Mai 1945

Bilder aus einem deutschen Monat

Auf den Bildern ist u.a. zu sehen:
Joseph Goebbels mit Frau und Kindern als Vorbild-Familie.
Später: Die Leichen der von ihren Eltern ermordeten Kinder – denen ein Leben ohne den Führer nicht zugemutet werden sollte. Goebbels meinte, die Kinder hätten – wären sie dazu in der Lage gewesen – dieser Entscheidung ihrer Eltern zugestimmt.

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General der Roten Armee Georgi Schukow, Marschall der Sowjetunion.
General Wilhelm Keitel unterschreibt die Kapitulationserklärung im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst.

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Jüdische Kinder aus dem KZ Auschwitz, die von einer Ukrainischen Einheit der Roten Armee geradezu im letzten Moment vor der Gaskammer gerettet wurden.

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Robert De Niro in Cannes

Bei der Eröffnung des Filmfestivals in Cannes wurde Robert De Niro für sein Lebenswerk geehrt. Er nutzte die Gelegenheit, sich zu Donald Trump und die Zerstörung demokratischer Werte zu äußern.
Die Kunst stehe für Freiheit und Diversität und sei diesem darum ein Dorn im Auge.
„All diese Angriffe sind indiskutabel, und das ist nicht nur ein amerikanisches Problem. Es ist ein globales. Aber anders als bei einem Film können wir uns nicht alle zurücklehnen und zuschauen. Wir müssen jetzt handeln. Ohne Gewalt, aber mit großer Leidenschaft und Hingabe. Es ist an der Zeit für jeden, dem die Freiheit etwas bedeutet, sich zu organisieren, zu protestieren, und natürlich, wenn Wahlen sind, zu wählen.“


Robert De Niro hatte auch schon bei anderer Gelegenheit dazu Stellung genommen – siehe das Foto aus einer arte-Dokumentation.
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Geburtstag Helene Weigel

Am 12. Mai 1900, heute vor 125 Jahren wurde Helene Weigel geboren.
Auf dem Bild zu sehen ist aber nicht Helene Weigel, sondern eine andere Österreicherin: Adele Neuhauser, die Helene Weigel in dem Brecht-Film von Breloer spielte und ihr ähnlich sieht (Man kennt sie auch vom Österreichischen Tatort). Man weiß an manchen Stellen in dem Film nicht, ob es sich um Spielzenen oder eingeschnittene Original-Aufnahmen handelt. (Auch der Brecht-Darsteller Burghart Klaußner sieht Brecht ähnlich).

Über Helene Weigel schrieb Sabine Kebir eine Biografie („Abstieg in den Ruhm“), das beim Verlag vergriffen ist – ebenso wie die anderen Bücher von Sabine Kebir über die Frauen, die mit Brecht zusammengearbeitet haben.
In der Buchhandlung Weltbühne gibt es noch was davon zu finden.
Erkundigt Euch hier nach Helene Weigel, nach diesen Büchern von Sabine Kebir, nach Bertolt Brecht – und auch nach dem Buch zum Film von Heinrich Breloer.

Demnächst in dieser Buchhandlung

Angekündigt, in den nächsten Tagen erscheint

Tobias Fetzer / Irmtrud Wojak: Geschichten vom Widerstand aus dem Ruhrgebiet. Verlag Buxus-Stiftung, Fritz Bauer Bibliothek Band: 9.
186 S. 19 €

Zum 8. Mai erscheint das Buch Geschichten vom Widerstand aus dem Ruhrgebiet vom Bochumer Fritz Bauer Forum gemeinsam mit dem Verein Kinder des Widerstandes und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund des Antifaschisten NRW im Verlag BUXUS EDITION.
Die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus steht in Deutschland meist in Verbindung mit Orten wie Berlin oder München, die Wenigsten denken dabei an das Ruhrgebiet. Doch auch hier wurde Widerstand geübt, oft mit dramatischen Konsequenzen. Diesen Widerstand möchte das Fritz Bauer Forum am Tag der Befreiung und in Zeiten massiver Anfeindung unserer Demokratie besonders würdigen.
Das Buch umfasst 14 Lebensgeschichten von Menschen, die im Ruhrgebiet Widerstand gegen das NS-Regime leisteten. Darunter Akteure wie Johann Esser – Verfasser des Moorsoldaten-Liedes – und eher unbekanntere Lebensgeschichten. Das Besondere an diesem Buch ist dabei die Beziehung der Autor*innen zu den Akteur*innen. Die Geschichten handeln nicht von Fremden, sondern von den Eltern und Großeltern. Dies ermöglicht einen, oft sehr persönlichen, Einblick in das familiäre Leben von Arbeiter*innen in Duisburg, Essen, Herne und Oberhausen während des NS-Regimes.
Mit dem Buch werden mutige Menschen gewürdigt, die zeigen, wie vielfältig der Widerstand seitens der Arbeiter*innen des Ruhrgebiets war, so der Herausgeber Tobias Fetzer.

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Die Castanien bluehen


Wieder blühen die Kastanienbäume auf der Max-Reger-Straße (die Straße könnte von mir aus auch anders heißen).
Das gehört zum Jahreskreis: das Wiedererwachen der Flora im Frühling. Achten Sie auch darauf? Ich empfehle es. Ich freue mich jedes Jahr über das Erblühen dieser beiden Bäume – freuen Sie sich doch einfach mit.
In einem Monat – 1. Juni – wohne ich genau 50 Jahre in Neudorf. Es ist zum Glück nicht alles gleich geblieben. Und es hat sich zum Glück nicht alles verändert.
In wenigen Tagen schon werden die Blütenblätter herabregnen. Im Herbst dann hagelt es Rosskastanien. Damit müßte man doch etwas anfangen können.
Unter den Bäumen steht das Gras richtig hoch. Und so gehört sich das. Es ist auch nicht mehr so wie früher, daß die Gehwege blitzblank leergefegt werden von dem, was von den Bäumen rieselt. Auch in den Vorgärten herrscht jetzt mehr Wildheit.
Man könnte Heinrich Heine spiegelverkehrt zitieren: „Das ist ein wahres Paradies: Es gibt dort blühende Bäume.“
Nein, natürlich nicht das Paradies. Aber eine Ahnung davon.

Campact bittet um Hilfe für Khairi

Verfolgung, Folter, Tod: Das droht Khairi in Afghanistan. Der heute 18-Jährige floh ganz allein vor der Gewalt der Taliban und Warlords nach Deutschland. Trotzdem wollen die deutschen Behörden den Duisburger Schüler dorthin abschieben. Ein Bündnis aus lokalen und überregionalen Organisationen, der „Initiativkreis Bleiberecht“, stellt sich gegen diese Abschiebung. Auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, fordert das Bündnis: Khairi muss bleiben! Jetzt unterzeichnen – Abschiebung verhindern:

Bitte stoppen Sie die drohende Abschiebung von Rezai Khairullah (Khairi) nach Afghanistan! Gewähren Sie ihm Schutz und Bleiberecht.

Khairi kam als unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter nach Deutschland. Er lebt seitdem in Duisburg und hat sich in kurzer Zeit außergewöhnlich gut integriert. Seit zehn Monaten besucht er eine Schule, ist im Sportverein aktiv, nimmt regelmäßig an sozialen Projekten teil und lernt mit beeindruckender Motivation Deutsch. Khairi wird pädagogisch und therapeutisch begleitet und ist weder straffällig noch auffällig geworden – im Gegenteil: Er ist ein Vorbild für gelungene Integration.

Khairi hat den aufrichtigen Wunsch, eine Ausbildung zu machen und ein Leben in Sicherheit und Würde aufzubauen. Doch statt einer Perspektive droht ihm nun die Abschiebung in ein Land, das für ihn lebensgefährlich ist.

Khairi und sein Bruder wurden in Afghanistan Opfer von Gewalt durch Warlords. Die Aussicht, dorthin zurückkehren zu müssen, erfüllt ihn mit großer Angst. Afghanistan ist nach wie vor kein sicheres Land – und schon gar kein Ort für junge Menschen wie Khairi, die hier in Deutschland Hoffnung gefunden haben.

Wir fordern Sie daher auf: Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, Khairis Abschiebung zu verhindern und ihm eine sichere Zukunft in Deutschland zu ermöglichen.
Geben Sie Khairi die Chance auf Ausbildung, Schutz und ein Leben in Frieden.

„Khairi ist einer von vielen jungen Geflüchteten, die vor Gewalt geflohen sind und sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen wollen. In nur zehn Monaten hat er sich vorbildlich integriert: Er geht zur Schule, spricht gut Deutsch, ist im Sportverein aktiv und nimmt regelmäßig an sozialen Projekten teil. Er möchte eine Ausbildung machen und Teil unserer Gesellschaft sein.

Eine Abschiebung nach Afghanistan würde all das zerstören – und ihn in ein Land zurückbringen, in dem ihm erneut Gewalt und Lebensgefahr drohen. Afghanistan ist kein sicherer Ort, besonders nicht für junge Menschen wie Khairi.

Diese Petition steht für Menschlichkeit, für Integration und für eine faire Einzelfallprüfung. Niemand, dem so eine Gefahr droht, sollte abgeschoben werden.

Wenn wir jetzt unsere Stimme erheben, können wir Khairis Zukunft retten.“
Unterzeichne jetzt gegen Khairis Abschiebung

 

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Und schon wieder: Karfreitag ist ein schöner Freitag

Über Karfreitag habe ich ja noch gar nicht berichtet.
Karfreitag – für evangelische Christen der höchste Feiertag des Jahres – ist gewissermaßen das Vorspiel für Ostern. Er ist als Ausnahme – ebenso wie der 6. Januar – ein originär christliches Fest. Die anderen wie Ostern und Weihnachten gab es schon lange, bevor das Christentum nach Mitteleuropa kam.

Als Oster-Ouvertüre war früher für mich der Karfreitag ein Tag harter Arbeit: Vorbereitung des Standes der DFG-VK Duisburg beim Ostermarsch – das ging den ganzen Tag und endete erst spät abends – und dann am Samstagmorgen zeitig aufstehen.
Wir machen schon lange keine eigenen Ostermarsch-Stände mehr. Darum ist der Karfreitag (Laden geschlossen) ein Beobachtungstag geworden. Es bleibt ja auch lange hell. An dem Tag geht es tatsächlich ruhig zu: weniger Autos, weniger Geräusch, weniger Leute auf den Straßen. Ruhe im öffentlichen Raum muß auch mal sein.

Ich hätte mir auch in diesem Jahr einen helleren Tag unter blauem Himmel und ohne graue Wolken gewünscht.

Straße des Sieges. Sieht man ihr gar nicht an.

Ich hab ja nicht geahnt, daß es mit Bülles weitergeht.

Gegend an sich. Menschenleer. Bewölkt.

Kein Kommentar. Sehen Sie selbst.


Warum fotografiert ein Mensch Straßenschilder?
Auflösung in der nächsten METZGER-Ausgabe.

Ich wiederhole:
„Arbeitsam“ ist die Abkürzung von „Arbeitsamt“. Das ist da ausgezogen. wer ist jetzt in dem Gebäude drin?
Die Telefong-Zelle steht immer noch da. Überall wurden die Telefong-Zellen weggemacht. Aber DIE steht noch da. Ich bin gerührt. (Früher sagte man „Telefong-Häuschen“).
Über die Treppe hinter dem Telefong-Häuschen bin ich früher oft rauf- und runtergehangen, denn ich hab da mal gewohnt, die Ecke rum auf der Duissernstraße. War nicht schön.
Die Tür links birgt ein Geheimnis Vielleicht ist der der geheime Staubsauger versteckt?
(fast wörtlich am 12. September 2017)

Was es alles noch gibt! Oh Zeiten der Jugend! Links unten im Bild: die Trinkhalle, zu der man die Treppe runtergehen muß – im Moment geschlossen. Wenn die Tür nach innen geöffnet wird, werden die schrägen Stangen zum Geländer.
Aakerfährstraße kommen Sie nicht rein. Raus kommen Sie immer.

Frohes Fest!
Leuchtender Christbaum bis Ostern bei den Falken. Typisch.
Besser als bei der CDU. Denn bei denen ist das ganze Jahr Aschermittwoch.

Auf der schönen Schweizer Straße: Sowas!
Für ‘ne Runde Skat?
Für’n Drang mit Vier.