Der hat’se doch nicht mehr alle auf der Latte.
Und was möchte er nicht? Und was bedauert er?
Ich nehme das Urteil von Renate Scheutin schon vorweg:
„Richard David Precht ist doof doof doof.“
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Adorno hatte recht (Minima Moralia)
Was lange währt wird endlich Buch
Das Manuskript ging schon im Oktober ein, und der Satz war auch längst fertig. Nach einigen Verzögerungen wurde die Datei dann endlich an den Maro-Verlag übermittelt, wo die Bücher der Situationspresse gedruckt werden.
Nun kann das Buch von Lothar Röse „Spiel ohne Grenzen – Beiträge zum Problem der Freiheit“ in der Hand gehalten werden. Von den 280 Seiten sind 70 Seiten Anmerkungen. Auch aus dem „Apparat“ läßt sich mehr machen als eine Formsache. Die einzelnen Kapitel standen, bevor sie für die Buchausgabe durchgesehen wurden, über mehrere METZGER-Ausgaben verteilt. Jetzt erscheinen sie praktischerweise zusammen in einem Buch. Preis: 28 €, die sich für alle lohnen.
Lothar Röse: Spiel ohne Grenzen. Beiträge zum Problem der Freiheit. Situationspresse 2023.
280 S. Pb. 28 €
ISBN 978-3-935673-51-8
Die „Nachspielzeit zur regulären Neuzeit“ ist inzwischen abgelaufen; wir leben im „Zeitalter des Epilogs“ mit der vorherrschenden „Haltung von Endverbrauchern“. Die Moderne war schon längst nicht mehr modern, und Fragen zur Postmoderne oder zur Globalisierung sind unterdessen – auch von der Realität – so überholt, daß es fast müßig erscheint, sich von ihrer Beantwortung noch etwas zu versprechen. Wenn auch prinzipiell noch offen ist, was nach dem ›Theater der Moderne‹ in der nächsten Saison auf dem Spielplan stehen wird, so sprechen doch unverkennbare Anzeichen dafür, daß einige Aufführungen, sofern sie sich denn auf die »geistige Situation der Zeit« einlassen, einen großen Zorn auf die (Welt-)Bühne bringen, während andere den Rückzug in eine neue Innerlichkeit, gleichsam ein digitales Biedermeier inszenieren werden.
Erkundige dich nach Walter Benjamin
Heute, am 15. Juli 2022, ist ein Tag zur Erinnerung an Walter Benjamin, der am 15. Juli 1892, heute vor 130 Jahren in Berlin geboren wurde. Er starb am 26. September 1940 in Portbou, in den Pyrenäen auf der Flucht vor Hitler.
Wenn man über sein Leben und sein Werk referieren will, weiß man nicht, wo man anfangen soll, und man weiß, daß man so schnell nicht zu einem Abschluß kommt. „Philosoph“ trifft sicherlich zu, Kritiker, Theoretiker, Literaturwissenschaftler, Übersetzer französischer Literatur, Medientheoretiker – Theoretiker des Marxismus, der Pädagogik, der Ästhetik, der Kommunikation. Und: Emigrant. Und: Schachspieler (siehe unten).
Die Namensliste seines Bekannten- und Freundeskreises deutet in die Weite. Asja Lacis gehört dazu, Hannah Arendt, Gershom Scholem, Ernst Bloch, Ruth Berlau, Siegfried Kracauer. In engster Verbindung stand er mit Theodor W. Adorno und Bertolt Brecht.
Breit gefächert ist auch das Themen-Spektrum seiner Bücher und zahlreichen Zeitschriften-Beiträgen: von „Über Haschisch“ über „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“, „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, „Der Surrealismus“, „Über Kinder, Jugend und Erziehung“ bis „Kapitalismus als Religion“. Und so weiter. Ein Denken aus vielen Richtungen in viele Richtungen. Seine Selbsteinschätzung lautete: „linkes Außenseitertum“. Das kann nichts anderes bedeuten und bedeutete bei Walter Benjamin: Erweiterung des Blickfeldes.
Gern gelesen habe ich in „Versuche über Brecht“, was mir den Einstieg in die Brecht-Forschung erleichterte.
Der vielseitige Denker passte gut in die sich formierende Gegenkultur der 60er-, 70er Jahre. Dort galt es, ihn zu entdecken. Dazu verhalf Helmut Salzinger mit seinem Buch „Swinging Benjamin“, das feast ausschließlich aus Zitaten bestand.
Schon während des Ersten Weltkrieges wählte Walter Benjamin das Exil. Den Beginn des Zweiten Weltkrieges erlebte er in Frankreich. Dort wurde er als deutscher Flüchtling interniert. Nach Spanien geflohen wurde ihm dort die Aufenthaltserlaubnis verweigert. Er setzte seinem Leben ein Ende.
Erschüttert von dieser Nachricht widmete ihm Bertolt Brecht ein Gedicht. Dort heißt es:
Ermattungstaktik war‘s, was dir behagte
Am Schachtisch sitzend in des Birnbaums Schatten
Der Feind, der dich von deinen Büchern jagte
Läßt sich von unsereinem nicht ermatten.
Versuchen wir es trotzdem!
Sonderausstellung: Friedrich Engels und Ernst Bloch als Denker der Zukunft
Auf diese Ausstellung des Ernst-Bloch-Zentrums (Ludwigshafen) wurde ich freundlich aufmerksam gemacht („Vielleicht von Interesse, gerade in diesen Zeiten“):
Friedrich Engels und Ernst Bloch als Denker der Zukunft. Karikaturen, Kritik und konkrete Utopien.
Im Frühjahr 2022 präsentiert das Ernst-Bloch-Zentrum seine Ausstellung „Friedrich Engels und Ernst Bloch als Denker der Zukunft. Karikaturen, Kritik und konkrete Utopien“. Ausgewählte historische Karikaturen, Bücher und Illustrationen sowie Audiostationen mit Bloch-Zitaten inszenieren einen imaginären Dialog zwischen Friedrich Engels und Ernst Bloch. Als audiovisuelles Mosaik aus Kunst, Geschichte und Philosophie soll die Ausstellung Impulse setzen und inspirieren: vielleicht dazu, noch weiter in die Gedankenwelt von Bloch und Engels einzutauchen – vielleicht aber auch dazu, selbst kritisch auf die Gegenwart zu blicken und nach einer besseren Zukunft zu streben, nach konkreten Utopien.
3. März bis zum 19. Mai 2022 | Eintritt 4 EUR; erm. 2 EUR
Genaueres:
https://www.bloch.de/kultur/sonderausstellung/sonderausstellung-friedrich-engels-und-ernst-bloch-als-denker-der-zukunft
..
Die Idee !
We are every (22-26)
Holz-Tagung 2021
Auf diese Veranstaltung wurde ich hingewiesen:
Die Gesellschaft für dialektische Philosophie erklärt:
Die diesjährige Hans-Heinz-Holz-Tagung findet aufgrund der Corona-Pandemie online auf Zoom statt.
In diesem Jahr widmen sich die ReferentInnen auf der Tagung dem Zusammenhang von Natur – Mensch – Technik im Werk von Hans Heinz Holz und seinen aktuellen Bezügen zur ökologischen
Seite der gesellschaftlichen Reproduktion. Es soll dabei der Fragen nachgegangen werden, wie Holz gegenständliche Tätigkeit, Arbeit und Praxis im offenen System des historisch-dialektischen Materialismus verortet und welche philosophiehistorischen und wissenschaftlichen Quellen er sich hierfür kritisch aneignet. Darüber hinaus sollen die
kategorialen Bestimmungen mit aktuellen Problemstellungen einer nachhaltigen, ökologischen Politik und dem Entwicklungsstand der
Kognitionswissenschaften konfrontiert werden.
Link zur Konferenz
Hans Heinz Holz (1927-2011) habe ich drei mal live erlebt: Bei einer Veranstaltung der Partei in Hamborn, beim UZ-Fest in Dortmund und beim DKP-Parteitag, wo ich, ebenso wie er, Delegierter war.
Hans Heinz Holz war ein quicklebendiger, fröhlicher Philosoph, Verkünder einer heiteren Dialektik.
The Medium is the Message
Begrifflichkeiten der Kunst(-Geschichte): The Medium is the Message.
Hier hat sich die Botschaft völlig im Blau aufgelöst.
Der von dem Medien- und Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan (1911-1980) geprägte Satz „The Medium is the Message“ ist schwer zu erklären. Versuchen Sie es doch einfach mal anhand dieses Bildes.
Ob der Satz authentisch so heißt oder „The Medium is the Massage“ ist nicht eindeutig. 1967 erschien das Werk, der Schriftsetzer hatte sich vertan und aus „Message“ „Massage“ gemacht. McLuhan autorisierte den Setzfehler: „Lasst es so! Es ist großartig und genau richtig.“
Der Satz ist nicht zu verwechseln mit der unsinnigen Behauptung „Der Weg ist das Ziel“. Da könnte man ja auch sagen „Die Straßenbahn ist die Haltestelle“. „Der Weg ist das Ziel“ ist wohl eher ein Slogan für Erfolgsmenschen in ihrer Freizeit.
Friedrich Engels 200 Jahre
Walter Benjamin
Der Weisheit letzter Schluß
Dietrich Bonhoeffer
Gramsci
Gedächtnis
Strukturalismus
Begrifflichkeiten der Kunst(-Geschichte): Strukturalismus
Bretter, die nicht die Welt bedeuten, sondern das Überschreiten einer Tiefbau-Stelle (Bau-Tiefstelle) möglich machen, beschritten von Menschen (Menschen wie Du und Ich).
Und nun: Eine Struktur sagt mehr als tausend Bilder.
(Das Motto dieser Serie: Kunst falsch erklären, damit sie richtig verstanden wird).
Ergo sum
Adorno hatte recht
Ich weiß nicht, ob das Haus Ruhrtal überhaupt noch steht. Ich muß mal nachgucken gehen.
Was aber hat Adorno damit zu tun?
Ein wenig tiefer in die Zusammenhänge werden Sie eingeführt in meinem Buch „Wir bleiben im Bahnhof„ (Situationspresse 2013), Kapitel „Wechselstrom oder Die Liebe in den Zeiten des Telefons“ (Seite 192 – 210).
Also, so richtig wird das mit Adorno/Haus Ruhrtal, Haus Ruhrtal/Adorno dann doch nicht klar. Aber wenn Sie die Geschichte gelesen haben, werden Sie sagen: „Das ist die schönste Liebesgeschichte, die ich je gelesen habe.“
(Wenn Sie schlau sind, wenn Sie zu schlau sind, dann wissen Sie, daß „Wechselstrom oder Die Liebe in den Zeiten des Telefons“ hier im Weblog schon mal als Fortsetzungsgeschichte erschienen ist – als „Weihnachts-Porno“).
Aus Anlaß der Theodor-W.-Adorno-Tage 2019
Heute ist Adorno-Tag
Im Radio heute „Stichtag“ (WDR 2). Einer, der keine Ahnung hat, hat sich bei Wikipedia und Google ein bißchen vorbereitet.
Ich erinnere an ein Buch:
Marvin Chlada: Dialektik des Dekolletés. Zur kritischen Theorie der Oberweite. Alibri Verlag 2006. 128 S.
Bitte achten Sie mal darauf, welches Bild die Dame da an ihren Busen drückt.
Der Verlag hat das Wort:
„Ausgehend von der ‚Busen-Attacke‘ auf Adorno im April 1969 sichtet er die Fülle an Material, die der Kult um die Oberweite bis heute hervorgebracht hat.“
Die „Busen-Attacke“ war die peinlichste, dämlichste Aktion der Studentenbewegung, markiert den Anfang vom Ende der APO und offenbart ein falsches Verständnis von Sex.
An einer Stelle in dem Buch werde ich zitiert. Kommentar einer meiner liebsten Freundinnen: „Das erstaunt mich, weil du doch eigentlich gar kein Titten-Fetischist bist.“
Das Buch gibt es nur in der Buchhandlung Weltbühne, auch im Versand. NUR BEI UNS.