Grob unsportlich

Oder „Protest“ gegen die Angegriffenen.

Was gibt es denn sonst noch auf (manchen) Fußball-“Rängen“ zu hören, in Italien und anderswo?
Ich weiß, daß viele Fußballfreunde, Fanclubs, Fanprojekte und aktive Sportler nicht einfach „weghören“, sondern dagegen aktiv werden, wenn manche Zeitgenossen sich zusammenrotten, um den Fußballsport als Vorwand für das Rauslassen niederer Impulse zu mißbrauchen.
Und darum, so unterstelle ich, handelt es sich auch bei diesem Beispiel.
Was ist es denn in Wirklichkeit, was sich da als „Protest gegen den Krieg“, „gegen eine Regierung“ verkleidet?

Ausstellung abgesagt


Der Bahnhof Langendreer ist eigentlich & zweifellos eine gute Adresse!
Doch ist nie jemand gefeit vor dem Dilemma zwischen gerechtem Schweigen und ungerechtem Verschweigen.
Konkret: Der Vorwurf des Antisemitismus dient sehr (!) oft gar nicht dem Zweck, den Antisemitismus zu bekämpfen und zu besiegen, sondern anderen, unlauteren Zwecken der Verdrängung.

Ich zitiere aus DER METZGER Nr. 145 (Juli 2022):

Die ebenso zwangsläufige wie instrumentalisierte Empörung über fragwürdige Ausstellkungsstücke auf der Kasseler Documenta XV läßt Nebenwirkungen sichtbar werden. Ich werde den Eindruck nicht los, daß es denen, die bei der Verurteilung antisemitischer Bildelemente einander das Wort erteilen, vor allem darum geht, auf der sicheren Seite anzulangen.[…]
Der Bildserie Guernica Gaza des palästinensischen Künstlers Mohammed Al-Hawajri wird Antisemitismus vorgeworfen: Denn er setze das Vorgehen der israelischen Armee im von der Hamas regierten Gazastreifen mit dem Vorgehen der Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg gleich: 1937 wurde dabei die baskische Stadt Guernika durch einen Luftangriff zerstört. Picasso schuf daraufhin sein Gemälde Guernica.
Das hat man oft gehört: Israel in der Nachfolge derer, die die Juden ausrotten wollten. So schleicht sich mit Unschuldsmiene der Antisemitismus in den Diskurs. Aber ist das Thema damit erledigt? Der als „Politikwissenschaftler“ vorgestellte Stephan Grigat sprach von einem „Parade-Beispiel für einen Israel-bezogenen Antisemitismus“. Schade, daß ihm sonst nichts dazu einfällt.
Das indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi wurde wegen seines großformatigen dreiteiligen Banners mit dem Titel People’s Justice kritisiert, weil darauf unter anderem eine Figur dargestellt ist, die eine „Art ‚Judenhut‘ mit SS-Runen … Schläfenlocken, blutunterlaufene Augen, spitze Zähne und eine krumme Nase“ hat. Ebenfalls gezeigt wird auf dem Bild ein Soldat mit Schweinsgesicht, der „ein Halstuch mit einem Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift ‚Mossad‘“ trägt. Das Kollektiv zeigte sich überrascht, aber auch nicht uneinsichtig und hat sich mittlerweile mehrfach entschuldigt. Es sieht ein, daß diese „Bildsprache im historischen Kontext Deutschlands eine spezielle Bedeutung bekommen“ habe. Es ist ernüchternd, daß die Shoah sich noch nicht auf der ganzen Welt herumgesprochen zu haben scheint, noch nicht einmal bei Künstlern, die sich als progressiv verstehen. Das ist ein immer noch nicht aufgearbeitetes Defizit. Antiimperialismus und Antifaschismus als untrennbare, identische Zielsetzungen zu verbinden muß erst noch gelingen!
Das Bild „Peoples Justice“ („Gerechtigkeit des Volkes“) entstand vor 20 Jahren, in der „Reformasi-Ära“, kurz nachdem die Schreckensherrschaft des Diktators Suharto beendet war.
„Um 1998 herum haben sich viele aktivistische Künstlerkollektive in Indonesien gegründet. Es ging um eine politische und gesellschaftliche Neuorientierung“, sagt Vanessa von Gliszczynski vom Museum der Weltkulturen in Frankfurt. „Daß Suhartos Regime und seine Hetzjagd auf Kommunisten und Kommunistinnen von der westlichen Welt – auch von Israel, aber auch unter anderem von der Bundesrepublik Deutschland – unterstützt wurde, ist kein Geheimnis.“ Taring Padi erklärt, es habe versucht, „die komplexen Machtverhältnisse aufzudecken“ die im Massenmord an 500.000 Menschen in Indonesien Mitte der 60er Jahre gipfelten. So sind neben Mossad auch der australische Geheimdienst ASIO und der britische MI-5 als Schreckensfiguren abgebildet. Thema ist, kurz gesagt, eines der scheußlichsten Verbrechen des Westens nach 1945.
Dieses Anliegen ist berechtigt und zu fördern. Aber das darf nicht in einer solchen Bildsprache geschehen. Das ist nicht weniger dumm als wenn auf Bildern dem Putin oder der Merkel Hitler-Bärtchen gemalt werden. Als Krickeleien auf Plakaten bei Dummdeutsch-Demos ist sowas eine lästige Albernheit. Auf einer Weltausstellung der Kunst ist das ein Desaster.
Aber so wie man unter dem Vorwand, dem Antisemitismus entgegenzutreten, den Antimilitarismus verleumdet, kann man auf dieselbe Art das lästige Thema Dritte Welt argumentlos entsorgen.

Aus: Lina Ganowski: Von der Dämlichkeit im Fortschritt und die Misshelligkeiten des Lebens so ganz im Allgemeinen. DER METZGER Nr. 145 Seite 16.

Sich zu einer Weste kombinieren (punktemäßig)

Aus einer Antwort auf eine Leserumfrage (WAZ, heute):
„Die deutschen Jungs wirken als geschlossenes Team. Sie kämpfen, dribbeln und kombinieren sich zu einer bislang punktemäßig reinen Weste. Nun gilt es gegen die Eidgenossen mindestens …“ Und so weiter.
Diese schulterklopfende Jovialität, die Berufs-Fußballspieler zu „deutschen Jungs“ ernennt!
Diese speicheltropfende Süffisanz, mit der die (in diesem Fall: fußballspielenden) Bürger der Schweiz als „Eidgenossen“ empfangen werden.
Es ist ja schon fatal, daß der Bundestrainer in diesem Lande (oder locker: „in diesen Landen“) circa 40 Millionen Kollegen hat. (Stellen Sie sich mal vor: 40 Millionen deutsche Männer würden sich für Dachdecker halten). Jetzt leiden wir auch noch unter 40 Millionen Fußball-Kommentatoren!
Ein Volk von fahnenschwenkenden Benutzern falsch verstandener Fremdwörter („Euphorie!“, „Emotiooon total!“, „mega!“).
Können die Fußball-Interessierten nicht einfach im Fernsehen die Spiele sich angucken, und gut ist? Ich empfehle, vor Beginn der Fernsehübertragung schon mal den Schlafanzug anzuziehen und dann Verzicht auf Alkohol.
Und bei Fußball-Übertragungen Fenster zu!

Duisburger Akzente: Große Ereignisse werfen ihre Ankündigungen voraus


Bitte merken Sie DIESE Akzente-Veranstaltung vor:
TAGE DER FAMILIE – TAGE DER COMMUNE
Ein philosophisches Kabarett von Helmut Loeven
Donnerstag, 21. März 2024 – 19 Uhr
im SYNTOPIA
Duisburg-Hochfeld Gerokstraße 2

Sahra läßt die Sau raus

Ganzseitiges Interview in der WAZ von heute. Darin:
Frage: Ihr Bündnis sei inhaltlich „fast eins zu eins AfD“ – sagt AfD-Chef Tino Chrupalla. Völlig aus der Luft gegriffen?
Antwort: … Ich habe es schon damals für einen Fehler gehalten, dieses Thema [Migration] der AfD zu überlassen.
Der Karriere-Weg von links in den Opportunismus ist mit dieser Phrase gepflastert: Die nationale Frage, den Patriotismus, das Vaterland, das Thema Migranten „nicht den Rechten überlassen“.
Denn unser Rassismus ist der bessere.

Wagenknecht weiß nicht was sie will aber weiß was sie nicht will?


GrossArt Presse-Agentur meldet:

Wie aus gut unrichtigen Kreisen verlautete, hat Sahara Wagenknecht den Rückzug aus der nach ihr benannten Partei schon begonnen. Wie zu erwarten wird sie aus ihrer Partei schon ausgetreten sein, bevor sie gegründet ist.
Die Nachfolgefrage ist auch schon geklärt. An ihrer Stelle soll Friedhelm Farthmann die Führung übernehmen. Farthmann übernimmt die Aufgabe gern: „Die neue Partei ist dafür wie geschaffen, mit diesem ganzen Randgruppen-Gedöns, Minderheiten-Klimbim und Frauen-Kram aufzuräumen.“

Wer’s glaubt, der schraubt.
Wer’s nicht glaubt, der nicht schraubt.

Gleicher Lohn für gleichen Fußball

Wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft (Männer) voriges Jahr die Europameisterschaft gewonnen hätte, hätte jeder Spieler vom DFB eine Prämie von 400.000 Euro gekriegt.
Der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft würde im Fall der Europameisterschaft eine Prämie von 60.000 Euro pro Spielerin zustehen.
Ich finde das nicht richtig. Der DFB sollte an Männer und Frauen die gleiche Prämie zahlen. Das findet auch der Bundeskanzler Olaf Scholz (soll der sich auch mal nützlich machen).
Dem beim DFB für die Nationalmannschaften zuständigen Oliver Bierhoff stehen angesichts einer so selbstredenden Sache die Haare (bildlich gesprochen) zu Berge, kann an ihnen aber etwas herbeiziehen. Er verweist auf unterschiedliche Zuschauerzahlen und unterschiedliche Werbe-Einnahmen beim Männer- und Frauenfußball, was gleiche Spieler/innen-Gehälter nicht möglich machen würde. Und der WAZ-Kommentator Peter Müller (Halbglatze) salbadert wie in solchen Fällen üblich von „Extrempositionen“, mit denen man es sich „sehr leicht“ macht und mit denen man „nur das Geschrei befeuert“.
Also: Es ging hier gar nicht um Gehälter, sondern um Prämien, die mit Zuschauerzahlen und Werbe-Einnahmen nichts zu tun haben. Nicht ablenken! Und der WAZ-Schwätzer soll tun, was alle von seiner Sorte tun sollten: das Maul halten.
Klare Sache: Für Männer und Frauen gleiche Prämie!
Und wenn der DFB findet, dafür hätte er nicht genug Geld, braucht er doch nur die Prämien für die Männer auf 60.000 Euro zu kürzen. So einfach geht das.

Mein Alternativ-Vorschlag als Kompromiss (mein Kompromissvorschlag als Alternative):
Für alle Fußballspieler und Fußballspielerinnen gleiche Bezahlung bis hinunter in die dritte Kreisklasse. Jeder kriegt pro Spiel 20 Mark, im Siegesfall 2 Mark extra. Für jedes geschossene Tor zusätzlich 50 Pfennig. Das müßte man nur noch in Euro umrechnen. Kann der Bierhoff machen.

Wem gehört die Geschichte?

Hier wurde gelegentlich über das afas – Archiv für alternatives Schrifttum – berichtet, und auch über seine Existenznöte (siehe Schlagwort). Diese für unsere Arbeit wichtige Einrichtung ist längst nicht in trockenen Tüchern. Darüber berichtete die WAZ in ihrem Lokalteol am 18. Februar:
Und darüber berichtete auch der Deutschlandfunk in einem Interview mit Afas-Leiter Dr. Jürgen Bacia, das man hier hören kann:
https://www.deutschlandfunk.de/juergen-bacia-im-gespraech-ueber-das-archiv-fuer-alternatives-schrifttum-duisburg-dlf-ad834259-100.html
Es geht nicht allein darum, eine Einrichtung zu erhalten, die der Wissenschaft, insbesondere der Erforschung der Sozialgeschichte, unschätzbare Dienste leistet.
Bei der Auseinandersetzung, wie unsere Zukunft gestaltet wird, spielt auch immer die Auseinandersetzung um die Geschichte eine Rolle. Was wird in Erinnerung behalten? Was wird vergessen, was wird verdrängt? Wenn wir unsere Geschichte verlieren, verlieren wir unsere Zukunft.
Informiert Euch ausführlich über das afas:
http://afas-archiv.de/
Dort findet Ihr auch die Kontoverbindung für dringend benötigte Spenden:
Archiv für alternatives Schrifttum (afas)
Bankverbindung:
BIC: DUISDE33XXX
IBAN: DE49 3505 0000 0250 0163 83

Man kann auch / sollte vielleicht (als Einzelperson oder Institution) Mitglied werden.

Einfach nicht vergessbar


Sieh an! Sieh an!
Die WAZ berichtete über Duisburger Gebäude, die es nicht mehr gibt (Gläserner Hut, Mercatorhalle, und eben auch Eschhaus).

Anmerkung:
Die Punk-Darsteller kamen nie ins Haus, sondern standen vor der Tür herum. Wollte man hinein, mußte man durch dieses Spalier! („Hasse ma ne Maaaaak?“ „Nee.“).
Musik: innen zwar „laut“, aber durch die dicken Mauern draußen nicht zu hören.
Daß in dem Hause NIEMALS Drogen konsumiert wurden, dafür stehe ich mit meinem Namen und als ehemaliges Eschhaus-Beirats-Mitglied.
Nein, ich wollte natürlich sagen: Wenn in dem Haus NIEMALS Drogen konsumiert worden wären, wäre es trotzdem hartnäckig behauptet worden. Dann also: warum nicht?

Und Werbung für den Eschhaus-Buchladen. Wunderbar! Wunderbar! Schönschön!