Werbeplakat

Begrifflichkeiten der Kunst(-Geschichte): Werbeplakat.
Werbung, ob als Spot oder, wie hier, als Plakat, ist dann besonders gelungen, wenn sie so sehr für sich selbst spricht, daß man gar nicht mitkriegt und es einen auch gar nicht mehr interessiert, wofür überhaupt geworben wird so wie hier.
Dann ist Werbung vollendet. Dann wird sie zur Kunst!

Das klappt besonders gut bei Zuhilfenahme einer Unterführung.

Karfreitag ist ein schöner Freitag (Nachtrag)

Abschluß der Bildreportage


Haben Sie schon mal so eine blöde Werbung gesehen?
Wahrscheinlich wird etwas anderes als die Power gerentet.
Sprich: POWER (wie man‘s spricht), nicht PAUER.

Hier ist die Power gratis.

„Aber heute ist doch gar nicht Karfreitag. Heute ist doch der erste Mai.“
Sie merken aber auch alles.

Aus der Öffnungszeit

Bild, das einer aufnahm, als ich im Schaufenster zugange war.
Ein Foto aus den seligen Zeiten der Öffnung.

Übrigens:
Der Job als Schaufensterpuppe ist noch frei.
Da ich mir eine „echte“ Schaufensterpuppe nicht leisten kann, suche ich eine junge Dame, die bereit ist, während der Öffnungszeiten im Schaufenster der Buchhandlung Weltbühne herumzustehen.
Sie muß auch nicht die ganze Zeit starr und unbeweglich herumstehen.
Sondern nur, wenn jemand guckt.

Plastic People

Das war abzusehen, da hätte man Gift drauf nehmen können, darauf hätte man wetten können. Die „Wohlfühl-Empörer“, die „besorgten Bürger“, die wachsamen Nachbarn, die Aufpasser, die Emanzen und die ihnen hörigen Musterknaben, die Amokläufer der Moral, die Heuchler sind immer bereit, Entrüstung abzuliefern – und von ihren Mitmenschen Mit-Entrüstung einzufordern. Beim Verteufeln des Eros müssen und wollen sie alle (und sollen wir) nicht abseits stehen.
Denen werde ich nicht den kleinen Finger reichen. Tun Sie es auch nicht.

Die Reklame der Netto-Supermarktkette ist von einer geradezu rührenden Harmlosigkeit. Die könnte man, wenn es ein Film wäre, doch ab 6 Jahre freigeben. Aber alles, was irgendwie an Sex erinnert, führt zu reflexhaften Abwehr-Reaktionen. Alles, was irgendwie an Sex erinnert, ist „sexistisch“. Unterschiede werden nicht gemacht; jedes Maß für Verhältnismäßigkeit geht verloren.

Plastic People – oh Baby now you‘re such a Drag.

Sind wir es, die Botticelli nicht ganz verstanden haben?


Bei zu dem Bild durchaus nicht passender eisiger Temperatur und extremem Gegenlicht der niedrigstehenden Februar-Sonne fand der Versuch des Fotos vom Foto statt.

Bei Bildausschnitt und mehr Kontrast …
erkannt man, wie der Fotograf sich auf dem Bauche der Wunderfrau spiegelt.

Die Dinger gibt es noch

Ja, warum soll es die auch nicht geben.

Ich meine die Dinger, von denen eins auf diesem Foto abgebildet ist.
Es machte mich beim Verlassen des Hauses durch ein sonores, langdauerndes Brumm-Geräusch auf sich aufmerksam, das auch dann noch unüberhörbar ist, wenn es als Geräuschquelle kaum noch zu sehen ist, wie in diesem Fall.
Ich meine dieses helle Pünktchen inmitten des Firmaments, das Sie vielleicht übersehen haben, aber nicht überhört hätten.
„Zeppelin“ nannte man so ein Ding, ein mit Gas gefüllter, zigarrenförmiger Flugkörper, der mit einem Propellermotor in Bewegung gesetzt wird.
Früher gab es viel davon, oder besser gesagt: Früher (in den Zeiten meiner Kindheit) waren die öfter unterwegs. Heutzutage kann es sein, daß Jahre vergehen, in denen Sie keinen Zeppelin zu sehen kriegen.
„Guck mal! Ein Zeppelin!“
„Zeppelin“ ist eigentlich gar nicht die richtige Bezeichnung, belehrten uns die Bescheidwisser. Es müßte „Luftschiff“ heißen, und damit „fliegt“ man nicht, sondern man „fährt“. „Zeppelin“ wurden die genannt, weil der Graf Zeppelin da am Bodensee so Dinger fabriziert hat. Das war eine Pioniertat der Luftfahrt, sagt man. „Luftschiff“ klang auch schon übertrieben für die Geräte, die wir in den 50er Jahren bestaunten.
Die richtigen klassischen Zeppeline wurden im Ersten Weltkrieg militärisch eingesetzt. Sie dienten dann auch für Transatlantikflüge der zivilen Luftfahrt. Nach der Katastrophe von Lakehurst 1937, als ein deutsches Luftschiff bei der Landung Feuer fing und ausbrannte, war die Zeit der Zeppeline vorbei. Das leuchtet mir nicht ein. Wieso beendet eine Luftschiff-Katastrophe das Zeitalter der Luftschiffe, währen dem Ereignis tausende von Flugzeugabstürzen folgte, ohne daß eine ähnliche Wirkung die Propeller-Turbo-Tragflächen-Flugtechnik traf!
In den 50er Jahren wurden dann solche Mini-Luftschiffe, die aber immer noch von den Leuten „Zeppelin“ genannt wurden, für Reklamezwecke eingesetzt. Die werden mit Heißluft hochgehoben, was den Antrieb durch einen Verbrennungsmotor relativ risikolos macht. In der Gondel ist nur Platz für den Piloten. Man könnte doch den Reklameeinsatz mit Rundflügen für Familien o.ä. verbinden. Aber das soll denen ihre Sorge sein.
Für was dieses Luftschiff da Reklame machte, erschloß sich mir nicht, da es sich mir nicht von der beschrifteten Flanke zeigte, sondern es vorzog, über das Uni-Gelände Richtung Mülheim von mir davon zu fliegen.

Wer die Wahl hat, hat Automat

Wissen Sie was? Dieses Foto (vom Foto), aufgenommen im April (auf dem Sternbuschweg) ist so nett, das nehme ich vielleicht als Cover für METZGER Nr. 124. Oder später. Gucken Sie mal rechts unten.

Nachtrag:
Der Kandidat spricht:
„Wenn ich die Wahl tatsächlich verlieren sollte, dann will ich Herbert heißen und nur noch Dächer und Fassaden reparieren.“

Summer in the City

Weil ich vorgestern (Samstag) den Sternbuschweg entlanggehen mußte, bin ich gestern (Sonntag) wegen des schönen Wetters nochmal den Sternbuschweg entlanggegangen.

Da schimmert es. Lassen Sie sich das mal geschimmert sein. (Es gibt Schlimmeres).

„Hair Haus“. Was den Leuten alles einfällt. Wenigstens nicht „Hair House“. Es gab mal einen Schriftsteller, der hieß Herhaus.

Jetzt sind wir schon auf der Schweizer Straße angelangt. Kein Grund, sich zu beschweren.

Das Dingen steht ja immer noch da.

„Könnten Sie sich vorstellen, in dem Haus zu wohnen?“
Könnte ich mir schon vorstellen. Dann hätte ich endlich genug Platz.
„Aber die Schmierereien auf der Mauer?“
Das wär‘ mir egal.

Und der Sommer …
… fährt dahin, fährt dahin, fährt dahin.

Die Straße heißt wirklich so.

Aufhören! Das ist ja furchtbar! Generation Fahrrad! Die sind ja bekloppt sind die ja!

Wenn ich ein Haus wäre, würde ich auch gern so aussehen.

Fortsetzung folgt.