Was tut man mit Vergnügen an Tagen schönen Sonnenscheines, an denen die Regierung Leute von uns fern hält, mit denen man sowieso nicht gern redet?
Auf der Terrasse, im Park oder im Botanischen Garten ein gutes Buch lesen.
Es gibt was zu überbrücken: Die Zeit der (manchmal ja unwillkommenen) Isolation, und auch die Zeit der existenzgefährdenden vorübergehenden Schließung der Buchhandlung Weltbühne für den Publikumsverkehr.
Der Versandservice bleibt allerdings aktiviert.
Da sollte man doch das Nützliche mit dem Nützlichen und das Angenehme mit dem Angenehmen verbinden:
Helmut Loeven: Wir bleiben im Bahnhof. Das ideale Geschenk.
Situationspresse 2013, 252 Seiten mit einigen Abbildungen. 20 €.
ISBN 978-3-935673-35-8
Glossen und Kommentare aus beweglichen Jahren, mit Zitaten, Zeichnungen, Fotos und Faksimiles zu einer Text-Bild-Collage neu zusammengefügt.
Thema: alles. Es geht‘s ums Ganze.
Zum Beispiel:
Die Fädenzieher – Genuß als ziviler Ungehorsam – Wir wollen mehr … wagen – Gegen den Pragmatismus – Braun raus! – China Town – Kritik und Kriminalität – Das Spektakel – Woodstock – Hier können Familien Kaffee kochen – Die Farbe des Geldes – Der Frosch – Über den Verkehr der Geschlechter – Die Liebe in den Zeiten des Telefons
(Das alles und noch viel mehr. Greifen Sie hinein).
Dieses Buch werden Sie gerne lesen (Genuß ohne Reue), und es ist das ideale Geschenk – auch an Leute, die man nicht leiden kann. Das Buch kann man sogar getrost dem erzkonservativen Erbonkel schenken (denn der liest es sowieso nicht).
Und: Man kann das Buch nicht nur verschenken, sondern es sich auch schenken lassen.
Also, ich finde, das ist von meinen Büchern nicht nur das dickste, sondern auch das am meisten gelungene.
Kernsätze:
Wenn die einen die Bösen sind, ja dann müssen die anderen ja die Guten sein. Das mag zwar „objektiv richtig“ sein, aber falsch ist es trotzdem.
Es kommt mir so vor, daß mit den meisten Flugblättern sich die Autoren ausdrücken, aber nicht unbedingt verständlich machen wollen.
Die Arbeiterklasse soll sich bloß nicht mit so‘n bißchen Atomkernen und Elektronen abspeisen lassen!
Dem Mangel an Aufmerksamkeit ist mit gutem Deutsch – vielleicht – nur wenig abzuhelfen, mit aufgedrehter Lautstärke aber gar nicht.
Über die Bedeutung psychedelischer Drogen für die Rock-Kultur soll man sich sachkundig äußern oder gar nicht.
Hätte die Neue Linke nicht den Törn mitgekriegt, wäre sie dogmatisch labernd in den Orkus marschiert.
Die Aufgabe der Avantgarde ist es nicht, den Leuten die Welt zu erklären, sondern sie unentwegt in Erstaunen zu versetzen.
Ein zentraler Wasserträger ist natürlich eine völlig neue Kategorie im Klassenkampf.
Wer sich erinnert, wird nicht ruhigen Gemütes von der Hand weisen können, daß im Sommer 1961 der Frieden in Europa in Gefahr war.
Anders als die BRD hat die DDR niemals Gebietsansprüche gestellt, keine faschistischen Organisationen geduldet, nie versucht, ein anderes Land zu regieren und zu annektieren, nie den Frieden gefährdet und nie Soldaten zum Kriegseinsatz in fremde Länder geschickt.
Wenn man den schlechten Sozialismus nicht verteidigt, kriegt man keinen besseren.
Emanzipation kann erst anfangen, wenn die Phrase aufhört. Sie kann nicht anfangen, wenn die Phrase dem Gedanken das Wort abschneidet.
Wenn Sie wissen wollen, wie es weiterging, hätte ich noch etwas:
Helmut Loeven: Lies mal ein gutes Buch. Tagebuchnotizen im Dienste der Bedeutung.
Trikont Verlag 2018. 172 Seiten. ISBN 978-3-945634-38-7. 14 Euro.
— Eine Ärztin findet das Wetter nicht schön — Meine Erlebnisse mit Merkel — Was ist ein Groko? — Mein „68“ — Heinrich Böll 100 Jahre — Das Hallenbad im Elysee-Palast — Anleitung für Verschwörungstheoretiker — Die beste Idee vom lieben Gott — Warum können die Leute mich eigentlich nicht leiden? — Von der Nutzlosigkeit nützlicher Erfindungen — Die Füße der Gans oder Koch doch selber Kaffee — Gleichung mit einer Unbekannten — Kuhler Kaffee — SPD wählen muß nicht sein — Keine Demo ist auch ‘ne Demo — Der Krieg soll verflucht sein! — Müssen Pazifistinnen doof sein? — Ungeheuerliches aus dem Tatsachen-Universum — Frau am Steuer, Mann daneben — Fernsehgucken als Kunst — Bob Dylan und die Stasi — Je keiner die Ahnung desto rümpfer die Nase — Historische Haltestelle — Was wir heute bauen sind die Slums von morgen — Ein komisches Haus — Deutsches Sprache! — Die Märchentante greift zum Wort — Tongtong und der allerhöchte Ruhm des Sozialismus — Der Chor der Kassiererinnen — Über das Machen von Spaß — Deutsche als Ausländer — Die Flüchtlinge und unsere Aktien — Und solche Leute dürfen wählen — Die Dreifaltigkeit des Schreckens: Die Frau, der Fremde, der Eros — Die Überflüssigkeit der Väter — Und der Söder hat uns auch gerade noch gefehlt — Wenn Frauen hassen — Der Busen in der Leistungsgesellschaft — Erinnerung an einen Striptease — Meine Probleme mit der Menschheit — Der Pudding im Wandel der Zeiten —
und wenn Sie sich nicht so lange m Botanischen Garten aufhalten wollen, hätte ich noch was Dünnes.
Helmut Loeven: Barbara lächelt. Wirklich wahre Geschichten, die tatsächlich passiert sind.
Trikont-Verlag. 76 S. 10 Euro
ISBN 978-3-945634-17-2
21 Kurzgeschichten,
unglaubliche Geschichten, Glaub-ich-nicht-Geschichten, Kriminalgeschichten, Was-soll-man-dazu-sagen-Geschichten, Liebesgeschichten, Frauengeschichten
dazu drei Gedichte, einige Abbildungen
und ein Anhang: Theater des Schreckens: 8 Szenen, die man im Stadttheater nicht sehen will.
Direkt bei
Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg
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Meine anderen Bücher behalten ihre Gültigkeit:
Streiten Sie nicht mit einen Deutschen, wenn Sie müde sind,
Die Vegetarier von heute sind die Kannibalen von morgen
Der Gartenoffizier
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