ND berichtete über DISS

Das ND (Neues Deutschland) berichtete am 12. Juli über das DISS (Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung):

»Bevor wir zu antirassistischen Strategien vordringen können«, schreiben Margarete und Siegfried Jäger in einer Sonderausgabe zu Antirassismus der Zeitschrift »Das Argument« aus dem Oktober 1992, »scheint es uns erforderlich, herauszufinden, wie er sich im Alltagsbewusstsein darstellt, woraus er sich speist, welche Funktion(en) er für heutige Gesellschaften hat«. Zu diesem Zweck hatten sie 1991 und 1992 qualitative Interviews geführt, die sie diskursanalytisch ausgewertet haben. Die Ergebnisse sind ausführlich in ihrer Studie »BrandSätze. Rassismus im Alltag« dokumentiert, die erstmals im Mai 1992 veröffentlicht wurde. Darin legen sie ausdrücklich dar, dass »Rassismus kein Problem irgendwelcher Randgruppen«, sondern »in der Mitte unseres Alltags angesiedelt ist«.
Dass solche Erkenntnis heute in antirassistischen Diskussionen selbstverständlich erscheinen, daran haben Siegfried und Margarete Jäger einen entscheidenden Anteil. Zeitgleich zu Forschungsprojekten am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main (IfS) und den theoretischen Publikationen des Argument-Verlags führten die beiden die ersten empirischen Untersuchungen zu (Alltags-)Rassismus in Deutschland durch.
Notlage kritischer Wissenschaft
1987 gründeten Margarete Jäger und ihr Mann Siegfried, der 2020 im Alter von 83 Jahren verstorben ist, das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Bis heute – 37 Jahre später – wird hier unabhängig zur extremen Rechten und völkischem Nationalismus, zu Rassismus, Antiziganismus, Antifeminismus und Antisemitismus sowie natürlich zur Diskurstheorie geforscht.

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Existenz(krise) der Linkspartei

Existenzkrise der Linkspartei. Un wat nu?
Gucken wir doch einfach mal in die taz:
Warum soll ich Ihnen was erzählen, wenn ein anderer das besser kann.
Von Pascal Beucker (alter Kollege aus Studentenzeitungs-Zeiten).
Kenntnisreich und wie immer gut recherchiert.

CLICK HERE (clicken Sie here).

Die taz stellt ihre Artikel (alle? Ich hab’s nicht überprüft) ins Netz und versteckt sie nicht hinter einer Peewool.
Man kann aber (und sollte auch) was springen lassen („taz zahlich“).
Sie wissen ja: Ich liege Ihnen dauernd in den Ohren mit „Unterstützt die linke Presse“. Werde ich auch weiterhin tun.

Sich zu einer Weste kombinieren (punktemäßig)

Aus einer Antwort auf eine Leserumfrage (WAZ, heute):
„Die deutschen Jungs wirken als geschlossenes Team. Sie kämpfen, dribbeln und kombinieren sich zu einer bislang punktemäßig reinen Weste. Nun gilt es gegen die Eidgenossen mindestens …“ Und so weiter.
Diese schulterklopfende Jovialität, die Berufs-Fußballspieler zu „deutschen Jungs“ ernennt!
Diese speicheltropfende Süffisanz, mit der die (in diesem Fall: fußballspielenden) Bürger der Schweiz als „Eidgenossen“ empfangen werden.
Es ist ja schon fatal, daß der Bundestrainer in diesem Lande (oder locker: „in diesen Landen“) circa 40 Millionen Kollegen hat. (Stellen Sie sich mal vor: 40 Millionen deutsche Männer würden sich für Dachdecker halten). Jetzt leiden wir auch noch unter 40 Millionen Fußball-Kommentatoren!
Ein Volk von fahnenschwenkenden Benutzern falsch verstandener Fremdwörter („Euphorie!“, „Emotiooon total!“, „mega!“).
Können die Fußball-Interessierten nicht einfach im Fernsehen die Spiele sich angucken, und gut ist? Ich empfehle, vor Beginn der Fernsehübertragung schon mal den Schlafanzug anzuziehen und dann Verzicht auf Alkohol.
Und bei Fußball-Übertragungen Fenster zu!

Woher kommt der Strom?


Die Strom-Statistik für Deutschland im April 2024.
Ein Schaubild, gefunden in der Frankfurter Rundschau (12.5.2024).
Erneuerbare Energien machen mittlerweile knapp zwei Drittel aus.
Allein Wind- und Sonnenenergie haben einen größeren Anteil als alle konventionellen Kraftwerke zusammen.
Atomkraft kommt in der Statistik auch noch vor. Mit null Prozent.

Ob allerdings ohne das Atomkraftwerk in Wyhl im Jahre 1980 in Baden-Württemberg die Lichter ausgehen werden, ist immer noch eine unbeantwortete Frage.

Duisburger gegen Rechts – ein weiterer Anlauf

Gestern war in der NRZ zu lesen:
„In Duisburg haben bislang weniger Menschen gegen die AfD demonstriert als in anderen Städten. Nun gibt es einen neuen Aufruf – für den 2. März. In den meisten NRW-Großstädten haben sich in den vergangenen Wochen Tausende, teilweise Zehntausende Menschen den Demonstrationen gegen Rechts angeschlossen. In Duisburg gab es zwar ebenfalls mehrere Kundgebungen sowie großen Protest am Tag des AfD-Neujahrsempfang, aber die ganz große Versammlung fehlte bisher. Ändert sich das am Samstag, 2. März? Gewerkschaften rufen jedenfalls an diesem Tag zu einer weiteren Demonstration in Duisburg auf. Das Motto: ‚Duisburg ist echt bunt!‘“
Damit wird der Slogan der Stadtwerbung „Duisburg ist echt“ aufgegriffen.
Weiter ist zu lesen:
„Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nimmt Bezug auf die rund 2500 Menschen, die im Januar gegen den Neujahrsempfang der rechtsradikalen Partei in der Homberger Glückauf-Halle protestiert haben. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte an diesem Tag der Auftritt von Alice Weidel – die Bundessprecherin der AfD nahm als Gastrednerin an der Veranstaltung teil. Kurz zuvor waren außerdem die Correctiv-Recherchen zu den Ausbürgerungsplänen bekannt geworden, die Parteifunktionäre und Akteure aus der rechtsextremen Szene bei einem exklusiven Treffen miteinander teilten. Seitdem gehen in ganz Deutschland Menschen auf die Straße, viele Demonstrantinnen und Demonstranten zum ersten Mal.“
Der DGB sagt:
„Wir sind sicher, dass wir in Duisburg nach dem Auftakt in Homberg sehr viele Menschen mobilisieren können. Die vielen Demonstrationen im ganzen Land machten Mut. Der Demonstrationszug rollt und ist nicht mehr aufzuhalten. Wir wollenein weiteres deutliches Zeichen für eine lebendige Demokratie und für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze setzen – in „einem breiten Bündnis mit demokratischen gesellschaftlichen Gruppen, Glaubensgemeinschaften, Parteien, Vereinen, Künstlerinnen und Künstlern und Jugendverbänden, Schülerinnen und Schülern.“

Treffpunkt ist am Samstag, 2. März, um 13 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof. Nach einem Zug durch die Innenstadt soll die Abschlussveranstaltung mit kulturellen Beiträgen auf dem Platz vor dem Stadttheater stattfinden.

Duisburger Akzente: Große Ereignisse werfen ihre Ankündigungen voraus


Bitte merken Sie DIESE Akzente-Veranstaltung vor:
TAGE DER FAMILIE – TAGE DER COMMUNE
Ein philosophisches Kabarett von Helmut Loeven
Donnerstag, 21. März 2024 – 19 Uhr
im SYNTOPIA
Duisburg-Hochfeld Gerokstraße 2

1 Mann 1 Wort

Das stand hier schon mal vor einem Jahr (21.12.2022).
Jupp von Schmitz („Schmitzvon“) schrieb dazu: „Was soll ich damit?“
Der „Verschwörungskenner“ schrieb dazu: „so werden wir bobachtet“

Sahra läßt die Sau raus

Ganzseitiges Interview in der WAZ von heute. Darin:
Frage: Ihr Bündnis sei inhaltlich „fast eins zu eins AfD“ – sagt AfD-Chef Tino Chrupalla. Völlig aus der Luft gegriffen?
Antwort: … Ich habe es schon damals für einen Fehler gehalten, dieses Thema [Migration] der AfD zu überlassen.
Der Karriere-Weg von links in den Opportunismus ist mit dieser Phrase gepflastert: Die nationale Frage, den Patriotismus, das Vaterland, das Thema Migranten „nicht den Rechten überlassen“.
Denn unser Rassismus ist der bessere.

Wagenknecht weiß nicht was sie will aber weiß was sie nicht will?


GrossArt Presse-Agentur meldet:

Wie aus gut unrichtigen Kreisen verlautete, hat Sahara Wagenknecht den Rückzug aus der nach ihr benannten Partei schon begonnen. Wie zu erwarten wird sie aus ihrer Partei schon ausgetreten sein, bevor sie gegründet ist.
Die Nachfolgefrage ist auch schon geklärt. An ihrer Stelle soll Friedhelm Farthmann die Führung übernehmen. Farthmann übernimmt die Aufgabe gern: „Die neue Partei ist dafür wie geschaffen, mit diesem ganzen Randgruppen-Gedöns, Minderheiten-Klimbim und Frauen-Kram aufzuräumen.“

Wer’s glaubt, der schraubt.
Wer’s nicht glaubt, der nicht schraubt.

Was lese ich da ?


Frau Annalena Baerbock ist – wie und warum auch immer – Bundesaußenministerin geworden. Nun erfahre ich also, daß sie außerdem Geschwader der Bundesluftwaffe befehligt, mit denen sie in Konflikte eingreift? Oder welche Kampfgeschwader stehen ihr zur Verfügung, mit denen sie „weiterbomben“ läßt?
Liest man das Kleingedruckte (den Artikel), dann stellt sich heraus: Sie hat sich einer Forderung des UN-Generalsekretärs Guterres nach einem Waffenstillstand für Gaza nicht angeschlossen. Davon mag man halten was man will. Aber die Schlagzeile der UZ ist eine suggestive Aufbauschung. Aus einer Mücke (aus einer simplen Nachricht) entsteht per Schlagzeile eine Elefantenherde. Das ist Bildzeitungsmethode! Die Leser sollen den Artikel anders lesen, als er da steht. Man muß sich ja schämen.

ND: Die Zeitung wirbt für ihre Genossenschaft

Die Tageszeitung NR (vormals: Neues Deutschland) will, daß ihre Genossenschaft größer wird.

An dem Erfolg des Genossenschafts-Konzepts entscheidet es sich, ob die in finanzielle Schwierigkeit geratene Zeitung die kommenden Monate überlebt!

Den Wahlerfolgen der Linkspartei (im Bund und in den Ländern und in den Kommunen) wird eine Schlüsselrolle beigemessen. Das ist nicht ganz abwegig. Aber sehr viel wichtiger als die Stimmen-Prozente sind die Auflagenzahlen der linken Zeitungen (und Zeitschriften)!!!
Die STRUKTUREN gilt es zu erhalten, die KOMMUNIKATIONSMITTEL. Das ist wichtiger als jeder Wahlkampf.
Auch wenn man nicht der Genossenschaft beitreten will/kann: Ein Abo wäre doch auch nicht schlecht, oder ein Spaziergang an einem Kiosk vorbei, wo es ND gibt.

Das Thema hatten wir schon mal.

LoevenLiestND2So ist das richtig!

In der Weltbühne, wo alle ab & zu mal vorbeikommen sollten, gibt es zum Beispiel: junge Welt, AK, UZ, Graswurzelrevolution, Express, Jungle World, Konkret, Der Metzger – lauter Zeitungen, die auch Durst haben.

Jahrestage

Am 11. September jähren sich zwei – scheinbar voneinander unabhängige – zeitgeschichtliche Ereignisse.
Am 11. September 2001 wurde das World Trade Center in New York von religionsfanatischen arabischen Selbstmord-Attentätern angegriffen, die entführte Passagierflugzeuge in die beiden Türme lenkten. Zur selben Zeit stürzte ein entführtes Flugzeug in das Kriegsministerium („Pentagon“) in Washington/DC. 3000 Menschen fanden den Tod.
Es ist aber auch an ein anderes Ereignis zu erinnern:
Am 11. September 1973, heute vor 50 Jahren, putschte die chilenische Armee gegen die demokratische Regierung. Hinter den Putschisten unter General Pinochet stand die Regierung der USA (Präsident Nixon, Außenminister Kissinger). Der US-Geheimdienst CIA bereitete den Staatsstreich vor, dem Jahre des Terrors folgten, in denen über 10.000 Menschen ermordet wurden. Der „freie Westen“ mitsamt seiner famosen, heute wieder dauernd heruntergebeteten „Wertegemeinschaft“ hatte gegen diese Verbrechen nichts einzuwenden – im Gegenteil.

Ich wurde auf eine arte-Dokumentation über den Putsch in Chile aufmerksam gemacht:
https://www.arte.tv/de/videos/116002-000-A/der-kampf-um-chile-1-3/

Die Entwicklung zwischen den beiden Ereignissen zeigt:
Nicht jeder, der gegen den Imperialismus kämpft, verdient es, als Antiimperialist zu gelten.

Früher hatten wir: Allende, Fidel Castro, Che Guevara, Lumumba, Ho Chi Minh.

Später kamen dann solche Typen: Idi Amin, Bin Laden, Chomeini, Lukaschenko et al.
Merke: Der Feind meines Feindes ist nicht mein Freund; er ist nur der Feind meines Feindes. Ein Antiimperialismus, dem das emanzipatorische Element fehlt, ist keiner.

Die Geschichte gehört uns, wenn wir den Kampf um die Geschichte gewinnen.