Ich habe ja am letzten Mittwoch gar nicht wirklich die Hoffnung geäußert, Deutschland möge bei der Fußball-Meisterschaft endlich ausscheiden, nein.
Ich freue mich über die Tage, an denen man mitten auf dem Sternbuschweg ein Picknick veranstalten könnte.
Archiv für den Monat: Juni 2014
Das Düsseldorfer Landgericht schützt die Doofen
Zitat:
Es soll und kann nicht bestritten werden, daß der Tabak über den Genuß hinaus Wirkungen hat, die der Gesundheit abträglich sein können. Doch weitaus größer als dieser einzuräumende Schaden ist jener Schaden, der durch die moralische Dummheit einer bevormundeten und bevormundenden Gesellschaft entsteht. Diese Gesellschaft ist eine von denen, die ohne Sündenböcke nicht auskommt und nicht auskommt ohne den Sünder, den sie verdammt. Sie wird geprägt vom Ungeist derer, die dem Mitmenschen mit dem Flammenschwert in der Hand entgegentreten, die im Mitmenschen grundsätzlich den potentiellen Täter, den Gefährder, den „Verursacher“ sehen.
(„Prohibition oder Genuß als ziviler Ungehorsam“ in DER METZGER 79 (2007). Der ganze Text kann auch gelesen werden im METZGER-Archiv unter www.buchhandlung-weltbuehne.de ).
Achtung, Achtung! Am Samstag (28.6.) früher geschlossen!
Wegen weltpolitischer Verpflichtungen ist die Buchhandlung Weltbühne am Samstag, 28. Juni 2014, nur bis 13 Uhr geöffnet und ab 13 Uhr: geschlossen.
Wer am Samstag, 28. Juni, nach 13 Uhr hier hinkommt, muß sich mit der Betrachtung der Schaufenster und der zuen Tür begnügen.
Ächtüng, Ächtüng! Die Büchhändlüng Weltbuhne Sämstäg (28. Jüni) nür bis 13 Ühr geoffnet.
T.-Mannschaft
Morgen: Es ist zwar „theoretisch möglich“, aber doch sehr unwahrscheinlich, daß Deutschland ausscheidet. Ein Unentschieden würde auf jeden Fall reichen. Auch bei einer knappen Niederlage würde es wahrscheinlich gut gehen.
England ist ausgeschieden. Spanien ist ausgeschieden. Italien ist ausgeschieden.
Warum kann nicht auch mal Deutschland in der Vorrunde ausscheiden?
Immer dieser Dusel! Immer diese günstigen Zufälle! Immer diese durch nichts verdiente Gunst des Schicksals! Immer mit mehr Glück als Verstand!
Das könnte das Motto dieser Nation sein:
Mehr Glück als Verstand.
Was ist das denn für eine blöde Reklame!
Dieses fotografische Unvermögen! Oben alles dunkel in dunkel. Kontrast: Glückssache. Unscharf. Farbe: bräunliche Lichtsauce.
Natürlich ist das alles so „beabsichtigt“. Damit das alles so „spontan“ erscheint in seiner „Unfertigkeit“. Inkompetenz ist auch dann, wenn sie mit Absicht vorgetragen wird, immer noch Inkompetenz. Und „spontan“ ist in den meisten Fällen nur eine Beschönigungsformel für „unüberlegt“.
Aber diese höchstpräzise plazierten Kleckse! Genial! Bin beeindruckt.
„Meine“ Lebensphilosophie. Von wem? Wer ist das? Die da, die die Kühnheit, mit der sie ins Leben glitscht, durch eine verkehrt rum aufgesetzte Schirmmütze symbolisiert – so wie das alle tun, die „irgendwie“ anders zu sein scheinen wollen. Jedenfalls „irgendwie“.
Wieso „Philosophie“ – gar noch „Lebens“-Philosophie? Dem einfachen Gedanken wird mit solcher Umschreibung Monstrosität angeklebt. Er wird als Zumutung beschrieben. Wem die Lust am Denken abhanden gekommen ist, macht hinter jeden Tag ein Plus. Gegen das, was als „positives Denken“ euphemisiert wird, kämpfen selbst die Götter vergebens.
„Ich denke nicht, also bin ich nix, sondern trinke stattdessen irgendso’n Zeug.“ Sie hat sich sagen lassen, daß es ihr schmeckt.
Gegen die Unlust am Denken helfen keine Pillen und keine Essigsaure Tonerde. Oh, wäre deren Manifestation doch gebührenpflichtig!
Wenn von der Philosophie der Gedanke weggenommen ist, bleibt sowas übrig: Man soll sich immer auf das „Bauchgefühl“ verlassen. Oder: Man soll „nach vorne schauen“ (wahrscheinlich deshalb die verkehrtrume Mütze). Die ganze Banalität des mißlungenen Daseins hat einen Grund: „Ist nur so’n Bauchgefühl.“
Das Produkt, für das hier geworben wird, ist der austauschbare Vorwand. Reklame gemacht wird weniger für das Produkt selbst, sondern für die Blödheit, mit der man sich als idealer Konsument qualifiziert (ist nur so’n Kopfgedanke).
Ein nur sehr sparsam umhülltes Hinterteil mag zwar a priori zu einer erfreulichen Betrachtung einladen. (Übrigens: mit nicht viel Liebe fotografiert). Aber wenn sich der Eindruck aufdrängt, daß hier nur die Natur klug war und die schönste aller Formen über die Banalität des Bewußtseins hinwegtäuschen soll, bin ich nicht interessiert. Was sollte ich von einer erwarten, deren Verstand dem Hintern nicht gerecht wird!
Wann werden endlich diese Rollbretter durch die Straßenverkehrszulassungsordnung untersagt?
1914 in der Literatur (4)
Der Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque ist das berühmteste Werk, das sich mit dem Ersten Weltkrieg befaßt.
Seit November 1928 in der Vossischen Zeitung als Fortsetzungsroman abgedruckt, erregte das Buch Aufsehen. Die Buchausgabe erschien im Januar 1929. Innerhalb von ein paar Wochen erreichte es eine Auflage von 450.000 Exemplaren. Es wurde noch im selben Jahr in 26 Sprachen übersetzt. Bis heute gibt es Ausgaben in über 50 Sprachen, die geschätzten Verkaufszahlen weltweit liegen bei über 20 Millionen.
In dem Roman werden die Kriegserlebnisse des jungen Kriegsfreiwilligen Paul Bäumer und seiner Frontkameraden geschildert. Das Werk wird eingeleitet mit dem Satz: „Dieses Buch soll weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam.“
Über die bald darauf in den Kinos gezeigte Verfilmung zitiere ich aus einem Bericht:
Am 5. Dezember 1930 wurde im Berliner Mozart-Kino am Nollendorfplatz der Film „Im Westen nichts Neues“ uraufgeführt. Der Film nach dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque erzählt die Geschichte einiger Jungen, die, noch nicht ganz erwachsen, 1914 von der Schulbank weg in die Armee einberufen wurden, angesteckt von der vaterländischen Begeisterung, beduldelt von den patriotischen Parolen ihrer Lehrer. Was sie dann erleben, ist die Wirklichkeit: der Stellungskrieg in Frankreich, wo für einen zeitweiligen Geländegewinn von ein paar hundert Metern zigtausend Männer verrecken.
Gegen diesen Film, der den Ersten Weltkrieg so zeigte, wie er war, eine Hetzkampagne vom Zaun zu brechen, war die Bewährungsprobe für den von Hitler zum „Gauleiter von Berlin“ ernannten verkrachten Schriftsteller Joseph Goebbels. Von der Galerie dirigierte der spätere „Propagandaminister“ höchstpersönlich die Störaktionen der SA während der Uraufführung. Auch die folgenden Vorstellungen gingen im SA-Krawall unter, der sich bis auf die Straße fortsetzte. In seiner Zeitung „Der Angriff“ gab Goebbels die Parolen aus: „Nieder mit dem Sudelfilm! Für die Gefallenen des großen Krieges! Rettet ihre Ehre! Rettet ihr Andenken!“
Goebbels und die NSDAP konnten ihre Kampagne gegen den Film als Erfolg verbuchen. Denn sie wußten, daß sie mit ihrer Meinung über einen Film, der den Krieg zutreffend darstellte, nicht isoliert waren. Patriotische Abgestumpftheit hatte ihre Wirkung getan. Aber Goebbels war es um mehr gegangen als um einem schnellen Erfolg bei denen, die den Krieg als Völkergemetzel, in dem der Mensch als Treibstoff des Imperialismus verheizt wurde, nicht wahrnehmen wollten. Weitsichtig hatte er sich an einem Kunstwerk festgebissen, das für ihn die „marxistische Asphaltdemokratie“ repräsentierte: „In Wirklichkeit … handelte es sich um eine prinzipielle Frage: darf es die Asphaltdemokratie weiterhin ungestraft wagen, angesichts der zunehmenden Nationalisierung der breiten Massen dem deutschen Publikum eine solche Verhöhnung deutscher Ehre und deutscher Tradition anzubieten?“
Goebbels stellte sich einer Kunst entgegen, die der Vernunft, der Klarheit und der Menschenfreundlichkeit zum Durchbruch verhelfen wollte. All das, was die „Neue Sachlichkeit“ aus den Ateliers und von den Bühnen verbannte, das Heldische, Bombastische, Schwüle, das Mystische, den Rausch, die Weihe, trug Goebbels auf die Straße, in die Wirtshaussäle. Je weniger hymnisch-pathetisch die Sprache der Literatur wurde, desto mehr wurde dies die Sprache der Politik, mit der Hitler und Goebbels sich an die Massen wandte. Für diese Politik, das wußte Goebbels, werden Anhänger nicht durch Argumente gewonnen, sondern durch eine Stimmung.
Die Nazi-Krawalle riefen die staatlichen Organe auf den Plan. Und zwar so: Wegen „Schädigung des deutschen Ansehens“ verbot die „Filmoberprüfstelle“ den Film „Im Westen nichts Neues“ für das ganze Reichsgebiet.
(Lina Ganowski in DER METZGER Nr. 72 (2005))
Erich Maria Remarque 1963: „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, daß es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.“ – Eine Voraussicht auf die Oliv-Grünen von heute.
Der Film wird heute um 20.15 Uhr auf Arte gezeigt.
Der Roman, ergänzt um Materialien, ist als Taschenbuch erschienen und kostet 8,99 €.
Bestellen Sie das Buch in der Buchhandlung Weltbühne. Bitte unterstützen Sie die Buchhandlung, die dem Antimilitarismus verpflichtet ist.
Bilder einer Wanderung bei schlechter Laune
Wo soll man am gesetzlichen Juni-Feiertag denn hingehen, wenn
a) an einem der freien Tage schon wieder Trübsinns-Wetter ist,
b) das Betreten der Wälder wegen der Schäden durch das Unwetter sogar amtlich verboten ist (einleuchtend),
und zudem noch entgegen dem WDR-Wetterbericht, daß es nicht regnet, es dann doch regnet?
Schlechtes Wetter trübt meine Stimmung nie – außer an solchen Tagen wie letzten Donnerstag.
Also; nicht durch die Wälder, nicht durch die Auen, sondern durch die Stadtteile.
Die Schule an der Gneisenaustraße gefällt mir heute nicht. Diese imperialistische Bombastik! Diese Naturstein-Festung rund um den Fahrradkeller! Diese Strategie der hohen Decken, damit die Stimme des Lehrers größeren Hall bekommt! Das ist keine Stätte fröhlicher Wissenschaft, das ist eine Anstalt.
Da stellt man folgerichtig einen Luftschutzbunker daneben.
Das sieht doch gar nicht schlecht aus. Im Spätsommer werden dann am Rande der Eisenbahnlinie Pflaumen geerntet.
Bei der Industrialisierung ist für Wanheimerort ein Viadukt abgefallen (für die Abzweigung der Bahn, mit der man nach Hochfeld fährt).
Wenn man unter diesen Unterführungen hindurchgeht, verläßt man Wanheimerort und ist dann in Hochfeld.
Umgekehrt betrachtet: Wenn man unter diesen Unterführungen hindurchgegangen ist usw.
Unter der ersten Unterführung wurden allerhand Kirmeswagen abgestellt.
Fundstück für die METZGER-Serie „Komische Häuser“ (Krummenhakstraße).
Die Dachgaube scheint sich nach rechts verdreht zu haben. Die Dachrinne wird von Birkengewächsen beansprucht. Der Letzte hat nicht nur das Licht ausgemacht, sondern auch die Rolläden runtergelassen.
Alles hat einmal ein Ende, auch die Krummenhakstraße. Angefangen hat hier der Regen. Ich: ohne Schirm!
Es gibt Stellen, die sehen fast noch so aus wie vor 40 Jahren. Nur wurde hier das Hochfelder Standard-Dunkelgrau durch abblätternden Fassadenanstrich ersetzt. Auch die Euphemisierung von einem Büdeken als „Halle“ erinnert an früher.
Über die Königgräzer Straße könnte ich auch noch was erzählen. Später vielleicht.
Rudolf-Schönstedt-Straße. Bemerkenswert. Finden Sie in diesen Tagen mal eine Straße, wo nicht aus jeden Fenster ’ne Fahne raushängt.
Klar! Wenn man auf der Graustraß‘ wohnt, müssen die Häuser natürlich orange-rosa sein.
Nicht „Le Quai des Brumes“ von Marcel Carné 1938, sondern: Hafen unter grauem Himmel vorgestern.
Da stand ich und sagte: „Ich geh‘ jetzt nach Hause.“
Das Foto zum Zwanzigsten
Der Kessel des Monats
Kommt und holt euch den neuen Metzger!
Geschrieben, gestaltet, gedruckt und geheftet:
DER METZGER, das satirische Magazin. Nr. 110. Preis: 3 €.
So sieht das Heft von außen aus:
Und das steht drin (Überblick):
Jakop Heinn: Neues von der Schmalspur (Finale?). Für die Band Die Bandbreite wird es immer schmaler. Jetzt will auch die MLPD nichts mehr von ihr wissen.
Max Reinhardt: Königlicher militär-industrieller Komplex. Vor hundert Jahren: Wie der Weltkrieg dem Volke mit Bildern nahegebracht wurde. Für die Industrie war das Völkergemetzel ein Glücksfall.
Helmut Loeven: „Zuerst werden wir alle Subversiven töten“. 1977 fiel die Theologiestudentin Elisabeth Käsemann in Argentinien der Geheimpolizei in die Hände. Nach wochenlanger Folter wurde sie ermordet. Das Auswärtige Amt unter Minister Genscher tat nichts, um sie zu retten. Im Gegenteil: Die Militärdiktatur fand in der sozialliberalen Bundesregierung einen verständnisvollen Partner.
Tagebuch. U.a.: Die Partei „Die Linke“ und der Buchhandel. Der Weg nach oben als Niedergang.
Carl Korte: Apfelbisse. Mottes Abenteuer als Reporter.
A.S.H. Pelikan: Menschenalter (tabellarisch).
Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: „Ich will es nicht – mach’s, aber ohne mich; Frauenbewegung als K-Gruppe?; Muß Frollein Lohmeier ins Gefängnis?; Die Iditiotx sind unter uns (Frau Professor Hornscheidt und ihr Geisteszustand); Komische Häuser: Schuhhaus Pesch; Rousseau und die Wandparole bei Edeka u.a.
Marvin Chlada: Objekte der Begierde. Über die Museumsorgie in Fouriers neuer Welt der Liebe.
Herbert Laschet-Toussaint: Mütter nach Grosny. Gedicht.
Thomas Rüger: Mit Cordmütze und Gitarre. Neu: Die Musikkolumne.
Chantal Könkels: Die Projektgruppe Pudding und gestern hat wieder zugeschlagen.
Helmut Loeven: Konstruktive Tonlage. Komposition für Singstimme und Clavier. Mit Noten.
Sie können das neue Heft nicht abholen, weil Sie dazu überland reisen müßten? Das macht nichts. Sie können sich das Heft auch portofrei zuschicken lassen (das Wort „zuschicken“ anklicken um zu erfahren, wie es geht).
Und überhaupt: WER ABONNIERT, HAT MEHR VOM METZGER.
1914 in der Litreratur (3)
Nicht ein ganz neues Buch, aber in diesen Monaten wieder aktuell:
Luciano Canfora: August 1914. Oder: Macht man Krieg wegen eines Attentats? Papyrossa Verlag 2010. 118 S. 9,90 Euro
Der Verlag stellt sein Buch vor:
Luciano Canfora legt dar, daß Kriege nicht mit einem Einzelereignis zu erklären sind, und sei es ein noch so spektakuläres Attentat. Deshalb schildert er, um die Ursachen des Ersten Weltkriegs sichtbar zu machen, wie sich die Interessengegensätze zwischen den rivalisierenden Großmächten zum gordischen Knoten geschürzt hatten. Obwohl er die abenteuerliche Politik des Deutschen Kaiserreichs hervorhebt, bezeichnet Canfora die These von dessen Alleinschuld am Krieg als Alibi für alle anderen: Auch sie können nicht freigesprochen werden. Die sozialistischen Parteien – allen voran die deutsche Sozialdemokratie – ebneten den Weg in den Abgrund, indem sie sich vor den Karren ihrer Regierungen spannen ließen. Am Beispiel des Ex-Sozialisten Mussolini einerseits, der „Deutschen Vaterlandspartei“ als Vorläuferin der NSDAP andererseits zeigt Canfora, daß der Erste Weltkrieg bereits die Wiege des Faschismus war. Dagegen standen jene Kräfte, die – zunächst als isolierte Minderheit – von Anfang an gegen den Krieg opponierten und in Lenin ihren bekanntesten Vertreter hatten. Sie traten dafür ein, der „grauenhaften Schlächterei“ – so Papst Benedikt XV. – ein Ende zu setzen und eine Wiederholung auszuschließen.
Prof. Dr. Luciano Canfora (Jg. 1942), Altphilologe und Historiker, lehrt an der Universität Bari. Sein Buch „Eine kurze Geschichte der Demokratie“ hat in der Bundesrepublik für Furore gesorgt.
Wenn Ihr das Buch bestellen wollt, erinnert Euch bitte an die Lebensregel:
LIEBE leute BESTELLT bücher IN der BUCHHANDLUNG weltbühne UND sonst NIRGENDS.
Weltbühne muß bleiben.
Die Buchhandlung Weltbühne hat einen neuen Wasserkran
Duisburg sollte sich querstellen
Veranstaltungen der FAU
Von der FAU Duisburg (faudu@fau.org) bekam ich diese Veranstaltungshinweise, die ich mit Empfehlung weiterreiche:
Wir möchten euch auf die folgenden zwei Veranstaltungen am kommenden Freitag (13. Juni) im AZ Mülheim aufmerksam machen. Beide Veranstaltungen werden von der FAU Duisburg mitorganisiert.
Vortrag: Tayfun Guttstadt „Capulcu – Die Gezi-Park-Bewegung und die neuen Proteste in der Türkei“
Tayfun Guttstadt, in Hamburg geboren, lebt seit drei Jahren in der Türkei und ist dort in der linken und der Umweltbewegung aktiv. Zu Besuch in Deutschland, stellt er sein Buch „Capulcu“ vor und schildert Beginn, Verlauf und Hintergründe der Proteste, an denen er selbst aktiv teilgenommen hat. Vor allem aber gibt er den Beteiligten Gesicht und Stimme und zeigt so die Vielfalt, aber auch die Gespaltenheit der Bewegung.
Abschließend werden die Ereignisse gesellschaftspolitisch analysiert und eingeordnet, wobei aktuelle Geschehnisse in der Türkei mit in den Vortrag einfließen.
Eintritt ist frei.
13. Juni / 20 Uhr / AZ Mülheim / Auerstr. 51, 45468 Mülheim an der Ruhr
Und im Anschluss (ebenfalls im AZ Mülheim): Indie/Wave Soli Party für die kommende LiMesse (http://www.limesse.de)
Was ist die Limesse?
In einem der größten europäischen Ballungsgebiete mit mehr als acht Millionen Menschen, werden vom 29. bis 31. August 2014 libertäre und anarchistische Verlage, Zeitschriften, Radio-, Video- und
Internetprojekte ihr Programm vorstellen. Drei Tage Messe, Projektvorstellungen, Lesungen, Kultur, Veranstaltungen, Infos, Leute treffen und Pläne schmieden für eine Welt jenseits von Krise und Ausbeutung.
Warum Soli Party?
Die LiMesse möchte einen freien Zugang für alle gewähren, die Interesse haben an einem libertären Austausch und nichthierarchischer Zusammenarbeit. Da die Messe dieses Jahr in der Zeche Carl stattfindet, schmeissen wir vorher paar Parties, damit auch der freie Eintritt bei der LiMesse garantiert bleibt.
Die zweite Party ist diesmal Freunden von Indie/Wave Musik aus allen Dekaden gewidmet.
Eintritt 3 Euro
13. Juni / 22 Uhr / AZ Mülheim / Auerstr. 51, 45468 Mülheim an der Ruhr
P.S.:
Wie bereits angekündigt wird die Situationspresse (der Verlag) und der Fliegende Koffer (die Künstler- und Autorenclique) bei der Limesse mit einem Stand präsent sein.
Das Buch von Tayfun Guttstadt: Capulcu. Die Gezi-Park-Bewegung und die neuen Proteste in der Türkei (Unrast Verlag. 326 S. 18 Euro) kann in der Buchhandlung Weltbühne bestellt werden.
Informationen über Kuba
Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba kündigt weitere Informationsveranstaltungen an.
Zum Beispiel:
Wo steht das sozialistische Kuba heute?
Sonntag, 15. Juni 2014, 11 – 16 Uhr
Die Linke Altona, Am Felde 2, 22765 Hamburg
Im 55. Jahr seiner Revolution: Wo steht das sozialistische Kuba heute?
Unser Kuba-Seminar mit folgenden Schwerpunkten:
Kubas Alltag: Wirtschaft zwischen Sozialismus und Kapitalismus?
Kuba auf dem Weg zurück in den Kapitalismus – Realität oder Wunschdenken? Wie leben die Menschen in Kuba und wohin geht die Entwicklung?
Freiheit für die Cuban Five
Terror gegen Kuba: der Fall der Cuban 5 nach der Anhörung von London
Die Hintergründe des US-Terrrors gegen Kuba und die Verurteilung der 5 kubanischen Patrioten. Wie geht der Kampf um ihre Freilassung weiter?
Alphabetisierungskampagne 1961
Das kubanische Bildungssystem im Vergleich
Von der Alphabetisierungskampagne 1961 zum internationalistischen Bildungsexport:
Wie wird „Bildung“ in Kuba definiert? Wo steht das kubanische Bildungswesen?
Teamer: Brigitte Schiffler und Wolfgang Mix (beide Cuba Sí Hamburg); Volker Hermsdorf, Journalist, pendelt zwischen Hamburg und Havanna und schreibt u.a. in der Tageszeitung Junge Welt über Kuba.
Mittagsimbiss gegen Spende und zum Abschluss ein Mojito
Anmeldung erbeten an: hi.heinemann@gmx.de oder unter Die Linke Altona, Am Felde 2, 22765 Hamburg
Das Mafia Paradies – Kuba vor der Revolution von 1959
Donnerstag, 3. Juli 2013, 19:30 Uhr
Waldheim Gaisburg, Obere Neue Halde 1, 70186 Stuttgart-Ost
Zum 60. Jahrestag des Sturms auf die Moncada-Kaserne, dem Beginn der kubanischen Revolution, zeigen wir den Dokumentarfilm:
DAS MAFIA-PARADIES – Kuba vor der Revolution von 1959.
Mit Kuba verbinden die meisten Menschen Fidel Castro, Che Guevara, die sozialistische Revolution von 1959 und vielleicht noch die Kubakrise von 1962. Aber was geschah davor auf der Karibikinsel? Vor 60 Jahren, im März 1952, riss dort General Fulgencio Batista durch einen Militärputsch die Macht an sich – mithilfe der CIA. Kuba hätte eine der vielen, von Washington kontrollierten Militärdiktaturen im karibischen Hinterhof der USA werden können, aber unter Batista wurde es mehr: ein Mafia-Staat. Bosse der italoamerikanischen ‚Cosa Nostra‘ wie Lucky Luciano oder Santo Trafficante sowie der Chef der jüdischamerikanischen ‚Kosher Nostra‘, Meyer Lansky, konnten sich unter Batista im kubanischen Staatsapparat einnisten und Havanna in die Weltstadt des Glückspiels, des Drogen- und Waffenhandels, der Geldwäsche und der Prostitution verwandeln.
Kuba wurde, sagt der US-amerikanische Politologe Karl E. Meyer, ‚zum Bordell der USA‘: Hunderttausende Amerikaner wurden mit Billigflügen in die Spielcasinos, Cabarets, Porno-Kinos und in die mit Drogen und Prostituierten versorgten Nobelhotels geschleust und dort ausgenommen. Die Millionengewinne verschwanden in den Taschen der US-Mafia und des Batista-Clans, die Landbevölkerung dagegen hungerte. Widerstand gegen das Regime und seine Mafia-Komplizen wurde vom staatlichen Repressionsapparat brutal bekämpft.
Trotzdem gelang es den Revolutionären schließlich, mit dem wachsenden Rückhalt der Kubaner zum Jahreswechsel 1958/59 die Macht auf der Insel zu übernehmen. Auf Kuba hatte die Mafia ihren Traum vom eigenen Staat fast verwirklicht – und nirgendwo ist sie tiefer gestürzt und entschiedener davon gejagt worden als auf Kuba.
Durch außergewöhnliches Filmmaterial und Erlebnisberichte von Zeitzeugen aus den 50er Jahren lässt die Dokumentation die gleichermaßen schillernde und brutale Zeit wiederaufleben – und zeigt damit, vor welchem Hintergrund die kubanische Revolution stattfand.
Veranstalter: Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba / Stuttgart
Kuba auf dem UZ-Pressefest
27.- 29. Juni. Revierpark Wischlingen, Dortmund
18. UZ-Pressefest – Volksfest der DKP –
Seit 1974 lassen es sich die Kommunistinnen und Kommunisten nicht nehmen, mit dem Pressefest der DKP-Wochenzeitung „Unsere Zeit“ einen politischen und kulturellen Gegenpunkt zu Entsolidarisierung, Kommerz und Kapitalismus zu setzen. 40 Jahre lädt die DKP Ende Juni 2014 wieder ein zum großen Volksfest der Solidarität.
Ein besonderer Anziehungspunkt ist unsere Casa Cuba. Dort gibt es neben Live-Musik und Mojito vor allem Informationen aus erster Hand von der Roten Insel. Wir kämpfen für die Befreiung der Cuban Five!
Freitag, 27.6., ab 16:00 Uhr:
In der Casa Cuba eröffnet am Freitag abend der Liedermacher Frank Viehweg aus Berlin eine Ausstellung mit Bildern von Antonio Guerrero, einem der in Miami inhaftierten Cuban Five.
Samstag, 28.6., 16:00 Uhr:
Veranstaltung: 40 Jahre Solidarität mit Kuba
Vor der Casa Cuba erwartet Euch der Infostand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
Der häßliche Deutsche
Muß Frollein Lohmeier ins Gefängnis?
Wie kommt es nur, daß ich in letzter Zeit (genau: seit dem 2. Februar) dieses Gesicht so gern sehe?
Wegen der seit vier Monaten umgedrehten Präsenz in den Medien eingeschnappt zu sein hat sie eigentlich wenig Grund. In der WAZ von heute wird sie immer noch als „Journalistin“ bezeichnet – und als „Frauenrechtlerin“. Das Bundesverdienstkreuz trägt sie zurecht, den Titel „Frauenrechtlerin“ nicht („Feministin“ würde ich gelten lassen). Und in dem WAZ-Artikel heißt sie mehrmals „Steuersünderin“. Sünden beichtet man in der Kirche (sofern kathoolsch). Ermittelt wird wegen des Verdachts strafbarer Handlungen.
Mit ihren Verhältnis zur Blödzeitung macht sie nun die wertvolle Erfahrung, daß die Wölfe, mit denen man heult, manchmal über einen herfallen. (Wertvoll für mich).
Wer sich ins Spektakel drängt, fällt selbst hinein.
Aus welchem Topf?
Situationspresse wieder auf der Limesse
Die dritte Libertäre Medienmesse ist geplant und vorbereitet und wird stattfinden.
Und zwar vom Freitag, 29. August bis Sonntag, 31 August 2014 in Essen in der Zeche Carl.
Die Öffnungszeiten:
Freitag, 29.8. 2014, 18 – 21 Uhr
Samstag, 30.8. 2014, 10 – 20 Uhr
Sonntag, 31.8. 2014, 10 – 15 Uhr
Die Situationspresse (als Verlag) und der Fliegende Koffer (als Künstler- und Autorenclique) werden mit einem Messestand vertreten sein – mindestens am Freitag und Samstag, aber wenn’s klappt auch noch am Sonntag.
Die zweite Libertäre Medienmesse fand vor zwei Jahren in Bochum statt, wo wir erstmals als Aussteller auftraten. Darüber habe ich berichtet.
Es lohnt sich, den Termin Ende August vorzumerken und unserer Empfehlung zu folgen, an einem dieser drei Tage von fern oder nah die Reise nach Essen anzutreten.
Weitere Informationen gibt es hier.