Eine Bezugnahme auf diesen Tag

Der 25. November ist jedes Jahr und in aller Welt (wenn auch in vielen Teilen der Welt unterdrückt und verboten) der Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen.
Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war der Fall Mirabal in der Dominikanischen Republik. Die Schwestern Mirabal, Mitglieder der Movimiento Revolucionario 14 de Junio, wurden 1960 nach mehreren Verhaftungen von Soldaten des Diktators Rafael Trujillo verschleppt und dann ermordet. 1981 wurde bei einem Treffen lateinamerikanischer Feministinnen der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen (Dia Internacional de la No Violencia Contra la Mujer) und 1999 offiziell durch die Vereinten Nationen anerkannt (Resolution 54/134).
Es ist richtig, es ist notwendig, den Blick auf Iran zu richten (oder, etwa auch, auf den Herrschaftsbereich der „Befreiungsbewegung“ Hamas). Nicht ablenken sollte das von dem, was in nächster Nähe vor sich geht.
Ich erlaube mir, den Tag zum Anlaß zu nehmen, um heute abermals auf ein Buch aufmerksam zu machen über ein Phänomen des Alltags in unserer Gesellschaft:
Veronika Kracher: Incels. Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults. Ventil-Verlag. 280 S. 16 €
Bevor Alek Minassian im April 2018 mit einem Auto in eine Menschenmenge in Toronto raste und zehn Menschen ermordete, hinterließ er auf Facebook folgende Nachricht: »The Incel rebellion has already begun! All hail the Supreme Gentleman Elliot Rodger!«. Elliot Rodger hatte 2014 auf dem Campus der Universität von Kalifornien in Santa Barbara sechs Menschen getötet und 13 weitere verletzt. Er hinterließ ein über hundert Seiten langes Manifest, in dem er seine Taten begründete: Sie seien ein Racheakt gegen Frauen, die ihm Liebe und Sex verweigert und demzufolge den Tod verdient hätten.
Dies sind nicht die einzigen explizit gegen Frauen gerichteten Attentate, die von sogenannten »Incels« verübt worden sind. »Incels« ist die Kurzform für »Involuntary Celibates« – unfreiwillig im Zölibat Lebende. Sie treffen sich in Onlineforen und auf Imageboards und lamentieren darüber, keinen Sex zu haben, obwohl dieser ein naturgegebenes männliches Grundrecht sei. Im mildesten Falle artikuliert sich ihr Denken in Depressionen und Selbstmitleid, im schlimmsten Falle in der Glorifizierung von Kindesmissbrauch, sexueller Gewalt oder dem Femizid. Incels sind jedoch keine »schwarzen Schafe« oder »Ausnahmeerscheinungen« innerhalb der kapitalistisch-patriarchalen Verhältnisse, sondern Ausdruck einer Gesellschaft, in der die Abwertung des Weiblichen an der Tagesordnung ist.
Obwohl Incels schon zahlreiche Gewalt- und Terrorakte begangen haben, wird das Phänomen gerade im deutschsprachigen Raum bisher nur sehr oberflächlich analysiert. Dieses Buch, das die Geschichte der Bewegung nachzeichnet, die Memes und Sprache der Incels erklärt, ihre Ideologie analysiert und eine sozialpsychologische Auseinandersetzung mit diesem Online-Kult anstrebt, wird diese Lücke füllen.

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