Woran man in diesen Tagen denken muß

Woran man in diesen Tagen in Europa unbedingt denken muß:
Daran, allen möglichen Personen Weihnachts-/Neujahrskarten zu schicken!
Aber auch daran, solche Karten-Motive auszuwählen, die zur Entkitschung, zur Entsentimentalisierung dieses Festes beitragen: Sinn dort hin bringen, wo man mit Besinnlichkeit schon genug am Hut hat.
(Sinn muß sein! Der Sinn ist das Wichtigste, auch gerade dann wenn er nicht sofort erkannt wird).
Auch darauf kommt es an: Die Tradition der Postkarte als subversives Medium zu pflegen: Die Alternative zur digitalen Vergesslichkeit ist das optisch/haptische Erlebnis!
Und es kommt darauf an, von welchem Hersteller und von welchem Händler man sich versorgen läßt.
Die Situationspostkarten der Situationspresse (1 € das Stück) gibt es ausschließlich in der Buchhandlung Weltbühne – im Laden oder im Versand.
In der Serie erscheinen Motive gestaltet (etwa) von luett huis, Magda Gorny, Jean Paul Gatz, Heinrich Hafenstaedter – oder auch unbekannter Herkunft!
Kauft unsere Postkarten, damit unser Jahresabschluß auf der Zielgeraden Auftrieb bekommt. Helft uns, unsere Aufgaben für Aufklärung und Emanzipation zu erfüllen.
Unsere Postkarten sind so gestaltet, daß sie bei Empfängern, die man leiden kann, Freude bereiten und bei denen, die man nicht leiden kann, für Verdruß sorgen („Wat soll dat denn jetz?“)
Hier ein paar hoch- und querformatige Beispiele.
Gesamtkatalog im Internet: http://www.buchhandlung-weltbuehne.de/postkarten.html


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Grund zur Freude: November

Heute, am 1. November (2022) bringe ich den November in Erinnerung. Der (Monat) fängt in Nordrhein-Westfalen (und ein paar anderen Bundesländern) schon gut an, mit einem gesetzlichen Feiertag. (Das heißt für mich: Spaziergang- und Schreibtischtag).
NOVEMBER ist der Titel einer Veröffentlichung aus der Situationspresse
(Helmut Loeven: November. Situationspresse 2019, 40 S. Geheftet mit zahlreichen Abbildungenb, 5 €. ISBN 978-3-935673-47-1).
Darüber war hier im Blog zu lesen:
Es handelt sich – gewissermaßen – um ein Journal, also eine chronologische Reihe von Notaten, kommentiert durch zahlreiche Abbildungen (Fotos, Zeichnungen, Collagen, Typografien) – Erlebnisse, Erinnerungen, Marginalien, Reflexionen, deren einziges gemeinsames Kriterium eine scheinbar willkürliche Zeiteinheit ist, thematisch aber in alle Richtungen ausschweift.
Man mag sich an die gute alte Flugschriften- beziehungsweise Broschüren-Tradition, die namentlich in der Situationspresse gepflegt wurde, erinnert fühlen. Inspiriert ist diese lange vorgesehene Arbeit zur Rehabilitierung des oft als „trauriger Monat“ verstandenen November zum Beispiel durch „Ramadan“ von Hadayatullah Hübsch (1946-2011), erschienen Anfang bis Mitte der 70er Jahre im Verlag Heinrich, wir und die anderen. Ich habe dieses Monats-Tagebuch meines Kollegen nur mal in der Hand gehabt, nie besessen, aber ich fand die Idee gut. (Auf diesen Verlag müßte ich auch nochmal zu sprechen kommen). Ein zweites Vorbild war die Flug-FLUX-Blatt-Zeitung von von Albrecht/d (Dietrich Albrecht, 1944-2013) in der Reflection-Press. Für Albrecht war die Broschüre ein Medium der Bildenden Kunst, und als ein Werk der Bildenden Kunst will ich meine Text-Bild-Collage auch verstanden wissen.

Wenn Ihnen dieses Heft gefällt, dann gefällt Ihnen bestimmt auch das Pendant Juno.
ISBN 978-3-935673-50-1. Ebenfalls 40 Seiten, ebenfalls 5 Euro.

Wie war denn der Kunstmarkt?

Der Ruhrorter Kunstmarkt, nach zweijähriger Corona-Zwangsunterbrechung, fand wieder statt am Sonntag, 21. August auf den Neumarkt.
Günstige Umstände: Trocken, windstill, sonnig, nicht zu heiß. Der Neumarkt, umgeben von hohen alten Fassaden, bestanden von hohen Bäumen, bot die Möglichkeit, im Schatten sich über die Sonne zu freuen.
Der geplante Transport (hin & zurück) FIEL AUS. Alles mußte MIT DER STRAS-SEN-BAHN transportiert werden!

Die neuen Marktstände waren viel größer als die von früher. Ich hatte gefürchtet, den Platz gar nicht ausfüllen zu können mit dem, was in zwei Koffer paßt.

Im Hintergrund das Plus an Neumarkt, von dem hier schon mal die Rede war. Da konnten wir uns Stühle leihen (Möbel kann man nun wirklich nicht mit der Straßenbahn transportieren).
Auf den Kunstmarkt angeboten: Glas-Skulpturen gefüllt mit Honig, womit an Joseph Beuys erinnert wurde. (Wir kriegten ein Glas geschenkt).
Auf diesem Bild kommen die schönen alten Häuser, die diesen Platz umgeben, zur Geltung.
„Wat steht überhaupt in den Buch drin?“ scheint hier die Frage zu lauten.
Andere Frage: „Wat steht da auf dat Auto drauf?“
eme e eme.
Bilder: © Merkfoto

Neu in der Situationspresse: Juno

Neues über den Juni? Oder Neues über die Juno?
Und schon wieder ist eine Miniarür (Miniature) entsprungen (entstanden):
Helmut Loeven: Juno. Situationspresse 2022, Broschüre (Din A 5-Format). 40 Seiten (mit zahlreichen Abbildungen diverser Art (mehr Bild als Text – aber: Wo hört Text auf, wo fängt Bild an? Anders gefragt: Wo hört Bild auf, wo fängt Text an?).
Erinnerungen und Assoziationen, Gedanken und Elfmeter, Skizzen und Ideen, Notizen und Einfälle aus einem schönen Monat (Juni 2022), in alle Richtungen zeigend. (Lassen Sie sich nicht einreden, daß man NACH VORNE schauen soll. Schauen Sie lieber überall hin).
Blicke nach innen:
Look inside, inner Light.
Diese Broschüre (zu betrachten gleichwohl als Werk der Literature und als Werk der Bildenden Kunst) ist hineingestellt in die Reihe Neue Flug/Flux-Blatt-Zeitung und ist in dieser Reihe die Numero 4.
Unter der Internationalen Standard Buch-Nummer (ISBN) 978-3-935673-50-1 im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) verzeichnet und somit in jeder Buchhandlung auf der ganzen Welt bestellbar, aber besser direkt in der Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de
kostet 5 Euro (Versand im Inland portofrei).
Stefanie, Huckingen, Radetzki, D-Bahn, Buchholz, 9-Euro-Tick, Materielle Welt, Kumquats, Gaby, Kaiserberg, Strelau, Elvira, Fülberth, Trikont, Ruhrort, Kuba, Liebeskunst, Godard, Lotharstraße, Hut-Film, Reuaneda Nessikledan, Gramsci, Dylan.
Siehe auch: November.

Freut euch auf den Ruhrorter Kunstmarkt

Am kommenden Sonntag (21. August 2022) ist es endlich wieder so weit.
Dann findet das Ruhrorter Hafenfest statt, und in dessen Rahmen der traditionelle Ruhrorter Kunstmarkt, und wir (die Drei-Einigkeit Buchhandlung Weltbühne / Der Metzger / Situationspresse) sind wieder mit einem eigenen Stand vertreten.
Auch der Foto- und Universalkünstler Werner Muth ist mit auf unserem Stand vertreten.
Hier das Plakat:
Also von 11 bis 18 Uhr.
Und so sieht der Stand aus, den wir mit Idee ausfüllen:
Kommt und freut euch mit uns über den schönen Neumarkt mit dem schönen Ruhrort drumrum.

Alle meine Bücher: Streiten Sie nicht mit einem Deutschen …

…, wenn Sie müde sind.
Helmut Loeven: Streiten Sie nicht mit einem deutschen, wenn Sie müde sind. 21 Polemiken. Situationspresse 2001. 128 Seiten. ISBN . Preis: 10 €.

Angepriesen mit dem Slogan: „Sie können Gedanken lesen“.
Dieses Buch war nicht mein erstes, aber mein erstes selbstverlegtes. Und es ist VOR 20 JAHREN erschienen. Das wäre also Anlaß genug, daran zu erinnern.
Ein paar von den 21 Kapiteln sind sogar noch ein paar Jahre älter. Denn es handelt sich um eine Sammlung von Artikeln, die zuvor im METZGER erschienen waren (der älteste 1994). Für diese Edition wurden die Beiträge noch einmal durchgesehen.
Hauptthema der meisten Beiträge ist eine selbstkritische Auseinandersetzung mit fatalen Tendenzen, die sich im linken Milieu ausbreiteten: Der Mäßigungs-Kurs der TAZ, Schmutzkampagnen von Ex-Linken (etwa gegen Stefan Heym oder Alfred Hrdlicka), Versuche, auf Trittbretter der Wende-Zeit aufzuspringen. Der Ober-Wendehals und Ober-Haßprediger Biermann wird betrachtet, wie ihm das Gesicht von der Maske fiel.

These: „Die Diskriminierung, Kriminalisierung und Liquidierung des Antifaschismus ist derzeit das propagandistische Hauptanliegen der Herrschenden. Denn sonst käme die ‚innere Einheit der deutschen Nation‘ nicht zustande.“
Einer der ersten Leser, der unvergessene Ernst Ritter (DKP) urteilte: „Dieses Buch gehört in jeden Haushalt!“
Schauen Sie mal im Küchenschrank nach, ob Sie es schon haben.
Noch immer überall im Buchhandel oder sogar am Amazonas zu besorgen, oder hier.
P.S.: Der Titel geht zurück auf ein Zitat in einem (in deutsch verfaßten) Song von Grace Slick: European Song or Never argue with a German if you’re tired:
„Strighten zee nict mit einem duetchen venn zee mewden sint.“
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Neu neu neu! Werner Muth: Schräge Texte

Neu neu neu: Der dritte Gedichtband von Werner Muth.
Werner Muth: Schräge Texte für ein geneigtes Publikum. Gedichte mit Bildern von Jean Paul Gatz. Situationspresse 2022. 76 Seiten, 9 farbige Illustrationen. 16 €. ISBN 978-3-935673-49-5.

Sofort lieferbar.
Erhältlich beim Autor direkt,
oder in der Buchhandlung Weltbühne
Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
Tel. 0203-375121
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de
(im Laden oder im portofreien Versand).
Oder lassen Sie sich das Buch von der Buchhandlung in Ihrer Nähe besorgen. Die Angabe der ISB-Nummer (siehe oben) erleichtert das Verfahren.

Beachten Sie auch die bisherigen Bücher von Werner Muth, siehe hier und siehe dort.

Auch dieses Jahr kein Kunstmarkt

Das war nach Lage der Dinge nicht anders zu erwarten:
Und damit ist auch der Ruhrorter Kunstmarkt abgesagt – wie schon im vergangenen Jahr.
Für die Buchhandlung Weltbühne resp. Situationspresse (Stamm-Aussteller) ist das ein herber Rückschlag – nicht nur, was entgangene Einnahmen betrifft. Es geht bei dieser traditionellen Veranstaltung auch um öffentliche Präsentation und um Verbindungen.
Der nächste Ruhrorter Kunstmarkt also nicht vor Sonntag, 21. August 2022.
So schön wir’s in Ruhrort dieses Jahr nicht.

Interview zur Diskriminierung Duisburger Sinti

Das Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg veröffentlicht aus aktuellem Anlass auf youtube ein Interview zur Verfolgung und Diskriminierung Duisburger Sinti.

Interview mit Mario Reinhardt. Duisburger Sinto und Enkel des Auschwitzüberlebenden Franz Lehmann. Der Völkermord an den europäischen Sinti und Roma gilt als der vergessene Holocaust. Der Duisburger Sinto Franz Lehmann (1922–1992) überlebte den Völkermord. Sein Enkel, Mario Reinhardt, berichtet in diesem Video über die Verfolgung der Familie Lehmann, das Leben in der Nachkriegszeit und die Gegenwart rassistischer Diskriminierung. Das Interview wurde 2020 im Rahmen der Wanderausstellung „Rassendiagnose Z*: Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“ gezeigt. Das Zentrum für Erinnerungskultur präsentierte die Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma im Kultur- und Stadthistorischen Museum.

Produktion: LVR-Zentrum für Medien und Bildung
Interview: Robin Richterich, Zentrum für Erinnerungskultur

[Video 1]
[Video 2]
[Video 3]

In der Buchhandlung Weltbühne noch vorrätig: Das Begleitheft zur Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“ – Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung – vom Zentrum für Erinnerungskultur im Kultur- und Stadthistorischen Museum
Überall im Buchhandel erhältlich das in der Situationspresse erschienene Buch NICHTS GELERNT?! Konstruktion und Kontinuität des Antiziganismus, herausgegeben von Katharina Peters und Stefan Vennmann
Situationspresse (Duisburg) 2019. 212 Seiten, 18 Euro
ISBN 978-3-935673-46-4
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Sich heute schon an den November erinnern

Noch gar nicht angefangen hat der November – wie soll man sich jetzt schon an ihn erinnern?
Dann nehmen wir doch einfach den von vorigem Jahr!
Schon vor knapp einem Jahr habe ich in diesem Medium darüber aufgeklärt, was es mit dieser 40-seitigen Broschüre, die einerseits an Hadayatullah Hübschs Prosawerk Ramadan, andererseits an Albrecht/d und seine Flug-FLUX-Blatt-Zeitung erinnert, auf sich hat.
Gern ventiliere ich diese Arbeit, die als kleines Neben-Produkt gar bescheiden eingeordnet würde.
Für 5 Euro im Buchhandel erhältlich (sogar am Amazonas). ODER:
Wer mir jetzt in einem Briefumschlag (Adresse: Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg) einen Verrechnungsscheck über 5 (fünf) Euro ODER Briefmarken im Wert von 5 Euro (ODER eine 5-Euro-Banknote) schickt ODER 5 Euro auf das Konto des Situationistischen Studentenbundes (DE76 3601 0043 0403 9564 32) überweist (Kennwort: November), kriegt ein mit rotem Filzstift signiertes Exemplar – als ungeahnt schöne Erinnerung an den letzten coronafreien November der Geschichte.
Rot ist das Hemd, gelb das Heft und dunkelblond das Haar (ehemals).

Das Buch als Wahnsinns-Tat

Oder: eine gewagte Tat – könnte man sagen.
In Zeiten kronabedingten Ausfallens von Lesungen – wo doch erfahrungsgemäß Gedichtbände am ehesten bei Lesungen an die Leserin und den Leser zu bringen sind.
Titel und Untertitel, die für eine lokal begrenzte Thematik gehalten werden können.
Und dann auch noch: lauter FARBFOTOS, wodurch die Herstellungskosten anstrengende Höhen erreichten.

DANN ABER: Die Hoffnung, daß der HELLSTE TEIL des Publikums die Schrägheiten zu schätzen weiß, die UNDERGROUND genannt werden.

Werner Muth: Alsumer Berg. Gedichte aus dem Duisburger Norden und Bilder von Jean Paul Gatz. Situationspresse 2020, 66 Seiten Pb. mit zahlreichen farbigen Abbildungen. 14 €, gedruckt von Maro.
ISBN 978-3-935673-48-8
Zu besorgen in allen Buchhandlungen.
Oder gleich in der Buchhandlung Weltbühne (auch im Versand).

BEAT-POETRY. Und mit der Entdeckung des Ruhegebiets soll man nie aufhören.

Ein Bild aus der Serie Männer mit Bärte: Der Verleger (links) und der Autor (auch links).

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Der Online-Kunstmarkt präsentiert

Auf diesem Bildschirm sehen Sie heute (und auch in den nächsten Tagen dann und wann), was Sie auf dem diesjährigen Ruhrorter Kunstmarkt gesehen hätten – wenn der nicht (aus pandemischen Gründen) abgesagt worden wäre.
Heute also POSTKARTEN aus meiner bisher 6-teiligen Informel-Serie. Wunderschöne Flächen- und Farbenspiele.

SPK 105

SPK 106

SPK 107

SPK 125

SPK 137

SPK 161

Die Bilder anklicken zum Vergrößern (dann sind sie noch schöner).
„SPK“ bedeutet: Situationspostkarte (Postkartenserie der Situationspresse). Die Karten sind für 1 € zu kriegen.
Den Gesamtkatalog können Sie hier einsehen:
http://www.buchhandlung-weltbuehne.de/postkarten.html
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Ausstellung: „Rassendiagnose: Zigeuner“


Die Ausstellung sollte schon im April beginnen und wurde verschoben. Das vorgesehene Rahmenprogramm mit Vorträgen muß ausfallen. Die Vorträge sollen vielleicht im nächsten Jahr nachgeholt werden.

Bitte beachten Sie auch den Beitrag über Stolpersteine in Duisburg in DER METZGER Nr. 134.
Und bitte beachten Sie auch das im Januar in der Situationspresse erschienene Buch
NICHTS GELERNT?! Konstruktion und Kontinuität des Antiziganismus
Herausgegeben von Katharina Peters und Stefan Vennmann
Situationspresse (Duisburg) 2019. 212 Seiten, 18 Euro
ISBN 978-3-935673-46-4
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Lest mal gute Bücher

Was tut man mit Vergnügen an Tagen schönen Sonnenscheines, an denen die Regierung Leute von uns fern hält, mit denen man sowieso nicht gern redet?
Auf der Terrasse, im Park oder im Botanischen Garten ein gutes Buch lesen.
Es gibt was zu überbrücken: Die Zeit der (manchmal ja unwillkommenen) Isolation, und auch die Zeit der existenzgefährdenden vorübergehenden Schließung der Buchhandlung Weltbühne für den Publikumsverkehr.

Der Versandservice bleibt allerdings aktiviert.
Da sollte man doch das Nützliche mit dem Nützlichen und das Angenehme mit dem Angenehmen verbinden:

Helmut Loeven: Wir bleiben im Bahnhof. Das ideale Geschenk.
Situationspresse 2013, 252 Seiten mit einigen Abbildungen. 20 €.
ISBN 978-3-935673-35-8

Glossen und Kommentare aus beweglichen Jahren, mit Zitaten, Zeichnungen, Fotos und Faksimiles zu einer Text-Bild-Collage neu zusammengefügt.
Thema: alles. Es geht‘s ums Ganze.
Zum Beispiel:
Die Fädenzieher – Genuß als ziviler Ungehorsam – Wir wollen mehr … wagen – Gegen den Pragmatismus – Braun raus! – China Town – Kritik und Kriminalität – Das Spektakel – Woodstock – Hier können Familien Kaffee kochen – Die Farbe des Geldes – Der Frosch – Über den Verkehr der Geschlechter – Die Liebe in den Zeiten des Telefons
(Das alles und noch viel mehr. Greifen Sie hinein).

Dieses Buch werden Sie gerne lesen (Genuß ohne Reue), und es ist das ideale Geschenk – auch an Leute, die man nicht leiden kann. Das Buch kann man sogar getrost dem erzkonservativen Erbonkel schenken (denn der liest es sowieso nicht).
Und: Man kann das Buch nicht nur verschenken, sondern es sich auch schenken lassen.

Also, ich finde, das ist von meinen Büchern nicht nur das dickste, sondern auch das am meisten gelungene.

Kernsätze:

Wenn die einen die Bösen sind, ja dann müssen die anderen ja die Guten sein. Das mag zwar „objektiv richtig“ sein, aber falsch ist es trotzdem.

Es kommt mir so vor, daß mit den meisten Flugblättern sich die Autoren ausdrücken, aber nicht unbedingt verständlich machen wollen.

Die Arbeiterklasse soll sich bloß nicht mit so‘n bißchen Atomkernen und Elektronen abspeisen lassen!

Dem Mangel an Aufmerksamkeit ist mit gutem Deutsch – vielleicht – nur wenig abzuhelfen, mit aufgedrehter Lautstärke aber gar nicht.

Über die Bedeutung psychedelischer Drogen für die Rock-Kultur soll man sich sachkundig äußern oder gar nicht.

Hätte die Neue Linke nicht den Törn mitgekriegt, wäre sie dogmatisch labernd in den Orkus marschiert.

Die Aufgabe der Avantgarde ist es nicht, den Leuten die Welt zu erklären, sondern sie unentwegt in Erstaunen zu versetzen.

Ein zentraler Wasserträger ist natürlich eine völlig neue Kategorie im Klassenkampf.

Wer sich erinnert, wird nicht ruhigen Gemütes von der Hand weisen können, daß im Sommer 1961 der Frieden in Europa in Gefahr war.

Anders als die BRD hat die DDR niemals Gebietsansprüche gestellt, keine faschistischen Organisationen geduldet, nie versucht, ein anderes Land zu regieren und zu annektieren, nie den Frieden gefährdet und nie Soldaten zum Kriegseinsatz in fremde Länder geschickt.

Wenn man den schlechten Sozialismus nicht verteidigt, kriegt man keinen besseren.

Emanzipation kann erst anfangen, wenn die Phrase aufhört. Sie kann nicht anfangen, wenn die Phrase dem Gedanken das Wort abschneidet.

Wenn Sie wissen wollen, wie es weiterging, hätte ich noch etwas:

Helmut Loeven: Lies mal ein gutes Buch. Tagebuchnotizen im Dienste der Bedeutung.
Trikont Verlag 2018. 172 Seiten. ISBN 978-3-945634-38-7. 14 Euro.

— Eine Ärztin findet das Wetter nicht schön — Meine Erlebnisse mit Merkel — Was ist ein Groko? — Mein „68“ — Heinrich Böll 100 Jahre — Das Hallenbad im Elysee-Palast — Anleitung für Verschwörungstheoretiker — Die beste Idee vom lieben Gott — Warum können die Leute mich eigentlich nicht leiden? — Von der Nutzlosigkeit nützlicher Erfindungen — Die Füße der Gans oder Koch doch selber Kaffee — Gleichung mit einer Unbekannten — Kuhler Kaffee — SPD wählen muß nicht sein — Keine Demo ist auch ‘ne Demo — Der Krieg soll verflucht sein! — Müssen Pazifistinnen doof sein? — Ungeheuerliches aus dem Tatsachen-Universum — Frau am Steuer, Mann daneben — Fernsehgucken als Kunst — Bob Dylan und die Stasi — Je keiner die Ahnung desto rümpfer die Nase — Historische Haltestelle — Was wir heute bauen sind die Slums von morgen — Ein komisches Haus — Deutsches Sprache! — Die Märchentante greift zum Wort — Tongtong und der allerhöchte Ruhm des Sozialismus — Der Chor der Kassiererinnen — Über das Machen von Spaß — Deutsche als Ausländer — Die Flüchtlinge und unsere Aktien — Und solche Leute dürfen wählen — Die Dreifaltigkeit des Schreckens: Die Frau, der Fremde, der Eros — Die Überflüssigkeit der Väter — Und der Söder hat uns auch gerade noch gefehlt — Wenn Frauen hassen — Der Busen in der Leistungsgesellschaft — Erinnerung an einen Striptease — Meine Probleme mit der Menschheit — Der Pudding im Wandel der Zeiten

und wenn Sie sich nicht so lange m Botanischen Garten aufhalten wollen, hätte ich noch was Dünnes.

Helmut Loeven: Barbara lächelt. Wirklich wahre Geschichten, die tatsächlich passiert sind.
Trikont-Verlag. 76 S. 10 Euro
ISBN 978-3-945634-17-2

21 Kurzgeschichten,
unglaubliche Geschichten, Glaub-ich-nicht-Geschichten, Kriminalgeschichten, Was-soll-man-dazu-sagen-Geschichten, Liebesgeschichten, Frauengeschichten
dazu drei Gedichte, einige Abbildungen
und ein Anhang: Theater des Schreckens: 8 Szenen, die man im Stadttheater nicht sehen will.

Direkt bei
Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg
(in Tagen des Corona nur im portofreien Versand)
Tel. 0203 – 375121
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de

Meine anderen Bücher behalten ihre Gültigkeit:
Streiten Sie nicht mit einen Deutschen, wenn Sie müde sind,
Die Vegetarier von heute sind die Kannibalen von morgen

Der Gartenoffizier

Diese Bücher sind sofort lieferbar.
Die Anpreisung eigener Produktionen wird fortgesetzt.

Wir besorgen jedes lieferbare Buch. Wir liefern jedes Buch an jeden Ort.
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN

Neu in der Situationspresse: Nichts gelernt ?!

NICHTS GELERNT?! Konstruktion und Kontinuität des Antiziganismus

Herausgegeben von Katharina Peters und Stefan Vennmann
Situationspresse (Duisburg) 2019. 212 Seiten, 18 Euro
ISBN 978-3-935673-46-4

Antiziganismus hat Tradition. Er ist trauriges Zeugnis einer Kontinuität von ausgrenzenden und menschenverachtenden Verhältnissen. Die spezifische Form von Rassismus wirkt seit Jahrhunderten in Deutschland und Europa in zahlreichen Variationen der immergleichen Stereotype sowie den damit verbundenen Gedankenmustern und Diskriminierungspraktiken. Dabei zeichnet sich Antiziganismus durch eine enorme Anpassungsfähigkeit und eine hohe Widerständigkeit gegen seine Bekämpfung aus. Welche Wirkmechanismen und Strukturen lassen sich identifizieren? Welche Strategien und Lösungsansätze können diesem Ressentiment entgegengesetzt werden?

Inhalt

Katharina Peters und Stefan Vennmann: Vorwort. Nichts gelernt?! Konstruktion und Kontinuität des Antiziganismus
Dirk Wolff: ‚AIDD – Angekommen in Duisburg und Dortmund‘. Ein Projektbericht
Wibke Kleina: Zwischen Passfähigkeit und Besonderung. Eine Betrachtung der schulischen Situation von Sint*ezza und Rom*nja
Katharina Peters: „Sind wir zu intolerant?“ Die mediale Inszenierung von ‚Sinti und Roma‘ in Polit-Talkshows des öffentlich-rechtlichen Fernsehens
Joachim Krauß: Der Zukunft abgewandt. Duisburger Wege der Desintegration
Sylvia Brennemann und Joachim Krauß: Ein guter Ort wird schlechtgemacht — ein Gespräch zur Situation in Duisburg-Marxloh
Markus End: Die Dialektik der Aufklärung als Antiziganismuskritik. Thesen zu einer Kritischen Theorie des Antiziganismus
Sebastian Winter: ‚Femme fatale‘ und ‚Zwangsprostituierte‘. Über den Wandel antiziganistischer Weiblichkeitsbilder
Rafaela Eulberg: Das Bild der wahrsagenden ‚Zigeunerin‘ als ‚nicht-okzidentale Andere‘. Anmerkungen zum Magie-Diskurs in antiziganistischen Formationen
Merfin Demir: Antiziganismus, Kolonialismus und Neoliberalismus. Eine Analyse aus Sicht einer Selbstorganisation
Astrid Messerschmidt: Antiziganismuskritik in Auseinandersetzung mit Rassismus und Nationalismus. Geschichtsbewusst handeln und Diskriminierung abbauen
Stefan Vennmann: Der Nicht-Ort der Vernichtung. Zum Problem einer Analyse von Antiziganismus bei Giorgio Agamben
Drita Jakupi: Antiziganismus, Romaphobie, Gadje-Rassismus? Kritische Einwände.

Das Buch entstand als Gemeinschaftswerk von VIA (Verband für interkulturelle Arbeit) und DISS (Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung).
Erhältlich im Buchhandel – auch am Amazonas, am besten direkt (auch im Versand) in der Buchhandlung Weltbühne.
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Postkarten verändern die Welt

Postkarten kann man:
sammeln, an die Wand pinnen (als Miniposter) und – ketzt kommt‘s:
VERSCHICKEN.

Es gibt Leute, die haben noch nie eine Postkarte bekommen. Die wissen gar nicht, daß es sowas gibt.
Dieses subversive Medium kriegt sein Revival.
Ein paar von den Neuerscheinungen in der Serie SITUATIONSPOSTKARTEN – Postkartenserie der Situationspresse – werden hier vorgestellt (das ganze Angebot sichtbar auf http://www.buchhandlung-weltbuehne.de/postkarten.html

Stück: 1 Euro

Situationspostkarte Nr. 162
Proletarier aller Länder …

Situationspostkarte Nr. 163
Projektgruppe Pudding und gestern (PgPg): Kapitalismus ist nicht gut.

Situationspostkarte Nr. 175
„Krieg ist kein Spiel.“ (Bernd und seine Freunde)

Situationspostkarte Nr. 181
Planet News

Situationspostkarte Nr. 176
Widerstand gegen Hitler: Harro Schulze-Boysen

Alle unsere Postkarten sind zu kriegen in der Buchhandlung Weltbühne – auch im Versand.
Wir haben übrigens auch Briefmarken parat.

Line Bogh und Christian Gundtoft im Lehmbruck-Museum, und Werner Muth ist auch dabei

Werner Muth schrieb diesen Rundbrief:

„Zum ersten literarischen Ereignis in diesem Jahr mit meiner Beteiligung möchte ich euch recht herzlich einladen. Aber in erster Linie geht es mir darum, auf den Auftritt der wunderbaren dänischen Sängerin Line Bogh hinzuweisen, die zusammen mit ihrem Partner Christian Gundtoft ihr Programm präsentieren wird. Das Ganze wird am Donnerstag, dem 6. Februar 2020, im Duisburger Lehmbruck Museum zu hören und zu sehen sein. Details entnehmt bitte der beigefügten Anlage.
Bitte lasst euch diesen besonderen Abend nicht entgehen.
Line und Christian waren bereits zweimal sehr erfogreich in ‚Panama‘ zu Gast.“

Ich habe die beiden Auftritte in „Panama“ gesehen/gehört und kann dieses Künstlerpaar sehr empfehlen!
Der literarische Beitrag von Werner Muth ist nichts Geringeres als die lokale Premiere des in der Situationspresse erschienenen Gedichtbandes Glückseligkeit und wildes Herz.

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Es wird langsam Zeit, an die Neujahrs-Karten zu denken

Nicht nur zum neuen Jahr, auch zum neuen Jahrzehnt müssen wir uns Gedanken machen.
Postkarten SAMMELN ist eines der ergiebigsten Steckenpferde (früher sagte man „Hobby“). Auch als Wandschmuck geeignet sind die Din-A-6-Bilder, deren einzige formale Variabilität Hoch- und Querformat ist, deren inhaltliche Variabilität grenzenlos zu sein scheint. Wer mit Sammeln anfängt hat ja keine Vorstellung davon, wohin das führt …
Aber Postkarten VERSCHICKEN kommt ihrem Wesen am nächsten.
Schicken Sie Ihren Freunden, Freundinnen, Neffen und Nichten doch mal eine Postkarte. Viele von denen haben so ein Dingen noch nie gesehen.
Unsere Postkarten sind ideal dazu geeignet, die Empfänger zum Empfang einer Postkarte zu gratulieren.
Die Serie SITUATIONSPOSTKARTEN umfaßt inzwischen 182 Motive.
Der Gesamtüberblick im Katagog der Buchhandlung Weltbühne:
http://www.buchhandlung-weltbuehne.de/postkarten.html
Heute in der Präsentation wieder kritische Blicke.
Fotografien von Heinrich Hafenstaedter, drei neue und drei schon bekannte Motive.

Situationspostkarte 174: Planet B

Situationspostkarte 173: Kriegsdenkmal

Situationspostkarte 172: Kleingartenidyll

Situationspostkarte 146: Gepäck

Situationspostkarte 145 fiatlux

Situationspostkarte 143 Rheinufer

Neu in der Situationspresse: November

Helmut Loeven: November. Broschüre 40 S. Din-A-5, geheftet. ISBN 978-3-935673-47-1

Man könnte also sagen, daß die Situationspresse einen SCHNELLSCHUSS fabriziert hat – mit Fug aber nur in dem Sinne, daß dieses Werk unangekündigt daherkommt, aber nicht ungeplant.
Es handelt sich – gewissermaßen – um ein Journal, also eine chronologische Reihe von Notaten, kommentiert durch zahlreiche Abbildungen (Fotos, Zeichnungen, Collagen, Typografien) – Erlebnisse, Erinnerungen, Marginalien, Reflexionen, deren einziges gemeinsames Kriterium eine scheinbar willkürliche Zeiteinheit ist, thematisch aber in alle Richtungen ausschweift.

Man mag sich an die gute alte Flugschriften- beziehungsweise Broschüren-Tradition, die namentlich in der Situationspresse gepflegt wurde, erinnert fühlen. Inspiriert ist diese lange vorgesehene Arbeit zur Rehabilitierung des oft als „trauriger Monat“ verstandenen November zum Beispiel durch „Ramadan“ von Hadayatullah Hübsch (1946-2011), erschienen Anfang bis Mitte der 70er Jahre im Verlag Heinrich, wir und die anderen. Ich habe dieses Monats-Tagebuch meines Kollegen nur mal in der Hand gehabt, nie besessen, aber ich fand die Idee gut. (Auf diesen Verlag müßte ich auch nochmal zu sprechen kommen). Ein zweites Vorbild war die Flug-FLUX-Blatt-Zeitung von von Albrecht/d (Dietrich Albrecht, 1944-2013) in der Reflection-Press. Für Albrecht war die Broschüre ein Medium der Bildenden Kunst, und als ein Werk der Bildenden Kunst will ich meine Text-Bild-Collage auch verstanden wissen.

November ist für 5 Euro erhältlich, über jede Buchhandlung oder – besser – direkt durch die Buchhandlung Weltbühne (auch im Versand, Versandkosten inclusive).

P.S.: Das hämische Grinsen, das der Präsentation meines Elaborats angemessen sein mag, kommt am besten rüber, wenn ich die Brille nicht aufhabe.