„Guck mal! ‘Ne nackte Frau!“

Ein junges Paar, beide etwa 16, vielleicht 15, gehen die Straße entlang. Das Mädchen entdeckt was im Schaufenster. Sie ruft (begeistert):
„Guck mal! ‘Ne nackte Frau! Eh! Guck doch mal!“
Vielleicht will sie mit ihm gemeinsam den Anblick lustig finden.
Vielleicht will sie mit ihm gemeinsam den Anblick genießen.
Vielleicht will sie auf sich aufmerksam machen?
„Eh! Guck doch mal!“
Der Junge schaut nicht zu dem Bild hin. Es ist ihm nicht angenehm. Er schaut stur geradeaus.
Braver Junge! (Braver Trottel). Mädchen, such dir’n anderen.
„Guck doch mal!“

Ich sage: Das ist erweiterte Wissenschaft

Wer die WISSENSCHAFTLICHEN FACHZEITSCHRIFTEN kultuRRevolution und DISS-Journal zur Hand nimmt, muß nicht trockene Materie fürchten, sondern kann etwas von ERWEITERTER WISSENSCHAFT ahnen.
Das DISS-Journal ist die Zeitschrift des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung.
kultuRRevolution ist die von Jürgen Link gegründete Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie.
Von beiden Zeitschriften ist ein gemeinsames SONDERHEFT für eine andere Zeitenwende als GEMEINSAME DISKURSINTERVENTION erschienen.
Es erschienen darin Beiträge von Wolfgang Kastrup, Jürgen Link, Clemens Knobloch, Margarete Jäger, Iris Tonks, Anna-Maria Mayer, Benno Nothardt, Carmen Perna, Guido Arnold, Lina Ganowski, Felix Tripps, Friedemann Vogel und weiteren Autorinnen und Autoren.
Das Heft (68 Seten) ist für 4 € in der/durch die Buchhandlung Weltbühne erhältlich.
Im Vorwort heißt es:
Eine wiedererstarkende antimilitaristische Bewegung in Deutschland (und Europa) ist notwendiger denn je. Angesichts einer mit 100 Milliarden Euro geförderten Rüstungsindustrie können wir uns ein Überwintern in Schockstarre (vergleichbar mit dem Bewegungstief während des ersten Jahres der Covid-Pandemie) nicht erlauben. Eine für den 28. August geplante Blockade der beiden deutschen Rüstungskonzerne Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann in Kassel könnte ein Auftakt sein.
Die Zeitschriften kultuRRevolution und DISS-Journal wollen mit diesem gemeinsamen Sonderheft auf die (Kriegs-)Gefahren binaristischer Sichtweisen und ihre verheerenden gesellschaftspolitischen und ökologischen Konsequenzen aufmerksam machen. Das Heft wendet sich an die politische und zivilgesellschaftliche Öffentlichkeit und damit explizit auch an soziale Bewegungen. Es will als Denkanstoß für eine ›andere Zeitenwende‹ gelesen werden.

Die besten Kommentare zum Ukraine-Krieg erschienen im METZGER. Und so wurde der Kommentar „In der Hitze der Schlacht – Wenn Imperialisten Imperialisten Imperialisten nennen“ von Lina Ganowski aus DER METZGER Nr. 144 in dieses Sonderheft aufgenommen

Gedenken an unsere ermordeten Nachbarn

Stilles Gedenken 26.08.2022 / Podiumsgespräch 28.08.2022

Die Familien Satır und Turhan laden gemeinsam mit der Initiative Duisburg 1984 ein, der sieben Opfer des Brandanschlags vom 26.08.1984 zu gedenken: Ferdane Satır (40) Çiğdem Satır (7) Ümit Satır (5) Songül Satır (4) Zeliha Turhan (18) Rasim Turhan (18) Tarık Turhan (50 Tage) wurden in der Nacht vom vom 26. auf den 27. August 1984 durch einen Brandanschlag aus dem Leben gerissen. Weitere Angehörige der Familien und Anwohner*innen des Hauses wurden schwer verletzt und haben nur durch Glück überlebt. Rassismus als Tatmotiv wurde damals nicht konsequent überprüft, weshalb es bis heute keine hinreichende Aufklärung und Gerechtigkeit gibt. Zur Mahnung muss deshalb heute über Rassismus gesprochen und an die Opfer erinnert werden. Ihr seid nicht vergessen!
26.08.2022, 18 Uhr – Stilles Gedenken an der Wanheimer Straße 301, Duisburg

28.08.2022, 18.30 Uhr – Podiumsgespräch mit Ali Şirin, Gamze Kubaşık, Lukas Bastisch und Aynur Satır Akça – Theater Duisburg 19.30 Uhr – NSU-Monologe – Theater Duisburg #saytheirnames #du1984

Wie war denn der Kunstmarkt?

Der Ruhrorter Kunstmarkt, nach zweijähriger Corona-Zwangsunterbrechung, fand wieder statt am Sonntag, 21. August auf den Neumarkt.
Günstige Umstände: Trocken, windstill, sonnig, nicht zu heiß. Der Neumarkt, umgeben von hohen alten Fassaden, bestanden von hohen Bäumen, bot die Möglichkeit, im Schatten sich über die Sonne zu freuen.
Der geplante Transport (hin & zurück) FIEL AUS. Alles mußte MIT DER STRAS-SEN-BAHN transportiert werden!

Die neuen Marktstände waren viel größer als die von früher. Ich hatte gefürchtet, den Platz gar nicht ausfüllen zu können mit dem, was in zwei Koffer paßt.

Im Hintergrund das Plus an Neumarkt, von dem hier schon mal die Rede war. Da konnten wir uns Stühle leihen (Möbel kann man nun wirklich nicht mit der Straßenbahn transportieren).
Auf den Kunstmarkt angeboten: Glas-Skulpturen gefüllt mit Honig, womit an Joseph Beuys erinnert wurde. (Wir kriegten ein Glas geschenkt).
Auf diesem Bild kommen die schönen alten Häuser, die diesen Platz umgeben, zur Geltung.
„Wat steht überhaupt in den Buch drin?“ scheint hier die Frage zu lauten.
Andere Frage: „Wat steht da auf dat Auto drauf?“
eme e eme.
Bilder: © Merkfoto

Neu in der Situationspresse: Juno

Neues über den Juni? Oder Neues über die Juno?
Und schon wieder ist eine Miniarür (Miniature) entsprungen (entstanden):
Helmut Loeven: Juno. Situationspresse 2022, Broschüre (Din A 5-Format). 40 Seiten (mit zahlreichen Abbildungen diverser Art (mehr Bild als Text – aber: Wo hört Text auf, wo fängt Bild an? Anders gefragt: Wo hört Bild auf, wo fängt Text an?).
Erinnerungen und Assoziationen, Gedanken und Elfmeter, Skizzen und Ideen, Notizen und Einfälle aus einem schönen Monat (Juni 2022), in alle Richtungen zeigend. (Lassen Sie sich nicht einreden, daß man NACH VORNE schauen soll. Schauen Sie lieber überall hin).
Blicke nach innen:
Look inside, inner Light.
Diese Broschüre (zu betrachten gleichwohl als Werk der Literature und als Werk der Bildenden Kunst) ist hineingestellt in die Reihe Neue Flug/Flux-Blatt-Zeitung und ist in dieser Reihe die Numero 4.
Unter der Internationalen Standard Buch-Nummer (ISBN) 978-3-935673-50-1 im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) verzeichnet und somit in jeder Buchhandlung auf der ganzen Welt bestellbar, aber besser direkt in der Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de
kostet 5 Euro (Versand im Inland portofrei).
Stefanie, Huckingen, Radetzki, D-Bahn, Buchholz, 9-Euro-Tick, Materielle Welt, Kumquats, Gaby, Kaiserberg, Strelau, Elvira, Fülberth, Trikont, Ruhrort, Kuba, Liebeskunst, Godard, Lotharstraße, Hut-Film, Reuaneda Nessikledan, Gramsci, Dylan.
Siehe auch: November.

Fest der Vielen

Mit dieser Erklärung wird zum Fest der Vielen eingeladen:

Fest der Vielen | Umkämpfter Stadtteil – Geteilte Geschichten
Drei Tage umsonst & draußen Rheinpark Hochfeld
Das Fest der Vielen ist ein Fest der Solidarität und der Begegnung. Der Rheinpark, in direkter Sichtweite der „Brücke der Solidarität“, steht ein Wochenende lang unter dem Motto der Solidarität, um ein deutliches Zeichen gegen Ausgrenzung und gegen den alten, und gegen den neuen Rassismus zu setzen. Das Festival stellt aber vor allem die Frage nach dem, was uns vermeintlich trennt und dem, was uns vor allem verbindet. Denn wir sind Klasse!
Wir wollen ein Bewusstsein schaffen, für prekäre und meist unsichtbare Lebensrealitäten: Für Betroffene von Diskriminierung, Rassismus, Zwangsräumung und Polizeigewalt, Erwerbslose, Ausgebeutete und alle Menschen, die am Existenzminimum leben müssen.
Wir setzen uns für die Menschenwürde und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ein. Denn Armut und soziale Ausgrenzung sind gewollt. Lasst uns daher wieder gemeinsam die soziale Frage stellen: Warum geht’s den einen gut und den anderen schlecht?
Fangen wir jetzt und hier in Duisburg Hochfeld damit an!
Lasst uns die solidarische Gesellschaft der Vielen verwirklichen!
Wir wollen für ein Gefühl und eine Haltung der Verbundenheit, trotz unterschiedlicher Prägungen und Privilegien, werben. Es geht nicht nur um Solidarität unter Vertrauten und Freund:innen sondern um Solidarität über Klassen- und Kulturgrenzen hinweg. Dafür steht das Fest der Vielen – konkrete Solidarität, miteinander reden, Probleme verstehen, handeln, Veränderung schaffen.
Mit vielen Gästen, mit kulinarischen und kulturellen Genüssen, Livemusikprogramm auf der Bühne und einer zentralen Podiumsdiskussion gehört der Rheinpark ganz der Nachbarschaft, die Hochfeld tagein und tagaus lebendig halten. Daneben werdet Ihr auf dem weiträumigen Gelände mit Duisburger Initiativen an ihren Infoständen ins Gespräch kommen können. Auch für die Jüngeren ist mit einer Kinderbetreuung gesorgt.
Unser Fest ist nicht kommerziell und wir sind auf den Getränkeverkauf angewiesen.
Wenn Ihr Euch an der Orga oder an dem Tag selbst einbringen wollt, dann schreibt uns einfach an, am besten unter kontakt@sgdv.org
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und finanzielle Förderung bei:
Amadeu Antonio Stiftung +++ Förderfonds Interkultur Ruhr +++ Fonds Soziokultur e.V. +++ Fritz Cola +++ Kulturbeirat der Stadt Duisburg +++ LAG Soziokultur +++ Wirtschaftsbetriebe Duisburg

Noch mehr Information (Programm, Anfahrt, Kontakt etc.):
http://festdervielen.de/

Bitte, liebe Leute, unterstützt diese Initiative. Geht da hin.
Aber macht bitte auch am Sonntag einen Abstecher zum Ruhrorter Kunstmarkt.
Wir haben überlegt, an welcher dieser beiden Veranstaltungen wir uns mit einer eigenen Präsentation beteiligen, und wir haben uns für den Ruhrorter Kunstmarkt entschieden, mit dem wir traditionell verbunden sind.
Also: EIN Wochenende mit ZWEI Ereignissen, von denen man KEINS VERPASSEN darf !!

Freut euch auf den Ruhrorter Kunstmarkt

Am kommenden Sonntag (21. August 2022) ist es endlich wieder so weit.
Dann findet das Ruhrorter Hafenfest statt, und in dessen Rahmen der traditionelle Ruhrorter Kunstmarkt, und wir (die Drei-Einigkeit Buchhandlung Weltbühne / Der Metzger / Situationspresse) sind wieder mit einem eigenen Stand vertreten.
Auch der Foto- und Universalkünstler Werner Muth ist mit auf unserem Stand vertreten.
Hier das Plakat:
Also von 11 bis 18 Uhr.
Und so sieht der Stand aus, den wir mit Idee ausfüllen:
Kommt und freut euch mit uns über den schönen Neumarkt mit dem schönen Ruhrort drumrum.

Serie: Vielsagende Verteilerkästen

Daß ein Verteilerkasten in der gegenwärtigen Entwicklungsphase der Menschheit (in hochentwickelten Industriekontinenten) unbesprüht überhaupt (weiter-)existieren kann, wird niemand annehmen. Jedoch sind solche „Umgestaltungen“ in 95 bis 99 Prozent aller Fälle der Kategorie „pure Sachbeschädigung“ zuzuordnen (Um? ja. Gestaltung? nein).
Doch dann & wann läßt sich art brut entdecken, ein Talent, eine Fläche so zu gestalten, wie das Leben zu gestalten wäre: mit Sinn und eruptiver Phantasie, mit Ästhetik und Verstand (und, wenn’s geht, auch das Verstehen von Farbe).
Sehen Sie selbst.

The Road that I rode

Sonntag, 7. August 2022

Quer: die Kaiserswerther Straße. Geradeaus: Das letzte Stück der Neuenhofstraße. Schauen Sie mal genauer hin:

Die Schranke wurde geschlossen, zwei Autos mußten stehenbleiben für die Mannesmann-Werkseisenbahn.
Das war mal eine der schwärzesten Ecken von Duisburg. Auf der (von hier aus gesehen) linken Straßenseite die Chemiefabrik Curtius (Schwefelsäurefabrik). Die hatte keine gemauerten Schornsteine, sondern in den Himmel ragende Eisenrohre. Je nachdem, wie der Wind stand (etwa: von Nordwesten) konnte er einen fast ersticken lassen. Oder der Wind kam aus Südwesten, von Berzelius (Zinkhütte). Darüber beklagte man sich nicht. Die Leute spürten instinktiv, daß es schlimmer für sie werden würde, wenn die Schornsteine nicht mehr rauchen.
Die Kaiserswerther Straße folgt in ihrem Verlauf, ebenso wie die nur einen Kilometer östlich verlaufende Düsseldorfer Landstraße, einem alten Handelsweg aus der vorindustriellen Zeit. In den Tagen meiner Kindheit war dieser Abschnitt aber nur noch ein Feldweg.

Man wußte nicht, ob man bei der Firma Rüsen Küchen kaufen kann, oder bei der Firma Küchen Rüsen kauft. Um Klarheit zu schaffen läßt man Fahnen flattern.
Man sagt, bei Rüsen kriegt man Küchen gratis. Gehn’se mal hin und probiern’ses mal aus.

Industrie unter der Sonne.

Hier auch.

„The Road that I rode“ (that I walked). Rechts im Bild das riesige Gelände der früheren Kaserne der britischen Rheinarmee.

Am Horizonte: Mannesmann. Da hab ich mal gearbeitet. Ja, auch ich war mal Stahlarbeiter. Das erzähle ich gern.

Diese Landschaft kommt Ihnen bekannt vor? Siehe: Das Foto zum Zwanzigsten im Juni, Biegerhofpark. Hier ein paar Wochen später nochmal fotografiert.

Tango Fantastikum, Tango Bombastikum. Aus Huckingen kommend in Buchholz hineinfahrend wünscht man sich doch eine andere Symbolik!

Hier wohnt eine, die mich kannte.

Vorne: die Gleise. Dahinter: der Lärmschutz. Dahinter: die Gegenwart. Dazwischen: die Vergangenheit. Darüber: Die Oberleitung.

One foot on the platform, the other foot on the train …