In 48 Stunden ist das GrĂĽn fast ganz dem leuchtenden Gelb gewichen.
Der Frühherbst läßt dem Spätsommer noch viel Zeit in diesem Jahr.
Die Natur wird noch einmal eine Farbenpracht entfalten, bevor sie in den Winterschlaf fällt.
Das Laub an den Bäumen auf dieser Straße (Händelstraße, Neudorf) wird in wenigen Tagen in der Vormittagssonne hellgelb leuchten – danach ist der Hoffnung Raum gegeben, daß das Grün wieder aus den Zweigen bricht.
(Die Herbst- und Wintermonate wurden nie so trostlos, wie ich es im Spätsommer befürchtet hatte).
Das Foto zeigt mich im Alter von 33 Jahren mit dem „Kater von nebenan“.
Unser Kater hatte es gar nicht gern, wenn Katzen aus der Nachbarschaft in unsere Wohnung kamen, um zu gucken. (Das kam allerdings oft vor). Den Kater von nebenan (von der Kohlenhandlung) duldete er aber großzügig. Der Kater von nebenan war ein junges Tier, zurückhaltend, sagte selten mal „Miau“. Den konnte man hochheben und herumtragen. Das gefiel ihm. Der beguckte sich alles aus der Höhe.
Foto: Magda Gorny © Merkfoto
Früher ging ich viel öfter in den Botanischen Garten. Ich bin dort gern, wo die geliebte Natur und die geliebte Zivilisation eine schöne Verbindung eingehen (auch die schönen großen alten Häuser auf der Schweizer Straße vis à vis zeigte ich Ihnen schon). Auch hier bin ich Mensch, hier darf ich flanieren.
Im Botanischen Garten bin ich nie ohne Buch – oder wenigstens mit Zeitung.
Ich suche daher für die ersten Stunden die „Galerie“ auf (auch Pergola genannt).
Umrankt. Auffällig zugewachsen.
Durchblick findet der Leser dennoch, um zwischen den Buchzeilen den Blick auch mal abschweifen zu lassen …
Ein schönes Freilicht-Café, in das Sie mich gern einladen dürfen.
Auch die einst so besonders gepflegten Flächen sehen in dieser Saison arg überwuchert aus. Darüber haben sich Leute schon beschwert (las ich in der Zeitung). Dann sollense doch woanders hingehen.
Das war mal ein Seerosenteich, wo jetzt die Rohrkolben sich von mir nicht stören lassen.
Die Wege wachsen zu. Hat hier die städtische Vegetation ihre Unabhängigkeit erklärt? Hab ich was nicht mitgekriegt?
Haus im Hintergrund: Schimanski-Location („Moltke“, Adolf-Grimme-Preis).
Für die letzten Lektüre-Stunden suche ich eine Stelle aus, die wenig frequentiert wird. Von hier aus der Blick (in südöstliche Richtung) zu den höheren Bäumen.
Im Botanischen Garten steht die Kunstvitrine, die „kleinste Galerie in Duisburg).
Zur Zeit: Objekte aus derm „Dritten Raum“ von Birgit Feike.
Wenn Sie meiner Empfehlung folgen und unseren Botanischen Garten aufsuchen, finden Sie dort vielleicht schon eine andere Ausstellung.
Schon am 13. April wurde an dieser Stelle auf die Anlegung des Tiefenstaates durch staatenbildende Insekten mahnend hingewiesen (Motto: Das ist der Beweisö)!
VORHER
Und jetzt?
NACHHER
Durch den Bau einer Parkanlage soll alles getarnt werden. Wir sind umzingelt.
Sagt dem Wojna Bescheid, der soll eine Hymne darĂĽber machen.
An den katholischen Hochfesten, die in den FrĂĽhling fallen, wenn es lange hell bleibt, und die zudem gesetzliche Feiertage sind (wie auch der neueste Himmelfahrtstag), suche ich das Weite. Die Weite miĂźt sich nicht an der Strecke, sondern am Radius. Und weiter hinein kann man gar nicht kommen als mit der Entdeckung des Bekannten.
Die KastanienblĂĽte schwindet schnell.
Neudorf ist schön. Hier bin ich Mensch.
(Soll heiĂźen: Ich wohne in Neudorf).
Schön sind die Vorgärten, wenn sie
a) verwildern und wenn ich
b) mich nicht drum kĂĽmmern muĂź.
Mein Vergnügen an großen alten Häusern. Hier Beispiele von der Koloniestraße. (Der Straßenname hat nichts mit Kolonialismus zu tun. Erkläre ich später mal).
Unterwegs.
Von den Vattertachs-Gebräuchen – Familienväter auf Bier-Tournee – bemerkt man kaum noch irgendwas. Stattdessen: Familien oder Gruppen, oft auf Fahrrädern unterwegs, die diesen wunderschönen Tag genießen.
Wildgänse machen Rast am Regattasee (Sportpark Wedau).
Rastende Wildgänse und Wühlende Maulwürfe als Symbionten.
Gern habe ich – so im Alter von 12-13 Jahren, hier Minigolf gespielt. Doch seit Jahrzehnten ist hier nicht mehr minigolfiert worden. Der Minigolfplatz steht jetzt unter Denkmalschutz (vermute icgh mal).
Gern ging ich immer den BĂĽrgersteig der Friedrich-Alfred-StraĂźe entlang.
Der Straßenname: Das weitläufige Gelände, auf dem heute der Sportpark Wedau liegt, gehörte früher Krupp. Aber Krupp hat sich dann für Rheinhausen entschieden. Das Stahl- und Hüttenwerk Krupp-Rheinhausen ist inzwischen stillgelegt. Und von einem Bürgersteig kann hier wohl auch nicht mehr die Rede sein.
Aha! Auf der Wasserski-Anlage ist heute auch was los, mit Sonnenschirmen.
Aha! Auf der Leichtathletik-Anlage ist auch was los. Als dieses Foto aufgenommen wurde, lag die Latte im Stabhochsprung auf 4,75 Meter. Da soll keiner was sagen!
Da geht man, nichts Arges im Schilde fĂĽhrend, den Kalkweg entlang, und dann sowas!
Die denen doch bestimmt: Wer soll uns jetzt noch einen Gebrauchtwagen abkaufen?
Klarer Fall. Wer heutzutage Lindner heißt, läßt seine Fenster zumauern.
(Liebe Anne! Damit du mich nicht wieder ausschimpfst – „Das Bild ist ja wieder ganz schief!“ – habe ich es mittels Fein-Rotation gerade gerückt. Extra für Dich!).
Schön, am Schlenk: Pustebumengarten.
„Im Hort“. Hier standen früher Bänke, und auf einer von denen erlebte ich mal ein sehr erinnerliches Gespräch gemeinsamer Selbsterkenntnis. Schade, daß man hier nicht mehr auf einer Bank verweilen kann!
Anne, sah der Kindergarten auch schon so aus, als du den besuchtest? Ist ja gar nicht so lange her, wir sind ja noch jung.
Wie oft schon ging ich diese Straße entlang (auch schon als der Baum da hinten noch längst nicht so groß war), voller Vorfreude, auch oft sehr sehr traurig; aber nie ohne den Reichtum der Erinnerung.
Und oft ging ich durch diese Tür (jetzt hinter Rosen) – so oft rein wie raus. (Wäre ich einmal öfter rein als raus gegangen, wäre ich jetzt drinnen).
Ich hab die Leute gesehen, die jetzt in dem Haus wohnen. Aber ich habe nix gesagt.
Mein Gefallen an großen alten Häusern – ich sagte es bereits.
Das ist der Beweisö!
Staatenbildende Insekten! Vor dem Eingang der Buchhandlung Weltbühne kommen auffällig viele Löcher aus dem Boden heraus. Mehrere Meterö links und rechts sieht das genauso aus. Aber wenn man aufmerksamen Schrittes weiterö geht in Richtung Mülleimer Straße, erkennt man, daß die Gneisenaustraße für Ameisenvölker eine beliebte Adresse ist. Überall zwischen den Gehwegplattenö diese Löcher! Ameisenvölker sollö man nicht unterschätzen!
Mit diesem Foöto ist also bewiesen, daß es den TIEFEN STAAT wirklich gibt!
P.S.: Ich habe an einigen unpassenden Stellen den Buchstaben „ö“ eingefügtö, um die Verschwörer zu verwirren.
Ein 11 Monate altes Foto ist der Blick in eine nahe Zukunft.
Eine andere FrĂĽhlingsbotschaft habe ich heute gesehen.
Sie kĂĽndigten sich durch ihre Rufe an. Dann waren sie zu sehen.
Am Himmel. Eine riesige Schar von Wildgänsen, in Formation.
Sie ĂĽberquerten die GroĂźstadt in Richtung Norden.
Am Rhein habe ich schon oft Zugvögel gesehen. Sie orientieren sich an dem Fluß.
Ganz frĂĽher war hier die Ultramarinfabrik Curtius.
Dann (ab Ende der 60er Jahre) war das der Sportplatz des Steinbart-Gymnassiums, ein Ort, an dem ich mich sehr unwohl fĂĽhlte (hasste den Schulsport).
Dieser Ort dann, ein paar Jahre lang nicht mehr benutzt (Foto oben) – schön anzusehen.
Und so sieht das heute aus.
* guten sagt er, Morgen sagt sie.
Wir erreichen den Frühsommer, die Jasminsträucher sind erblüht.
Ich freue mich auf meinem täglichen Weg über diesen Kontrast von den weißen Blüten und den dunkelgrünen Blättern, und über den giftigsüßen, bittersüßen Duft!
Was bedeutet diese Ăśberschrift?
Es erinnert mich an Bertolt Brecht, seine Jugendfreundin, sie hieß Paula Banholzer, er nannte sie „Bittersweet“, oder einfach „Bi“. (Sich selbst gab er den Namen Bidi).
Jahrzehnte später erinnerte Brecht sich in einem Gedicht an seine junge Liebe:
„Bidi in Peking
Im Allgäu Bi
Guten sagt er
Morgen sagt sie.“
..