sie in Windows 7 überhaupt noch sichtbar gemacht werden können. Da tauchen im Keller die längst vergessenen Fragmente und Entwürfe auf, so auch dieses Dokument einer allgemeinen Verärgerung, das immerhin zwar zu Ende geschrieben, aber dann doch liegengelassen wurde – wohl für nicht gut genug gehalten. Naja, zum Besten, was ich geschrieben habe, gehört das ja auch nicht.
Ich zitiere es als Dokument meines beharrlichen Bemühens, dem Klischee von „68“ entgegenzuwirken. Das ist mir besser gelungen in dem Aufsatz „Es gibt keine 68er-Bewegung“, abgedruckt im Katalog der Ausstellung zur Jugendkultur des Kultur- und stadthistorischen Museums. Denn die Ziffer „68“ ist ein feindseliges Gerücht, weil damit eine Epoche zur Saison verkleinert wird. Wer sich selbst als „68er“ bezeichnet, ist keiner.
Die Verdikte Reformist, Anarchist, Revisionist, … Stalinist“ et cetera pepé (er)trage ich gelassen, vermisse es aber sehr, daß ich immer noch nicht als Trotzkist entlarvt worden bin. Besonders gefällt mir „Pornograf“.

Ich kann Ihnen übrigens versichern, daß es sich bei dem zitierten „echten 68er“ tatsächlich immer um ein- und dieselbe Person handelt – der einmal einem über mich erzählte, ich würde ja ständig meine Meinung ändern.

Barbara-1„Was haben Sie 1968 gemacht?“
Barbara-2
Wir haben uns die Freiheit genommen.
Barbara-HFP(Bild aus „Nummer 4“, Hut-Film).

Zuviel Ergo

In der Frankfurter Rundschau fand ich gestern den Nachruf auf Christian Semler. Er ist am 13. Februar 74jährig gestorben.
Christian Semler wurde 1938 in Berlin geboren. Sein Vater war Fabrikant, seine Mutter die Schauspielerin und Kabarettistin Ursula Herking („Münchener Lach- und Schießgesellschaft“, auch gemeinsam mit Werner Finck in der „Katakombe“). Semler war einer der führenden Köpfe im SDS. An die Spitze des Verbandes kam er in der Phase des Zerfalls. 1970 wurde der SDS aufgelöst.
Ein Zerfallsprodukt war die „Kommunistische Partei Deutschlands – Aufbauorganisation“ (KPD-AO), deren Chef Semler wurde. Anders als die konkurrierende KPD/ML hatte die KPD-AO keinerlei Beziehung zur Tradition der kommunistischen Bewegung in Deutschland. Und anders als die KPD/ML brachte die „AO“ noch nicht einmal eine unfreiwillig-komische Folklore-Show zustande. Sie war in ihrer Aufdringlichkeit schlichtweg langweilig, weshalb man sie auch gern als „KPD-A-null“ bezeichnete. Außer einem halben Dutzend Verirrter dürften dieser „Avantgarde der Arbeiterklasse“ auch keine Arbeiter angehört haben, weshalb sie sich die Verbalhornung ihres Namens als „KPD-OA“ (ohne Arbeiter) gefallen lassen mußte.
Den Gipfel der Frechheit erklomm die AO, als sie den Namenszusatz AO fallen ließ und sich fortan den Namen „KPD“ anmaßte. (Und der Gipfel der Verwirrung wurde erreicht, als nach der Auflösung dieser „KPD“ 1980 die KPD/ML ihrerseits den Namen „KPD“ usurpierte – woraufhin eine Abspaltung von ihr sich wiederum „KPD/ML“ nannte).
Die AO als Sekte zu bezeichnen ist schon darum sinnfällig, weil sie sich von der Linken strikt abgrenzte und – wie man so sagt – „lieber im eigenen Saft schmorte“. Anders als später die MLPD schmiß sie sich nicht an alles ran, was sich regte, sondern wollte unter sich bleiben. Das entschuldigt aber nicht das Verwirrspiel mit ihrem angemaßten Namen.
Zitat aus dem Parteistatut: „Voraussetzung für die Aufnahme eines Kandidaten in die Partei ist die feste Entschlossenheit“. Undsoweiter. Das Wortgeschepper entschuldigt mit seiner Komik nicht den Psychoterror, den die Organisation auf ihre Mitglieder ausübte, die sie in die Eindimensionalität führte. Um sich „nicht von den Massen zu isolieren“ wurde den Mitgliedern verboten, Bärte und lange Haare zu tragen, in Wohngemeinschaften zu wohnen und unverheiratet zusammenzuleben.
Reinweg gar nichts an dieser „KPD“ war progressiv oder irgendwie links. Sie machte sich die maoistische „Drei-Welten-Theorie“ zueigen. Ihr zufolge war die „sozialimperialistische“ Sowjetunion der „Hauptfeind“. Ergo war alles gut, was nicht links war: CSU, NATO, das Vaterland, der Antikommunismus. KPD-A-null, das waren glattrasierte Nationalisten in gebügelten Hemden.
Über die Auflösung der KPD-A-null 1980 konnte man sich gar nicht so richtig freuen. Denn nur Jargon und Taktik wurden verändert. Und nun strömten sie raus aus ihrem Ghetto, hinein in die entstehende Partei „Die Grünen“. Als die KPD-AO sich auflöste, bekamen die Grünen ihren rechten Flügel.
Ach ja: Christian Semler! Über ihn schrieb Thomas Schmid (auch so einer!) in der Frankfurter Rundschau: „Anders als viele seiner politischen Weggefährten wurde Semler nie ein Renegat.“ Man weiß gar nicht, wie man das angesichts eines so verdrehten Lebenslaufs verstehen soll. „Er blieb … ein Linker.“ Blieb? Oder: wurde wieder? Jedenfalls landete er bei der Taz. Zwei oder drei Artikel von ihm habe ich gelesen. Na ja. Nicht ganz falsch und nicht ganz unklug, was er da geschrieben hat.

Äpfel, Pflaumen, Birnen (Dritter Teil)

Sie will noch mehr wissen: „Über die Liebe und so.“ Und ich kann ihr, ohne gar zu sehr ins Detail zu gehen, auch darüber etwas erzählen.
„Und du? Auch ein bißchen bi?“
„Bi? Nie! Ich bin Ultra-Hetero!“
Ich sage ihr dann noch (an dieser Stelle vielleicht etwas deplaziert?): „Ich muß sagen, Ingrid, ich war damals nicht wenig beeindruckt von dir. Du standest da immer so souverän im Getöse. Mit deinen flammenroten Haaren warst du ein Wahrzeichen. Du warst durch nichts aus der Ruhe zu bringen, hast alles überblickt, und du hattest so ein überlegenes, manchmal spöttisches Lächeln auf den Lippen.“
„Ja. Beeindruckt warst du. Und du hast mir immer auf den Hintern gestiert. Bei jeder Gelegenheit. Meinst du, ich hätte das nicht gemerkt? Hast du doch vorhin auch wieder getan. Hör mal, das ist aber jetzt kein Grund, um rot zu werden! Mann! Das steht dir schließlich zu! Mann!“ Sie sieht zum Fenster und sagt leise: „Eigentlich fand ich das irgendwie nett von dir. Außerdem habe ich dich auch gern angesehen. Du hattest so schööne Häände.“
„Es ist doch erstaunlich, mit wie wenig die Frauen sich zufriedengeben.“
„Sag das nicht!“ sagt sie laut. „Eine schöne Hand ist wie ein Elefant.“
„Was??“
„Das ist zwar Unsinn, aber es reimt sich.“
Sie sieht mich scharf an: „Und? Dein Urteil? Gut in Form?“
„Was?“
„Das Urteil des Paris! Sprich!“
„Das Urteil?“
„Das! Wo! Du! Immer! So! Gern! Hin! Schaust! Und! Vorhin! Auch! Wieder! Hingeschaut! Hast!“
„Hm. Hm. Ich würde sagen: Kallipygisch!“
„Kalli…? Ist wohl ein Kompliment?“
„Das bedeutet ins Deutsche übersetzt das, was du hören wolltest.“
„Hm! Hm, hm, hm! hmhmhm! Wir haben uns, als die Zeit dafür am besten war, zu wenig mit den wesentlichen Dingen beschäftigt.“
„Ja! Es ging in Wirklichkeit doch gar nicht um die richtige Losung, sondern um das richtige Leben.“
„Ja! Das richtige Leben!“
„Ich meine: mit allem drum und dran.“
„Mit allem drum und dran. Mit allem Pipapo. Mit Pipa und: Po!“
Kling!
Kling!
Plötzlich schweigen wir. Ist es Verlegenheit? Täusche ich mich? Es kommt mir vor, als wäre sie jetzt den Tränen nahe. Es kommt mir vor, als hätte sie es nicht gern, wenn ich sehe, wenn sie weint.
„Was ist mit deinem alten Zimmer?“
Sie wacht auf. „Mein altes Zimmer! Ja! Komm! Ich zeig es dir. Komm mit rauf. Wir nehmen die Gläser mit. Die Flasche ist leer. Ich nehm diese mit: Pflaumenwein. Aber komm erst mit in die Küche. Hier, steck dir das ein: Pflaumenmus. Und Birnenkompott, mit ein bißchen Honig, viel Zimt und wenig Nelken. Du erinnerst dich?“
„Erinnern ist meine Hauptbeschäftigung.“
„Die Gläser muß du mir zurückbringen. Jedes Einweckglas in diesem Haus ist mindestens hundert Jahre alt.“
Sie geht mir voraus die Treppe hinauf. Wir kommen in ihr Zimmer.
„Hier ist ja gar nichts verändert.“
„Nicht ganz. Schau mal da.“
Da hängen die Plakate von Dutschke und Che, und dazwischen ein leerer DIN-A-2-Bogen.
„Ich habe den MLern geschworen, das Mao-Bild nie von der Wand zu nehmen. Da hab ich es einfach verkehrt herum aufgehängt, mit dem Gesicht zur Wand. Soll der sich doch die Tapete näher ansehen. Außerdem: Mao ist tot. Die beiden anderen leben noch.“
Jetzt füllt der Pflaumenwein die Gläser.
„Auf Mao!“
„Auf den Großen Steuerberater!“
Kling!
Kling!
„Die haben ein Theater gemacht die MLer damals, weil hier noch ein Bild von Dutschke hing. Bei Che waren sie sich nicht sicher. Aber Dutschke: unmöglich! Ich dachte: Jetzt muß ich denen noch etwas über Juliette Gréco erzählen, damit sie darauf noch wütender werden. Die mußten mich rausschmeißen, konnten aber nicht. Ich habe viele Rote Morgens verkauft, von denen ist keiner jemals einen Roten Morgen losgeworden. Weil die wußten, daß sie mich brauchten, habe ich mir einige Frechheiten erlaubt. Ich mußte mal ein Referat halten in einer öffentlichen Versammlung. Ich habe mir den Spaß gemacht, über was ganz anderes zu reden, ein völlig zusammenhangloses Referat. Es war schlimm, daß ich das in einer öffentlichen Versammlung gemacht habe, obwohl gar keine Öffentlichkeit gekommen war, bloß der eine, der nicht in die Partei eintreten durfte, damit wir eine Massenbasis haben, eine Ausstrahlung nach außen. Ich hatte aber mit einem Lenin-Zitat begonnen. Gegen Lenin konnten sie ja nichts sagen.“ Und ganz plötzlich ist sie wieder ernst und melancholisch: „Ich hab mich so allein gefühlt. Ich hätte einen Komplizen gebraucht.“
„Wir hätten es weitertreiben müssen. Wir hätten eine gefälschte Roter-Morgen-Ausgabe in Umlauf bringen müssen, mit der Schlagzeile: ‚Eine schöne Hand ist wie ein Elefant‘.“
Sie lacht mehr als dieser Witz wert ist. Die Apfel-Pflaumen-Birnen-Weine haben uns schon weit getragen.
„Ach Ingrid! Warum haben wir eigentlich nicht geheiratet?“
„Ja, stimmt“, sagt sie nachdenklich, „das haben wir kein einziges mal gemacht. Wenn ich mich richtig erinnere, warst du aber schon in festen Händen.“
„Warum haben wir nicht einfach trotzdem geheiratet?“
„Du hast mir ja auch nie einen Antrag gemacht, trotz meiner Calypso-Vorzüge oder wie du das genannt hast, du Poet! Du Komplize, der nicht da war! Ich bin auf der Treppe vor dir her gestiegen, für dich Genießer! Aber nur schauen, nicht anfassen, heute noch nicht. Ich schpräsche als Antanz- als An-Stanz-Tante – danke – als Stanz-Dame in eigener Sache.“
Täusche ich mich? Es kommt mir so vor, als hätte sie es lieber, wenn mein Besuch nun nicht länger dauert, jetzt, wo ihre Haltung und ihr Sprechen ins Schwanken gekommen sind. Sie führt mich wieder nach unten, aber nicht zurück ins Zimmer, sondern zur Tür.
Wir stehen in der offenen Haustür und schauen zum verdunkelten Himmel dieses Frühherbsttages.

Buchholz03„Weißt du noch, als wir Kinder waren, sagte man uns: wenn der Himmel am Abend rot ist, dann backt das Christkind Plätzchen für Weihnachten.“
„Ja. Da drüben im Westen, hinter den Bäumen. Wenn bei Mannesmann Abstich war, leuchtete der Himmel. Das Abendrot unserer Heimat.“
„Du kannst ja nochmal zu mir kommen“, sagt sie leise. „Besuch mich. Aber nicht zu oft. Nicht jeden Tag. Nicht oft. Es könnte … ich würde … vielleicht … Ich mag dich. Aber versteh mich bitte.“
Trotzdem gebe ich ihr einen Kuß auf die Wange, schau sie an, und dann bin ich schnell verschwunden, auf der Straße zu der Eisenbahnbrücke, die in der Dämmerung kaum noch zu sehen ist.

„There will be an answer…“

Die Rote Fahne, die Zeitung der MLPD, hat eine Story gebracht: „1962 – Geburtsjahr der modernen Pop-Musik. 50 Jahre Rolling Stones und Beatles“.
Das ist natürlich nett von der Zeitung, deren Leser ja immer wissen wollen, was sie gut finden dürfen und was sie schlecht finden müssen.
Und nett ist es ja auch, daß die MLPD noch revisionistischer ist als die Revisionisten, die sie zu bekämpfen meint. Für Walter Ulbricht waren die Beatles ja einfach nur Dreck, der aus dem Westen kam. Willi Dickhut hätte dazu bestimmt auch was zu sagen gehabt. Aber der hat seiner Anhängerschaft eingetrichtert, sich bloß nicht von den „Massen“ zu isolieren.
Und so werden ein paar Versatzstücke aus Wikipedia aneinandergereiht und in ein Teils-teils-Bewertungsschema aufgegliedert. Einerseits: R&B als „populäre Musik der armen Afroamerikaner“, R&R als „einfach, echt empfunden“. Andererseits: Der Kommerz, Individualismus, „Flucht“, und die Drogen, die Drogen, die Drogen!
Der Bewußtseinswandel, den die Rock-Musik einerseits wiederspiegelte, andererseits vorantrieb, wird nicht erfaßt. Stattdessen ein paar verunglückte Einschätzungen:
Marginale Cover-Versionen aus der Anfangszeit der Beatles werden als exemplarisch bewertet. „Norwegian Wood“ wird als „Kritik an der subtilen Macho-Denkweise vieler Männer“ mißverstanden. „Oft werden Alltagsprobleme aufgegriffen. ‚It‘s been a hard day‘s night‘, ‚Lady Madonna‘…“ (für das zweite Beispiel mag das zutreffen) „…und auch die Lebensfreude und Lebenswelt der einfachen Leute wie in ‚Penny Lane‘ oder ‚She‘s leaving home‘. Solche Lieder sind Volkslieder im besten Sinne.“
„She‘s leaving home“ soll die Lebensfreude der einfachen Leute aufgreifen? Und das soll ein Volkslied sein? Der lange und komplizierte Text, die Ballade ohne Refrain, begleitet von einem Streichquartett – das eignet sich nicht zum Mitsingen. Dazu ist es zu artifiziell. Für „Penny Lane“ gilt das ebenfalls.
Dem Leser wird dann allerdings klar, daß es sich hier nicht bloß und ein laienhaftes Referat, sondern um eine „marxistisch-leninistische“ Unterweisung handelt:
„Die Bands wurden allerdings mit ihrer Aufmüpfigkeit zugleich auch Träger des modernen Antikommunismus. Die Beatles sagten in ‚Revolution‘: ‚Wenn du herumrennst mit Bildern vom Vorsitzenden Mao, dann wirst du es mit niemand nirgends und auf keine Weise schaffen.‘ Und das just zu der Zeit, als Mao im damals sozialistischen China Millionenmassen erfolgreich gegen eine bürokratische Entartung von Spitzenfunktionären mobilisierte, was eine drohende Restauration des Kapitalismus verhinderte. Das hatte in den 1970er Jahren rebellierende Jugendliche auf der ganzen Welt begeistert.“
Was auch immer die chinesische „Kulturrevolution“ bewirkt hat und bewirken sollte, gegen was und für was die „Millionenmassen mobilisiert“ wurden und was auch immer dadurch verhindert oder doch nicht verhindert wurde, was die weltweit begeisterten Jugendlichen an Mao tatsächlich fanden oder zu finden hofften und inwieweit die „Kulturrevolution“ in der Rückschau nach vierzig Jahren präziser zu beurteilen wäre: Der Song von John Lennon bezog sich keineswegs auf die Ereignisse in Peking und Umgebung, sondern auf die westlichen Metropolen. John Lennon war es nicht darum zu tun, die welthistorische Bedeutung des Steuermannes zu bewerten, sondern die Leute, die dessen Bild durch die Straßen trugen.

John-Lennon-Denkmal in Havanna, Kuba

Der Song von John Lennon („we all want to change the world“, „we all want to change your head“) wurde (und wird anscheinend immer noch) fälschlich als Absage an die Linke verstanden. Das Gegenteil ist richtig („we‘re doing what we can“). John Lennon drückte in diesem Song seine Skepsis aus gegen gewaltbereite, vom Haß getriebene, eifernde Fanatiker. Er mißtraute denen, die ein reflexhaftes, unreflektiertes, verflachtes Bild von einer „Revolution“ im Kopf haben – und das mit Recht!
Wenn für die MLPD die Zeit nicht vor 40 Jahren stehengeblieben wäre, könnte sie erkennen, wie es mit den lautesten von denen, die damals als Träger von Mao-Schildern sich ganz besonders verbalradikal hervortaten, weitergegangen ist. Aus ihnen wurde die ökologisch einwandfreie „Neue Mitte“, und sie träumen ihre schwarzgrünen Träume. Ihre Meinung zu diesem und jenem mögen sie dann und wann geändert („angepaßt“) haben. Aber dabei sind sie sich selbst immer treu geblieben, die wirklichen „Träger des modernen Antikommunismus“.

Christel und die Peking-Rundschau

Nicht nur in Peking, sondern auch hier bei uns wurde die Mao-Bibel in der Hand gehalten. Allerdings wurde hier damit nicht so herumgefuchtelt. Sie war in knallrotes Plastik eingebunden und gedruckt in der Volksrepublik China. Sie war ein Stück Exotik, die verflog, sobald man las, was drin stand. Der Inhalt war eigentlich für uns nutzlos (und, so darf man vermuten, in China war das nicht anders). Aber mit dem Ding in der Hand zeigte man den Spießern die Rote Karte. Sie war zudem ein Verkaufsschlager und dazu nützlich, die Instrumente der eigentlichen Gegenöffentlichkeit mit Kapital zu versorgen. Die Mao-Bibel ist der Pop-Art zuzurechnen. Wer sich zu sehr auf den Maoismus einließ, mehr gab als nur den kleinen Finger, hat Zeit verloren.

Mao-Bibel

Ich bin froh, daß ich nur ein Jahr in der KPD/ML verschwendet habe und dort rechtzeitig das Weite suchte, schon weggegangen war, als die meisten erst noch kommen sollten. Es stellte sich sehr bald das Gefühl bei mir ein, mich in der Adresse geirrt zu haben.
Eine gewisse Zeit war die Verschworenheits-Ästhetik wirksam, das muß ich einräumen. Die männlichen Mitglieder des Ortsverbandes trugen Schnurrbärte. Wir trafen uns in Hochfeld, dem Proletarierviertel, wo alle Häuser dunkelgrau waren, in einer spartanisch eingerichteten Wohnung nah am Brückenplatz. Dort wohnte der Chef des Grüppchens mit seiner Frau Christel.

Hier wohnte Christel

Ich ging eines Nachmittags dort hin, aber der Vorsitzende, den ich treffen wollte, war nicht da. Nur Christel war da. Christel fand ich nett. Sie sah gut aus, hatte ein rundes Gesicht, eine schmale Nase und Lachgrübchen. Sie war schlank. Sie steckte ihr dunkles Haar mit Kämmen zu phantasievollen Frisuren zusammen. Sie trug fast immer Kleider, die sehr kurz waren und ihre schlanken Beine in voller Länge sehen ließen. Sie trug keine Strümpfe, dazu waren ihre Kleider zu kurz.
An diesem Tag war die neue Ausgabe der Peking-Rundschau eingetroffen, 20 Exemplare, in braunem Packpapier verpackt und in Peking abgeschickt.
Wir öffneten das Paket und vertieften uns gemeinsam in das Studium der Zeitung. Wir lasen uns gegenseitig die Artikel vor. Ich las die ersten drei, vier Sätze des Leitartikels laut vor, und Christel mußte schallend lachen. Auch sie fand schnell ein paar besonders verdrehte Sentenzen, die uns amüsierten. Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus. Wir mußten uns die Tränen abwischen. Wenn uns jemand ertappt hätte! Es war eine Orgie der Blasphemie, zu der wir uns hingerissen fühlten. So verschworen-erheitert warfen wir die Zeitungen in die Ecke und redeten dann miteinander, wie wir noch nie miteinander geredet hatten.
Christel trug auch an diesem Nachmittag ein kurzes Kleid, das ihre schlanken Beine sehen ließ. Sie zeigte gern und ließ gern sehen und genoß es, bewundert zu werden. Es war eine Art Kittel für die Küche, was sie da trug, vorn nicht ganz bis unten zugeknöpft. Christel hantierte herum. Sie bückte sich, um etwas aufzuheben. Ihr Kleid rutschte hoch, und ich sah ihren kleinen, von einem hellblauen Slip spärlich umhüllten Hintern. Sie verharrte lang in dieser Haltung. Bevor sie sich aufrichtete, schaute sie über die Schulter zu mir hin und merkte, wohin ich schaute. Ich wollte ja auch, daß sie das merkt! Sie bückte sich noch ein paar mal. Sie ließ gern sehen und zeigte mir gern ihren von einem hellblauen Slip spärlich umhüllten Hintern.
Christel gehörte nicht in diesen Verein. Bald trennte sie sich von ihrem Mann und von der Partei, kurz bevor auch ich den Ausgang fand.

Herbert Marcuse (1955)

Foto: Marcuse Family, Creative Commons-Lizenz

Meine damalige Freundin, die Anne B., argwöhnte, daß sich da etwas anbahnte zwischen der Christel und mir. Die hatte etwas gemerkt, was ich noch nicht gemerkt hatte, und brachte mich dadurch erst drauf. Ja, ich fand die Christel nett und bewunderte sie. Aber sie war doch so viel älter als ich – schon 24 Jahre alt. Zum „Ehebruch“ (gleich doppelt!) hatte ich damals noch nicht die Kraft, und auf ein amouröses Geplänkel, ein Spiel unter Erwachsenen, das zu nichts verpflichtet, war ich noch nicht vorbereitet. Ich bin ihr zu früh begegnet. Wenn ich mich an sie erinnere, erscheint vor mir eine Frau, die – für kurz oder für lang – gut zu mir gepaßt hätte. Sie war schön, sie war klug, die war intelligent, eine der scharfsinnigsten Frauen, denen ich je begegnet bin, sie war selbstbewußt und stark, sie hatte Sinn für das Komische, sie war gebildet und hatte Interessen, die den Horizont der KPD/ML meilenweit überragten. Es machte ihr diabolischen Spaß, mit ihrem Wissen die Hühner aufzuscheuchen. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als sie, zum Entsetzen der anderen, in einer Versammlung Herbert Marcuse zitierte, oder vor den Ohren der anderen mit mir ein Gespräch über die Rolling Stones begann. Sie zeigte Interesse an mir, wenn sie, erzählend, die Holzkämme aus ihrem Haar löste und ihr Haar zu einer neuen Frisur zusammensteckte und mir dabei verschwörerische Blicke zuwarf.

Moa-Bebil

Wir wußten voneinander, daß wir nicht in diesen Verein gehörten. Dennoch ging sie, ohne für mich eine Spur von sich zu hinterlassen.

DER METZGER wird 100: Lopezzo und Schnack

Die Ausgabe Nr. 100 des satirischen Magazins DER METZGER (Mai 2012) enthält den Beitrag „‚Über sowas könnte ich mich kaputtlachen.‘ 33 1/3 Fragen an den METZGER-Herausgeber Helmut Loeven, ersonnen von A.S.H. Pelikan und Heinrich Hafenstaedter“. Aus dem stundenlangen Gespräch hier ein Auszug:

H.L. (links) und Pelikan. Foto: Hafenstaedter

H.L. (links) und Pelikan. Foto: Hafenstaedter

Pelikan: Wie ist denn der Inhalt dieser Zeitschrift? Wie würdest du den METZGER beschreiben.

Das ist ein Unterhaltungsmagazin. Ich möchte tatsächlich den Leuten etwas bieten, worüber sie sich freuen können, dann können sie am Wochenende, am Samstag Nachmittag bei einer Tasse Kaffee in einem bequemen Sessel sitzen und sich an der Lektüre erfreuen.
Man hat Bertolt Brecht mal gefragt: Was ist die Aufgabe des Theaters. Brecht sagte: Die Aufgabe des Theaters ist, das Publikum zu unterhalten.
Diese Zeitschrift ist – kann man wohl sagen – ein Zeugnis der hedonistischen Linken – erinnernd an das Motto von Majakowski: „Her mit dem richtigen Leben“!
Wer bei dieser Zeitschrift Einflüsse erkennt von der Kritischen Theorie, von Surrealismus, von Dada, oder von den Internationalen Situationisten, der wäre auf der richtigen Spur. Eine Linie gibt es bestimmt, bloß die ist nicht unbedingt gerade. Eine Linie kann ja auch kurvig sein. Das ist eher so wie in einem Dschungel, wo man immer wieder neue Pfade freilegt.
Der ideelle Gesamt-Metzgerleser, dessen Existenzform ist die Minderheit, oder sogar die Minderheit in der Minderheit.
DER METZGER ist zu Papier gebrachtes Kabarett. Dessen Ausdrucksformen sind ja auch vielfältig, was ja das Reizvolle am Kabarett ist.
Ein Charakteristikum dieser Zeitschrift ist die Universalität. Es geht ums Ganze. Es gibt kein Thema, kein Gebiet, was von vornherein ausgeschlossen ist. Es könnte auch ein Artikel über Geologie und Gesteinsformationen oder über Astrophysik drin erscheinen. Kein Thema ist von vornherein ausgeschlossen. Da ist Platz für Theorie und Poesie, für Wissenschaft und Nonsens. Weiterlesen