Die Zeitung vom Tag davor oder Gegen die Objektiven

Die Zeitung von vorgestern (Mittwoch vor dem Donnerstag).
Große Teile der (traditionellen) Linken halten Putin für einen (potentiellen, objektiven) Verbündeten. Zugleich fördert der scharfe Antikommunist rechtspopulistische und rechtsextreme Organisationen und Publikationen in Westeuropa (zum Beispiel Le Pen in Frankreich).
Putin gibt für die gegenwärtige Ukraine-Krise Lenin und den Bolschewisten die Schuld. Putin will nicht zurück zur Sowjetunion, sondern zum Großrussischen Reich. Im Westen setzt Putin auf die Rechten.

Neu in der Weltbühne: Das neue Buch von Laurie Penny

Laurie Penny: Sexuelle Revolution. Rechter Backlash und feministische Zukunft. Aus dem Englischen von Anne Emmert. Nautilus Flugschrift. 384 Seiten.
Der Verlag stellt das Buch vor:
Mitreißend und scharf schreibt Laurie Penny über Sex und Macht, Trauma und Widerstand. Über die Krise der Demokratie, die Krise weißer Männlichkeit und die Rückzugsgefechte derer, die Angst vor Machtverlust haben.
Sie fordert eine Kultur des Consent, die weit über Sex hinausgeht: Auch in Arbeitsverhältnissen, in Systemen der politischen Repräsentation, im Miteinander müssen wir zu einer Logik des fortlaufend ausgehandelten Einvernehmens finden, um individuelle und kollektive Traumata zu heilen und zukünftige zu verhindern.

Das Buch erscheint zum Internationalen Frauentag.
UM VORBESTELLUNGEN WIRD GEBETEN.

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Akzente setzen! An Akzente denken!

Die 43. Duisburger Akzente finden statt vom 11.3. bis zum 3.4.2022.
Die Übersicht über die diversen Veranstaltungen findet man hier.

Ich mache schon mal aufmerksam auf die Akzente-Veranstaltung der DFG-VK im Syntopia am Donnerstag, 24.3. 19 Uhr!
Auf den Spuren der Poeten! Dann erzähle ich euch was über Heine und die Folgen!
Alles mit Ausrufezeichen!

Alexander Kluge

Alexander Kluge wurde am 14. Februar 1932 geboren, heute vor 90 Jahren. Er gehört also zu den Menschen in unserem Land, die im Kindesalter den Weltkrieg erlebt haben.
Alexander Kluge studierte Jura (Promotion zum Dr. jur. 1956). Er arbeitete als Justiziar im Frankfurter Institut für Sozialforschung (Kritische Theorie, „Frankfurter Schule“). Mit seinen literarischen Ambitionen erstaunte er die Wissenschaftler des Instituts (berichtete Habermas später, und Adorno meinte sowieso, die Literatur sei beendet). Durch Adorno kam Kluge mit Fritz Lang in Verbindung, die kannten sich aus dem Exil). Erstaunlich fand man, daß er Lebensläufe unauffälliger Zeitgenossen schrieb.
Als er dann anfing, Filme zu machen, dachte man im Institut: Jetzt ist er völlig verrückt geworden. Und man staunte nicht schlecht, als er für „Abschied von gestern“ und dann für „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ bei den Filmfestspielen in Venedig höchste Auszeichnungen gewann.

Das Staunen nimmt kein Ende, denn jetzt erfahren Sie, daß ich „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ (noch) nie gesehen habe.
Viel Freude und Gewinn hatte ich beim Anschauen von „Abschied von gestern“, „Gelegenheitsarbeit einer Sklavin“, „In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod“. Die Auftritte von Alfred Edel gehören zu den Highlights der europäischen Filmgeschichte. Gut fand ich den Doppelcharakter der Filme als Spiel- und Dokumentarfilme, den Einsatz (zitierter) Musik, und daß, wie es im „wahren Leben“ ja auch ist, immer mehrere Geschichten gleichzeitig erzählt werden, zum Beispiel die Geschichte von dem Polizeipräsidenten, dem wegen Trunkenheit am Steuer der Führerschein abgenommen wurde.

Neu in der Weltbühne: Das Buch von Frank Baier ist endlich erschienen !

Frank Baier – Leben–Kämpfen–Solidarisieren Ruhrgebiet. Trikont-Verlag 2022. 192 S. Mit zahlreichen Abbildungen und einem Vorwort von Eckart Pressler. 15 €
Leben–Kämpfen–Solidarisieren; Kohlengräberland Zeitmaschine; Lieder aus dem Ruhrgebiet 1889–1920–1967–2003; Lieder und Leute vor Ort; Arbeitsweisen mit alten und neuen Liedern im Ruhrgebiet; Konzert in der DDR – Akademie der Künste; Die Faust „NDAO“

Aus dem Vorwort von Eckart Pressler:
Schnell drehen sich die Räder dieser Tage. Eh man sich’s versieht ist Bewahrenswertes zu Geschichte geworden und in Vergessenheit geraten. Es sind kaum fünfzig Jahre her, dass die großen sozialen Themen der Gefährdung des Friedens, der Umwelt und der Arbeitsplätze unser Land und Leben an der Ruhr in vorher nicht gekannter Weise in Bewegung brachten. Mitten drin blühte eine neue Kultur auf: Musiker, Autoren, Singer-Songwriter spürten früh und besonders empfindsam die Erosion der ökonomischen Strukturen und der politischen und sozialen Verhältnisse. Sie machten die Sorgen, Nöte und Hoffnungen der Menschen zu ihrem eigenen, künstlerischen Anliegen. Einer von ihnen war der „Songpoet an der Ruhr“ Frank Baier, Duisburger mit Essener Wurzeln, streitbar, liebevoll und mit seinen Liedern im- mer am aktuellen Puls dieser kämpferischen Zeit. Mit den hier vorliegenden drei Essays erfasste er mit genauem Verständnis und viel Herz diese Hinwendung der Literaten und Musiker zu den Menschen an der Ruhr und ihrem Leben in den Betrieben, ihren Nachbarschaften und in ihrer Freizeit- kultur. Seine ganz persönliche, oft humorvolle Kreativität und seine entschiedene Parteilichkeit für ‚uns da unten’ machen ihn zu einem wertvollen Chronisten und beispielhaft engagierten Künstler. Seine vor 30, 40 Jahren bereits veröffentlichten Beobachtungen verdienen es neu vorgelegt zu werden, um sie vor dem drohenden Vergessen zu bewahren. Es ist anzunehmen, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft noch mal gebraucht werden könnten.

Frank Baier (r.) und Klaus der Geiger.
DIESES BUCH ist NOCH NICHT, sondern erst in ein paar Tagen im Buchhandel erhältlich, aber wir haben schon einen kleinen Stapel ergattert. Also: in der BUCHHANDLUNG WELTBÜHNE gibt es das Buch schon.
Darum:
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Carole King

Carole King ist eine US-amerikanische Sängerin und Song-Schreiberin.
Sie ist eine der ganz Großen.
Gestern hatte sie Geburtstag. Sie wurde 80 Jahre alt.
Schon 1961 wurden ihre ersten Songs veröffentlicht. Sie mußte erst überredet werden, ihre Songs selbst vorzutragen und aufzunehmen. Ihr Album Tapestry (1971) ist ein Meilenstein in der Geschichte der Rock-Musik.
Ihren 60. Geburtstag feierte sie auf Kuba mit Fidel Castro, um ein Zeichen zu setzen gegen die aggressive Politik des seinerzeitigen US-Präsidenten Bush.
Ihr von Aretha Franklin übernommener Song „You Make Me Feel Like A Natural Woman“ wurde zur Hymne schwarzer und weiblicher Emanzipation.
John Lennon sagte mal, er würde gern so gute Songs schreiben können wie Carole King. Und John Lennon war nicht irgendwer.

Sie schämen sich nicht. Antifaschismus als Feindbild. Die neue Harzburger Front entfesselt Hetzkampagne.

Politiker von CDU/CSU und AfD (!) haben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) angegriffen, weil sie vor einem halben Jahr einen Beitrag in der Zeitung Antifa der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) veröffentlicht hatte. Einige von ihnen forderten Faesers Rücktritt.
In dem Beitrag schrieb die hessische SPD-Chefin, die damals noch nicht der Bundesregierung angehörte, über ihre Sorgen wegen einer Serie rechtsextremer Drohschreiben. „Der Kampf gegen Faschismus und Rechtsextremismus, gegen Rassismus und völkische Ideologien gehört zur politischen DNA meiner Partei, der SPD.“
Im rechten Spektrum wird moniert, die VVN-BdA werde im Bericht des bayerischen Verfassungsschutzes als „bundesweit größte linksextremistisch beeinflusste Organisation im Bereich des Antifaschismus“ genannt. Im Bericht des Bundesverfassungsschutzes wird die VVN-BdA nicht aufgeführt.
Skandalisiert worden war der Artikel von der Jauchegrube der Neuen Rechten, der Wochenzeitung Junge Freiheit. Wie gewohnt ohne Schamgefühl griff die Bildzeitung den Vorgang auf. Darauf (t)witterte der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer: „Eine Bundesinnenministerin, die noch vor einem halben Jahr einen Gastbeitrag für ein Linksextremisten-Blatt geschrieben hat, hat sich für ihr Amt völlig disqualifiziert.“
Der hessische CDU-Generalsekretär Manfred Pentz schrieb in einer wirren Stellungnahme, Faeser könne nicht für eine Organisation schreiben, „die unsere parlamentarische Demokratie ablehnt und für faschistisch hält“.
Die Reihen fest geschlossen, tönt AfD-Vizechef Stephan Brandner, die Innenministerin stehe „ganz offensichtlich nicht mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes“.
Rückendeckung erhielt Faeser aus den Reihen von SPD, Grünen, FDP und Linken. Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil twitterte: „Gut, dass wir jetzt eine Innenministerin haben, die den Kampf gegen rechts ernst nimmt.“
Faeser selbst kommentierte: „Die von der ,Jungen Freiheit’, der AfD und anschließend der ,Bild’-Zeitung und CDU-Abgeordneten erhobenen Vorwürfe sind durchschaubar. Ich habe immer klare Kante gegen Rechtsextremismus und alle Feinde der offenen Gesellschaft gezeigt – und werde das auch weiterhin tun.“
In der Frankfurter Rundschau kommentierte Pitt von Bebenburg:
„Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat einen treffenden Artikel darüber geschrieben, wie wichtig der Kampf gegen rechtes Gedankengut, rechte Drohungen und rechte Gewalt ist. Die Kampagne, die mehrere Monate nach dem Erscheinen von der publizistischen und politischen Rechten gegen diese Veröffentlichung inszeniert wird, belegt, wie wichtig eine solche Warnung ist.
Da finden sich ungeniert etliche Leute von CDU und CSU auf der Seite eines extrem rechten Blatts, der größten Boulevardzeitung und der AfD wieder. Sie regen sich auf und fordern teilweise Faesers Rücktritt, weil sie ihren Text für eine antifaschistische Publikation geschrieben hat.
Nancy Faeser: Union im Einklang mit der AfD.
Die aktuelle Kampagne zeigt, wie schwer sich die Union mit der Oppositionsrolle tut und welche Gratwanderung damit verbunden ist. Sie findet sich plötzlich im Einklang mit der AfD und mit einem rechten gesellschaftlichen Umfeld wieder. Hans-Georg Maaßen, der ganz nach rechts abgedriftete Ex-Verfassungsschutzpräsident, lässt grüßen.
Offenkundig ist vielen in der Union jeder Anlass recht, um die Tätigkeit der Ampel-Regierung zu skandalisieren. Die Besonnenen in CDU und CSU müssen aufpassen, dass sie dabei nicht auf eine ganz schiefe Bahn nach rechts geraten.“
Als absurd und gefährlich bezeichnete die Ko-Vorsitzende der Partei Die Linke, Janine Wissler, die Kampagne: „Die VVN-BdA war und ist eine wichtige Stimme gegen das Vergessen, für Erinnerungsarbeit, gegen alte und neue Nazis. Viele Verfolgte des Naziterrors waren dort engagiert und Mitglied, wie die kürzlich verstorbene Esther Bejarano“.
Auf ein paar Hintergründe wird auf telepolis aufmerksam gemacht:
„Faeser war jahrelang Obfrau im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags zur Mord- und Anschlagsserie des ‚Nationalsozialistischen Untergrund‘ (NSU). Dort musste sie Verfassungsschutzmitarbeitern, die möglicherweise mit den Mördern auf Tuchfühlung waren, ständig unangenehme Fragen stellen. Auf deren Gefühlswelt Rücksicht zu nehmen, wäre nicht im Interesse der Aufklärung gewesen. Dass sie von Geheimdienstlern, die tief in den NSU-Skandal verstrickt waren und bis heute mauern, nicht geliebt wird, dürfte ihr klar sein.“
Die VVN-BdA verurteile die Kampagne gegen Faeser als „Versuch, diejenigen einzuschüchtern, die sich gegen rechte Bedrohungen, Faschismus und Rassismus aussprechen. Dieses Ansinnen geht nach hinten los: Über das Wochenende habe es bereits 176 Neueintritte in die VVN-BdA gegeben und stündlich würden es mehr“, erklärte Pressereferentin Hannah Geiger.

DRINGENDER APPELL:
Informiert Euch über die VVN-BdA.
Unterstützt die VVN-BdA.

Good old everlasting Sternbuschweg. February 2022

Dieses gibt es, wie manche Geschäfte, nicht mehr. (Ecke Holteistraße). (Da ist jetzt was anderes drin).
Jetzt muß man sich was anderes suchen zum Zwecke der Veranschaulichung, wo die kleinen Koder herkommen (falls man überhaupt meint, das erklären zu müssen).
Mancher würde jetzt sagen: Wieso Sternbuschweg. Das könnte doch überall sein.
Das könnte nicht überall sein. Das könnte noch nicht mal anderswo sein.

Herzlichen Glückwunsch, Inge Holzinger!

Das meldete die Zeitung:
„Preis würdigt Friedensaktivistin“.
Das Bündnis für Toleranz und Zivilcotrage hat Inge Holzinger geehrt.
Der Preis gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit wird jedes Jahr am Holocaust-Gedenktag im jüdischen Gemeindezentrum verliehen.
Über Inge Holzinger heißt es in dem Zeitungsbericht:
„Die frühere Grundschullehrerin ist auch mit 89 Jahren noch in Friedensforum Duisburg aktiv, setzt sich gegen Hass und Ausländerfeindlichkeit ein und engagiert sich nach wie vor in vielfältiger Weise für den Frieden. Inge Holzinger, die bis heute bei den jährlichen Ostermärschen dabei ist, bewies im Rahmen der Preisverleihung, daß sie sich trotz ihres Alters weiterhin engagiert für die Sache einsetzt. Sie animierte die Anwesenden, sich in diesem Jahr zu Ostern am Marsch für den Frieden zu beteiligen.“
Herzlichen Glückwunsch, Inge Holzinger!
Holzinger3Sooo klein mit Hut ist der Generalinspekteur.