Du und Wir. Und Ihr

75. Jahrestag der Befreiung von Hitlerfaschismus und Ende des 2. Weltkriegs
Pressemitteilung von DU+Wir
Duisburg, 30. April 2020
Wir in Duisburg haben am 8. Mai 2020 mehr als einen Grund, der Stunde Null im Jahre 1945 zu gedenken, als unsere Stadt in Trümmern lag, aber die Nazi-Diktatur endlich besiegt war. Da war Hoffnung auf Frieden, auf Brot, Arbeit und Demokratie. Heute nach 75 Jahren leben wir in einer bunten pulsierenden Stadt voller Vielfalt, mit Menschen aus zahlreichen Ländern und Kulturen, friedlich und engagiert.
Dieses Zusammenleben ist bedroht: rechtsradikale Ideologen in den Parlamenten und ihre Splitter und Trupps bis hinunter in die Stadtteile wollen mit ihrem Weltbild einen Staat vorbereiten, wie er schon einmal mit Völker- und Rassenhass die Welt in Brand gesetzt hat. Die Morde und Übergriffe der letzten Monate sind Warnung und Mahnung, jetzt die Rechte und Freiheiten für alle Menschen in unserem Land entschieden zu verteidigen. Lebenswerte und demokratische Verhältnisse in unserer Stadt sind die überzeugendsten Gegenmittel gegen das Gift der Nazis.
Mit fast 80 Organisationen, Verbänden und Gruppen wollten wir, die Initiative DU +Wir , eine große Kultur Demonstration am 8. Mai 2020 in der Innenstadt ermöglichen. Es sollte eine Manifestation für das friedliche Zusammenleben und ein Zeichen gegen rechte Hetze und Fremdenfeindlichkeit sein, für ein solidarisches Miteinander.
Das Corona-Virus bremst uns nun leider auch aus. Diese pandemiebedingte Absage sollte uns jedoch ermutigen, in Zukunft unser so richtiges Anliegen wieder aufzugreifen, wenn es wieder möglich ist.
Ein Ende des Corona-Tunnels ist derzeit noch nicht in Sicht. Zu gegebenem Zeitpunkt, wenn öffentliche Beratung und Versammlungen wieder möglich sein werden, lädt DU+Wir die Stadtgesellschaft ein, einen neuen Anlauf für eine Feier des Tags der Befreiung von faschistischer Nazi-Diktatur zu machen. Vielleicht 75+1 am 8.Mai 2021? Wir werden uns für die change.org-Kampagne einsetzen, den 8.Mai zum gesetzlichen Feiertag zu machen und wenn möglich dies im Jahr 2021 realisieren.

www.change.org/p/8-mai-zum-feiertag-machen-was-75-jahre-nach-befreiung-vom-faschismus-getan-werden-muss-tagderbefreiung-bkagvat-bundesrat

Bis dahin und auch bei den Kommunalwahlen im September gibt es immer wieder Gelegenheit, deutlich zum Ausdruck zu bringen:
Unsere Stadt steht einig zusammen gegen Rechts, gegen neuen Faschismus und gegen Rassismus. Duisburg zeigt ein Herz für Menschen in Not und Bedrängnis, bleibt weltoffen, vielfältig bunt und der Demokratie verpflichtet.

Christa Broecher, Detlef Feldmann, Joachim Glund, Doris Michel, Eckart Pressler, Christine und Dieter Zentek, Edith Zischke

Neu in der Weltbühne: Was heißt hier eigentlich Verfassungsschutz?

Cornelia Kerth / Martin Kutscha (Hg.): Was heißt hier eigentlich Verfassungsschutz? Ein Geheimdienst und seine Praxis
PapyRossa Verlag 2020. 148 Seiten. 12,90 Euro
„Verfassungsschutz“ – das klingt gut. Aber werden die mit diesem Namen geadelten Behörden ihrem Anspruch gerecht? Zahlreiche Skandale wie etwa das völlige Versagen beim Aufspüren der neonazistischen Terrorzelle „NSU“ lassen daran zweifeln. Gleichwohl wurden in den letzten Jahren die Verfassungsschutzämter finanziell und personell aufgestockt und ihre Überwachungsbefugnisse noch erweitert. Dieser Sammelband nimmt Geschichte, Handlungsgrundlagen und aktuelle Praxis des Verfassungsschutzes unter die Lupe. Sind es wirklich nur »Pannen«, wenn dieser so wenig zur Aufklärung der Neonaziszene in Deutschland beiträgt? Welche Aufgaben weisen Grundgesetz und Fachgesetze den Geheimdiensten eigentlich zu? Wie sind die Vertuschung und Blockade bei der Aufdeckung terroristischer Netzwerke z. B. im NSU-Prozess zu erklären? Werden die parlamentarischen Kontrollgremien ihrer Aufgabe gerecht oder dienen sie lediglich als Feigenblatt für fragwürdige Aktivitäten? Welche Alternativen gibt es, um die demokratische Verfassungsordnung wirksam zu schützen?
Mit Beiträgen von Antonia von der Behrens, Rolf Gössner, Luca Heyer, Udo Kauß, Martin Kutscha, Till Müller-Heidelberg, Martina Renner, Niklas Schrader und Klaus Stein.

Martin Kutscha, Dr. iur., Jg. 1948, Professor a.D. für Staats- und Verwaltungsrecht an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, engagiert in der Humanistischen Union; Cornelia Kerth, Jg. 1954, Sozialwissenschaftlerin, Bundesvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA).

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Gneisenaustraße 226
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Achtet auf die Rote Hilfe

Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE25 2605 0001 0056 0362 39

https://www.rote-hilfe.de/aktiv-werden/mitglied-werden

Rote-Hilfe-Gruppen – damals noch ohne Zentrale und Dachverband – bildeten sich seit etwa Anfang der 70er Jahre. Eine Rote-Hilfe-Gruppe gab es auch in Duisburg. Ich habe sie gegründet.
Diese Geschichte müßte auch mal geschrieben werden.

Hilfe für Kuba in unserer Krise (2)

Eine Methode fundamentaler Solidarität mit Kuba wäre darüber hinaus:
Die Volkswirtschaft des revolutionären Landes stärken.

KUBA-KAFFEE KAUFEN .
Die DFG-VK (Gruppe Duisburg) vertreibt Cubita – Kaffee aus Kuba, angebaut, geerntet, verarbeitet und verpackt in Kuba.
Verteilstelle ist die Buchhandlung Weltbühne (Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg [Neudorf] Tel. 0203-375121 bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de
Eine Packung (460 g vakuumverpackt) kostet 7,90 €.
Auch im Postversand möglich. Versandkostenanteil pro sendung: 2 €. Mindestmenge im Versand: 2 Packungen Cubita-Kaffee.

Lenin hatte andere Pläne

Als Lenin im April 1917 aus dem Exil in Zürich nach Petrograd zurückkehrte, wurde er von seiner Frau Nadeschda Krupskaja und seiner Sekretärin Inessa Armand gedrängt, beim Zwischenstopp in Stockholm mit ihnen ein Warenhaus aufzusuchen. Als er nicht nur Anzug und Schuhe, sondern auch noch einen Mantel anprobieren sollte, war es ihm zu viel: „Ich fahre nicht nach Rußland, um die neueste Herrenmode vorzuführen.“
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Bitte einzeln eintreten

Am Montag, 20. April ist es wieder soweit.
Die Buchhandlung Weltbühne wird wieder geöffnet sein – und bleiben, wenn die Ordnungsämter unsere Hygienemaßnahmen nicht schlecht finden.
Kommet zuhauf – aber nicht alle auf einmal rein.
Kauft/bestellt Bücher beim Buchhändler, nicht beim Steuerabkürzer,
kauft/bestellt Bücher nicht am Amazonas, sondern auf der Gneisenaustraße.

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Neu in der Weltbühne: Neu von Chlada:

Eben klopfte es an der (Laden-)Tür. Der Kalus war da und brachte DAS NEUE BUCH VON MARVIN CHLADA:

Marvin Chlada – Glam Rock, Bier und Schmuddelfilme
40 Gedichte und eine Zugabe
60 Seiten – 8 Euro
Trikont-Duisburg und Dialog-Edition
Duisburg 2020

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Mehr über Bücher von Marvin Chlada erfahren Sie, wenn Sie hier klicken.

Es gibt auch ein Video zum Buch. Das hatten wir schon mal, aber ich zeige es Ihnen nochmal (hier klicken).

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Karfreitag ist ein schöner Freitag (Bildbericht)

Karfreitag ist für gläubige Menschen vielleicht ein trauriger Tag. Darum als „stiller Feiertag“ sogar gesetzlich geschützt.
Für mich Ungläubigen ist die Stille nicht traurig.
Früher, viele Jahre lang, waren wir den ganzen Karfreitag, bis in die späten Abendstunden mit den Vorbereitungen unserer Ostermarsch-Aktion beschäftigt, den Antimilitaristischen Buchbasar der DFG-VK. Auch darüber freute ich mich. Ich bin immer mit Freude bei der Arbeit.
Diesmal konnte ich – mit ebensoviel Freude – an der Stille teilhaben, die sich an diesem Tag ausbreitet / ausbreiten sollte.
Der Karfreitag in diesem Jahr in der Stadt: kaum ein Auto auf den Straßen, kaum ein Mensch zu sehen. Menschenleere Stadt, so schien es.

Doch: Autos auf den Straßen, aber geparkt.
Der Weg führte mich die Koloniestraße entlang. Die wurde aber wohl nicht nach dem Kolonialreich so genannt, sondern nach der Veteranensiedlung („Kolonie“) im 18. Jahrhundert.
Das hohe Gebäude rechts ist oder war mal ein Hotel, beherbergte zwischenzeitlich aber Abteilungen der Uni-Verwaltung, z.B. den zuständigen Sachbearbeiter für die Erteilung einer Sondernutzungsgenehmigung zum Aufstellen von Büchertischen. So wollten die die wilden Verkaufsstände hinausdrängen, aber ich hab gesagt. Guuut, dann gründen wir eben einen Studentenverband und lassen den beim Amtsgericht ins Vereinsregister eintragen. Den Situationistischen Studentenbund gibt es immer noch (klicken Sie ins Blaue, da erfahren sie alles).

Ford Schneider.
Willst du kaufen dir ‘nen Ford,
bleib von diesem Ort nicht fort.

Das ist auch ein Hotel.
Mal ehrlich, Kumpanen, wer von uns möchte da logie-hi-hi-hierten?
Einer gibt rot-schwarzes Fenster-Signal.
Lidl hatte ich noch nie.

Koloniestraße genug (ist sowieso bald zu Ende).
Gelegenheit, in die Kommandantenstraße abzubiegen, empfangen von gelben Baugeräten.
Öffnungszeiten auf einem Wegweiser! Öffnungszeiten als Richtung.
Wenn schon Koloniestraße, dann auch Kommandantenstraße.
Magda hat in einer ihrer Geschichten eine Straße „Kapazitätenstraße“ genannt.

Sogar auf einer Straße, die Kommandantenstraße heißt, geht sowas. Warum sollte das nicht gehen?

8. Mai zum Feiertag machen!

8. Mai zum Feiertag machen! Was 75 Jahre nach Befreiung vom Faschismus getan werden muss!
Das Wort hat Esther Bejarano:

Ich überlebte als Mitglied des „Mädchenorchesters“ das deutsche Vernichtungslager Auschwitz und konnte vor 75 Jahren auf dem Todesmarsch der Häftlinge des KZ-Ravensbrück der SS entkommen. Ich bin Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V und Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Ich fordere: Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes. Dies schrieb ich in einem offenen Brief am 26. Januar 2020 „an die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“.

Die militärische Zerschlagung des Faschismus durch die Alliierten, Partisan*innen und Widerstandskämpfer*innen als Befreiung zu begreifen, bedeutet die richtigen Schlüsse zu ziehen und auch so zu handeln. Es ist nicht hinnehmbar, dass 75 Jahre danach extreme Rechte in allen deutschen Parlamenten sitzen und in immer rascherer Folge Mord auf Mord folgt.

Die Lehren des 8. Mai umzusetzen, bedeutet für uns:

– AfD, NPD und ihre Verbündeten aufzuhalten,
– das Treiben gewalttätiger und mordender Neonazis zu unterbinden, ihre Netzwerke in Polizei, Bundeswehr aufzudecken und aufzulösen,
– einzugreifen, wenn Jüdinnen und Juden, Muslime, Roma und Sinti und andere, die nicht in das Weltbild von Nazis passen, beleidigt und angegriffen werden,
– Geflüchtete in Deutschland aufzunehmen,
– die Logik des Militärischen zu durchbrechen und Waffenexporte zu verhindern und
– die Diffamierung und Behinderung demokratischer und antifaschistischer Gruppen und Organisationen durch Geheimdienste und Finanzämter zu beenden.

Sonntagsreden, die Betroffenheit zeigen, reichen nicht. Es muss gestritten werden für die neue Welt des Friedens und der Freiheit, die die befreiten Häftlinge im Schwur von Buchenwald als Auftrag hinterlassen haben. Ein offizieller bundesweiter Feiertag wäre dafür die regelmäßige Verpflichtung. – Nicht nur, aber eben auch an jedem 8. Mai.

Deshalb: Achter Mai – arbeitsfrei! Zeit für Antifaschismus!

Esther Bejarano und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA)

Bitte hier klicken.