Demonstration gegen Rechts in Duisburg

am Samstag, 2. März 2024
Theater der Realität.

Demokratie braucht Demokraten.
Und auch Omas, die sich (und uns) daran erinnern, daß sie nicht zum „alten Eisen gehören“.

Als der Demonstrationszug sich in Bewegung setzte, läuteten die Glocken der Liebfrauenkirche. Ein paar hundert Meter entfernt wurde – als Zeichen der Solidarität – der Stdtwerketurm in den Regenbogenfarben angestrahlt.

Die VVN – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten – wird gebraucht und braucht Unterstützung!

Damit an den 8. Mai als Tag der Befreiung erinnert wird, und an Esther Bajarano.

Wo wir aufkreuzen, hat die Phantasie keine Grenzen.

Mit Musik wird alles deutlicher.

Nicht vom Blatt, sondern in freier Rede, und auch ohne Blatt vor dem Mund. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas fand sehr eindeutige Worte.

SEI EIN MENSCH!

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FFF & Ver.di

Einen Tag vor der mit Spannung & Vorfreude erwarteten Demonstration gegen alles was rechts ist fand eine kaum weniger wichtige Demonstration statt:
Ein historisches Bündnis für soziale Ökologie.
„Mehr ÖPNV ist gut für uns alle“
Das findet die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft Ver di,
und das findet die Klimabewegung Fridays for Future.
Fotos von der Königstraße in Duisburg (© Merkfoto Hafenstaedter)

ver.di und Fridays for Future wollen mit den bundesweiten Aktionen auf die Bedeutung des ÖPNV im Kampf gegen den Klimawandel aufmerksam machen. „Ohne eine echte Mobilitätswende werden wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen“, erklärte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. „Seit 2019 sprechen Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern von einer Verdoppelung des ÖPNV bis 2030. Doch nach Jahren der Diskussion gibt es noch nicht einmal eine Idee, woher das Geld für diesen Ausbau kommen soll, geschweige denn eine Ausbaustrategie. Stattdessen schieben Bund und Länder die Verantwortung immer wieder hin und her“, kritisierte Behle.
Ver.di-Presseerklärung

Standardtitel in der Weltbühne: Hermann L. Gremliza: Haupt- und Nebensätze

„Rettet Konkret“ lautet der unverhohlene Alarmruf auf Seite 8 der neuen Ausgabe.
Der ganzen linken Presse geht es schlecht, und darum war dieser Appell nicht wirklich eine Überraschung.
Konkret lese ich seit meinem 16. Lebensjahr (das Blatt erschien damals, 1966, noch unter der Regie von Röhl – seit 1974 unter der Regie von Gremliza). Mir liegt an dem Blatt, das mir in früher Phase half bei den frühen Schritten zu einem kontrapunktischen Denken.
Um Konkret zu helfen, habe ich für die heutige Buchempfehlung ein Buch ausgesucht, das im Buchprogramm des Verlags erschienen ist.
Und: Es geht ja auch darum, das Lebenswerk des Konkret-Herausgebers zu retten.
Darum weise ich heute hin auf:
Hermann L. Gremliza: Haupt- und Nebensätze
Verlag KVV „konkret“. 130 Seiten. 15 Euro
So stellt der Verlag das Buch vor:
»Das andere, bessere Deutschland gibt es nicht. Was es gibt, sind die Deutschen und ein paar Menschen, die auch in dieser Gegend wohnen.« Für diesen Band hat Gremliza Gedanken aus den letzten zwei Jahrzehnten gesammelt und neu gefasst: über Sommermärchen und Winteralpträume, über deutsche Unglücksfälle auf G (wie Gauck, Gabriel, Gysi), über deutsche Verbrechen gegen die Menschheit und andere Exportschlager.

Auch Libellen haben einen Vater (habent sua fata libelli): In diesem Fall: Der Titel erschien zuerst bei Suhrkamp. Gremliza entzog dem Verlag den Titel, weil er nicht dulden wollte, daß seine Arbeit in der Nachbarschaft von Uwe Tellkamp steht.

Man kann dieses Buch als Aphorismen-Zyklus bezeichnen. Aber es enthält Texte von unterschiedlicher Länge. Man kann es zur „Lektüre für Minuten“ nutzen. Man kann das Buch an beliebiger Stelle aufschlagen und pardon – „darin herumlesen“. Die Lektüre fordert heraus – mitunter zum Einspruch, aber das spricht nicht gegen das Buch.

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KONKRET MUSZ BLEIBEN !
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !
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„Ein Problem in der Mitte der Gesellschaft“

„In vielen Städten gehen gerade Tausende Menschen gegen die AfD auf die Straße! […] Die Recherche von Correctiv über das Geheimtreffen von hochrangigen Funktionären der AfD, Neonazis, Unternehmern und zwei CDU-Mitgliedern hat zurecht viele alarmiert: Die Säuberungsphantasien, Vertreibungspläne und ein gleichzeitiges Umfrageallzeithoch der AfD sorgen für Empörung und spontanen Protest.“

„Ein Problem in der Mitte der Gesellschaft
Menschenverachtende Einstellungen sind kein Alleinstellungsmerkmal der AfD! Umfragen zeigen seit Jahren, dass extrem rechte Positionen in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet sind. Sie manifestieren sich in rassistischen und ausgrenzenden Strukturen.
Es braucht eine klare Absage, wenn Parteien der sogenannten Mitte versuchen, Wähler*innen der AfD durch Übernahme rechter Forderungen und rechtspopulistischer Rhetorik zurückzugewinnen, statt solidarische Antworten auf soziale und ökonomische Fragen zu finden. Davon profitiert am Ende nur die extreme Rechte – durch eine Normalisierung ihrer Positionen und eine von rechts polarisierte Gesellschaft durch eine erfolgreiche Diskursverschiebung. Merz rassistische Ausfälle und Lügen darüber, dass u.a. Geflüchtete das Gesundheitssystem ausnutzen würden, führen genauso wenig zu einem Stimmenzuwachs oder gar zu einer gerechteren Gesellschaft wie die Forderung des SPD-Kanzlers Scholz ‚im großen Stil‘ abzuschieben oder die sozialdarwinistischen Angriffe von Bundesminister für Arbeit und Soziales Heil (SPD) oder der FDP auf Bezieher*innen des Bürgergeldes und die Ausführungen des FDP-Finnazminister Lindner mit seiner Hetze gegen Erwerbslose und Geflüchtete. Die Kritik an rechtspopulistischen Anbiederungsversuchen ließe sich endlos fortsetzen. Der Preis, den CDU wie Ampel dafür zahlen, ist, dass sie den rassistischen Diskurs verschärfen und den Rechten in die Hände spielen. Das Ansteigen rassistischer, antisemitischer und sozial-darwinistischer Angriffe ist eine Folge dieses Diskurses.“
Düsseldorf stellt sich quer

Anti-AfD-Demo in Düsseldorf am 27. Januar

Das DGB-Haus in Düsseldorf befindet sich auf der Friedrich-Ebert-Straße 34
Anreise mit der Bahn:
Ausstieg Düsseldorf-Hauptbahnhof
Ausgang Richtung „Konrad-Adenauer-Platz“
ca. 300 m geradeaus auf der rechten Seite befindet sich das Gewerkschaftshaus (erkennbar an dem DGB-Logo).

Ich würde an dem Samstag auch gern in Düsseldorf dabei sein.
Wer dahin geht: Grüßt die Demo von mir!

Unwort des Jahres

Die Gesellschaft für deutsche Sprache teilte mit: Das Unwort des Jahres ist „Remigration“.
Das Wort sei „als rechter Kampfbegriff, beschönigende Tarnvokabel und ein die tatsächlichen Absichten verschleiernder Ausdruck“ gebraucht worden. „Die Neue Rechte zielt mit dem Wortgebrauch darauf ab, kulturelle Hegemonie und ethnische Homogenität zu erlangen. Das, was mit der Verwendung des Wortes gefordert wird, verletzt freiheitliche und bürgerliche Grundrechte von Menschen mit Migrationsgeschichte. Das Eindringen und die Verbreitung des vermeintlich harmlosen und beschönigenden Ausdrucks in den allgemeinen Sprachgebrauch führt zu einer Verschiebung des migrationspolitischen Diskurses in Richtung einer Normalisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen“, kritisierte die Jury.

Zur Lektüre, zur Vertiefung empfohlen:
Von „Umvolkung“ zu „Remigration“ von Helmut Kellershohn,
nachzulesen auf der Seite des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS):

http://www.diss-duisburg.de/2024/01/von-umvolkung-zu-remigration/

Bitte achtet auf die Veröffentlichungen des DISS, die in diesem Weblog immer wieder vorgestellt und empfohlen werden und die in der Buchhandlung Weltbühne zu kriegen sind. Dort ist auch das DISS-Journal erhältlich.
Beim nächsten Besuch in der Weltbühne DISS-Journal mitnehmen (kost’t 4 €).

Wer unter diesem Notat auf das Schlagwort DISS klickt, erfährt, daß Wissenschaft und Beschäftigung mit Wissenschaft spannend sein kann.

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Und lesen Sie nochmal Die kritische Wissenschaft braucht Sprit

DISS IST GUT FÜR DICH! DISS MUSZ BLEIBEN!

Neu in der Weltbühne: Frauen! Leben! Freiheit! Narges Mohammadi

Neu in der Weltbühne: Narges Mohammadi: Frauen! Leben! Freiheit! Wie wir unsere Stimmen erheben. Frauen in iranischen Gefängnissen erzählen.
ROWOHLT Taschenbuch 320 Seiten. 14 €
Narges Mohammadi, geboren 1972, ist eine iranische Menschenrechtsaktivistin und Vizepräsidentin des Defenders of Human Rights Center. 2023 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Die Journalistin wurde aufgrund ihrer regimekritischen Haltung mehrfach inhaftiert und sitzt seit 2021 wieder im Gefängnis. Narges Mohammadi setzt sich für Frauen- und Menschenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe ein. Außerdem hat sie sich der Aufklärung der unhaltbaren Haftbedingungen und der in Haft begangenen Verbrechen verschrieben.
Aufrüttelnde, emotionale Dokumente des Widerstands im Iran
Narges Mohammadi, Menschenrechtsaktivistin und Trägerin des Friedensnobelpreises 2023, versammelt in ihrem Buch 13 Interviews mit im Iran inhaftierten Frauen, zu denen auch die international bekannte Journalistin Nazanin Zaghari-Ratcliffe gehört. In den während der Haft der Autorin heimlich geführten Interviews zeigen sich unhaltbare Haftzustände, aber auch unglaublicher Mut, Zusammenhalt und große solidarische Stärke, die auch die in den Haftanstalten praktizierte weiße Folter nicht zu brechen vermag. Die deutsche Übersetzung ist genau wie das persische Original ein Gemeinschaftswerk unterschiedlicher Frauen. Narges Mohammadis Buch ist ein Beweis für die aktuellen Menschenrechtsverletzungen im Iran und ein Aufruf an Unterstützer auf der ganzen Welt, den Kampf nicht aufzugeben. Mit Vorworten von Natalie Amiri und Shirin Ebadi.
«Diese Erinnerungen, innerhalb des Gefängnisses geschrieben, sind ein lebender Beweis für den anhaltenden Kampf für die Freiheit im Iran.» Shirin Ebadi, Friedensnobelpreisträgerin

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WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !
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Christof Jansen organisiert einen Büchertisch

Der SHB bestellte ein Kontingent Bücher für seinen Büchertisch in Kommission bei mir. Ich überbrachte einen Karton Bücher samt Liste zum Semesterbeginn. Am Ende des Semesters sollte abgerechnet werden: Was nicht verkauft war, wollte ich zurücknehmen, für alles nicht Zurückgegebene sollte ich minus Rabatt Geld kriegen.
An vier Tagen in der Woche verkauften Magda und ich Bücher an unserem eigenen Uni-Büchertisch, an einem Tag in der Woche stand der SHB auch da, und so wurden nebenan auch noch meine Bücher verkauft. Allerdings nicht viele. Der Absatz am SHB-Büchertisch hielt sich in Grenzen.
Am Ende des Semesters sollte abgerechnet werden. Aber sieh an: Alle Bücher waren weg! Na gut, da brauchte ich also nichts zurückzunehmen und konnte für die ganze Lieferung Geld kassieren.
Christof Jansen fiel aus allen Wolken. 168 Mark wollte ich haben. Soviel war gar nicht verkauft worden.
„Ja, wenn die Bücher nicht verkauft worden sind, dann müssen sie ja noch da sein. Gib sie mir zurück oder bezahl.“
Christof Jansen, in seiner lautstarken, ausschweifigen, fuchteligen Art, versprach, die Sache zu klären: „Jaaaa, ööööh, klaaar, ööööh!“
Aber daraus wurde nichts. Christof Jansen konnte mir am Semesterende weder Remittenden, noch Geld geben, und speiste mich ab mit: „Jaaaa! Ööööh, dat wird geklärt.“
Am Beginn des nächsten Semesters drängte ich erneut auf Klärung der Angelegenheit: Bücher zurück oder Geld her!
Christof Jansen: „Wieso?“
„Ja, hör mal, ich hab Bücher für euren Büchertisch geliefert, und die sind weder zurückgegeben, noch bezahlt worden. Also: Wenn die Bücher, oder ein Teil davon, noch irgendwo rumliegen, dann gib sie mir wieder, und für den Rest gibst du mir Geld. Und für alles, watte mir nich zurückgeben kannz, musse bezahlen.“
„Ach so. Jajaaa, ööööh!“
Christof Jansen stand vor diesem einfachen Problem wie der Ochse vor dem Berg. Meine wiederholten Erinnerungen an eine unausgeglichene Rechnung beantwortete er mit einem immer länger gedehnten „Ööööhh!“
Eines Tages kam die Beate G. vom SHB an unseren Büchertisch. Sie machte die Kasse.
„Wat is eigentlich los?“ fragte sie. „Die Bücher müssen noch bezahlt werden? Wieviel krisse?“
„168 Mark und 40 Pfennig.“
Beate zog ihre Geldbörse aus der Tasche, zählte mir 168 Mark und 40 Pfennig auf den Tisch, ließ sich eine Quittung ausstellen, wir unterhielten uns noch fünf Minuten, dann verabschiedete sie sich und ging, und ich konnte, ihr nachschauend, ihren schönen Hintern betrachten.
Am nächsten Tag kam Christof Jansen freudestrahlend an: „Die Bücher von dir! Ich weiß jetz, wo die sind.“
„Ja, die gehören jetzt euch.“
„Wat?“
„Ja, die sind bezahlt.“
„Hö?“
Es stellte sich heraus: Christof Jansen hatte meine Bücher in eine ganz falsche Buchhandlung „zurück“gebracht, nämlich in die Kollektiv-Buchhandlung. Dort (!) könnte ich (!) sie abholen. Ha!
„Tja,“ sagte ich, „das sind nicht meine Bücher, das sind eure Bücher. Wenn ihr die verschenken könnt, dann freuen sich die Kollegen.“
„Hö? Wat?“

Christof Jansen fuhr nach Marburg

Das war damals eine Wallfahrtsstätte der wirklichen Linken. Dort hatte Wolfgang Abendroth geforscht und gelehrt, der Prophet der SHBler, und dort forschte und lehrte immer noch Georg Fülberth. Christof Jansen kam aus Marburg zurück. Er brachte von dort Bücher für den Büchertisch des SHB mit, einen ganzen Stapel, für den er einen ganzen Stapel Geld dagelassen hatte. Es war aber nur ein einziger Titel: „Auseinandersetzungen über soziale Sicherungsmaßnahmen im Ruhrkohlebergbau 1870 bis 1890“, das Exemplar für 58 Mark. Der ganze SHB, meist ältere Semester, erfahren, reif, sympathisch, praktisch, schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Nur Christof Jansen blieb fest davon überzeugt, ein Bombengeschäft gemacht zu haben. Ruhrkohlebergbau – das sei doch für eine Univesität im Ruhrgebiet genau das Richtige.

Aus: Der Gartenoffizier – 124 komische Geschichten

Fortsetzung morgen (Zweiter Weihnachtsfeiertag)

Der SHB macht Glühwein

Einige der diversen linken Gruppen an der Uni hatten sich darauf verlegt, durch den Verkauf von Getränken ihre Kasse aufzubessern. Wir verkauften immer Kaffee, einen Becher für eine Mark, aber nur bei den Uni-Feten. Manche Gruppen verkauften auch Getränke an den ganz normalen Tagen an ihrem Infostand.
Der SHB (Sozialistischer Hochschulbund) verkaufte an den kalten Wintertagen Glühwein. Nun, wer sowas mag – . Glühwein wird aus Rotwein, Zimt, Nelke und Zucker gemacht. Man kann auch das Glühweingewürz in Teebeuteln in den Wein reinhängen. Dann fliegen danach überall diese ausgelaugten, feuchten Beutel herum. Es geht aber noch einfacher: Glühwein, fertig gemischt, in Literflaschen. Das muß man dann nur noch erhitzen.
Das Wintersemester ging dem Ende entgegen. Es war draußen gar nicht mehr kalt, es war schon Frühling. Der SHB hatte aber noch ein paar Liter Glühwein in Flaschen herumstehen. Was tun? Sie aufbewahren bis zum nächsten Winter? Das wäre eine Möglichkeit gewesen.
Aber man entschied anders. Der restliche Glühwein mußte unbedingt weg. Er sollte noch bis Ende des Semesters ausgeschenkt werden, damit er wegkommt.
Der SHB, an sich eine ganz passable Gruppe, meist ältere Semester, erfahren, reif, sympathisch, praktisch, nicht so kopflos-aktionistisch wie der MSB, hatte ausgerechnet Christof Jansen mit der Organisation der Infostände betraut. Der hörte also: Wir werden Glühwein ausschenken, und er sollte das in die Hand nehmen.
Und da dachte er sich: Wenn man Glühwein ausschenken will, was braucht man da? Glühwein. Also ging er in den Supermarkt und besorgte ein halbes Dutzend Flaschen Glühwein.
So greift eins ins andere. Keine Frage: Dieser Linken gehört die Zukunft!

Aus: Der Gartenoffizier – 124 komische Geschichten

Fortsetzung morgen (Erster Weihnachtsfeiertag)

Neu in der Weltbühne: Die Küche als konkrete Utopie

Die Neuordnung der Küchen. Materialistisch-feministische Entwürfe eines besseren Zusammenlebens. kitchen politics (Hg.) Reihe: kitchen politics
edition assemblage. 192 S. Paperback. 9,80 Euro
Die Umgestaltung der Gesellschaft erfordert auch einen radikalen Umbau der Küchen.
Wie wollen wir wohnen, arbeiten, trösten, kochen, abwaschen und lieben? Für materialistische Feminist*innen des 20. Jahrhunderts waren dies keine utopischen, sondern sehr konkrete Fragen nach sozialen und räumlichen Bedingungen neuer, weniger isolierender und gewaltvoller Beziehungsweisen der Versorgung. Die Umgestaltung der Gesellschaft erfordert auch einen radikalen Umbau der Küchen, wusste Alexandra Kollontai, deren Text „Familie und der kommunistische Staat“ hier in einer neuen deutschen Übersetzung vorliegt, ebenso wie die Architekt*innen kollektiver Wohnweisen und Felicita Reuschling, an deren Arbeit wir in diesem Band erinnern.
Der Band knüpft an das Erbe un/verwirklichter Wohnutopien der sowjetischen 1920er, des Roten Wiens und der Kommunen der 1960er Jahre an, fragt nach dem Scheitern und den schweren Hypotheken dieser Geschichten wie nach ihrer Strahlkraft für zeitgenössische queer-feministische Diskussionen um nachhaltigere und glücklichere Lebensweisen. Zugleich interveniert es in die gegenwärtige Debatte um ein Recht aufs Wohnen.

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EDITION ASSEMBLAGE MUSZ BLEIBEN !
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !
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Liebe Leute, bestellt Bücher und bestellt sie jetzt!

Machen wir uns nichts vor: Im Dezember werden viele Bücher gekauft (=verkauft). Das muß irgendwie mit einem – durchaus weltlich zu verstehenden – Hoch-Fest zusammenhängen.
Zwei Umstände veranlassen mich (in meiner Eigenschaft als Rector der Buchhandlung Weltbühne), zu appellieren, Bücher, die termingerecht weitergegeben werden sollen, recht bald schon auszusuchen und zu bestellen.

1.
Der Fracht-Faktor.
Die Vorweihnachtszeit ist für die Post und ihre Beschäftigten eine Herausforderung. Bücher, die wir im Kundenauftrag besorgen, sind vielleicht etwas länger zu uns unterwegs als in den Zeiten außerhalb der Hochsaison.
Bücher, die dann an Kundinnen und Kunden, die nicht hier in der Nähe wohnen, verschickt werden, müssen dann auf einen weiteren Frachtweg expediert werden. Eine (mögliche) Verzögerung kommt selten allein.
Bei dieser Gelegenheit sei nochmal daran erinnert, daß der Versand-Sektor für die Buchhandlung Weltbühne überlebenswichtig ist!!! (drei Ausrufezeichen)!!! Jaja! Die Buchhandlung Weltbühne ist ein Buchladen UND eine Versandbuchhandlung!!!
2.
Der Zwischenhandel.
Im Buchhandel spielt der Zwischenhandel eine große Rolle. Gemeint sind: Verlagsauslieferungen und besonders die Barsortimente. Leider ist es so: Der Zwischenhandel ist beiweitem nicht mehr so leistungsfähig wie ich es von früher kenne. (Mit Einzelheiten will ich Euch nicht behelligen). Lasst Euch nicht das Ammenmärchen auftischen „heute bestellt, morgen geliefert“. Neinnein! Da kann man den Leuten ja gleich einreden: Der Klapperstorch bringt die Bücher.

Die meisten Bücher, die hier verkauft werden, werden hier nicht aus dem Regal gezogen (und auch nicht aus dem Hut), sondern besorgt – das gilt auch für entlegene und vergriffene Titel. Wer bei einer Bestellung gleich die ISBN nennen kann: umso besser.

Regel fürs Leben:
LIEBE leute BESTELLT bücher IN der BUCHHANDLUNG weltbühne UND sonst NIRGENDS!
Fortschrittliche Strukturen bewahren!
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !

BuchhandlungWeltbühne01Da ist es schön, da gehn wir hin.

Kalkars Helden


Aktionskünstler und Denkmal-Umgestalter Wilfried Porwol sandte einen Beitrag zum diesjährigen Volkstrauertag:

Liebe Freund*innen, Kolleg*innen, Mitstreiter*innen,
jetzt ist es endlich fertig: das geniale Musikvideo von Georgie Kollektiv mit dem Song „Kalkars Helden“ und deren unterstützenswerter Antrag an die Stadt Kalkar zur Umgestaltung des kriegsverherrlichenden Schandmales. Auch sehr passend zum Volkstrauertag. Ich bin begeistert! Alles zum massenhaften Weiterverbreiten…
Schöne Grüße aus KLE
Wilfried

Und hier das Musikvideo:
GEORGIE KOLLEKTIV (Tylli Deen, Bast Funklestein, Morque Roquette):
„Kalkars Helden“ Musikvideo, inspiriert durch Paul Celan – Todesfuge, inspiriert durch Rio Reiser – Der Krieg

https://www.youtube.com/watch?v=UCbi2W0B4xM
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Anfangen aufzuhören

Einer muss anfangen aufzuhören!
Unter diesem Motto lädt die Oberhausener Friedensinitiative am Donnerstag, den 9. November 2023, um 16 Uhr zu ihrer monatlichen Mahnwache gegen Hochrüstung und Krieg ein. Sie findet statt auf der Marktstraße/Ecke Lothringer Straße.
Die Friedensinitiative fordert den Stopp aller Waffenlieferungen und die sofortige Aufnahme diplomatischer Bemühungen mit dem Ziel, einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen in der Ukraine herbeizuführen. Die weitere Eskalation der weltweit bestehenden Konflikte, so Ralf Fischer für die Friedensinitiative, könne nur gelingen, wenn die Regierungen dieser Welt den Kurs der Militarisierung beenden. „Einer muss anfangen aufzuhören!“ fordert die Friedensinitiative auch von der Bundesregierung.
Die Mahnwachen der Oberhausener Friedensinitiative finden immer am 9. eines jeden Monats statt. Damit wird an den Atombombenabwurf auf die japanische Stadt Nagasaki am 9. August 1945 erinnert. Dieser Atomwaffeneinsatz müsse für alle Zeiten der letzte in der Menschheitsgeschichte bleiben, so die Begründung.
Im Anschluss an die Mahnwache werden die Mitglieder der Friedensinitiative an der Gedenkveranstaltung an die Pogromnacht vom 9. November 1938 am Standort der früheren Synagoge in der Friedenstraße teilnehmen.

Erinnerung bewahren – Bewegung bewahren

Hier werdet Ihr immer wieder an das Afas erinnert!

Ich meine ja: Das Gedächtnis ist von den geistigen Potenzen die wichtigste. Das gilt auch für das kollektive Gedächtnis – namentlich derer, die das Leben aus seiner erzwungenen Eindimensionalität herausheben wollen.
Hier werden gesammelt, katalogisiert und aufbewahrt Spuren und Dokumente aller Art: Zeitungen, Flugblätter, Plakate, Transparente, Bild- und Tondokumente, Tagebücher, Protokolle, Korrespondenzen.
Ein kluger Mann (wer wohl?) hat mal gesagt: „Wer auf der Suche nach der Zukunft ist, muß in alten Papieren wühlen.“ Und er muß die alten Papiere bewahren und zugänglich machen.

Archiv für alternatives Schrifttum (afas)
Münzstraße 37-43
47051 Duisburg
Tel.: 0203 / 93 55 43 00
E-Mail: afas-archiv[at]t-online.de

Hier erfährt man mehr:
http://afas-archiv.de/

Voraussetzung für diese Arbeit ist die (finanzielle) Unabhängigkeit. Auf öffentlichen Fördermitteln von Land und Stadt sollte man sich nicht ausruhen.
Ihr müßt das machen wie ich und Mitglied werden. Schon ab 50 Euro Jahresbeitrag (für Einzelpersonen. Institutionen 150 Euro) ist man dabei.
Wer nicht ein Leben lang Mitglied sein will, kann ja auch mal sporadisch was springen lassen.
IBAN: DE49 3505 0000 0250 0163 83
Afas muß bleiben.

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Neu in der Weltbühne: „Der nichtjüdische Jude“ von Isaac Deutscher

Isaac Deutscher: Der nichtjüdische Jude. Aus dem Englischen von Eike Geisel und Mario Offenberg. Verlag Klaus swagenbach 2023 (Reihe WaT). 208 Seiten. 15 €.
Ein Klassiker linken und jüdischen Denkens: Essays über Geschichte, Identität, Kunst und Israel – beeindruckend scharfsinnig und radikal humanistisch.
1968 zum ersten Mal veröffentlicht, kommt diesen Essays zur Frage jüdischer Identität jenseits von Religion und Nationalbewusstsein geradezu prophetische Aktualität zu. Isaac Deutscher formuliert darin klarsichtige Analysen zur Problematik »Wer ist Jude?«, zum Verhältnis von Linkssein und Herkunft, zu Antisemitismus und Zionismus, zur Rolle der Juden in der Sowjetunion und zum Nahost-Konflikt sowie zur Tragik Israels, dessen Unmöglichkeit als jüdischer Nationalstaat wie auch Notwendigkeit als Schutzraum vor Judenhass er mit großer Empathie beschreibt.
In einem Schtetl als Spross einer orthodoxen Familie aufgewachsen, schildert Deutscher voller Zuneigung, aber nie verklärend die untergegangene ostjüdische Welt, deren Grenzen der nichtjüdische Jude überschritt, die aber doch ständiger Bezugspunkt für sein späteres universalistisches Engagement bleiben sollte: »Ich bin Jude kraft meiner unbedingten Solidarität mit den Verfolgten und Ausgerotteten.«

„Ich bin Jude, weil ich die jüdische Tragödie als meine eigene empfinde.“
Isaac Deutscher, geboren 1907 in Westgalizien, war vor dem Zweiten Weltkrieg in der polnischen Arbeiterbewegung aktiv, brach aber mit dem Parteikommunismus und wurde nach dem Krieg zu einem der wichtigsten linken Intellektuellen englischer Sprache. Bekanntheit erlangte er durch seine Biografien von Trotzki und Stalin sowie durch seine politischen Interventionen. 1967 starb er in Rom.

Diese Essay-Sammlung erschien zuerst 1988 im Rotbuch-Verlag.
Von dem umfangreichen Werk Isaac Deutschers ist derzeit sonst nur noch das Standardwerk „Die unvollendete Revolution“ im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) enthalten. Die beiden als Standardwerk geltenden Biografien über Stalin (1966) und Trotzki (1963) sind dort nicht mehr verzeichnet. Die wachsende Wichtigkeit des Antiquariats im linken Buchhandel wird mit solchen Beispielen deutlich.

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Antifaschistischer Taschenkalender 2023

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280 Seiten, DIN A6 (Postkartenformat). 10,00 €
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Stets aktuell von undogmatisch aktiven Menschen aus der Bewegung gemacht, ist der Antifa-Kalender mittlerweile ein nicht wegzudenkender Begleiter sowohl für Einsteiger als auch für die Erfahrenen unter den politisch Aktiven. Die Textbeiträge nehmen die aktuellen gesellschaftlichen Themen – auch abseits des klassischen Antifaschismus – kritisch unter die Lupe und geben so einen guten Überblick über den Stand der Diskussion innerhalb der Linken.

Nur gegen Vorbestellung: situationspresse@gmx.de