Neu in der Weltbühne: Über Sahra Wagenknecht auf ihrem Trip

Klaus Weber (Hg.): Wagenknecht – nationale Sitten & Schicksalsgemeinschaft. Argument Verlag. 288 S. Broschiert 15,00 €
Der Verlag stellt sein Buch vor:

Wie erkennen wir, was einem neuen Faschismus Vorschub leistet? Dazu muss das Zusammenspiel von ökonomischen, juristischen, kulturellen und weiteren materiellen wie ideologischen Faktoren untersucht werden – aber es sind auch konkrete Personen, die an der Etablierung neuen faschistischen Denkens mitwirken. Die Reihe gestalten der faschisierung versucht aktuelle Tendenzen und aktive Ideolog/innen in Philosophie, Literatur und Politik auszumachen.

Dass Wagenknecht keine »Faschistin« ist, darüber sind sich die Autoren einig. Und doch baut sie Brücken ins neofaschistische Lager, hat ihren antikapitalistischen Standpunkt eingetauscht gegen einen, der den deutschen Kapitalismus (den sie Marktwirtschaft nennt) unterstützenswert findet, und kultiviert idealistisch-konservatives und reaktionäres Gedankengut (Natürlichkeit sozialer Gesellschaftsformen, Universalität historisch-spezifischer Sachverhalte, Identitätstheorien etc.). Zeit für eine kritische Auseinandersetzung mit Wagenknechts ökonomischen, politischen und kulturellen Diagnosen und Perspektiven.

Inhaltsverzeichnis:
Klaus Weber: Deutsche Schicksalsgemeinschaft und völkischer Nationalismus: Gesellschafts- und Politikverständnis einer ehemaligen Kommunistin
Michael Wendl: Marktwirtschaft statt Kapitalismus – Wagenknechts ökonomisches Glaubensbekenntnis. Vom »einfachen« Marxismus zur ordoliberalen Kapitalismuskritik
Ernst Wolowicz: Wagenknechts Drei-Schichten-und Zwei-Lager-Modell: wenig originell, empirisch nicht unterlegt und zu einfach
Peter Bierl: Von Ulbricht zu Erhard. Sahra Wagenknecht als Brückenbauerin nach rechts
Wolfgang Veiglhuber: Gemeinsinn, Zusammenhalt und Nation: Eine nationale Perspektive ohne Kapitalismuskritik
Klaus Weber: Entsorgung der Vergangenheit? Brief an Sahra Wagenknecht

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Pegida finden wir nicht gut

Von der VVN bekam ich diese Nachricht:
Am 12.12. Pegida NRW stoppen!
Die rechtsextremen PEGIDA NRW wollen mal wieder versuchen, in Duisburg Fuß zu fassen. Lasst uns ihnen entschlossen und mit vielen Menschen entgegentreten um erneut zu zeigen: Neofaschismus, Rassismus und Hass sind in Duisburg unerwünscht!
Darum:
Treffen wir uns am 12.12.21 um 14.30 Uhr vor dem Duisburger Hauptbahnhof!
Gebt diese Info bitte weiter an Bekannte, Freundinnen und Freunde…

Der 12.12. ist übrigens Sonntag.
Da kann man ruhig hingehen. Sahra Wagenknecht kommt nicht.
Die meint bestimmt: Von Antifaschismus wird der Arbeiterklasse schlecht.
An der Pegida-Kundgebung nimmt die auch nicht teil. Die meint bestimmt: Das ist noch verfrüht.

Sahra Wagenknecht. Eine Erledigung.

Das Buch von Sahra Wagenknecht

ist eine Kriegserklärung an Hunderttausende junge Menschen,

die sich für Klimaschutz und Antirassismus einsetzen.

Ebenso wie die ehemalige Frau Wagenknecht mit ihrer unsäglichen Kampagne ihr Teil zum Mißerfolg [der Linkspartei bei der Bundestagswahl] beigetragen hat, hat die Partei in NRW viele ihrer überzeugten Wähler verloren, weil sie die Stimmen-Killerin Wagenknecht so groß rausstellte. Die Bindung überzeugter Wähler an die Partei hat sich schon lange gelockert durch die erkennbare Bereitschaft, für die Aufnahme in eine Regierungskoalition essenzielle Grundsätze zur Disposition zu stellen.
Frau Dr. Wagenknecht hat ein Buch hinterlassen, das dieser Partei vielleicht den Rest gibt. Das wäre schon schlimm genug, aber zum Sabotageakt gegen die Partei leistet die Partei Beihilfe – indem sie die Saboteurin als Spitzenkandidatin herumzeigt. Frau Wagenknecht ist schlau genug, daß man ihr zutrauen darf, daß hinter ihrem Zerstörungswerk nicht Schusseligkeit, sondern Absicht steckt.
Titel des Buches: Die Selbstgerechten. Da wird nicht zu einer Kritik angesetzt, sondern das ist eine Kampfansage an die „Lifestyle-Linke“ (so das Synonym zum Titel), die dem akademischen Mittelstand angehören und für Diversität, Antirassismus, eine lockere Einwanderungspolitik und gegen den Klimawandel eintreten, sich aber angeblich kaum für Klassenpolitik interessieren. Ihre Ziele wollen sie angeblich auch nicht mehr durch Umverteilung von Vermögen erreichen, sondern durch „Fragen des Lebensstils, der Konsumgewohnheiten und der moralischen Haltungsnoten“. Wir Lifestyle-Linken halten unsere Privilegien für Tugenden, und wir blicken verächtlich auf die, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft Fragen der Migration oder sozial ungerechte Maßnahmen gegen den Klimawandel anders erleben als Besserverdienende. In der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg“ hingegen war man der Auffassung, daß jeder die Chance auf sozialen Aufstieg und Wohlstand habe. Das sei zwar ein „Mythos“ gewesen, doch die Gesellschaft in den Nachkriegsjahren sei „deutlich“ näher an diesem Ideal gewesen als heute, infolge staatlicher Regulierungen, starker Gewerkschaften und (Achtung!) gesellschaftlichen Zusammenhalts und gemeinsamer Verantwortung füreinander. Dies habe sich jedoch mit den neoliberalen Reformen und den politischen Weichenstellungen zur Globalisierung geändert. Die Finanzmärkte wurden entfesselt, Industriearbeitsplätze in andere Länder verlagert und der Arbeitsmarkt dereguliert. Für viele Arbeiter habe dies zu sozialem Abstieg hin zu einfachen Dienstleistungsberufen mit schlechterem Einkommen geführt. Gleichzeitig habe sich eine Wissensgesellschaft gebildet, von der gut ausgebildete Akademiker profitieren würden. Existentielle Nöte hätten Akademiker aus der Mittelschicht von daher nie am eigenen Leib erfahren (nein? ach!), und durch die steigenden Mieten in Großstädten würden sie mit Menschen aus anderen sozialen Schichten kaum mehr in Kontakt kommen.
Nicht nur das! Wir „linksliberalen“ Akademiker sind nicht nur die Nutznießer der neoliberalen Doktrin, sondern auch schuld daran. Wir „Linksliberalen“ haben angeblich „die wirtschaftsliberalen Ideen neu verpackt: So wurde aus Egoismus Selbstverwirklichung“, um nur eines von vielen absurden Beispielen zu zitieren. Weiterlesen

Neu: DER METZGER Nr. 142

Die Ausgabe Nr. 142, November 2021, ist erschienen.
So sieht die Zeitung aus:

Und das steht drin:

Ulrich Sander: Ein neuer Freisler mit Kornblume im Knopfloch strebt in den Bundestag. Über den AfD-Kanditaten Matthias Helferich.

Matti & Paula in „Eyecandy“. Comicstrip von Timo Stoffregen.

Helmut Loeven: Wahl verloren. Was soll man dazu sagen, daß die Bundestagswahl 2021 keinen Sieger hatte? Wahl bleibt Wahl, da helfen keine Pillen und keine Essigsaure Tonerde.

Helmut Loeven: Sahra Wagenknecht – eine Erledigung. Die neue Buch der früheren Linken ist eine Kriegserklärung an hunderttausende junge Menschen, die sich für Klimaschutz und gegen Rassismus einsetzen und die Partei Die Linke gewählt haben. So wie Sahra Wagenknecht heute redet hat das mit dem Elsässer auch mal angefangen.

Ottokar Grobe findet, daß die CDU viel zu viel Stimmen bekommt.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Nektar; Klimakatastrophe als Sparmaßnahme; Bärbel Bas als Neudorferin; Impfgegner als Betrugsopfer; Kochrezept als Liebeserklärung; Ich als Stahlarbeiter; Unser besonderer Freund R.; James-Bond-Nachfolge: Der Imperialismus wird bunter und weiblicher.

Lothar Röse: America first. Grundzüge US-amerikanischer Außenpolitik. Achter und letzter Teil der Serie. Die Jünger der Marktreligion wollen alle Lebensbereiche der totalen Ökonomisierung und Kommerzialisierung unterwerfen, so das Leben selbst zur Ware zu refor(mat)ieren.

Les Pères de la Libelle. Lina Ganowski über zwei wiederzufindende Bücher: Kästners Fabian und Theweleits Männerphantasien.

Marvin Chlada: Der Utopianer Alphabet. Text-Bild-Collage.

A.S.H. Pelikan: Von Elfen, Mond und Sternen. Erzählte Geschichte erstmals im Druck.

Rainer Dittrich: Petitessen.

Anna Driba: Ihmzuliebe. Wieder ein assoziativer Einwurf. Wer liest muß mitdenken.

Das Heft kostet 4 Euro.
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Wer die Wahl hat hat Plakat

Eine treue Links-Wählerin sagte mir gestern: „Die Linkspartei wähle ich diesmal nicht, weil die die Wagenknecht so groß rausstellen.“
Ein Parteiausschluß-Verfahren gegen die ehemalige Frau Wagenknecht wegen leichtfertiger Rechts-Anbiederung wurde erwartungsgemäß abgelehnt. Stattdessen werden die Wähler ausgeschlossen.
Das ist ja auch mal wieder so typisch links: Man versucht krampfhaft, neue Anhänger zu gewinnen (ohne Erfolg) und kann sich gar nicht vorstellen, daß auf nämliche Weise die treuen Anhänger vergrätzt werden.

Die PSG heißt jetzt SGP und gehört zur (wievielten?) Vierten Internationale. Bei den Trotzkisten lautet die Folge der Ordinalzahlen: erstens, zweitens, drittens, viertens, viertens, viertens, viertens, viertens, viertens, viertens.
Die wähl ich nicht; die können nicht bis fünf zählen.

Der Weg nach oben? Immer an der Laterne hoch. Die linken Parteien übertreffen sich gegenseitig. Die vierte SGP hat auf ihrem Plakat einen Zettel angebracht, auf dem eine Kundgebung auf der Königstraße angekündigt wird, die schon längst stattgefunden hatte.
Das ist ja auch mal wieder so typisch links: Die begreifen nicht, daß zu einer guten Öffentlichkeitsarbeit auch das rechtzeitige Entfernen von Bekanntmachungen gehört.
Übrigens: ganz unten links im Bild ein Plakat der SPD, die wir ja auch nicht so ganz aus den Augen verlieren wollen.

Na endlich!

Ich finde, das Plakat der DKP paßt sich farblich und gestalterisch gut in die Umgebung ein.

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Letztes Wochenende: Eine Dämmo nach der andren

Eine halbe Stunde vorher wußte ich noch gar nicht, daß ich eine halbe Stunde später Demonstrant sein würde. Von der Demonstration gegen Rechts, anläßlich der Kommunalwahl in NRW, erfuhr ich im letzten Moment und dachte mir: Da geh ich auch hin. Wetter war gut, und der Ludgeri-Platz, wo alles anfing, ist sowieso ein schöner Platz (auch Schimanski und Thanner waren mal hier).
Die Demonstration ging durch Neudorf/Duissern und Wasserviertel zum König-Heinrich-Platz (Foto). Teilnehmer und Veranstalter überwiegend sehr jung. Sehr gute Organisation, sehr klares und gestrafftes Programm, und sehr gute Redebeiträge. Zu Wort kam zum Beispiel eine Sprecherin von Fridays for Future und drei Vertreter des entstehenden Soziokulturellen Zentrums am Stapeltor. Da wurden Zusammenhänge deutlich formuliert: Soziokultur als praktische Abwehr gegen Rassenhaß und Frauenverachtung. Und: Wer sich gegen Klimazerstörung wehrt, muß sich auch gegen Rechts wehren. Das wurde nicht nur proklamiert, sondern erklärt.
Zum Schluß wurde auf die am Sonntag geplante Veranstaltung gegen die Pegida-Zusammenrottung am Duisburger Bahnhof aufmerksam gemacht.
Am Sonntag, am frühen Nachmittag ging es also richtig los. Duisburg-stellt-sich-quer und die Kulturinitiative DuisPunkt hatten auf dem Bahnhofsvorplatz zu zwei Kundgebungen aufgerufen, die aber EINE war.
Alte Liebe rostet nicht. DKP mußte mit aufs Bild.
Noch ‘ne Partei: DIE PARTEI mit dem am Sonntag meistgezeigten Plakat. Die haben ihre Schilder wie Flugblätter verteilt.
Bühne mit Schello und Schlachzeuch. Und Sahra über allem. (Die war ein paar Tage vorher wahlkämpfend hier in der Gegend gewesen).
Laut Zeitung kamen auf einen von den Pegida-Fritzen zehn von uns!
Musik einer von fern angereisten Band (ihren Namen habe ich nicht mitgekriegt).
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Neu in der Weltbühne: Aura der Unnahbarkeit

Christian Schneider: Sahra Wagenknecht. Die Biografie. Campus Verlag 2019. 272 Seiten Hardcover. 22,95 Euro

Nahaufnahme Sahra. Wer ist Sahra Wagenknecht? Eine der beliebtesten und umstrittensten deutschen Politikerinnen, ein politischer Popstar, dauerpräsent in den Medien, eloquent in Talkshows und dennoch umgeben von einer Aura der Unnahbarkeit. Doch warum ist eine hochbegabte Theoretikerin und promovierte Volkswirtin, die sich selbst das Lesen beigebracht und Goethe und die klassischen Philosophen für sich erobert hat, eigentlich Politikerin geworden? Biograf Christian Schneider hat sich in intensiven Gesprächen mit ihr und ihren Weggefährten ein Bild gemacht. Sie hat ihm Zugang zum engsten Kreis gewährt und Gespräche mit ihrer Mutter, einer Freundin aus Kindertagen und Oskar Lafontaine ermöglicht.
Ein vielschichtiger Blick auf eine der spannendsten Persönlichkeiten des Landes.
Näher werden Sie Sahra Wagenknecht nicht kommen!
(Verlagstext)
„Ein außergewöhnlich tiefes Porträt einer ganz und gar außergewöhnlichen Frau.“ (taz)
„In ihrer Biografie gibt Sahra Wagenknecht ungewohnt tiefe Einblicke in ihre Person und auch in ihr privates Umfeld.“ (MDR aktuell)

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Weltbühne muß bleiben.


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Darauf haben Sie gewartet! Nicht vergeblich!

Am 1. Dezember 1968 (am Tag als DER METZGER kam) begann das Warten auf das, was heute geschehen ist. Das Warten auf die hundertdreißigste Ausgabe war nicht vergeblich. Heute ist es geschehen.

DER METZGER Nr. 130. 36 Seiten 3 Euro.
Und das steht drin:

Helmut Loeven: Ist es das mit Sahras Aufstands-Bewegung jetzt gewesen?

Jakop Heinn: 1. Mai rechts rum. Der 1. Mai 2019 sollte für die von ganz rechts ein ganz großer Tag werden.

Timo Stoffregen: Matti in Röcke. Comic.

Rainer Dittrich: Petitessen. Zwei Petitessen. Klein aber petit.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Erinnerungen an Störungen im Fernsprechverkeht (beruhigender Telefon-Terror. Quatschguerilla); Tüdelüttütü (Schönebergers Botschaft); Egal! Skandal! (immer wieder der Horror der guten Leute vor dem Eros); Pissnelke! Annegret von Kramp zu Karrenbauer erzählte auf dem Klosett einen Witz; Eishockey-Weltmeisterschaft 1969 oder Ist das Ende des „Prager Frühlings“ wirklich so schade?; Der häßliche Deutsche (Wer? Raten Sie mal); Schengla schengla schengla casanova isabena; Komische Häuser, komische Schilder, komische Gespräche; Antworten; Die Bekloppten sind unter uns.

Laschet-Toussaint über Wiglaf Droste.

Lothar Röse: Tagesbruch und Sonnenschein. Der Höhenflug der Grünen und das Ende des Ruhrbergbaus. Ein trockener Sommer ist kein Grund, die Grünen zu wählen.

Olle Kolle. Durch Cutup gewinnt die Pressemitteilung an Klarheit.

Tagebuch. Was wir tun und wie uns geschieht. Mit einem Nachruf auf Christian Uliczka.

Josef Dünnwald: Abstraktionsebenen. Bildmontage.

Helmut Loeven:Vielfältige Kultur und Recht auf Stadt. Der Hochfelder Projektladen Syntopia wird fünf Jahre alt.

Chinmayo: Gebet. Nichts für Fromme.

Lina Ganowski: La Notte. Diesmal: „Tut euch nicht zu früh freuen“. Kramp-Karrenbauers Zensur-Sehnsüchte und Warum man die CDU-Witzfigur im Konfirmationsanzug Amthor ruhig durch den Kakao ziehen sollte.

Das Heft kostet 3 Euro.
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Ist es das mit Sahras Aufstands-Bewegung jetzt gewesen?

Die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ mit der populären Sahra Wagenknecht an der Spitze wird sicherlich noch lange bestehen bleiben, aber nicht mehr viel auf die Beine stellen. So recht populär ist sie eigentlich nur außerhalb ihrer Partei. Innerhalb ihres Wirkungsfeldes wurde ihre Kampagne eher beargwöhnt als unterstützt.
Hier wurde ja auch mild bespöttelt.
In der FR wurde gestern (noch nicht wissend, daß sie auch in der Partei ins zweite/dritte Glied zurücktritt) kommentiert, nach der mäßigen Resonanz ihrer Bewegung hätte sie ihre Anhängerschaft einfach fallenlassen (ihr Hinweis auf gesundheitliche Gründe wurde wohl nicht ernstgenommen). Es wurde auch – wie ich finde zurecht – eingeschätzt, diese Kampagne hätte an Linke UND Rechte appelliert und sei darum zum Scheitern verurteilt gewesen. In der Tat: Dem Rechts-Populismus einen Links-Populismus entgegensetzen zu wollen, muß – und sollte auch scheitern. Massenhafter Protest in der Konsum- und Leistungsgesellschaft ist stets zu einem großen Teil der Protest unzufriedener Egoisten.
Im Kommentar von Georg Fülberth in der gestrigen jungen Welt ein schöner Satz: „Man sah sich in der Vermutung bestätigt, in der Partei Die Linke hätten sich Leute zusammengefunden, die einander ohnehin noch nie leiden konnten und sich mit ihr einen Ort gesucht haben, wo sie das unter politischem Vorwand ausleben können.“
Er findet die Einschätzung zutreffend, man könne „Bewegungen nicht von oben nach unten gründen“.
Doch, kann man ruhig. Weil „unten“ seit je die passenden „Von-unten-Gründer“ bereit stehen.
Die waren unter dem Motto „Jetzt aber!“ schon bei Hansens Demokratischen Sozialisten dabei. Sie waren dabei, als die PDS sich in den Westen ausdehnte, und dann bei der WASG, und jetzt sind sie wieder dabei. Die fangen ständig an, schon seit Jahrzehnten.

Der Sahra Wagenknecht wünsche ich, daß es ihr gut geht. Gesundheit ist das Wichtigste, glauben Sie mir.

Das letzte Last-Minute-Angebot

Das laste Letzt-Minit-Angebot. Man muß die Angebote feiern wie die Feste fallen.
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Das geht einfach:
Teilen Sie mir Name und Adresse der derart beschenkten Person mit und schicken Sie mir 30 Euro (Kontoverbindung siehe unten. Verwendungszweck: „Geschenk-Abo für …), und das Abonnement läuft über 10 Ausgaben.
Noch besser ist Lebenslänglich für 50 Euro.
(Genaue Tarife, Inland/Ausland und so, siehe unten).

Das METZGER-Abonnement ist eines der IDEALEN GESCHENKE aus unserem Hause:
– für eine Person, der Sie zeigen wollen, daß sie Ihrer Wertschätzung versichert sein darf,
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– für Ihren reichen Erbonkel (CDU), dem Sie einen GRUND dafür geben wollen, daß er Sie enterbt,
– für dessen Tochter,
– für Sahra Wagenknecht
– für Frollein Über oder Schwester Graves,
– für Ihre Katze,
– für sich selber,
– für den Geliebten der / die Geliebte die Sie verlassen hat und der Sie zeigen wollen: „So einfach kommst du mir nicht davon“,
– für Lopezzo und Schnack,
– für wen Sie wollen,
– für Personen die der deutschen Sprache beziehungsweise des Lesens unkundig sind – damit es mehr Leute gibt, die mehr auf die Bilder achten.

Die Deutsche Post AG (privatisiert) hat uns einen Streich gespielt und den Tarif für den Versand eines Heftes (Inland) von 1 Euro auf 1,20 Euro raufgesetzt, was bei vier bis sechs Ausgaben im Jahr zusätzliche Kosten von über 200 Euro bedeutet, ohne daß wir mehr Leistung erhalten.
Das letzte Heft im Jubiläums-Jahrgang 2018 hatte 36 Seiten. Sowas wollen wir uns weiterhin leisten können. Wir wollen weder den Erscheiungsturnus verlangsamen noch am Heftumfang sparen.

Wie seit 50 Jahren hier üblich wierd nicht mit Werbeprämien und dergl. gelockt. Hier wird nicht an Raff-Instinkte und Schnäppchen-Mentalität appelliert, sondern an das Interesse.

Passen Sie auf:
Wenn Sie jetzt reagieren und das Geld auf dem Konto ist, dann wird der/die Beschenkte das erste Heft des Abonnements schon – Achtung, Jutta, aufgepaßt! – schon am HEILIGEN ABEND erhalten haben.

Die Technik:
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Abonnement Inland 10 Ausgaben: 30 €
Abonnement Inland für immer: 50 €
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Förder-Abonnement Inland für immer: 75 €

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Abonnement Ausland für immer: 85 €
Förder-Abonnement Ausland 10 Ausgaben: 75 €
Förder-Abonnement Ausland für immer: 125 €

Dieses Angebot ist nicht termingebunden. Das können Sie auch noch zu Ostern, zum Vattertag oder unabhängig von jedem Anlaß verschenken.

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Über allen meinen an die Öffentlichkeit gerichteten Tätigkeiten steht das Motto:
GEGEN ALLES, WAS LANGWEILIG, SPIESSIG und PRÜDE IST.
Darum ist DER METZGER auch eine Wohltat für alle, deren Herz links schlägt, denen die Linken aber zu spießig und vor allem zu prüde sind.

Wer die Wahl hat, hat das Plakat

Ich wüßte einen netten Slogan:

The sky is blue,
Sahra Wagenknecht wähle du!

Wie man mit dem Namen Sören bei der SPD Karriere machen kann! Zu den Grünen in der Anfangsphase würde sowas passen. Sören klingt doch irgendwie so wie Holger oder Torsten oder Pfosten, irgendwie nach Ikea. Sozialdemokraten müßten sozialdemokratische Namen haben, so wie Heinz oder Franz oder Kurt oder Jupp oder Kalleinz.

Was will der Politiker damit sagen? Rechnen kann er auch nicht.

Was soll diese Aussage aussagen?
Politik für Arbeiter*innen will man, Milliardäre will man nicht? Oder wollte man sagen: Politik für Arbeiter*innen statt für Milliardäre?
Aber wieso nur für die Arbeiter*innen? Was ist mit den Arbeitern*außen?
Briefträger, Müllmänner und Serviererinnen der Gartenlokale aller Länder, vereinigt euch!

Was soll denn mit diesem Slogan und dem Steckbrief-Foto gemeint sein? Daß die Ganoven sich jetzt um die Sicherheit kümmern? Zu „FDP regiert“ würde das passen.

Jahrgang 1965, und dann will der schon mitreden? 1965 konnte ich schon Latein, und der konnte noch gar nichts.
Die ersten vier Jahre meines Lebens verbrachte ich auf der Großenbaumer Allee (in Buchholz). Zwei Häuser weiter wohnten Mahlberg. Der Herr Mahlberg hatte ein Motorrad, da durfte ich mal mitfahren, über den Hof ein paar Runden, so ’ne Art privates Hinterhof-Karusell, nur für mich. Als der CDU-Mahlberg geboren wurde, wohnten wir schon 12 Jahre nicht mehr auf der Großenbaumer Allee. Ich habe also nichts damit zu tun!

Jaja, das Original: die Dekapée. Die wähle ich.

Ich bin da sogar Mitglied. Wußten Sie das?

Das erinnert mich an den Film „Sein oder nicht sein“.
S C H U L Z !

Widsorknoten ist wieder in?
Wir hatten einen Bundeskanzler namens Schmidt. Warum also nicht Schulz? Meyer und Müller kommen dann irgendwann auch mal dran.

Da ist die ja schon wieder! Und da hinten nochmal!

Summer in the City

Weil ich vorgestern (Samstag) den Sternbuschweg entlanggehen mußte, bin ich gestern (Sonntag) wegen des schönen Wetters nochmal den Sternbuschweg entlanggegangen.

Da schimmert es. Lassen Sie sich das mal geschimmert sein. (Es gibt Schlimmeres).

„Hair Haus“. Was den Leuten alles einfällt. Wenigstens nicht „Hair House“. Es gab mal einen Schriftsteller, der hieß Herhaus.

Jetzt sind wir schon auf der Schweizer Straße angelangt. Kein Grund, sich zu beschweren.

Das Dingen steht ja immer noch da.

„Könnten Sie sich vorstellen, in dem Haus zu wohnen?“
Könnte ich mir schon vorstellen. Dann hätte ich endlich genug Platz.
„Aber die Schmierereien auf der Mauer?“
Das wär‘ mir egal.

Und der Sommer …
… fährt dahin, fährt dahin, fährt dahin.

Die Straße heißt wirklich so.

Aufhören! Das ist ja furchtbar! Generation Fahrrad! Die sind ja bekloppt sind die ja!

Wenn ich ein Haus wäre, würde ich auch gern so aussehen.

Fortsetzung folgt.

Jutta neben der Sahara

SaharaJutta
Ich hab ja lange überlegt: Soll ich oder soll ich nicht das neue Buch von Sah(a)ra Wagenknecht ins Sortiment aufnehmen? Oder soll ich auf eine eventuelle Taschenbuchausgabe warten? Aber dann gaben sich die Leute die Türklinke in die Hand, die „das neue Buch von der Wagenknecht“ bestellten, und ich mußte mich dranhalten, dem nachzukommen. Und das ohne besondere Ankündigung, ohne Aufnahme in den Katalog, ohne Auslage. Wenn ich mal ein Stück zusätzlich bestellt hatte, war das auch schon am Tage des Eintreffens weg.
Jetzt habe ich mal schnell ein Foto vom Schaufenster gemacht, als die Wagenknecht-Herrlichkeit mal gerade komplett war. (Und wenn auch Sie, ob nah, ob fern, [soll heißen: ob ambulant oder im Versand] dieses Buch bestellen wollen, dann tun Sie es hier und sonst nirgends).
Ich sag jetzt immer „Sah(a)ra“. Sie müssen sich jetzt nicht die Landschaft in der nördlichen Hälfte von Afrika vorstellen, sondern den schönen Klang auf sich wirken lassen. Sahara ist die Steigerung von Sahra.
Im Schaufenster kombiniere ich Sah(a)ra Wagenknecht mit Jutta Ditfurth. Das schafft vielleicht einen Ausgleich zu dem (Bürgererschreckenden), was beim Weg der Frau Dr. Wagenknecht in die Herzen der zusammenhangfähigen Mitmenschen vielleicht ein kleines bißchen auf der Strecke geblieben sein könnte. Mit Jutta Ditfurth wird sozusagen nachgewürzt.

P.S.: Wir haben hier auch noch mehr Bücher von Jutta Ditfurth, z.B. die, die im Konkret-Verlag erschienen sind. Und die ganz alten Bücher von Sahra Wagenknecht, wo die dauernd Hegel zitiert, müssen hier auch noch irgendwo rumfliegen.

Kalkar – Oh Babybaby Kalkar!

Der Oktober nähert sich uns, da werden viele denken: Jetzt kommt der bestimmt wieder mit Kalkar.
Und richtig!
Kalkar15-1Kalkar ist wichtig, Kalkar muß sein.
Kalkar15-2Kalkar15-3Damit bloß keiner sagen kann, ich hätte ihn mit Kalkar im Unklaren gelassen!

Vor der Wahl ist nach der Wahl (2008)

In ein paar Wochen wird der Bundestag gewählt. Diesem Ereignis gingen frühere Wahlen voraus, und die Parteien, die um Aufmerksamkeit werben, geben uns nicht erst in diesen Tagen zu denken. Um die bevorstehende Wahl in die Zeitgeschichte einzuordnen, werden an dieser Stelle einige Kommentare zu Parteien und früheren Wahlen in loser Folge dokumentiert, heute ein Kommentar aus dem Jahre 2008:

Hier können Familien Kaffee kochen
Da gibt es einen, der wurde mit allen Karnevalsorden behängt, die die SPD zu vergeben hat, mit seinem Gesicht auf Wahlplakaten abgebildet, auf Parteitagen bebeifallt und bejubelt, zum Ministerpräsidenten und zum Bundesminister gemacht – und dann sowas!
Wolfgang Clement hatte, bevor in Hessen der Landtag gewählt wurde, erklärt, er würde dort seine Partei, die SPD, nicht wählen. Dies als Aufforderung an die Hessischen Wählerinnen und Wähler, auch das nicht zu tun was er an ihrer Stelle nicht täte, aufzufassen, ist keine Fehlinterpretation. Da geht einer hin, der mal stellvertretender Parteivorsitzender war, und sagt den Leuten: Wählt nicht SPD. Das wäre innerhalb dieser Partei eigentlich kein Grund, darauf zu reagieren. Die sind so. Aber die SPD ist eine Partei. Sie existiert also nicht um ihrer selbst willen, sondern als ein Produkt, das öffentlich präsentiert wird. Immerhin, das weiß sie noch, jedenfalls noch ein paar von ihren verbliebenen Mitgliedern. Und so geschah etwas zum Entsetzen der Parteioberen: Es wurde ein Parteiordnungsverfahren eröffnet mit dem Ziel, diesen komischen Vogel aus der Partei auszuschließen.
Das wäre ein ganz folgerichtiger Vorgang, wenn die SPD nicht die SPD wäre. Wäre die SPD ein Kaufhaus, dann bekäme ein Mitarbeiter, der den Leuten sagt „Kauft nichts bei uns“, eine Gehaltserhöhung, vorausgesetzt, daß er Direktor ist oder sowas. In der SPD hat man nämlich alles richtig zu finden, was von oben kommt.
Da sollte man doch die Gelegenheit nutzen, den loszuwerden, der den Niedergang dieser Partei eifrig vorangetrieben hatte, der sich bei jeder Gelegenheit als inkompetenter Quatschredner ins Spiel bringt, der sich vor allen Leuten immer wieder als arroganter Pinsel, als unerzogener Rüpel aufführt. Da sollte man doch die Gelegenheit nutzen, das ramponierte Image ein bißchen aufzubessern, indem man den Eindruck erweckt, die SPD hätte wenigstens noch so viel Schneid, so einen hochkantig rauszuwerfen. Aber bei der SPD klappt sowas nicht, weil die SPD die SPD ist.
Um die SPD zu verstehen, reichen die Kategorien der Politologie nicht aus. Man muß die Psychologie und die Chaosforschung hinzuziehen. Er hat es nach oben geschafft, also gilt er, der sich an die Industrielobby verkauft hat, als unabhängig, also gilt er, aus dessen Mund nur dummes Zeug kommt, als Querdenker.
Es wäre ja auch komisch, wenn der Clement aus der SPD fliegen würde. Das wäre ein Novum. Seit langem ist es in der SPD üblich, solche Mitglieder als Störenfriede zu erkennen, die sich auf das Programm und auf die Parteitagsbeschlüsse berufen. Unter Schmidt wurde das auf die Spitze getrieben. Wer da etwa auf Parteitagsbeschlüsse hinwies, den traf der Bannfluch des allerhabenen, unfehlbaren Bundeskanzlers. (Eigentlich müßte der Bundeswahlleiter mal untersuchen, ob die SPD eigentlich noch als Partei bezeichnet werden kann). Soll der Clement doch in der SPD bleiben. Das schadet ihr zwar, aber das Gegenteil schadet ihr nicht weniger. „Wählt nicht SPD“ – das ist in Worte gefaßt das, was die SPD ohnehin tut, es ist das Motto ihres Handelns.
Der Beck mußte abtreten, weil er „keine gute Figur machte“. Ach! War dieser ungelenke Provinzialist nicht gerade noch als jovialer, bodenständiger Volks-Typ ins Rennen geschickt worden? Die SPD traut sich nicht, wahrzunehmen, daß nicht ein ungeeigneter Vorsitzender, sondern sie selbst für ihr ungünstiges Image ursächlich ist. Die SPD verschleißt einen Vorsitzenden nach dem anderen, was zwar gar nicht gut ankommt. Aber bei jedem Führungswechsel glaubt sie, ihr sei ein Befreiungsschlag gelungen. Mittlerweile geht das in einem Tempo vonstatten, daß abgetretene Vorsitzende zwecks Zweitverwertung antreten müssen. Der neuen Lichtgestalt, dem Steinmeier, diesem Weltmann, wird es nicht anders ergehen als dem Beck. Ich wette, daß noch vor der nächsten Bundestagswahl in der SPD gegrübelt wird, wie sie ihren Spitzenkandidaten, diesen volksfernen Notar-Typen schnell wieder loswird.
Als der Beck abgesägt wurde und die neue Spitze mit Müntefering und Steinmeier als Strahlemänner vor die Kameras treten sollten, da war das der Tag der langen Gesicher.
Die SPD ist ein Apparat, der dermaßen kaputt ist, daß man mit einer Reparatur nur noch größeren Schaden anrichtet.
Der größte Dachschaden der SPD Weiterlesen

Sahra Wagenknecht und die Lare

Weil ihr Buch „Freiheit statt Kapitalismus“ vorgestellt wurde, hat Sahra Wagenknecht mit Peter Gauweiler zusammen auf einem Podium gesessen. Gauweiler rühmte sich als der Erfinder des Slogans „Freiheit statt Sozialismus“. Er sagte, es gehe in dem Buch sehr präzise um Investmentbanking, und das sei „organisierter Kundenverrat“. Was er seinerzeit vor dem Kommunismus retten wollte, werde nun in diesem Buch verteidigt: jene sozialen Rechte, die von allen Regierungsparteien, vor allem von der SPD, in den letzen 15 Jahren beseitigt wurden. Sahra Wagenknecht habe, ideologisch aus einer anderen Galaxis kommend, „das genau erfaßt“.
„In der Analyse waren zwischen dem CSU-Mann und der Linken-Politikerin keine Differenzen erkennbar“, berichtete die Junge Welt von der Diskussion. „Differenzen tauchten eher am Rande auf.“
Sahra Wagenknecht wird zitiert: Ihr Anliegen sei es gewesen, „die Bundesrepublik an ihren eigenen Ansprüchen zu messen“. Es gehe nicht um ein Zurück in die 50er, als soziale Rechte von einer starken Arbeiterbewegung und aus Angst vor dem realen Sozialismus erreicht wurden, wohl aber darum, die „radikale Zerschlagung“ in den 80er und 90er Jahren zu thematisieren. Ludwig Erhards Losung „Wohlstand für alle“ sei angesichts der heutigen bundesdeutschen Realität „revolutionär“.
Ludwig Erhards Losung ist keineswegs revolutionär, sondern demagogisch. Zu Unrecht gilt er als „Vater der Sozialen Marktwirtschaft“. Denn die sozialen Zugeständnisse, die der „Rheinische Kapitalismus“ enthielt (z.B. die Montanmitbestimmung) hat Adenauer gegen Erhards Widerwillen durchgesetzt. Der Alte tat das nicht aus sozialer Überzeugung, sondern aus machtpolitischer Klugheit – etwa nach dem Motto: Man muß auch mal nachgeben, wenn man etwas erreichen will. Wir müssen nicht nur unsere eigenen Schäfchen ins Trockene bringen. Die anderen müssen auch was davon haben, dann haben wir weniger Schwierigkeien.
Darauf sollte man Sahra Wagenknecht erinnern, damit sie ihrer Analyse noch den Satz hinzufügen kann: „Die Lare war noch nie so ernst!“