Fidel Castro 1926-2016

Castro_1._Mai_2005Fidel Castro presente

Nur wenige Präsidenten können von sich sagen, das sie die Geschicke ihres Volkes so positiv beeinflusst haben wie Fidel Castro. Kuba ist heute ein Lande frei von Analphabetismus, ein Land mit maximal möglicher gesellschaftlicher Gleichheit, mit politischer Partizipation auf allen Ebenen. Es handelt sich um eine Gesellschaft, die durch die Revolution, die angeführt wurde von Fidel Castro, heute auf dem Weg zum Sozialismus ist. Fidel Castro und das kubanische Volk haben der Welt gezeigt, dass es möglich und nötig ist, einen anderen Weg als den der kapitalistischen Gesellschaft des inneren und äußeren Krieges zu gehen: einen Weg der Solidarität und des Ausgleichs, in der alle das Recht und die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe an Bildung, Gesundheit und Mitbestimmung haben.
Gleichzeitig hat Kuba immer auch ein Beispiel für internationale Solidarität gegeben, das nahezu einzigartig in der Geschichte ist. Dabei hat Fidel seinen eigenen Internationalismus seinem Volk weitergegeben; bis heute sind viele Kubanerinnen und Kubaner stolz auf die internationalistischen Missionen, die zum Ende der Kolonien und der Apartheid im südlichen Afrika führten. Und nach dem scheinbaren Ende der Systemauseinandersetzung blieb Kuba seinem Ideal treu: es entsendet Zehntausende Lehrerinnen und Lehrer, Zehntausende Ärztinnen und Ärzte in die Länder der Welt.
In ihrer Erklärung zum 90. Geburtstags Fidel Castros am 13. August hat die FG BRD-Kuba gesagt, dass „die Solidarität stärker ist als der Irrationalismus, mit dem Kubas Revolution bekämpft wird. Diese Solidarität geht über den Menschen Fidel Castro, dem wir noch viele Jahre an der Seite seines Volkes wünschen, hinaus. Sie wird eines Tages auch sein Leben überdauern.“
Genau das wird sie tun. Die heute um ihn trauern, werden der Kubanischen Revolution am besten gerecht, wenn sie das Beispiel Fidel Castros fortführen, auf die Art, die ihnen möglich ist.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
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90 Jahre 13. August

Der 13. August ist, wie Sie bestimmt auch finden, ein Tag freudigen Gedenkens.
Morgen, am 13. August 2016, feiert Fidel Castro seinen 90. Geburtstag.

Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba erklärt dazu:

Am 13. August vollendet Fidel Castro sein neunzigstes Lebensjahr. Nur wenige Menschen auf dem Planeten können auf ein annähernd bewegtes Leben zurückblicken und haben dabei gleichzeitig so viele Attentate auf ihr Leben überstehen müssen.
Die Kubanische Revolution und Fidel Castro sind untrennbar miteinander verbunden, auch wenn es zu ihrer Errichtung und Festigung eines ganzen Volkes und nicht nur einer einzigen Persönlichkeit bedurfte – so ungewöhnlich stark diese auch sein mag.
Fidel Castro hat die Kubanische Revolution immer als Produkt des Kampfes mehrerer Generationen von Kubanerinnen und Kubanern gesehen. Dazu zählen die Widerstandsaktionen gegen die spanische Kolonisation im 19. Jahrhundert, die, angeführt von Manuel de Céspedes, zum ersten Unabhängigkeitskrieg führten. Der zweite Unabhängigkeitskrieg, inspiriert besonders von den Ideen von José Martí, brachte die Ablösung der Herrschaft der Spanischen Krone, führte aber zur Übernahme der faktischen Macht durch die Vereinigten Staaten.
Wirkliche Souveränität erlangte Kuba erst mit dem Triumph der Revolution 1959, die gleichermaßen internationales Agieren auf Augenmaß mit den führenden Industriestaaten brachte, wie auch eine gesellschaftliche Gleichheit der Kubanerinnen und Kubaner wie es sie bis heute in Lateinamerika nicht gibt. Die Revolution war mit dem Sturm auf die Moncada-Kaserne am 26. Juli 1953 eingeläutet worden – unter Führung des jungen Fidel Castro.
Immer hat Fidel Castro mit seinem eigenen Internationalismus den Internationalismus seines Volkes inspiriert. Kuba hat unter großen Opfern wesentlich dazu beigetragen, dass das südliche Afrika frei von Kolonie und Apartheid wurde. Bis heute wird Fidel Castro, stellvertretend für das kubanische Volk, dafür in ganz Afrika verehrt.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat Fidel als Staatspräsident Kuba durch schwere Jahre geführt. Die damals ausgerufene Sonderperiode ist heute weitgehend überwunden, und Kuba ist immer noch ein sozialistisches Land. Veränderungen und Korrekturen am sozialistischen Gesellschaftssystem sind immer dann durchgeführt worden, wenn sie nötig und wenn sie möglich waren. Heute ist Kuba Beispiel dafür, dass jenseits des ausbeuterischen und parasitären Kapitalismus, der immer auch auf die Ausgrenzung von Minderheiten setzt und dem das Führen von Kriegen immanent ist, eine andere Art von gesellschaftlichem Zusammenleben möglich ist. Die Menschheit hat eine andere Wirtschafts- und Gesellschaftsform nötig, wenn sie ihr Überleben organisieren will!
Dieses Beispiel hat Fidel Castro den Hass der imperialistischen Mächte eingetragen – und dieses Beispiel hat 1974 zur Gründung der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba und zur Solidarität mit Kuba auch in den deutschen Staaten geführt.
Wir wissen, dass die Solidarität stärker ist als der Irrationalismus, mit dem Kubas Revolution bekämpft wird. Diese Solidarität geht über den Menschen Fidel Castro, dem wir noch viele Jahre an der Seite seines Volkes wünschen, hinaus.
Bundesvorstand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
10. August 2016

Castro_1._Mai_2005Fidel Castro am 1. Mai 2005. Foto: Vandrad Creative Commons.

Berlin: Castro / Die Partei- und Regierungsdelegationen unter Leitung des Ersten Sekretärs der KPK und Ministerpräsidenten der Revolutionären Regierung der Republik Kuba, Fidel Castro(M), besichtigte am 14.6.1972 die Staatsgrenze der DDR zu Westberlin. Die Delegation, von Werner Lamberz, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED (2.v.l.), und anderen Persönlichkeiten, begleitet, wurde von Generalleutnant Arthur Kunath, Satdtkommandant von Berlin (2.v.r.), informiert. Rechts: Carlos Rafael Rodriguez, Mitglied des Sekretariats des ZK der KPK und Minister der Revolutionären Regierung.

Und hier haben wir doch gleich ein Bild für das Doppel-Gedenken am Doppel-Gedenktag 13. August: Fidel Castro als Staatsgast am der Mauer in Berlin (DDR) Juni 1972.
Foto: adn/ Bundesarchiv.

VoltaireCastroAchten Sie auf die Voltaire-Flugschriften (neue Folge in der Situationspresse). 28 S. 1,80 Euro (im Versand: 2,80 Euro) Alleinvertrieb: Buchhandlung Weltbühne. Dort noch mehr von und über Fidel Castro.

War schön: UZ-Pressefest 2016 (10-12)

Wer nicht da war, kann nicht sagen: „Ich bin dabeigewesen“.
Das heißt: Sagen kann er es schon, aber nicht zutreffenderweise.

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In der Casa Cuba lag ein Glückwunsch-Buch aus für den 90. Geburtstag von Fidel Castro (13. August). Da hab ich auch was reingeschrieben.

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Kann man das lesen? Es ist in Karl-Kraus-Zitat´.

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Ich bringe Karl Kraus nach Kuba.

Fotos © Merkfoto

Maureen O’Hara 1920-2015

Maureen O’Hara kam als 18jährige aus ihrer irischen Heimat nach Hollywood und bekam gleich große Rollen. Charles Laughton hatte sie entdeckt. Sie spielte schon in ihren ersten Filmen unter der Regie von John Ford und Alfred Hitchcock (später auch unter Jean Renoir), zusammen mit Charles Laughton in „Der Glöckner von Notre Dame“ unter William Dieterle. So kam sie auch mit den deutschen Filmschaffenden im Exil in Verbindung.
Obwohl sie über Jahrzehnte zu den großen Hollywood-Stars gehörte, wurde sie nie für den Oscar nominiert.
So eigensinnig und souverän, wie sie in vielen ihrer Rollen auftrat, war sie auch als reale Person. Sie stritt erfolgreich gegen eines der skrupellosesten Klatschblätter, Confidential.
Sie hatte – als „Ausländerin“! – die Courage, die Kollegen zu verteidigen, die in der McCarthy-Ära um ihre Existenz gebracht wurden. Damit stand sie in einer Reihe mit den couragierten „Ausländern“ Charlie Chaplin und Charles Laughton.
MaureenCheMaureen O’Hara 2014, Che Guevara 1962. Fotos: Creative Commons

Bei den Dreharbeiten zu „Unser Mann in Havanna“ an den Original-Schauplätzen lernte sie Fidel Castro kennen. Mit Che Guevara verband sie eine enge Freundschaft. Über ihn sagte sie: „Er war nicht käuflich, sondern ein Freiheitskämpfer.“

Informationen über Kuba

Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba kündigt weitere Informationsveranstaltungen an.
Zum Beispiel:

Wo steht das sozialistische Kuba heute?
Sonntag, 15. Juni 2014, 11 – 16 Uhr
Die Linke Altona, Am Felde 2, 22765 Hamburg
Im 55. Jahr seiner Revolution: Wo steht das sozialistische Kuba heute?
Unser Kuba-Seminar mit folgenden Schwerpunkten:
Kubas Alltag: Wirtschaft zwischen Sozialismus und Kapitalismus?
Kuba auf dem Weg zurück in den Kapitalismus – Realität oder Wunschdenken? Wie leben die Menschen in Kuba und wohin geht die Entwicklung?
Freiheit für die Cuban Five
cuban5Terror gegen Kuba: der Fall der Cuban 5 nach der Anhörung von London
Die Hintergründe des US-Terrrors gegen Kuba und die Verurteilung der 5 kubanischen Patrioten. Wie geht der Kampf um ihre Freilassung weiter?
Alphabetisierungskampagne 1961
Das kubanische Bildungssystem im Vergleich
Von der Alphabetisierungskampagne 1961 zum internationalistischen Bildungsexport:
Wie wird „Bildung“ in Kuba definiert? Wo steht das kubanische Bildungswesen?
Teamer: Brigitte Schiffler und Wolfgang Mix (beide Cuba Sí Hamburg); Volker Hermsdorf, Journalist, pendelt zwischen Hamburg und Havanna und schreibt u.a. in der Tageszeitung Junge Welt über Kuba.
Mittagsimbiss gegen Spende und zum Abschluss ein Mojito
Anmeldung erbeten an: hi.heinemann@gmx.de oder unter Die Linke Altona, Am Felde 2, 22765 Hamburg

Das Mafia Paradies – Kuba vor der Revolution von 1959
Donnerstag, 3. Juli 2013, 19:30 Uhr
Waldheim Gaisburg, Obere Neue Halde 1, 70186 Stuttgart-Ost
Zum 60. Jahrestag des Sturms auf die Moncada-Kaserne, dem Beginn der kubanischen Revolution, zeigen wir den Dokumentarfilm:
DAS MAFIA-PARADIES – Kuba vor der Revolution von 1959.
Mit Kuba verbinden die meisten Menschen Fidel Castro, Che Guevara, die sozialistische Revolution von 1959 und vielleicht noch die Kubakrise von 1962. Aber was geschah davor auf der Karibikinsel? Vor 60 Jahren, im März 1952, riss dort General Fulgencio Batista durch einen Militärputsch die Macht an sich – mithilfe der CIA. Kuba hätte eine der vielen, von Washington kontrollierten Militärdiktaturen im karibischen Hinterhof der USA werden können, aber unter Batista wurde es mehr: ein Mafia-Staat. Bosse der italoamerikanischen ‚Cosa Nostra‘ wie Lucky Luciano oder Santo Trafficante sowie der Chef der jüdischamerikanischen ‚Kosher Nostra‘, Meyer Lansky, konnten sich unter Batista im kubanischen Staatsapparat einnisten und Havanna in die Weltstadt des Glückspiels, des Drogen- und Waffenhandels, der Geldwäsche und der Prostitution verwandeln.
Kuba wurde, sagt der US-amerikanische Politologe Karl E. Meyer, ‚zum Bordell der USA‘: Hunderttausende Amerikaner wurden mit Billigflügen in die Spielcasinos, Cabarets, Porno-Kinos und in die mit Drogen und Prostituierten versorgten Nobelhotels geschleust und dort ausgenommen. Die Millionengewinne verschwanden in den Taschen der US-Mafia und des Batista-Clans, die Landbevölkerung dagegen hungerte. Widerstand gegen das Regime und seine Mafia-Komplizen wurde vom staatlichen Repressionsapparat brutal bekämpft.
Trotzdem gelang es den Revolutionären schließlich, mit dem wachsenden Rückhalt der Kubaner zum Jahreswechsel 1958/59 die Macht auf der Insel zu übernehmen. Auf Kuba hatte die Mafia ihren Traum vom eigenen Staat fast verwirklicht – und nirgendwo ist sie tiefer gestürzt und entschiedener davon gejagt worden als auf Kuba.
Durch außergewöhnliches Filmmaterial und Erlebnisberichte von Zeitzeugen aus den 50er Jahren lässt die Dokumentation die gleichermaßen schillernde und brutale Zeit wiederaufleben – und zeigt damit, vor welchem Hintergrund die kubanische Revolution stattfand.
Veranstalter: Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba / Stuttgart

Kuba auf dem UZ-Pressefest
27.- 29. Juni. Revierpark Wischlingen, Dortmund
18. UZ-Pressefest – Volksfest der DKP –
Seit 1974 lassen es sich die Kommunistinnen und Kommunisten nicht nehmen, mit dem Pressefest der DKP-Wochenzeitung „Unsere Zeit“ einen politischen und kulturellen Gegenpunkt zu Entsolidarisierung, Kommerz und Kapitalismus zu setzen. 40 Jahre lädt die DKP Ende Juni 2014 wieder ein zum großen Volksfest der Solidarität.
UZ-Pressefest-2014-SolibuttonEin besonderer Anziehungspunkt ist unsere Casa Cuba. Dort gibt es neben Live-Musik und Mojito vor allem Informationen aus erster Hand von der Roten Insel. Wir kämpfen für die Befreiung der Cuban Five!
Freitag, 27.6., ab 16:00 Uhr:
In der Casa Cuba eröffnet am Freitag abend der Liedermacher Frank Viehweg aus Berlin eine Ausstellung mit Bildern von Antonio Guerrero, einem der in Miami inhaftierten Cuban Five.
Samstag, 28.6., 16:00 Uhr:
Veranstaltung: 40 Jahre Solidarität mit Kuba
Vor der Casa Cuba erwartet Euch der Infostand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Ostermarsch 2013 (2)

Liebe Leute, lest mal, was die WAZ (Duisburger Lokalteil) gestern über den Ostermarsch 2013 geschrieben hat:

http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/duisburger-ostermarsch-fuer-den-frieden-id7771194.html

Korrigierend muß gemeldet werden, daß der Ostermarsch sich nach der Auftaktkundgebung nicht um 13 Uhr, sondern um 12 Uhr in Bewegung setzt.
Auf dem Foto erkenne ich auch den, für den der Ostermarsch infolge meiner Machenschaften vorletztes Jahr zu einem traumatischen Erlebnis wurde. Das ist nämlich der Heini, der überhaupt nicht einsehen wollte, daß er, genau wie alle anderen, am Kaffeestand der DFG-VK einen Euro Pfand für die Tasse bezahlen mußte. Noch stundenlang hat er sich dadrüber aufgeregt. Ich sagte ihm: „Ich sehe natürlich ein, daß du unbedingt eine Extrawurst haben mußt. Aber du kriegst keine.“
Am Samstag (30. März, ab halbelf am Kuhtor) wird der ANTIMILITARISTISCHE BUCHBASAR der DFG-VK Duisburg (in Connection mit der Buchhandlung Weltbühne) noch einmal stattfinden (sofern das Wetter es nicht verhindert und auch sonst nichts dazwischen kommt). (Die Buchhandlung bleibt an dem Tag dann zu). Traditionsgemäß gibt es da auch Kaffee: in Tassen! Und jeder (jeder! jeder!) muß über den Kaffee-Portionspreis von 1 Euro hinaus auch noch 1 Euro Pfand hinterlegen, der bei Rückbringung der Tasse erstattet wird. Ich wiederhole: Jeder. Auch wenn Fidel Castro persönlich vorbeikommen würde, um beim Ostermarsch eine Tasse Kaffee zu bestellen, müßte auch der für die Tasse einen Euro Pfand bezahlen, und DER würde das auch anstandslos tun.

Bruno Bachler

Foto: Bruno Bachler (links) mit Oskar Rothstein

An eine komische Begebenheit erinnere ich mich. Er griff nach meinem Haarschopf und legte ihn über seine Glatze.
„Bruno, jetzt müssen wir aber nebeneinander gehen.“
„Wat sachse?“
„Jetzt müssen wir nebeneinander gehen.“
Ich erinnere mich auch nicht ohne Heiterkeit daran, daß ich in dem VVN-Büro auf dem Lith in Wanheimerort immer mit einem Schnäpsken begrüßt wurde. Zum Abschied nannte er mich immer „Liebe Jung‘“, auch als mein Haar schon grau wurde. „Tschüß, liebe Jung‘!“
*
Wir saßen im Zug nach Dortmund, zum UZ-Pressefest. Der ganze Wagen voller Genossen. Ich wurde von einer Freundin begleitet. „Wer ist der Mann, der da spricht?“ – „Das ist Bruno Bachler.“ Sie war beeindruckt, und darum ein paar Tage später Mitglied der VVN. Ob ich denn auch Mitglied der VVN sei, fragte sie ihn.
„Der Helmut ist einer von uns.“
Das hat Bruno gesagt. Alle Verdienstkreuze und Auszeichnungen können dafür stecken bleiben. Mir muß klar sein, welche Verpflichtung mir mit dieser Anerkennung aufgetragen ist.
*
Ein Bekannter von mir, ein Lehrer, erzählte mir oft, daß er auf die Linken nicht gut zu sprechen ist – aus Gründen, die ich verstehe. Ganz anders sein Urteil, als er Bruno Bachler und Karl-Heinz Winstermann (Brunos Kamerad aus dem Widerstand) kennenlernte, als sie mit der Ausstellung „Verfolgung und Widerstand in Duisburg“ auch an seine Schule kamen und vor Schulklassen sprachen. „Die beiden sind einfach echt!“
Es ist bezeugt, daß die Schülerinnen und Schüler nicht weniger beeindruckt waren – nicht nur von seinen Kenntnissen, nicht nur von seinen Argumenten, sondern von seiner Persönlichkeit.
Lehrer zu sein, sagte er mir, wäre sein Traumberuf gewesen, junge Menschen zu begleiten.
*
Bruno, aus einer kommunistischen Familie stammend, gehörte in der Nazizeit zu den Edelweißpiraten – Jugendliche, die sich von der HJ abgrenzten und mehr und mehr zum Widerstand übergingen. Wegen „Wehrkraftzersetzung“ kam Bruno in das KZ Buchenwald.
Mit dem Ende des Naziregimes begann für ihn eine neue Phase des Kampfes. Er leitete in Duisburg die FDJ, wofür er ins Gefängnis kam. 1960 wurde er als Mitglied der illegalen KPD wieder verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er war dabei, als nach 1968 die Kommunisten wieder eine legale Partei aufbauten. Er war als Gewerkschafter und Betriebsratsvorsitzender aktiv. Sein Lebensmittelpunkt war die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten. Daß der Antifaschist auch in diesem Staat suspekt ist, mußte er erfahren. Um Anerkennung des antifaschistischen Widerstandes hat er sich erfolgreich bemüht, und er würde sofort betonen, daß sie nicht minder denen zu verdanken ist, mit denen er gemeinsam kämpfte.
Von Bundestagspräsident Thierse wurde Bruno zu einer Feierstunde des Bundestages eingeladen. Bruno lehnte die Einladung ab. Zurecht erwartete er Genugtuung für das, was dieser Staat ihm angetan hat. In Havanna wurde Bruno von Fidel Castro empfangen, der ihm für seine Lebensleistung dankte.
*
Das Alter verlangte einen hohen Tribut. Zum letzten Mal sprach ich mit ihm bei der Feier zu seinem 85. Geburtstag in den Ausstellungsräumen der VVN in Kaßlerfeld. Da kam auch der Oberbürgermeister, der damals noch ein angesehener Mann war.
*
Nun haben wir Bruno auf seinem letzten Weg begleitet. Es sind sehr viele gekommen, für die es eine Ehrensache war. Der Sauerland kam diesmal nicht. Aber Josef Krings war da. An Brunos Grab wurde noch einmal das Moosoldatenlied gesungen – ganz leise.
*
Bruno Bachler – diesen Namen haben wir immer mit Stolz und Rührung ausgesprochen. Wir haben ihn nicht nur geachtet. Wir haben ihn nicht nur verehrt.
Den Bruno haben wir geliebt.