Der Signatur ist zu entnehmen, daß diese Zeichnung der frühen Periode meines Schaffens als Karikaturenzeichner zuzuordnen ist, nämlich (gerade noch) den 70er Jahren.
Man kann also leicht drauf kommen, daß hier eine polemische Abrechnung mit dem „positiven Denken“ stattfindet.
Immer wieder hat man den Klügeren im Lande, nämlich uns Intellellen, vorgeworfen, wir würden alles ins Negative ziehen (Kritisches Denken). Es bildete sich eine Gegenbewegung: alles ins Positive ziehen: Warum Probleme lösen, wenn man sie ignorieren kann? Warum etwas verbessern, wenn man alles schönreden kann? Mit einem Wort: „Positives Denken“.
Dem im Bild dargestellten hemdsärmligen (wenn auch cravattierten) Vertreter positiver Ignoranz ist die latente Aggressivität dieser Ideologie ins Gesicht geschrieben. Und es wird auch deutlich: die unsinnige Botschaft ist für die Mitmenschen nicht nur unverständlich. Sie ist ihnen auch nicht dienlich.