Zeitung lesen am Internationalen Frauentag

Am „Weltfrauentag“ (wie er genannt wird von Leuten, die von seiner Herkunft nichts wissen wollen) wird der Frage erörtert „Was muss passieren, dass Frauen Karriere machen können“.
Bloß ein Irrtum? Oder ein absichtliches Täuschungsmanöver? Wer EMANZIPATION kennt, erkennt auch die Bedeutungslosigkeit von KARRIEREN.
Erst ein paar Seiten weiter, im Lokalteil nämlich, ist zu lesen: „Frauenhäuser dramatisch überlastet. Die Einrichtungen müssen Hunderten Gewaltopfern absagen“.
Was sind das für Zustände!
Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind – oft unter Lebensgefahr – stehen monatelang auf einer Warteliste!
Man stelle sich vor: Das Haus brennt, man ruft die Feuerwehr – und bekommt die Antwort: In drei bis vier Wochen kommen wir mal gucken.

Auf der Kommentarseite der WAZ von heute kritisiert Peter Schink das „Schneckentempo“ bei der Gleichberechtigung: „Gleichberechtigung braucht emanzipierte Männer.“

Ja!
Emanzipierte Männer erkennt man daran, dass sie emanzipierte Frauen wünschen.

Therese Giehse

Therese Giese um 1919

Auf dem Bild zu sehen ist die Schauspielerin Therese Giehse (1898-1975) 1919, im Alter von 21 Jahren. Heute ist ihr 50. Todestag.

Therese Giehse gründete 1933 gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Erika Mann und mit Klaus Mann imd Magnus Henning das Kabarett Die Pfeffermühle. Das Kabarett mußte wenige Tage nach seiner Gründung ins Exil gehen, zuerst in die Schweiz. Therese Giehse war als Jüdin, als links orientiert und weil sie aus ihrer gleichgeschlechtlichen Neigung nie ein Hehl machte, in Deutschland in großer Gefahr.
Auf der Bühne des Zürcher Schauspielhauses war sie mit dem Werk von Bertolt Brecht und Friedrich Dürrenmatt besonders verbunden:
Sie war für Brecht die erste Mutter Courage (1941) und die erste Schmuggler-Emma in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ (1948).
Sie war für Dürrenmatt die erste Claire Zachanassian in „Besuch der alten Dame“ (1956) und die erste Dr. med. Mathilde von Zahnd in „Die Pysiker“ (1962).
Dürrenmatt widmete ihr das Stück. Klaus Mann widmete ihr seinen Roman „Mephisto“.
Sie war von 1949 bis 1952 Mitglied des Berliner Ensembles.

Wenn wir etwas Besseres vorhaben als dem Absinken in die Barbarei zuzusehen, müssen wichtige Namen in Erinnerung bleiben!

Botschaft aus der (auf der) Tüte

Ich war in der Bäckerei Bolten und kaufte für mich drei Brötchen.
Und das stand auf der Tüte:

Das Leid der Frauen ist eine Schande für das ganze Menschengeschlecht.

Auch in Deiner Nähe arbeiten Frauen-Selbsthilfe-Initiativen, die auf ehrenamtliche oder materielle Hilfe angewiesen sind.
Helfe ihnen, wenn Du kannst.
Nutze sie, wenn Du sie brauchst.

25. November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen


Der 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen.
Täglich und weltweit sind Frauen und Mädchen brutaler Gewalt und Lebensgefahr ausgesetzt. Täglich und weltweit sind Frauen Opfer struktureller Gewalt durch Benachteiligung und Entrechtung. Darum sollte der 25. November daran erinnern, daß jeder Tag ein Tag des Kampfes gegen Gewalt an Frauen sein muß.
In Deutschland fehlen in Frauenhäusern und Schutzwohnungen 14.000 Plätze.
Erkundigt Euch nach Frauen-Selbsthilfe-Initiativen und Frauenhäusern in Eurer Umgebung.

Neu in der Weltbühne: Rebel Girls

Victor Grossman: Rebel Girls. 34 amerikanische Frauen im Porträt
PapyRossa Verlag. Zweite, durchgesehene Auflage. 252 Seiten. 19,90 €

Victor Grossman stellt in lebendigen Porträts 34 Frauen vor, die in den großen Kämpfen um Selbstbestimmung und Menschenrechte, Gleichberechtigung und Frieden von der Kolonialzeit bis in unsere Tage eine prominente Rolle spielen. Neben Berühmtheiten wie Jane Fonda, Angela Davis oder Billie Holiday finden sich andere, die weniger bekannt, aber nicht weniger faszinierend sind. Etwa Fannie Wright und Margaret Fuller, die dem Patriarchat getrotzt und die Frauenbewegung in den USA initiiert haben; Harriet Tubman, die als entflohene Sklavin anderen bei der gefährlichen Flucht hilft; Victoria Woodhull, die die Spießermoral verlacht, für das Präsidentenamt kandidiert – und Karl Marx ärgert; Elizabeth Gurley Flynn, das »rebel girl«, das an der Spitze von 25.000 streikenden Textilarbeiterinnen »Brot und Rosen« fordert; die Britin Jessica Mitford, die als »rotes Schaf« ihrer aristokratischen Familie den Rücken kehrt, auf republikanischer Seite im Spanienkrieg kämpft, in die USA übersiedelt und rebellische Schriftstellerin wird; Lillian Hellman, die auch auf die Drohung hin, selbst eingesperrt zu werden, dem berüchtigten Senator McCarthy und seinem Ausschuss die Stirn bietet.
Victor Grossman, geboren 1928 als Steve Wechsler in New York. Journalist, Publizist und Übersetzer. Floh als GI vor den Verfolgungen der McCarthy-Ära und nahm in der DDR einen neuen Namen an, um seine Familie zu schützen. Besitzt einen Studienabschluss sowohl der Harvard University als auch der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Bewahrte eine enge Bindung an seine Heimat und Bewunderung für all jene, die für ihre gerechte Sache einstanden. So auch für die Frauen, die er in diesem Buch vorstellt.

Das Buch ist im Programm der Buchhandlung Weltbühne (auch im Versand zu beziehen).
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Buch über Gewalt. Buch gegen Gewalt.

In diesen Tagen erscheint ein überfälliges Buch:
Barbara Peveling: Gewalt im Haus. Intime Formen der Dominanz
Edition Nautilus (Nautilus Flugschrift). 320 Seiten. 22,00 €

Das sagt der Verlag:
Alle drei Tage wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet – doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Barbara Peveling schreibt auch über all die Formen häuslicher Gewalt, die darunter liegen, die eng verbunden sind mit traditionellen Geschlechterrollen, ökonomischer Ungleichheit und dem Haus als intimer Arena der Dominanz. Dabei spricht sie als Betroffene: Sie hat als Kind zwischen ihren Eltern und als Erwachsene in ihren Beziehungen Gewalt erlebt. Sie zeigt auf, dass die Strukturen der Dominanz allen schaden, auch Männern wie ihrem Vater, der als Täter die Gewalt letztlich gegen sich selbst richtete. Ein aufrüttelnder Essay über die Zyklen der Gewalt, über Schweigen und Scham, Gegenwehr und Hoffnung.

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Demnächst in dieser Weltbühne

Im November soll erscheinen:
Maik Banks: Emma Goldman. Eine illustrierte Biografie.
Unrast Verlag. ca. 240 Seiten, durchgängig farbig illustriert, Großformat B5. ca. 19,80 €
Der erste Comic in deutscher Sprache über Emma Goldman (1869–1940) beleuchtet und erhellt markante Momente ihres Lebens.

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Emma Goldman ist Kult – und die Faszination über ihr bewegtes Leben ungebrochen! Sie war eine der wichtigsten anarchistischen und feministischen Aktivistinnen und Theoretikerinnen des 20. Jahrhunderts, Zeugin und aktive Teilnehmerin großer gesellschaftlicher Umwälzungen, darunter die Russische Revolution und der Spanische Bürgerkrieg.
In beeindruckenden Zeichnungen wirft Maik Banks in seiner Graphic Novel das Schlaglicht auf einzelne Stationen ihres Lebens, bindet sie ein in die politischen Ereignisse ihrer Zeit und stellt ihre – damals wie heute – radikalen Positionen zu brennenden Themen vor, darunter Kapitalismus, Feminismus, Redefreiheit, Empfängnisverhütung oder Freie Liebe.
Emma Goldman war eine begnadete Rednerin und schon zu Lebzeiten eine Ikone. Dennoch war ihre – wenn auch brillante – Stimme nur eine unter vielen. Die Maßnahmen, mit denen die damaligen US- Regierungen versuchten, den revolutionären Geist wieder einzufangen, für den Emma Goldman als »Red Emma« so prominent stand (darunter der unverhohlen sogenannte »Anarchist Exclusion Act«, der »Espionage Act« oder die Palmer Raids), aber auch der rasante Aufstieg faschistischer Bewegungen in Europa schlagen eine Brücke zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen, die immer noch hochaktuell sind.

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Himmelpfad

An den katholischen Hochfesten, die in den Frühling fallen, wenn es lange hell bleibt, und die zudem gesetzliche Feiertage sind (wie auch der neueste Himmelfahrtstag), suche ich das Weite. Die Weite mißt sich nicht an der Strecke, sondern am Radius. Und weiter hinein kann man gar nicht kommen als mit der Entdeckung des Bekannten.

Die Kastanienblüte schwindet schnell.

Neudorf ist schön. Hier bin ich Mensch.
(Soll heißen: Ich wohne in Neudorf).

Schön sind die Vorgärten, wenn sie
a) verwildern und wenn ich
b) mich nicht drum kümmern muß.

Mein Vergnügen an großen alten Häusern. Hier Beispiele von der Koloniestraße. (Der Straßenname hat nichts mit Kolonialismus zu tun. Erkläre ich später mal).

Unterwegs.
Von den Vattertachs-Gebräuchen – Familienväter auf Bier-Tournee – bemerkt man kaum noch irgendwas. Stattdessen: Familien oder Gruppen, oft auf Fahrrädern unterwegs, die diesen wunderschönen Tag genießen.

Überland.

Wildgänse machen Rast am Regattasee (Sportpark Wedau).

Rastende Wildgänse und Wühlende Maulwürfe als Symbionten.

Gern habe ich – so im Alter von 12-13 Jahren, hier Minigolf gespielt. Doch seit Jahrzehnten ist hier nicht mehr minigolfiert worden. Der Minigolfplatz steht jetzt unter Denkmalschutz (vermute icgh mal).

Gern ging ich immer den Bürgersteig der Friedrich-Alfred-Straße entlang.
Der Straßenname: Das weitläufige Gelände, auf dem heute der Sportpark Wedau liegt, gehörte früher Krupp. Aber Krupp hat sich dann für Rheinhausen entschieden. Das Stahl- und Hüttenwerk Krupp-Rheinhausen ist inzwischen stillgelegt. Und von einem Bürgersteig kann hier wohl auch nicht mehr die Rede sein.

Aha! Auf der Wasserski-Anlage ist heute auch was los, mit Sonnenschirmen.


Aha! Auf der Leichtathletik-Anlage ist auch was los. Als dieses Foto aufgenommen wurde, lag die Latte im Stabhochsprung auf 4,75 Meter. Da soll keiner was sagen!

Da geht man, nichts Arges im Schilde führend, den Kalkweg entlang, und dann sowas!
Die denen doch bestimmt: Wer soll uns jetzt noch einen Gebrauchtwagen abkaufen?

Klarer Fall. Wer heutzutage Lindner heißt, läßt seine Fenster zumauern.
(Liebe Anne! Damit du mich nicht wieder ausschimpfst – „Das Bild ist ja wieder ganz schief!“ – habe ich es mittels Fein-Rotation gerade gerückt. Extra für Dich!).

Schön, am Schlenk: Pustebumengarten.

„Im Hort“. Hier standen früher Bänke, und auf einer von denen erlebte ich mal ein sehr erinnerliches Gespräch gemeinsamer Selbsterkenntnis. Schade, daß man hier nicht mehr auf einer Bank verweilen kann!

Anne, sah der Kindergarten auch schon so aus, als du den besuchtest? Ist ja gar nicht so lange her, wir sind ja noch jung.

Wie oft schon ging ich diese Straße entlang (auch schon als der Baum da hinten noch längst nicht so groß war), voller Vorfreude, auch oft sehr sehr traurig; aber nie ohne den Reichtum der Erinnerung.

Und oft ging ich durch diese Tür (jetzt hinter Rosen) – so oft rein wie raus. (Wäre ich einmal öfter rein als raus gegangen, wäre ich jetzt drinnen).
Ich hab die Leute gesehen, die jetzt in dem Haus wohnen. Aber ich habe nix gesagt.

Mein Gefallen an großen alten Häusern – ich sagte es bereits.

Demokratie-Kalender

Termine für die Demokratie.
Maggy Wösthoff schickte mir eine Liste mit Terminen in Duisburg. Sie sagt: interessante, herzerwärmende, zum Nachdenken anregende Veranstaltungen, die eins gemeinsam haben: die laute und leise Aufforderung zum Handeln.
Seht selbst:

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Brot und Rosen

Die FIR zum Internationalen Frauentag.
Da in diesem Jahr am Ausgabetag des Newsletters der Internationale Frauentag begangen wird, nutzen wir die Gelegenheit, an die verdienstvolle Rolle der Frauen im antifaschistischen Widerstand und in der Bewahrung des Vermächtnisses der Überlebenden zu erinnern.
Es ist beileibe keine neue Erkenntnis, aber sie muss immer wieder betont werden, dass in den Reihen der Anti-Hitler-Koalition Frauen einen unverzichtbaren Platz eingenommen haben. Sie gehörten zu den aktiven Kämpferinnen in den Reihen der sowjetischen Partisanen, wie Zoia Kosmodemjanskaja, an die wir vor einiger Zeit in dem FIR-Bulletin erinnert haben. Es waren Kämpferinnen in der illegalen Widerstandsbewegung, wie die Niederländerin Hannie Schaft, das „Mädchen mit den roten Haaren“, oder sie waren aktiv im studentischen Widerstand, wie Sophie Scholl, Mitglied der deutschen Gruppe „Weiße Rose“. Wir nennen diese drei Namen im Wissen, dass in allen Ländern, in denen es antifaschistischen Widerstand gab, Frauen in den Reihen der Widerstandsbewegung eine großartige Rolle gespielt haben. Unter Lebensgefahr kämpften sie für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, für internationale Solidarität und ein friedliches Zusammenleben der Völker. Diese Frauen haben zudem die ihnen zugewiesene tradierte Geschlechterrolle durchbrochen und ihre Emanzipation gelebt.
Als sie nach der Zerschlagung der faschistischen Barbarei ihre gesellschaftliche Rolle neu definieren wollten, mussten sie oftmals erleben, dass die männlichen Herrschaftsmechanismen nicht allein durch die Überwindung der alten Ordnung aufgehoben waren. Vielfach mussten sie im politischen und gesellschaftlichen Alltag die tatsächliche Gleichberechtigung und Anerkennung der Geschlechtergerechtigkeit durchsetzen. Auch dabei leisteten sie einen großartigen Beitrag.
In vielen Mitgliedsverbänden der FIR haben Frauen eine wichtige Rolle gespielt und ihre Perspektive deutlich gemacht. Die FIR hat die Wertschätzung dieser Lebensleistung durch die Ernennung als Mitglieder des Ehrenpräsidiums zum Ausdruck gebracht, z.B. mit Esther Bejarano (Deutschland), Celine van de Hoek de Vries (Niederlande), Lore Krüger (Deutschland), Barbara Piotrowska (Polen), Delfina Tomás (Spanien) und Marie-Louise Vanderborght-Veldemann (Belgien).
Wir wissen sehr gut, dass mit symbolischen Anerkennungen die Geschlechtergerechtigkeit noch lange nicht alltägliche Wirklichkeit geworden ist. Dazu gehören auch die soziale Gerechtigkeit, wie es in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gefordert wird, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, gleicher Zugang zu Bildung und Qualifikation, menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen, Schaffung von Rahmenbedingungen zur Kinderbetreuung und Arbeitsteilung in der Haushalts- und Care-Arbeit, der es Frauen ermöglicht, ihren Platz im gesellschaftlichen Leben einzunehmen. Wir erinnern daran, wie viele Frauen ihren Kampf für Gleichberechtigung verbunden haben mit dem Eintreten für eine sozial gerechte, demokratische und friedliche Gesellschaft, so wie es schon beim Beschluss auf der ersten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1907 in Stuttgart von der deutschen Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin propagiert wurde. Zwar standen zuerst die politische Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht im Zentrum, aber schon damals ging es auch um soziale Gleichheit.
Das bedeutet etwas vollkommen anderes, als heute medial in den Vordergrund geschobene „feministische“ Themen. Wer von „feministischer Außenpolitik“ redet und gleichzeitig für Militarisierung und Kriegsverlängerung eintritt, der tritt die Interessen der Frauen in allen Kriegsregionen mit Füßen. Wer die Unterdrückung von Frauen durch reaktionäre, religiös legitimierte Kleidungsvorschriften kritisiert, aber gleichzeitig rassistische Verfolgung und Ausgrenzung von Menschen mit muslimischen Hintergrund betreibt, steht nicht für Gleichberechtigung und Toleranz.
Die FIR und ihre Mitgliedsverbände verstehen daher den Internationalen Frauentag nicht als „Symboltag“ für Frauenemanzipation, sondern als Verpflichtung für uns alle, sich für diese Ziele 365 Tage im Jahr einzusetzen. In diesem Sinne wünschen wir allen Frauen in unseren Organisationen und darüber hinaus alles Gute zum Internationalen Frauentag mit der historischen Losung: „Brot und Rosen!“

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Übermorgen ist Internationaler Frauentag. Unsere Buchempfehlung.

Unsere Buchempfehlung zum Internationalen Frauentag:
Florence Hervé (Hg.): Ihr wisst nicht, wo mein Mut endet. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg. PapyRossa Verlag 2024. 318 Seiten, mit 34 s/w-Abb. 22,90 €.


Die hier porträtierten Frauen kamen aus mehr als zwanzig europäischen Ländern, aus dem faschistischen Deutschland, aus besetzten und nicht besetzten Regionen. Allesamt widersetzten sie sich der Terrorherrschaft des deutschen Faschismus und dem in weiten Teilen des Kontinents tobenden Krieg. Sie beteiligten sich an verschiedensten Aktionen des antifaschistischen Widerstands, auch transnational, übernahmen Verantwortung und waren immer wieder auch unter Waffen im Einsatz. Sie kämpften für Freiheit, Frieden, Menschenwürde und Solidarität, sie riskierten ihr Leben – und trugen zur Befreiung bei. Dabei emanzipierten sich viele auch von traditionellen Geschlechterrollen. Noch immer sind viel zu viele Widerstandskämpferinnen unsichtbar. Anknüpfend an den Band »Mit Mut und List« werden rund 80 weitere Frauen vorgestellt. Wissenschaftlerinnen und Journalistinnen aus ganz Europa tragen dazu bei, ihnen ein Gesicht zu geben und ihre Geschichte zu erzählen, dem Vergessen ein lebendiges Erbe entgegenzusetzen. Diese Frauen machen Mut für das heutige Auftreten gegen Neofaschismus, Rechtspopulismus, Rassismus, Sexismus und Krieg.
Mit Beiträgen von Sabine Bade, Nadja Bennewitz, Tina Berntsen, Gisela Blomberg, Bärbel Danneberg, Irene Fick, Cristina Fischer, Frauke Geyken, Elena Gapova, Mechthild Gilzmer, Christiane Goldenstedt, Lia Gorter, Adrienne Harris, Steven G. Jug, Mari Jonassen, Sabine Kebir, Beate Kosmala, Martina Kuoni, Kathrin Mess, Ulrike Müller, Gisela Notz, Eva Pfister, Regina Plaßwilm, Christiana Puschak, Ramona Saavedra Santis, Helga W. Schwarz, Sasha (Alexandra) Talaver sowie der Herausgeberin Florence Hervé.
Florence Hervé, Dr. phil., ist Journalistin, Dozentin und Autorin. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter »Mit Mut und List« sowie Text-Bild-Bände zum Massaker von Oradour (1944) und zum KZ Natzweiler-Struthof. Als sie das Bundesverdienstkreuz erhalten sollte, verzichtete sie darauf – u.a. mit dem Hinweis auf eine unzureichende Bekämpfung von Neonazismus und Rassismus sowie auf eine ungenügende Anerkennung des antifaschistischen Widerstands.

Das Buch erscheint Mitte des Monats. Um Vorbestellung wird gebeten.

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Bei uns auch noch erhältlich: der Vorgängerband Florence Hervé (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg

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Neu in der Weltbühne: Simone de Beauvoir, die Biografie

Neu in der Weltbühne: Lisa Neubauer: Simone de Beauvoir. Eine illustrierte Biografie. Mit Mini-Biografien und Original Bleistift-Art im Anhang. Unrast Verlag 2023. 152 Seiten, Großformat B5, Softcover. 18,00 €
Inspiriert von Simone de Beauvoirs Autobiografien macht sich dieser Comic auf die Spuren der französischen Schriftstellerin, Philosophin und Feministin Simone de Beauvoir (1908–1986). Ihren Weg und Werdegang, ihre Persönlichkeit, ihre Bekanntschaften, Freunde und Freundinnen und Geliebten, das Weltgeschehen des 20. Jahrhunderts um sie herum und natürlich die Entstehung ihrer Philosophie verknüpft Lisa Neubauer unterhaltsam und flüssig zu einer Story in vier Akten, die begreiflich macht, wie aus ›Sartres Freundin‹ am Ende die weltweit bekannte – sowohl verehrte als auch gehasste – Kulturikone wurde: Sie eckte an, sie war frech, sie irrte, sie war spontan. Und sie hatte eine Abneigung gegen monumentale Wahrheiten. Ihr Denken war im Prozess.
Simone de Beauvoir stand für Wandel, für Rebellion. Sie hatte den Mut, ein selbstgewähltes Leben zu führen und ihrem Wissensdrang zu folgen. Mit ihrer ganz eigenen Art zu leben, zu lieben und zu denken öffnete sie zahllosen Frauen Fenster und Türen, die vorher verschlossen schienen.

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Neu in der Weltbühne: Frauen! Leben! Freiheit! Narges Mohammadi

Neu in der Weltbühne: Narges Mohammadi: Frauen! Leben! Freiheit! Wie wir unsere Stimmen erheben. Frauen in iranischen Gefängnissen erzählen.
ROWOHLT Taschenbuch 320 Seiten. 14 €
Narges Mohammadi, geboren 1972, ist eine iranische Menschenrechtsaktivistin und Vizepräsidentin des Defenders of Human Rights Center. 2023 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Die Journalistin wurde aufgrund ihrer regimekritischen Haltung mehrfach inhaftiert und sitzt seit 2021 wieder im Gefängnis. Narges Mohammadi setzt sich für Frauen- und Menschenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe ein. Außerdem hat sie sich der Aufklärung der unhaltbaren Haftbedingungen und der in Haft begangenen Verbrechen verschrieben.
Aufrüttelnde, emotionale Dokumente des Widerstands im Iran
Narges Mohammadi, Menschenrechtsaktivistin und Trägerin des Friedensnobelpreises 2023, versammelt in ihrem Buch 13 Interviews mit im Iran inhaftierten Frauen, zu denen auch die international bekannte Journalistin Nazanin Zaghari-Ratcliffe gehört. In den während der Haft der Autorin heimlich geführten Interviews zeigen sich unhaltbare Haftzustände, aber auch unglaublicher Mut, Zusammenhalt und große solidarische Stärke, die auch die in den Haftanstalten praktizierte weiße Folter nicht zu brechen vermag. Die deutsche Übersetzung ist genau wie das persische Original ein Gemeinschaftswerk unterschiedlicher Frauen. Narges Mohammadis Buch ist ein Beweis für die aktuellen Menschenrechtsverletzungen im Iran und ein Aufruf an Unterstützer auf der ganzen Welt, den Kampf nicht aufzugeben. Mit Vorworten von Natalie Amiri und Shirin Ebadi.
«Diese Erinnerungen, innerhalb des Gefängnisses geschrieben, sind ein lebender Beweis für den anhaltenden Kampf für die Freiheit im Iran.» Shirin Ebadi, Friedensnobelpreisträgerin

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