Hier kommt, worauf Sie gewartet haben: Jahresrückblick 2013

Das Jahr 2013 soll uns, wie die gesamte Menschheitsgeschichte generell, immer wieder interessieren.

Greifen Sie hinein (besser gesagt: klicken Sie drauf):

https://helmut-loeven.de/2013/01/das-jahr-beginnt-mit-einem-schock/

https://helmut-loeven.de/2013/01/jetzt-ist-es-raus/

https://helmut-loeven.de/2013/01/das-jahr-geht-weiter-mit-einem-gedicht/

https://helmut-loeven.de/2013/02/s-debatte-zu-viel-s-oder-zu-wenig-s/

https://helmut-loeven.de/2013/03/in-einer-woche-ist-es-soweit/

https://helmut-loeven.de/2013/05/die-farbe-des-geldes-2/

https://helmut-loeven.de/2013/06/liebe-unbekannte-infratest-befragerin/

https://helmut-loeven.de/2013/07/allgemeine-karikaturenkunde-3/

https://helmut-loeven.de/2013/11/die-geheimnisvolle-aldi-kassiererin/

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Seien Sie froh, …

Was ich am Frühling und am Sommer mag, ist auch die Wärme, das auch, ja (wenngleich auch manchmal über zu viel Hitze geklagt wird). Aber noch schöner zu genießen ist die längere Helligkeit. Das „Lichterfest“ feiert die Rückkehr der Sonne. Wenn das kein Grund ist!
Alles gute, bis die Tage.

Klaus Wagenbach

Klaus Wagenbach 1930 – 2021
Im Juli vorigen Jahres stand in diesem Weblog der Glückwunsch zum 90. Geburtstag. Dort ist zu lesen:
Klaus Wagenbach, dem linken Verleger, ist die tröstliche Erkenntnis zu verdanken, daß „links“ nicht Schmalspur bedeuten muß (nicht bedeuten darf), daß zum Weiter-Denken stets Anlaß besteht, und auch die wertvolle Erkenntnis, daß „Kollektiv“ nicht unbedingt der größten Weisheit allerletzter Schluß ist (Motto: Kollektiv schön und gut, aber…).
Fazit: Durch Klaus Wagenbach und durch den Wagenbach-Verlag ist die Linke etwas weniger dumm – und mehr kann man wirklich nicht erreichen.

Das bemerkenswerte Film-Porträt kann immer noch gesehen werden.

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Neu in der Weltbühne: Kaiserstraße


Gerd Schumann: Kaiserstraße. Der deutsche Kolonialismus und seine Geschichte. PapyRossa Verlag. 240 Seiten. 16,90 €
Das deutsche Kolonialimperium war ein Spätstarter, der früh scheiterte. Ab 1884 etablierte sich das Kaiserreich in Afrika, Nordostchina und im Pazifik, im Ersten Weltkrieg verlor es sämtliche Kolonien wieder. Doch gab es ein Davor und ein Danach. Seine Kolonialverbrechen sind nicht vergessen in Namibia und Kiautschou, Kamerun und Tansania, auf Samoa und Neuguinea. Die koloniale Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen. Bis 1914 brach der deutsche Kolonialismus drei Kriege vom Zaun. Sein Völkermord in Südwestafrika ist inzwischen wieder präsent, der in Südostafrika wird weiterhin verdrängt. Nach dem Ersten Weltkrieg verschwand zwar der Kaiser, aber nicht die Kaiserstraße. Deutscher Kolonialismus? Das Thema wurde hundert Jahre lang verdrängt. Gerd Schumann erzählt seine Geschichte.
Gerd Schumann, Jg.1951, lebt und arbeitet als Autor in Berlin und in Mecklenburg. Reportagen und Hintergründe vom afrikanischen Kontinent, aus der Karibik, vom Balkan. Zahlreiche Buchpublikationen.

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Heinz Kiwitz. Ausstellung in Rheinhausen.

Von Heinz Kiwitz war bei uns schon gelegentlich die Rede (z.B. in DER METZGER Nr. 126 „Ein Künstler kämpfte gegen Hitler und Franco“).
Der Katalog zur Ausstellung (184 S.) ist für 13 € in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (im Versand plus Porto).

Das fanden wir richtig


7. November 1968. Beate Klarsfeld ohrfeigt in aller Öffentlichkeit den deutschen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und bezeichnet ihn als „Nazi“. Diese Ohrfeige ist der Beginn ihres jahrzehntelangen Engagements im Kampf gegen alte und neue Nazis. Zusammen mit ihrem Mann Serge Klarsfeld hat sie sich der Jagd nach Kriegsverbrechern verschrieben, die sie über Kontinente hinweg aufspüren und vor Gericht bringen. Aber für die beiden geht es um mehr: Sie geben den Opfern der Shoah ein Gesicht und haben den ewigen Kampf gegen das Vergessen aufgenommen.

Diese Graphic Novel erzählt nicht nur die Geschichte der Ohrfeige, sondern auch die von Beate und Serge Klarsfeld und ihrem Streben nach Gerechtigkeit. Beate Klarsfeld ist eine mutige Frau, die vor Gefahren für sich selbst nicht zurückschreckte und die unbeirrt ihren Weg fortgesetzt hat. Gegen staatliche und persönliche Widerstände ankämpfend, hat sie nie akzeptiert, dass manche NS-Kriegsverbrecher einfach so davonkommen sollten.
Pascal Bresson, Sylvain Dorange: Beate und Serge Klarsfeld: Die Nazijäger. Eine Graphic Novel über den Kampf gegen das Vergessen.
Carlsen Verlag 2021, 208 Seiten. 28 €

Beate Klarsfeld über die berühmte Ohrfeige und ihre Folgen
Mit der Ohrfeige wollte ich die deutsche Gesellschaft von den alten Nazis befreien, die noch in der Politik aktiv waren. Es war die Ohrfeige der Tochter an ihren Vater. Erst später haben mein Mann und ich erfahren, dass die Naziverbrecher, die in Frankreich ihr Unwesen getrieben hatten, nicht in Deutschland verurteilt und auch nicht nach Frankreich ausgeliefert werden konnten. Deshalb haben wir uns ab 1971 für ein Abkommen eingesetzt, das die BRD dazu verpflichtet, die Verbrecher vor Gericht zu bringen. 1975 wurde das Gesetz, das später „Lex Klarsfeld“ genannt wurde, verabschiedet.

Der Verlag über die Hintergründe der Graphic Novel:
1968 wurde die Bundesregierung von einer Großen Koalition zwischen CDU und SPD regiert. Bundeskanzler war seit 1966 Kurt Georg Kiesiger (CDU), der dritte Bundeskanzler der jungen Republik. Bis 1968 wurde in den deutschen Medien Kiesingers frühere NSDAP-Mitgliedschaft selten thematisiert, das änderte sich am 7. November 1968, als eine junge Frau Kiesinger während eines CDU-Parteitags vor laufenden Kameras und den Augen der Welt ohrfeigte und als Nazi titulierte: Beate Klarsfeld.
Wer ist Beate Klarsfeld?
Beate Klarsfeld wurde am 17.2. 1939 in Berlin geboren. 1960 ging sie mit 21 Jahren als Au-Pair nach Paris, wo sie den angehenden Historiker und späteren Rechtsanwalt Serge Klarsfeld kennenlernte und 1963 heiratete. 1943 wurde Klarsfelds Vater bei einer SS-Razzia in Paris verhaftet und später in Auschwitz ermordet. Dieses Trauma bildete den Motor für Serge Klarsfelds gesellschaftliches Wirken. Als Serge und Beate sich kennenlernten, wusste die junge Frau noch wenig über die barbarische Zeit zwischen 1933 und 1945. Im Deutschland der 1950er wurde über die Nazi-Jahre ein Mantel des Schweigens gehüllt. Der jüdische Geschichtsstudent wurde zum politischen Mentor der jungen Deutschen. Zusammen fingen sie an, sich politisch zu engagieren.
Wie kam es zu der Ohrfeige an Kurt Georg Kiesinger?
Beate Klarsfeld, die sich in den 1960ern als Journalistin etablierte, schrieb gegen die Kanzlerschaft Kurt Georg Kiesingers an. Aber schon bald wurde dem Ehepaar bewusst, dass man gegen die politische Apathie und die Verdrängung der Nazi-Zeit aus dem öffentlichen Bewusstsein durch die Politik nur mit lauter Stimme ankommt: „Leider ist es so, dass man mit verbalen Aktionen nichts mehr erreichen kann. Um einen Skandal aufzudecken, muss man auch mit einem Skandal antworten“, sagte Beate Klarsfeld. Die Kiesinger-Ohrfeige, die Beate Klarsfeld eine – nie vollstreckte – Verurteilung zu einem Jahr Haftstrafe im Eilverfahren einbrachte, war der Auftakt ihrer politischen Kampagnen gegen ehemalige Nazi-Kader. In den Jahren, die folgten, bauen die Klarsfelds ein Netzwerk von Helfer*innen, Rechercheur*innen und Sympathisant*innen auf, die sie dabei unterstützten, ehemalige Nazi-Täter in Frankreich, Deutschland und Südamerika ausfindig zu machen und nach Deutschland ausliefern zu lassen.
Ihr Engagement brachte sie auch immer wieder in Lebensgefahr. Sie erhielten unzählige Morddrohungen, Briefbomben und 1972 entgingen sie einem Anschlag, als eine Bombe ihr Auto zerfetzte.
Für ihr Lebenswerk erhielten sie im Mai 2015 das Bundesverdienstkreuz. Im Oktober 2015 wurden sie zu UNESCO-Sonderbotschaftern für Bildung über den Holocaust und die Verhinderung von Völkermorden ernannt. 2012 wurde Beate Klarsfeld als Kandidatin der Linken für das Bundespräsidentenamt aufgestellt. 2016 verlieh Israel Beate Klarsfeld in Würdigung ihrer Verdienste die israelische Staatsbürgerschaft.

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Das Geheimnis eines Hauses

Die Fassade des Hauses an der Ecke Oststraße/Blumenstraße präsentierte sich lange Zeit in einem arg ramponierten Zustand. Risse wurden mit Klebeband überklebt. Und jetzt? Fügt es sich in das Gesamtbild auch nicht in idealer weise ein. Na, was soll’s! Macht’s euch darin gemütlich.
Aber was hängt denn da im Schaufenster?
Schon seit über ‘nem Jahr hängen da diese Plakate und laden zu Veranstaltungen ein, die längst vorbei sind.
Vielleicht waren da welche, die in dem Ladenlokal mit der großen rechtwinkligen Fensterfront was vorhatten. Aber dann entfernten sie sich und haben die Revolution da liegenlassen.

Georg Stefan Troller

Manchmal hört man: Die eigentliche Film-Kunst sei der Dokumentarfilm. Diese Behauptung ist richtig. (Ebenso, wenn gesagt wird: die eigentliche Film-Kunst sei der Kurzfilm. Oder: der Stummfilm. Oder: die Kindervorstellung).
Wenn von den Pionieren des modernen, progressiven Dokumentarfilms die Rede ist, wird der Name Georg Stefan Troller genannt werden.

(C) Wikimedia Commons

Georg Stefan Troller wurde am 10. Dezember 1921 in Wien geboren. Sein Leben führte ihn durch viele Länder. Seine Filmarbeit und seine schriftstellerische/journalistische Arbeit wurde dadurch geprägt. Nach der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland war der 16jährige jüdische Wiener zur Flucht gezwungen, zuerst auf gefährlichen Wegen in die Tschechoslowakei, dann nach Frankreich, wo er bei Kriegsbeginn interniert wurde, dann 1941 in nach Amerika, wo er die US-Staatsangehörihkeit annahm. Als Soldat der US-Army kam er nach Deutschland; wegen seiner Sprachkenntnisse wurde er eingesetzt, gefangene SS-Männer zu verhören. Auch diese Erlebnisse prägten seine Erfahrung wesentlich.
Seit 1962 war er als Film-Reporter für den WDR tätig, in der Reihe „Pariser Journal“ mit kurzen Reportagen über prominente und unbekannte Menschen (etwa: Edith Piaf oder den schwerbehinderten Veteran des Indochina-Krieges). Es wurde sichtbar, wieviel Drama im Alltag steckt (Komödie und Tragödie), wieviel Unglaublichkeit im Gewohnten. Von 1972 bis 1993 wurden im ZDF 70 Folgen der Reihe „Personenbeschreibung“ gesendet. Verzeichnis siehe

https://de.wikipedia.org/wiki/Personenbeschreibung_(Fernsehsendung)
„Selbstbeschreibung“ ist der Titel der für den Leser nicht leicht verdaulichen Autobiografie. Troller hat sie selbst verfilmt, auf seine Art mit Dokumentaraufnahmen und Spielszenen, ein kritisches Gespräch mit sich selbst als junger Mann (gespielt von Alexander Spill, mit Nina Hoss).
Der Film ist bis zum 1.3.2022 in der Mediathek des Bayerischen Rundfunk zu sehen
https://www.br.de/mediathek/video/dokumentarfilm-von-georg-stefan-troller-selbstbeschreibung-av:617290bd35421f0007a0f4db
Ebenso: Unter Deutschen – Eindrücke aus einem fremden Land
https://www.br.de/mediathek/video/dokumentarfilm-von-georg-stefan-troller-unter-deutschen-eindruecke-aus-einem-fremden-land-av:617290bd4055e600079ab6f6

„Österreicher jüdischer Herkunft, den Nazis nur knapp entkommen, heute als Amerikaner in Paris lebend, fühlt sich Troller dem deutschen Sprachraum zugehörig.“
Georg Stefan Troller feiert heute seinen hundertsten Geburtstag.

Contra Pegida! Meggys neue Botschaft

Meggy bittet um Aufmerksamkeit:
Liebe Freunde und Freundinnen des solidarischen Lebens!
Und schon wieder will PEGIDA NRW Duisburg am 12.12.21 um 15.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof heimsuchen. Weiterhin versuchen die „patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ hier Fuss zu fassen. Doch es gibt viele, die dem nicht tatenlos zusehen. Auch SEEBRÜCKE Duisburg ruft auf zu einer Gegenveranstaltung am 3. Adventssonntag.
Wir alle sagen NEIN zu rassistischem und nationalistischem Denken. Aus Gedanken werden Worte. Aus Worte werden Taten.
Treffpunkt um 14.00 Uhr Averdunkplatz . Weiter geht es zum Mahnmal für die deportierten jüdischen Kinder . Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur . Abschluss Mercator/Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße/ oder auch gemeinsames demonstrieren mit anderen antifaschistischen Gruppen gegen PEGIDA NRW vor dem HBF

PS Ein besonderer Aktionshinweis zum Mitmachen
zitiert aus Campagt Email: „Beginnend mit dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte – wollen sich europaweit Initiativen ein ganzes Wochenende lang mit Aktionen für die Aufnahme der Geflüchteten einsetzen. Als Höhepunkt des Aktionswochenendes planen wir, am Sonntag – dem dritten Advent – symbolträchtige Gebäude grün leuchten zu lassen. Machen Sie mit und sorgen Sie dafür, dass auch die Kirche in Ihrem Ort in hellem Licht erstrahlt!“
Lassen wir unsere Stadt grün erleuchten. Stellen wir alle grüne Lichter in die Fenster. Ein Symbol für #Grünes Licht für Aufnahme – gegen die rassistische, menschenverachtende Abschottungspolitik an den Außengrenzen der EU. Wir haben Platz! Wir können Menschen sofort aufnehmen, die seit Wochen frierend in den Wäldern an der Grenze zwischen Polen und Belarus festsitzen. Wir wollen diese Menschenverachtung NICHT.
Zeigen wir Licht und Wärme. In diesem Sinne wünsche ich eine lichterreiche Vorweihnachtszeit.
Maggy W.

Pegida finden wir nicht gut

Von der VVN bekam ich diese Nachricht:
Am 12.12. Pegida NRW stoppen!
Die rechtsextremen PEGIDA NRW wollen mal wieder versuchen, in Duisburg Fuß zu fassen. Lasst uns ihnen entschlossen und mit vielen Menschen entgegentreten um erneut zu zeigen: Neofaschismus, Rassismus und Hass sind in Duisburg unerwünscht!
Darum:
Treffen wir uns am 12.12.21 um 14.30 Uhr vor dem Duisburger Hauptbahnhof!
Gebt diese Info bitte weiter an Bekannte, Freundinnen und Freunde…

Der 12.12. ist übrigens Sonntag.
Da kann man ruhig hingehen. Sahra Wagenknecht kommt nicht.
Die meint bestimmt: Von Antifaschismus wird der Arbeiterklasse schlecht.
An der Pegida-Kundgebung nimmt die auch nicht teil. Die meint bestimmt: Das ist noch verfrüht.