Die reparierte Heizung

Auf diesem Bild erkennt man den Grund, warum die Buchhandlung Weltbühne in diesem Sommer an zwei Tagen erst mit ein paar Stunden Verspätung geöffnet werden konnte: die Reparatur der Heizung in meiner hermetischen Wohnung war vonnöten.
Als es anfing, im Keller aus der Decke zu tropfen, ahnte ich es schon.
Und so sieht das jetzt aus: Rohre repariert, alles wieder dicht.
Jetzt müssen nur noch Handwerker kommen, die das Loch in der Wand wieder schließen (ich weiß noch nicht, wann das sein wird).
Ich hab dem Heizungsinstallateur gesagt: „Das sieht doch so schön aus, das braucht doch eigentlich nicht abgedeckt zu werden.“
Aber diese Bemerkung wurde als Scherz aufgefaßt.
Aber wenn ich wirklich mal einen Witz erzähle, lacht keiner.

„Look up to the Sky“

Heute ist der diesjährige 1. Juni.
Meinen traditionellen Gang zum Kaiserberg (jedes Jahr am 1. Juni) bin ich schon mittags gegangen, so daß ich jetzt schon davon berichten (ein Bild schicken) kann.
Sonst gehe ich diesen Weg immer erst nach Ladenschluß, den Umstand nutzend, daß es am 1. Juni lange hell bleibt. Daß ich heute schon mittags unterwegs war, hat Gründe, die Sie aber nicht interessieren.
„Look ut to the sky. Heads are flying by“, sang Jenny einst.
Wer hat sich bloß diesen Text ausgedacht?

1. Juni

Der 1. Juni ist, wie Sie vielleicht schon wissen, mein GANZ PERSÖNLICHER PRIVAT-TAG. Das liegt daran, daß einige wichtige Ereignisse meines Lebens-Verlaufs – mehr oder weniger zufällig – auf einen 1. Juni fielen. Zugleich ist der 1. Juni der Beginn eines besonders sympathischen Monats. Übergang von Frühling zum Sommer, großzügig mit Sonnenlicht, der Tag läßt den Abend lange warten.
Somit kann ich, sobald die unvermeidliche wochentagsgebundene Arbeit getan ist (heute schon um 14 Uhr) meinen 1.-Juni-Spaziergang beginnen, wie an jedem 1. Juni zum Kaiserberg (auch da war an einem 1. Juni mal was). Ich bin dort heute privater als sonst, aber durchaus ansprechbar.

Das Foto von diesem KOMISCHEN HAUS nahm ich am 1. Juni 2012 auf, dem Tag, an dem dieses Weblog Amore e Rabbia zum ersten Mal ins Netz ging.

1. Juni

Am 1. Juni 2012 startete das Weblog „Amore e rabbia“. […] Das Versprechen, die Leserschaft mit Nachrichten, Reflexionen, Kommentaren, Widerworten, Wiederholungen, philosophischem Kabarett, Beobachtungen und Erinnerungen zu versorgen, wurde wohl ganz passabel erfüllt. Weiterhin wird garantiert für einseitige Beeinflussung und tendenziöse Berichterstattung. Wo ALLSEITIGKEIT entwickelt wird, bleibt für das Nullsummenspiel der Ausgewogenheit kein Platz übrig. Und so bleibt das. […]
Der 1. Juni ist kein zufälliges Datum. Denn einige wichtige Wendepunkte meines Lebenslaufs fielen zufällig auf einen 1. Juni. Als meine Frau noch lebte, feierten wir den 1. Juni wie einen heimlichen Geburtstag. Seit Jahren, so auch heute, verbringe ich eine Zeit des höchstpersönlichen Feiertags auf dem Kaiserberg, denn an dem wohl wichtigsten 1. Juni meines Lebens war ich auch auf dem Kaiserberg. Traditionen solcher Art pflege ich, denn die ZEIT ist besser zu reflektieren, wenn sie einen Rhythmus hat.
Daß auch dieses Weblog aus gutem Hause zufällig an einem 1. Juni begonnen wurde, ist also kein Zufall.

[Dies ist das Notat vom 1. Juni 2013]

Auf dem Weg zum Kaiserberg kommt man hier entlang.

Früher konnte man von hier aus weit in den Duisburger Süden blicken. Heute ist der Ausblick zugewachsen. Nun gut.

Der nördliche Ausblick („Schnabelhuk“). Man schaut weit in den Norden und läßt die Schwerindustrie einen guten Mann sein.

Da ich also heute eigentlich nur mitzuteilen habe, daß ich heute eigentlich nichts mitzuteilen habe, empfehle ich einen Rückblick auf ein paar zufällig ausgewählte Notate:

hier klicken
und hier
und hier
und hier
und hier

Wenn die so nützliche REFLEXION DER ZEIT sich nicht in selbsttäuschender Nostalgie verlieren soll, ist es hilfreich, sich öfter und genauer zu erinnern. (Das schrieb ich hier hin heute vor einem Jahr).

Liebe Leute,

ich möchte mich nur kurz bedanken bei denen, die heute der Tatsache Aufmerksamkeit geschenkt haben, daß ich seit heute mit weniger Fug die Titulierung, ein „68er“ zu sein, von mir weisen kann.
Allen ein schönes Leben!

Ne? Is klar.

Ist Ihnen auch klar, daß der Rosenmontag, beziehungsweise das ganze durch ihn verlängerte Wochenende, mancherorts als Zeit der Kontemplation gefeiert wird, zum Beispiel dort, wo die fast vollendete METZGER-Ausgabe Numero 121 ganz vollendet werden soll.
Ich will Ihnen gern zu ein paar (präzise gesagt: fünf) kontemplativen Inspirationen verhelfen – durch Recurse auf die ersten fünf Monate dieses Weblogs. Denn wisse: wer auf der Suche nach der Zukunft ist, muß in alten Papieren wühlen (hier: in alten Notaten herumstöbern).

Drum klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier,
und klicken Sie mal hier.

Viel Freude (ohne Uniform, ohne Blaskapelle).

ognoaRstemn cselngsehos?

Rosenmontag2016Eigentlich soll hier ja nur den Kundinnen und Kunden mitgeteilt werden, daß die so gern von ihnen aufgesuchte Buchhandlung am „Rosenmontag“ (wie jedes Jahr aus nämlichem Anlaß) geschlossen ist.
Damit verbinden sich allerdings Überlegungen.
In frühen Zeiten, die ich noch erlebt habe, war in dieser Region die Sache völlig klar: Rosenmontag ruht jedes geschäftliche Tun. Da geht nichts. Also: Alle Geschäfte, Behörden, Ämter, Verwaltungen, Supermärkte, Werkstätten und Werkshallen außer Betrieb.
Mir war der Rosenmontag immer sehr sympathisch. Ich freute mich auf diesen Tag. Er verlängerte das Wochenende! Jeglicher karnevalistischen Anwandlung abgeneigt pflegte ich diesen Tag in kontemplativer Zurückgezogenheit zu begehen. Aber als aufmerksamer Leser wissen Sie das ja längst. (Sie ahnen, was das Foto am Ende dieses Notats an dieser Stelle bedeutet).
Jedoch:
Mit der allgemeinen Individualisierung (oder soll ich besser sagen: Atomisierung? Dummböse Menschen würden sagen: Achtundsechzigerisierung) ist das Dogma, daß an R.-Montag alle Geschäfte, Behörden, Ämter, Verwaltungen, Supermärkte, Werkstätten und Werkshallen außer Betrieb geraten, etwas ins Wackeln geraten. Und in diesem Jahr war es soweit: In Duissern warb ein Supermarkt mit dem Aushang: „Rosenmontag ganztägig geöffnet“.
Wo führt das hin? Steht uns die Schleswigholsteinisierung des Rheinlandes bevor? Werde ich durch den Wirkungsverlust des Karnevals aus meiner Kontemplation gerissen?
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
ChristinaLHOOQ-2..

1. Juni – geht spazieren!

Ich gratuliere allen, denen dieses Weblog lieb & teuer geworden ist, zu (bis gestern) 823 Notaten in genau 3 Jahren. Heute ist der 1. Juni, der dritte Jahrestag.
Den 1. Juni verbringe ich wie jedes Jahr auf dem Kaiserberg, als ganz persönlichen Feiertag, den wir früher zu zweit gefeiert haben und den ich seit einigen Jahren allein zubringe, nachdenklicher und verstörter und noch zurückgezogener als an allen anderen Tagen.
Den Leserinnen und Lesern empfehle ich, an diesem Tag, an dem von mir nichts Neues zu erfahren ist, hier herumzuflanieren, in dem sich weiterhin ausdehnenden Dschungel, damit dieser Schauplatz nicht als Lieferant für bloße Schlaglichter und Zufallstreffer mißverstanden wird. Viel Freude auf der Entdeckungsreise (der Suche nach dem Bekannten gewissermaßen).

Bis die Tage!

Liebe unbekannte Infratest-Befragerin!

Das Telefon klingelt, nach acht Uhr abends. Das ist ungewöhnlich. Ein Anruf ist mir nicht willkommen. Ich nehme ab. Eine Frau meldet sich.
„Mein Name ist [vergesse ich leider sofort] von Infratest-Dimap. Haben Sie eine halbe Stunde Zeit, ein paar Fragen zu beantworten?“
„Ja, einen Augenblick bitte. Ich muß nur den Herd ausstellen, sonst brennt mein Essen an. – – – – – – – So, da bin ich wieder.“
„Was gibt es denn heute?“
„Ist das schon Teil der demoskopischen Erhebung? Ochsenschanzsuppe aus der Dose. Verraten Sie mich nicht, daß ich heute so phantasielos walte in der Küche.“
Es ist eine zweite Befragung. Vor einem Jahr wurde ich schon mal befragt. Sie weiß also, daß ich „selbständig“ bin und eine Buchhandlung betreibe. Ob das immer noch gültig ist? Ja.
Ruhig und zügig, ohne hektisch zu werden (also: geduldig) stellt sie ihre Fragen. Wodurch ich mir diese und diese und jene und jene Fertigkeit angeeignet habe? Durch Ausbildung, Fortbildung, aus der Praxis? Ich antworte: aus der Praxis. Dreißig mal hintereinander gebe ich dieselbe Antwort: aus der Praxis. Ich mache auch kein Hehl daraus, daß ich das ganze neumodische Effektivierungs-Tralala für Schaumschlägerei halte. Manchmal lacht sie sogar. Mit der Zeit wird immer öfter gelacht in unserem Gespräch.
Welche Fähigkeit (oder Eigenschaft) sei für die Ausübung meines Berufs besonders erforderlich? Ich antworte: eine fundierte Allgemeinbildung.
Was sich in dem Jahr seit der ersten Befragung verändert (entwickelt) hat, läßt sich nicht so einfach statistisch beantworten. Meine Antworten passen nicht so recht in so ein demoskopisches Ständig-häufig-selten-nie-Schema. Ich bin bestimmt kein leichter Interviewpartner, und es ist kaum möglich, mich in eine Statistik hineinzuwickeln. Das sage ich auch: Ich kann nur für mich sprechen. Ich bin überhaupt nicht repräsentativ. Spezifik der Branche? Neinnein, so meine ich das nicht. Auch innerhalb der Branche bin ich nicht repräsentativ. Da gibt es Phänomene, für die ich nicht zu haben bin. Ich nenne ein Beispiel:
„Den Sarrazin werden Sie bei mir nicht kriegen.“
„Den will ich auch gar nicht haben.“
„Sie verstehen mich. Sie machen mich glücklich!“
Und sie hat so eine schöne Stimme! Sie streichelt mich mit ihrer Stimme, als sie ruhig und zügig, ohne hektisch zu werden (also: geduldig) ihre Fragen stellt. Ob ich diese Tätigkeit in fünf Jahren noch ausüben werde, will sie noch wissen.
„In fünf Jahren bin ich zwar schon im Rentenalter. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß ich dann noch im Ring stehe.“
„Also, so wie Sie sich anhören, würde ich Sie für viel jünger halten.“
Der demoskopische Flirt hat viel länger gedauert als geschätzt: eine ganze Stunde. Zum Schluß sagt sie: „Das waren meine Fragen. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld. Sie haben – nicht immer, aber im ganzen – geduldig geantwortet. Und seien Sie nicht so pessimistisch, hören Sie? Männer wie Sie – – – die brauchen wir noch!“