Neu in der Weltbühne: Howard Zinn: Die Bombe


Howard Zinn: Die Bombe. Essays gegen den Krieg.MÄRZ Verlag
Aus dem amerikanischen Englisch von Friederike Sachs
106 Seiten, Hardcover. 20 €

Erstmals auf Deutsch: Essays und Erinnerungen des Friedensaktivisten gegen den Bombenkrieg.

Im Zweiten Weltkrieg nahm Howard Zinn am Luftangriff auf Royan teil, das zu diesem Zeitpunkt immer noch hartnäckig von Nazis besetzt war. 1966 reist er zurück an den Ort des Schreckens, führt Gespräche mit Anwohnern und studiert historische Dokumente in der örtlichen Bibliothek. Später wird er auch Hiroshima besuchen, um Überlebende des Atomangriffs zu treffen. Seine kraftvollen Essays, die Zinn kurz vor seinem Tod im Jahr 2010 fertigstellte, schenken uns persönliche Berichte und historisch-politische Analysen. Nicht zuletzt erzählen sie auch davon, wie die Bombenkriege des 20. Jahrhunderts ihn von einem befehlstreuen Soldaten zu einem der einflussreichsten linken Historiker und Friedensaktivisten haben werden lassen.

Pressestimmen

»Leser, die aus ihrer ideologischen Komfortzone ausbrechen wollen, werden hier viel zum Nachdenken finden.«
Publishers Weekly

»Zinn schreibt mit einem Enthusiasmus, der in der bleiernen Prosa der akademischen Geschichtsschreibung selten anzutreffen ist …«
New York Times Book Review

»Eine Bombe ist etwas höchst Unpersönliches. Wer sie abwirft, kann Hunderte töten und nie auch nur einen von ihnen zu Gesicht bekommen. Die Bombe ist Howard Zinns Erinnerung daran, im Zweiten Weltkrieg Bomben über Frankreich abgeworfen zu haben. Nachdem er von Hiroshima und Nagasaki erfahren hat, spricht Zinn sich gegen den Einsatz von Bomben aus. Nachdenklich und voller Geschichten eines alten Soldaten, der bedauert, was er getan hat, ist dieses Buch eine gelungene posthume Veröffentlichung, die vieles von der Weisheit preisgibt, die nach dem Zweiten Weltkrieg verloren gegangen ist.«
James A. Cox, The Midwest Book Review

»Diese Essays bieten eine großartige Lektüre für alle, die unabhängig von ihrer politischen Perspektive besser über Geschichte informiert sein wollen.«
O, The Oprah Magazine

»Während seiner akademischen Karriere, der Arbeit an seinen populäreren Schriften und seinem Engagement als Aktivist hat Zinn konsequent und oft erfolgreich Schraubenschlüssel in die Getriebe der US-Kriegsmaschinerie geworfen. Er mag von uns gegangen sein, aber durch sein kraftvolles und leidenschaftliches Werk, in das Die Bombe eine hervorragende Einführung ist, werden Tausende von anderen darin geschult und dazu inspiriert, für eine humanere und friedlichere Welt einzutreten.«
Ian Sinclair, Morning Star
Urheber:innen

Howard Zinn, geboren am 24. August 1922 in Brooklyn, war Hochschullehrer, Historiker und sein Leben lang politischer Aktivist. Nach seiner Promotion an der Columbia University lehrte er viele Jahre lang am Spelman College, einer Hochschule für Schwarze Frauen, und beteiligte sich am Civil Rights Movement. Zu dieser Zeit begann seine Überwachung durch das FBI, das ihn zunächst verdächtigte, Mitglied der Kommunistischen Partei zu sein. Er unterrichtete an der Boston University. Für seine wissenschaftliche Arbeit, seine wichtigen Beiträge zur intellektuellen Bildung der amerikanischen Öffentlichkeit sowie für seinen Aktivismus wurde er vielfach ausgezeichnet.

Das Buch ist im Programm der Buchhandlung Weltbühne (auch im Versand zu beziehen).
Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
Emil-Adresse: bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de

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Spiel ohne Grenzen. Das Buch von Lothar Röse

Auf dieses Buch wurde hier schon ausführlich hingewiesen. Es hat an Aktualität in den anderthalb Jahren nach dem Erscheinen nicht eingebüßt, sondern zugenommen.

Lothar Röse: Spiel ohne Grenzen. Beiträge zum Problem der Freiheit. Situationspresse 2023. 280 S. Pb. Mit Abbildungen und Tabellen.
Das sagt der Klappentext:
Die „Nachspielzeit zur regulären Neuzeit“ ist inzwischen abgelaufen; wir leben im „Zeitalter des Epilogs“ mit der vorherrschenden „Haltung von Endverbrauchern“. Die Moderne war schon längst nicht mehr modern, und Fragen zur Postmoderne oder zur Globalisierung sind unterdessen – auch von der Realität – so überholt, daß es fast müßig erscheint, sich von ihrer Beantwortung noch etwas zu versprechen. Wenn auch prinzipiell noch offen ist, was nach dem ›Theater der Moderne‹ in der nächsten Saison auf dem Spielplan stehen wird, so sprechen doch unverkennbare Anzeichen dafür, daß einige Aufführungen, sofern sie sich denn auf die »geistige Situation der Zeit« einlassen, einen großen Zorn auf die (Welt-)Bühne bringen, während andere den Rückzug in eine neue Innerlichkeit, gleichsam ein digitales Biedermeier inszenieren werden.
Rasend entwickeln sich die Mittel (der Technik), die, wenn sie sich darüber nicht selbst zum Zweck geworden sind, sich immer verdächtig dem Arkanum der Macht fügen. Zu den ersten Opfern der großen Verwirrung gehören sowohl der Begriff als auch die Sache der Freiheit, die den Falschen in die Hände gefallen, gar zum Unwort geworden ist, so als sei alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist oder als erschöpfe sie sich in der bloßen Abwesenheit von Zwang.
Statt also auf gnädige Besserung zu hoffen, tut nach wie vor die gründliche Auseinandersetzung mit dem not, was an Zeichen und Symptomen allenthalben wahrnehmbar ist: „Die Kritik bleibt nunmehr Bedingung dessen, was werden könnte, aber … ihre wahre Aufgabe ist, den Sachen nahe zu kommen und zu sagen, was ist.“ Mehr nicht.

Was der Klappentext vornehm verschweigt: Auf diesen Seiten ist viel zu erfahren über Wesen und Geschichte der USA, und ich behaupte, daß es zum besten und kenntnisreichsten gehört, was in den letzten Jahren zum Thema veröffentlicht wurde.
Der größte Abschnitt dieses Buches ist der Geschichte der Außenpolitik der USA – seit ihrem Eintritt in die Weltpolitik – gewidmet. Trump, als Poltergeist wahrnehmbar, ist ebenso wahrnehmbar als logische Fortführung US-amerikanischer Machtpolitik.

Der zitierte Klappentext hat unüberhörbar einen pessimistischen Unterton. Dieser Pessimismus ist produktiv, wenn man sich davon nicht anstecken, sondern informieren läßt.

Lothar Röse: Spiel ohne Grenzen. Beiträge zum Problem der Freiheit. Situationspresse 2023.
280 S. Pb. 28 €
ISBN 978-3-935673-51-8
Überall im Buchhandel und sogar am Amazonas zu besorgen – oder am besten in der Buchhandlung Weltbühne (im Laden oder per Post)
Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf). 0203-375121
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Neu in der Weltbühne: Secret Power. Der Angriff auf WikiLeaks und Julian Assange

Stefania Maurizi: Secret Power. Der Angriff auf WikiLeaks und Julian Assange.
Mit Vorworten von Vincent Bevins und Ken Loach.
PapyRossa Verlag 2024. 463 Seiten Klappenbroschur. 28 €

»Ich bin heute nicht frei, weil das System funktioniert. Ich bin heute frei, weil ich mich des Journalismus schuldig bekannt habe.« (Julian Assange im Europarat, Oktober 2024)
Sie wolle »in einer Gesellschaft leben«, in der zur Verantwortung gezogen werde, »wer Kriegsverbrecher ist, und nicht, wer den Mut hat, Kriegsverbrechen zu enthüllen«, bilanziert Stefania Maurizi. Am Anfang steht das Jahr 2008: Die investigative Journalistin widmet sich einer noch kaum bekannten Organisation namens WikiLeaks. Sie prüft geleaktes Material über die Rolle des italienischen Geheimdienstes in der Müllkrise von Kampanien und findet sich bald in der Berichterstattung über globale Auseinandersetzungen wieder: Sie wertet US-Depeschen, die ›Guantanamo-Files‹ oder Kriegstagebücher über Afghanistan und den Irak aus. Teils nach Treffen mit WikiLeaks berichtet sie für la Repubblica und L’Espresso über Staatsgeheimnisse – wie international führende Medienhäuser auch. Von den ersten Enthüllungen über die Jahre in der Botschaft Ecuadors und im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh bis zur Freilassung im Sommer 2024 geht sie dem Los Julian Assanges nach, der weiterhin für das Grundrecht der Pressefreiheit streitet. Denn der Konfrontation mit Geheimnisverrat steht die Frage gegenüber, ob die Aufdeckung von Kriegsverbrechen nicht höher wiegt – mithin: in welcher Gesellschaft wir leben wollen.
›Secret Power‹ wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem ›European Award for Investigative And Judicial Journalism‹. Das Buch ist bisher auf Italienisch, Spanisch, Englisch und Französisch erschienen.
Stefania Maurizi berichtet für die italienische Tageszeitung Il Fatto Quotidiano, zuvor für La Repubblica und l‘Espresso. Ab 2009 arbeitete sie für ihre jeweiligen Zeitungen mit WikiLeaks und Julian Assange zusammen. Im internationalen Journalismus ist sie die einzige, die an den gesamten WikiLeaks-Dokumenten arbeitete und die einen Rechtsstreit mit mehreren Gerichten führte, um das Recht der Presse auf Zugang zu den vollständigen Dokumenten zu verteidigen.
Aus dem Englischen übersetzt von Glenn Jäger

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Neu in der Weltbühne: Rebel Girls

Victor Grossman: Rebel Girls. 34 amerikanische Frauen im Porträt
PapyRossa Verlag. Zweite, durchgesehene Auflage. 252 Seiten. 19,90 €

Victor Grossman stellt in lebendigen Porträts 34 Frauen vor, die in den großen Kämpfen um Selbstbestimmung und Menschenrechte, Gleichberechtigung und Frieden von der Kolonialzeit bis in unsere Tage eine prominente Rolle spielen. Neben Berühmtheiten wie Jane Fonda, Angela Davis oder Billie Holiday finden sich andere, die weniger bekannt, aber nicht weniger faszinierend sind. Etwa Fannie Wright und Margaret Fuller, die dem Patriarchat getrotzt und die Frauenbewegung in den USA initiiert haben; Harriet Tubman, die als entflohene Sklavin anderen bei der gefährlichen Flucht hilft; Victoria Woodhull, die die Spießermoral verlacht, für das Präsidentenamt kandidiert – und Karl Marx ärgert; Elizabeth Gurley Flynn, das »rebel girl«, das an der Spitze von 25.000 streikenden Textilarbeiterinnen »Brot und Rosen« fordert; die Britin Jessica Mitford, die als »rotes Schaf« ihrer aristokratischen Familie den Rücken kehrt, auf republikanischer Seite im Spanienkrieg kämpft, in die USA übersiedelt und rebellische Schriftstellerin wird; Lillian Hellman, die auch auf die Drohung hin, selbst eingesperrt zu werden, dem berüchtigten Senator McCarthy und seinem Ausschuss die Stirn bietet.
Victor Grossman, geboren 1928 als Steve Wechsler in New York. Journalist, Publizist und Übersetzer. Floh als GI vor den Verfolgungen der McCarthy-Ära und nahm in der DDR einen neuen Namen an, um seine Familie zu schützen. Besitzt einen Studienabschluss sowohl der Harvard University als auch der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Bewahrte eine enge Bindung an seine Heimat und Bewunderung für all jene, die für ihre gerechte Sache einstanden. So auch für die Frauen, die er in diesem Buch vorstellt.

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Am Tag davor

Den Satz las ich in Konkret (Oktoberheft Seite 41):
„…in den USA, … wo die fundamentalopportunistische Lachmöwe Kamalena Herrisch sich mit ihrem Erzfeind Dagobert Dumm … um den Posten balgt …“
Ich mag solche halbstarken Ist-doch-einer-wie-der-andere-Sprüche nicht. Kamala Harris (so heißt sie wirklich) ist nicht Heilsbringerin, kann aber Unheilsverhinderin sein (was zu hoffen ist, weil nichts besseres zu erhoffen ist). Wer nichts bieten kann, sondern stattdessen sich (und darum allerwelt) einreden muß, „da drüber zu stehen“, soll sich nicht dicketun.

Neu in der Weltbühne: Das schwarze Chamäleon

Jake Lamar: Das schwarze Chamäleon. Kriminalroman
Krimibestenliste September + Oktober 2024
Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Robert Brack
Edition Nautilus. 328 Seiten. 22 €

Ein Schwarzer Professor, eine tote weiße Studentin – und die Suche nach der Wahrheit im verminten Terrain US-amerikanischer race politics.
In einer Februarnacht im Jahr 1992 wird Clay Robinette, in Ungnade gefallener Reporter, inzwischen jedoch Dozent für »Creative Non-Fiction«, vom Klingeln seines Telefons geweckt. Der panische Anrufer ist sein Professorenkollege Reggie Brogus, ein berüchtigter ehemaliger Black Panther, der sich nach einem mysteriösen siebenjährigen Exil in einen rechtskonservativen Eiferer verwandelt hat. In Reggies Büro auf dem Campus liegt die Leiche einer weißen Frau, und er ist überzeugt, dass sie vom FBI dort platziert wurde, um ihn endgültig aus dem Weg zu schaffen.
Clays alter Reporterinstinkt wird geweckt, er lässt sich in der eisigen Winternacht an die Uni locken. In Reggies Büro trifft ihn fast der Schlag: Er erkennt das Opfer, es ist die Studentin Jennifer Wolfshiem, mit der er bis vor kurzem eine Affäre hatte. Clay weiß, dass er den Mörder entlarven muss, bevor er selbst zum Hauptverdächtigen wird …
Noch nie hat ein Roman Anita Hill und Clarence Thomas, Martin Luther King und Rodney King, Schwarzen Konservatismus und weißen Eifer derart witzig und klischeefern versammelt. Das schwarze Chamäleon ist zugleich packender Krimi, beißende Gesellschaftssatire und provokante Auseinandersetzung mit race und Politik in den USA der letzten Jahrzehnte.

Deutschlandfunk Kultur
Krimi-Experte Thomas Wörtche hat »Das schwarze Chamäleon« von Jake Lamar für den Deutschlandfunk Kultur gelesen. »Jake Lamar hat schon 2001 erkannt, wohin der Weg der Vereinigten Staaten läuft. (…) Es geht um Identitätspolitik, (…) es gibt schon den Vorschein von MeToo, es geht um Black Lives Matter. Und das alles hat er schon (…) in diesem ironischen Umfeld angesiedelt. Das ist sehr visionär, das ist sehr komisch, weil es natürlich auch ein Gesellschafts- und Sittenbild von dem Leben an einer kleinen Uni bietet, (…) aber dass das so aktuell werden würde, hat der Autor wahrscheinlich auch nicht gedacht, und insofern freut sich Jake Lamar so wie wir auch, diesen wirklich frühen, visionären Roman endlich auch auf Deutsch lesen zu können.«

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Spiel ohne Grenzen

Wer gute Bücher verlegt, die denen, die sie lesen, viel Bereitschaft zum Mitdenken abverlangen, liebt den Wagemut.
Dieses Buch bereitet seinen Leserinnen und Lesern die Freude am Mitdenken:
Was zu erwarten ist?
Das sagt der Klappentext:
Die „Nachspielzeit zur regulären Neuzeit“ ist inzwischen abgelaufen; wir leben im „Zeitalter des Epilogs“ mit der vorherrschenden „Haltung von Endverbrauchern“. Die Moderne war schon längst nicht mehr modern, und Fragen zur Postmoderne oder zur Globalisierung sind unterdessen – auch von der Realität – so überholt, daß es fast müßig erscheint, sich von ihrer Beantwortung noch etwas zu versprechen. Wenn auch prinzipiell noch offen ist, was nach dem ›Theater der Moderne‹ in der nächsten Saison auf dem Spielplan stehen wird, so sprechen doch unverkennbare Anzeichen dafür, daß einige Aufführungen, sofern sie sich denn auf die »geistige Situation der Zeit« einlassen, einen großen Zorn auf die (Welt-)Bühne bringen, während andere den Rückzug in eine neue Innerlichkeit, gleichsam ein digitales Biedermeier inszenieren werden.
Rasend entwickeln sich die Mittel (der Technik), die, wenn sie sich darüber nicht selbst zum Zweck geworden sind, sich immer verdächtig dem Arkanum der Macht fügen. Zu den ersten Opfern der großen Verwirrung gehören sowohl der Begriff als auch die Sache der Freiheit, die den Falschen in die Hände gefallen, gar zum Unwort geworden ist, so als sei alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist oder als erschöpfe sie sich in der bloßen Abwesenheit von Zwang.
Statt also auf gnädige Besserung zu hoffen, tut nach wie vor die gründliche Auseinandersetzung mit dem not, was an Zeichen und Symptomen allenthalben wahrnehmbar ist: „Die Kritik bleibt nunmehr Bedingung dessen, was werden könnte, aber … ihre wahre Aufgabe ist, den Sachen nahe zu kommen und zu sagen, was ist.“ Mehr nicht.
Was der Klappentext vornehm verschweigt: Auf diesen Seiten ist viel zu erfahren über Wesen und Geschichte der USA.
Ein umfangreicher Apparat ist Markenzeichen des Autors: 70 Seiten Anmerkungen – eben nicht nur Quellenangaben.

Lothar Röse: Spiel ohne Grenzen. Beiträge zum Problem der Freiheit. Situationspresse 2023. 280 S. Pb. Mit Abbildungen und Tabellen. Für 28 € überall im Buchhandel und sogar am Amazonas zu besorgen – oder am besten in der Buchhandlung Weltbühne (im Laden oder per Post)
Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf). 0203-375121
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Jahrestage

Am 11. September jähren sich zwei – scheinbar voneinander unabhängige – zeitgeschichtliche Ereignisse.
Am 11. September 2001 wurde das World Trade Center in New York von religionsfanatischen arabischen Selbstmord-Attentätern angegriffen, die entführte Passagierflugzeuge in die beiden Türme lenkten. Zur selben Zeit stürzte ein entführtes Flugzeug in das Kriegsministerium („Pentagon“) in Washington/DC. 3000 Menschen fanden den Tod.
Es ist aber auch an ein anderes Ereignis zu erinnern:
Am 11. September 1973, heute vor 50 Jahren, putschte die chilenische Armee gegen die demokratische Regierung. Hinter den Putschisten unter General Pinochet stand die Regierung der USA (Präsident Nixon, Außenminister Kissinger). Der US-Geheimdienst CIA bereitete den Staatsstreich vor, dem Jahre des Terrors folgten, in denen über 10.000 Menschen ermordet wurden. Der „freie Westen“ mitsamt seiner famosen, heute wieder dauernd heruntergebeteten „Wertegemeinschaft“ hatte gegen diese Verbrechen nichts einzuwenden – im Gegenteil.

Ich wurde auf eine arte-Dokumentation über den Putsch in Chile aufmerksam gemacht:
https://www.arte.tv/de/videos/116002-000-A/der-kampf-um-chile-1-3/

Die Entwicklung zwischen den beiden Ereignissen zeigt:
Nicht jeder, der gegen den Imperialismus kämpft, verdient es, als Antiimperialist zu gelten.

Früher hatten wir: Allende, Fidel Castro, Che Guevara, Lumumba, Ho Chi Minh.

Später kamen dann solche Typen: Idi Amin, Bin Laden, Chomeini, Lukaschenko et al.
Merke: Der Feind meines Feindes ist nicht mein Freund; er ist nur der Feind meines Feindes. Ein Antiimperialismus, dem das emanzipatorische Element fehlt, ist keiner.

Die Geschichte gehört uns, wenn wir den Kampf um die Geschichte gewinnen.

Dr. Martin Luther King’s Dream

Der 28. August 1963, heute vor 60 Jahren, ist ein markantes Datum in der Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Am 28. August 1963 fand der Marsch auf Washington statt. Martin Luther King hielt seine berühmte Rede vor 250.000 Menschen, die vor dem Lincoln Memorial gegen Rassenhaß demonstrierten.

Im improvisierten Teil seiner Rede sage er:
I have a dream that one day this nation will rise up, and live out the true meaning of its creed: ‘We hold these truths to be self-evident: that all men are created equal.’
I have a dream that one day on the red hills of Georgia the sons of former slaves and the sons of former slave owners will be able to sit down together at a table of brotherhood.
I have a dream that one day even the state of Mississippi, a state sweltering with the heat of injustice and sweltering with the heat of oppression, will be transformed into an oasis of freedom and justice.
I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin, but by the content of their character.

Der „Traum“ ist eine Reflexion auf dem „Amerikanischen Traum“, auf den das Zitat aus der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung hinweist.
Als die Rede gehalten wurde, waren Begriffe wie „Black Power“ noch nicht geprägt. Der Kampf ging weiter und wird weitergehen.
Als Obama zum Präsidenten gewählt wurde, wurde sichtbar, daß man auf dem Weg zu mehr Menschlichkeit, zu mehr Selbstverständlichkeit voran kommen kann.
Als Trump zum Präsidenten gewählt wurde, wurde sichtbar, daß das Erreichte wieder verloren gehen kann.
Nichts, was gewonnen wurde, ist sicher für alle Zeiten. Wir müssen kämpfen und streiten in beide Richtungen.

Am 4. April 1968 wurde Martin Luther King ermordet.
Die King-Statue an der Westminster Abbey in London als Teil des Denkmals für 10 Märtyrer des 20. Jahrhunderts.

Bilder: Wikimedia Commons

Was lange währt wird endlich Buch

Das Manuskript ging schon im Oktober ein, und der Satz war auch längst fertig. Nach einigen Verzögerungen wurde die Datei dann endlich an den Maro-Verlag übermittelt, wo die Bücher der Situationspresse gedruckt werden.
Nun kann das Buch von Lothar Röse „Spiel ohne Grenzen – Beiträge zum Problem der Freiheit“ in der Hand gehalten werden. Von den 280 Seiten sind 70 Seiten Anmerkungen. Auch aus dem „Apparat“ läßt sich mehr machen als eine Formsache. Die einzelnen Kapitel standen, bevor sie für die Buchausgabe durchgesehen wurden, über mehrere METZGER-Ausgaben verteilt. Jetzt erscheinen sie praktischerweise zusammen in einem Buch. Preis: 28 €, die sich für alle lohnen.
Lothar Röse: Spiel ohne Grenzen. Beiträge zum Problem der Freiheit. Situationspresse 2023.
280 S. Pb. 28 €
ISBN 978-3-935673-51-8
Die „Nachspielzeit zur regulären Neuzeit“ ist inzwischen abgelaufen; wir leben im „Zeitalter des Epilogs“ mit der vorherrschenden „Haltung von Endverbrauchern“. Die Moderne war schon längst nicht mehr modern, und Fragen zur Postmoderne oder zur Globalisierung sind unterdessen – auch von der Realität – so überholt, daß es fast müßig erscheint, sich von ihrer Beantwortung noch etwas zu versprechen. Wenn auch prinzipiell noch offen ist, was nach dem ›Theater der Moderne‹ in der nächsten Saison auf dem Spielplan stehen wird, so sprechen doch unverkennbare Anzeichen dafür, daß einige Aufführungen, sofern sie sich denn auf die »geistige Situation der Zeit« einlassen, einen großen Zorn auf die (Welt-)Bühne bringen, während andere den Rückzug in eine neue Innerlichkeit, gleichsam ein digitales Biedermeier inszenieren werden.

Die wirklich wahre Begebenheit zum 8. März

Das war, als Bill Clinton Präsident war.
Das Ehepaar Clinton ist im Auto unterwegs durch die USA. Der Tank ist leer, sie fahren zu einer Tankstelle.
Der Tankwart ist voller Begeisterung, Hillary Clinton persönlich zu treffen!
Er sagt: „Ich habe immer große Stücke auf Sie gehalten. Sie sind ein Glücksfall für dieses Land!“
Später, bei der Weiterfahrt, sagt Clinton zu seiner Frau: „Wenn du DEN geheiratet hättest, wärst du jetzt die Frau eines Tankwarts.“
Daraufhin sie: „Nein. Dann wäre ER jetzt Präsident.“

Neu in der Weltbühne: Leben und Zeit von Lucy Parsons

Jacqueline Jones: Göttin der Anarchie. Leben und Zeit von Lucy Parsons. Biografie.
Aus dem Englischen von Felix Kurz. Edition Nautilus. Großformatige Broschur mit 16-seitigem Bildteil. 448 Seiten. 34 €

In die Sklaverei geboren, wurde sie zur berühmtesten Schwarzen Anarchistin ihrer Zeit: Lucy Parsons (1851–1942)
Lucy Parsons, nie gehört? Nun, sie war eine der bekanntesten Anarchistinnen Amerikas, Wortführerin der US-Arbeiterbewegung, eine der radikalsten Schwarzen Frauen des späten 19. Jahrhunderts. Trotzdem ist sie hierzulande höchstens als Witwe von Albert Parsons bekannt, einem der fünf Anarchisten, die nach dem Haymarket-Aufstand von 1886 hingerichtet wurden. Dabei hat sie ihren Mann um Jahrzehnte überlebt und war viel mehr als bloß „die Witwe“: Mitgründerin der IWW, Gewerkschafterin, Rednerin, Autorin, Herausgeberin, Briefpartnerin von Pjotr Kropotkin, Errico Malatesta, Johann Most, Emma Goldman und vielen anderen. Zu ihrem Schwarzsein hatte sie jedoch ein ambivalentes Verhältnis, die Klassenfrage stand für sie zeitlebens im Vordergrund.
Jacqueline Jones zeichnet nicht nur das fesselnde Porträt der politischen Kämpferin, unerschrockenen Revolutionärin und Zeitgenossin in all ihren Facetten und Widersprüchen. Es gelingt ihr auch, das wechselvolle Jahrhundert dieses Lebens zu erfassen sowie die verschiedenen Strömungen der Arbeiterbewegung – zwischen Reform und Revolution, zwischen Paternalismus und Propaganda der Tat – differenziert darzustellen. Ihre Biografie schlägt eine Brücke zu widerständischen politischen Bewegungen der Gegenwart.

Das Buch ist in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (auch im Versand)
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6. August: Hiroshima-Tag. Zwei Bekanntmachungen

Das Duisburger Friedensforum (www.friedensforum-duisburg.de) veranstaltet anlässlich des Internationalen Hiroshima-Tages am 6. August eine Mahnwache im Innenhafen am Joh.-Corpitius-Platz und sandte folgende Pressemitteilung:

Pressemitteilung des Friedensforums Duisburg zu den Nuklearbomben-Abwürfen auf Japanische Städte
Hiroshima und Nagasaki mahnen: Atomwaffen ächten!
Mit dem Abwurf von Atombomben über die japanischen Städte HIROSHIMA und NAGASAKI am 6. August und 9. August 1945 verwandelten zwei Atombomben zwei japanische Städte zu atomaren Höllen. Zehntausende Menschen waren sofort tot. Bei Menschen, die sich im innersten Stadtkern aufhielten, verdampften die obersten Hautschichten. Der gleißende Blitz der Explosion brannte Schattenrisse von Personen in stehengebliebene Hauswände ein, ehe die Menschen von der Druckwelle fortgerissen wurden. Die überwiegend unmittelbar bei der Explosion freigesetzte nukleare Strahlung tötete in den Wochen darauf zahlreiche weitere Einwohner, die zwar nicht der unmittelbaren Druck- und Hitzewelle zum Opfer gefallen waren, jedoch tödliche Strahlendosen erhalten hatten. Insgesamt starben bei den Angriffen samt den Spätfolgen bis 1946 unterschiedlichen Schätzungen zufolge 90.000 bis 166.000 Menschen.
Am 8. Juli 1996 stellte der Internationale Gerichtshof in Den Haag in einem Rechtsgut-achten einstimmig fest, dass sowohl der Einsatz von Atomwaffen als auch die
Drohung mit dem Einsatz dieser Waffen generell völkerrechtswidrig ist. Die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen ist aber ein Kernelement der Atomwaffendoktrin der NATO und damit auch Deutschlands, das überdies aktiv an der »nuklearen Teilhabe« mitwirkt und bis heute die Stationierung von US-Atomwaffen in Büchel zulässt. Aktuell wurden Pläne aus dem Bundesverteidigungsministerium vorgelegt, die Tornado-Kampfflugzeuge der Bundeswehr ab 2025, durch bis zu 93 Eurofighter-Jets zu ersetzen sowie 45 F-18-Kampflugzeugen von Boeing. Das US-Modell soll für den elektronischen Luftkampf sowie für die „Nukleare Teilhabe“ Deutschlands an US-Nuklearwaffen beschafft werden. Bewaffnete Drohnen stehen dem Militär in Aussicht.
Wir appellieren an die Bundesregierung, die katastrophalen und inhumanen Folgen eines Nuklearwaffeneinsatzes anzuerkennen und dem Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen (UN) beizutreten.
Das Friedensforum Duisburg ruft zur Teilnahme an einer Mahnwache im Gedenken an die Atombomben-Opfer am 6. August auf dem Joh.-Corpitius-Platz im Innenhafen zwischen 18:00 und 21:00 Uhr in der Duisburger Innenstadt, auf.
Nie wieder Krieg! – Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr! – Keine US-Nuklearsprengköpfe auf deutschem Boden weder in Büchel oder anderswo! Dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten! – Atomwaffen ächten und abschaffen!

Die Erklärung der DFG-VK-Gruppe Duisburg (August 2007):
Das Zeitalter der Atombombe ist noch nicht beendet
Am 6. August 1945 zerstörte eine amerikanische Atombombe die japanische Stadt Hiroshima. Am 9. August 1945 wurde die zweite Atombombe über der japanischen Stadt Nagasaki abgeworfen. Durch die beiden Atomexplosionen kamen mehr als 100.000 Menschen ums Leben. In den Jahren danach – bis heute – haben die radioaktiven Spätfolgen vielen Menschen Krankheit und Leid gebracht, noch tausenden das Leben gekostet.
Mit dem Einsatz dieser fürchterlichen Waffe endete der Zweite Weltkrieg, und es begann ein neues Zeitalter. In den Jahrzehnten nach 1945 schwebte die Gefahr eines Atomkriegs als ein Damoklesschwert über der Menschheit.
Mit den Atombombenabwürfen – so wird gesagt – sollte der Zweite Weltkrieg zu einem schnelleren Ende geführt werden, und es sollte das Risiko einer verlustreichen US-Invasion in Japan vermieden werden. Doch der eigentliche Grund verbirgt sich dahinter: Nach dem Sieg über Nazi-Deutschland fiel die Anti-Hitler-Koalition, in der die Großmächte USA und Sowjetunion verbündet waren, auseinander. Die beiden Länder, die gegensätzliche Gesellschaftssysteme verkörperten, wurden zu Gegnern. Mit der Atombombe wollten die USA ihre Überlegenheit signalisieren. In Hiroshima und Nagasaki begann der Kalte Krieg.
Der Glaube, mit der Bombe ein politisches und militärisches Druck- und Drohmittel zur Durchsetzung ihrer weltpolitischen Ziele in der Hand zu haben, ließ die US-Administration eine Politik der Friedenssicherung durch Verhandlungen zugunsten einer „Politik der Stärke“ zurückstellen. Mit der oft beschworenen „sowjetischen Gefahr“ war immer die Infragestellung des Hegemonialanspruchs der USA und der Zukunftsperspektiven des kapitalistischen Gesellschaftssystems gemeint. Die US-Strategie der „Eindämmung“, des „Roll Back“ und der „Massiven Vergeltung“ basierte auf dem Atomwaffenmonopol der USA. Sie gründete sich auf die Voraussetzung, daß ein termonuklearer Krieg möglich, vorstellbar und vertretbar ist und daß er im klassischen Sinn gewonnen und verloren werden kann. Zu diesem Zweck wurde, erst recht nachdem die USA nicht mehr allein über Atomwaffen verfügten, die Atomwaffentechnologie weiterentwickelt: durch Atombomben-Flugzeuge mit großer Reichweite, durch mit Atomwaffen ausgerüstete U-Boote, durch Militärstützpunkte, Mittelstreckenraketen, Marschflugkörper, Interkontinentalraketen und schließlich durch das Programm der Weltraumrüstung SDI.
Die Bundesrepublik Deutschland wurde zum Vorposten der US-amerikanischen Atomstrategie. Allein die in der BRD stationierten Atomwaffen hätten ausgereicht, die gesamte Menschheit auszulöschen. Einigen Politikern reichte das nicht. Sie wollten die BRD selbst zur Atommacht machen. 1957 wurde die Frage der Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen von der Bundesregierung aufs Tapet gebracht. Der seinerzeitige Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß damals: „Ein Verzicht auf Kernwaffen unter den gegebenen Umständen … würde militärisch eine Preisgabe Europas an die Sowjetunion bedeuten.“
1958 heißt es in einer Entschließung des Deutschen Bundestages, es sei notwendig, „daß die Streitkräfte der Bundesrepublik mit den modernsten Waffen so ausgerüstet werden, daß sie den von der Bundesrepublik übernommen Verpflichtungen im Rahmen der NATO zu genügen vermögen.“ Als 1968 der Atomwaffensperrvertrag abgeschlossen wurde, weigerte sich die Bundesregierung lange, diesem Abkommen, das die Weiterverbreitung von Atomwaffen einschränken sollte, beizutreten.
Der Kampf gegen die atomare Aufrüstung in den 50er und 60er Jahren war der Ausgangspunkt der Ostermarschbewegung, der Friedensbewegung, der Außerparlamentarischen Opposition und der systemkritischen Linken in unserem Land.
Mit dem Ende der Systemauseinandersetzung ist die Gefahr eines Atomkrieges keineswegs beseitigt. Heute verfügen mehr Länder über Atomwaffen als je zuvor, einige weitere Länder streben danach. Im Dauerkonflikt im Nahen Osten könnten Atomwaffen schon bald eine Rolle spielen.
In den sechs Jahrzehnten des „Atomzeitalters“ haben sich die USA stets geweigert, einem Abkommen beizutreten, das die Atombombe ächtet. Sie haben sich stets geweigert, sich zu verpflichten, Atomwaffen nicht als erste einzusetzen und nicht gegen Länder einzusetzen, die ihrerseits nicht über Atomwaffen verfügen und die USA nicht mit Atomwaffen bedrohen. Die USA beanspruchen für sich, Atomwaffen wann und gegen wen einzusetzen, wie es ihnen opportun erscheint. Der US-Kongreß beschloß, „das Sicherheitsdispositiv im gesamten Nuklearwaffenprogramm neu zu beleben und das Bekenntnis der Nation zur Aufrechterhaltung der nuklearen Abschreckungsfähigkeiten der Vereinigten Staaten zu erneuern“.
Das Atomzeitalter ist nicht beendet. Der Kampf gegen die Atombombe kann daher auch nicht beendet sein.

Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner
Gruppe Duisburg
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Verantwortlich: Helmut Loeven

Carole King

Carole King ist eine US-amerikanische Sängerin und Song-Schreiberin.
Sie ist eine der ganz Großen.
Gestern hatte sie Geburtstag. Sie wurde 80 Jahre alt.
Schon 1961 wurden ihre ersten Songs veröffentlicht. Sie mußte erst überredet werden, ihre Songs selbst vorzutragen und aufzunehmen. Ihr Album Tapestry (1971) ist ein Meilenstein in der Geschichte der Rock-Musik.
Ihren 60. Geburtstag feierte sie auf Kuba mit Fidel Castro, um ein Zeichen zu setzen gegen die aggressive Politik des seinerzeitigen US-Präsidenten Bush.
Ihr von Aretha Franklin übernommener Song „You Make Me Feel Like A Natural Woman“ wurde zur Hymne schwarzer und weiblicher Emanzipation.
John Lennon sagte mal, er würde gern so gute Songs schreiben können wie Carole King. Und John Lennon war nicht irgendwer.