Lektüre-Tips

Zu meinen verschiedenen Locationen der Outdoor-Lektüre (sagt man heute: Outdoor) gehört die „Galerie“ im Botanischen Garten. Man kann ab und zu mal für eine oder zwei Minuten den Blick in die Weite schweifen lassen, etwa da hin:
oder so:
Man versteht dann besser, was man liest.
Nach einer gewissen Zeit verlasse ich die Galerie und suche zur Fortsetzung der Lektüre eine weniger frequentierte Stelle im Botanischen Garten auf.

Von den verschiedenen Treppen im Botanischen Garten gefällt mir diese am besten.

Die Kette kündet: Hier beginnt der interessante Teil.

Hier wurde geerntet. Wer war das?

Letzten Samstag (bei sehr schönem Wetter) war der Botanische Garten geradezu überlaufen. Aber auch an solch einem Tag ist man im nördlichen Teil fast ganz allein. Also auch hier: Zwischen den Zeilen weit blicken.

Original-Mauseloch.

Der Botanische Garten ist aber auch nicht mehr das, was er mal war.
Das einzige, was vom Rosengarten geblieben ist: ein Wasserkran in der Landschaft.

Alle Wege führen zum Botanischen Garten

Den guten Vorsatz wieder aufgreifend, im Frühling weite Wege zu gehen, habe ich es am vergangenen Samstag gerade mal bis zum Botanischen Garten geschafft. Naja, immerhin.
Die ersten Bilder habe ich Ihnen schon gestern gezeigt.
Der Weg zum Botanischen Garten über die Lotharstraße ist zwar ein Umweg. Aber manche Umwege wollen gegangen werden.

Dieses Gebäude in backsteinerner Funktionalität war mal die Zentrale der HJ. Nach deren offizieller Auflösung wurde die Immobilie zutändigkeitshalber dem Jugendamt überlassen.
In dem großzügig geplanten Veranstaltungsraum (ganz links am Rand) fanden dann auch mal richtig progressive Sachen statt – ohne dran zu denken, was alles von hier mal ausging …
Sieht bombastisch aus.

Sieht gefährlich aus. War auch mal gefährlich.

Wer schaut denn da freudestrahlend von der Litfaßsäule? KP Wolf. Der ist jetzt wohl der meistgelesene deutschsprachige Krimi-Autor. In DER METZGER Nr. 41 (1988) interviewte Horst Tress den vielversprechenden Autor.
Ist ja nicht schlecht, wenn einer aus unseren Kreisen Erfolg hat, und wenn auf Litfaßsäulen für Bücher, die nicht schlecht sind, Reklame gemacht wird.

Dieses schöne, großzügige alte Haus Ecke Geibelstraße, genauer gesagt die Wohnung im ersten Stock (über die ganze Breite!) hat für uns (Magda und mich) mal eine wichtige Bedeutung gehabt, obgleich ich in dem Haus nie drin war. Aber das ist jetzt zu kompliziert zu erklären.

Dieses schöne, großzügige alte Haus steht an der Schweizer Straße – es sieht so aus, als ob es leer steht. Dieses Haus, gerade groß genug für zwei bis drei, höchstens vier Personen, hatten wir auch mal ins Auge gefaßt. In dem kleinen, inzwischen fast völlig überwucherten Anbau hätte man eine Werkstatt einrichten können. Aber das war nur so ein Gedanke.
Gibt es mehr zu erzählen? Vielleicht demnächst.

Letztes Wochenende: Eine Dämmo nach der andren

Eine halbe Stunde vorher wußte ich noch gar nicht, daß ich eine halbe Stunde später Demonstrant sein würde. Von der Demonstration gegen Rechts, anläßlich der Kommunalwahl in NRW, erfuhr ich im letzten Moment und dachte mir: Da geh ich auch hin. Wetter war gut, und der Ludgeri-Platz, wo alles anfing, ist sowieso ein schöner Platz (auch Schimanski und Thanner waren mal hier).
Die Demonstration ging durch Neudorf/Duissern und Wasserviertel zum König-Heinrich-Platz (Foto). Teilnehmer und Veranstalter überwiegend sehr jung. Sehr gute Organisation, sehr klares und gestrafftes Programm, und sehr gute Redebeiträge. Zu Wort kam zum Beispiel eine Sprecherin von Fridays for Future und drei Vertreter des entstehenden Soziokulturellen Zentrums am Stapeltor. Da wurden Zusammenhänge deutlich formuliert: Soziokultur als praktische Abwehr gegen Rassenhaß und Frauenverachtung. Und: Wer sich gegen Klimazerstörung wehrt, muß sich auch gegen Rechts wehren. Das wurde nicht nur proklamiert, sondern erklärt.
Zum Schluß wurde auf die am Sonntag geplante Veranstaltung gegen die Pegida-Zusammenrottung am Duisburger Bahnhof aufmerksam gemacht.
Am Sonntag, am frühen Nachmittag ging es also richtig los. Duisburg-stellt-sich-quer und die Kulturinitiative DuisPunkt hatten auf dem Bahnhofsvorplatz zu zwei Kundgebungen aufgerufen, die aber EINE war.
Alte Liebe rostet nicht. DKP mußte mit aufs Bild.
Noch ‘ne Partei: DIE PARTEI mit dem am Sonntag meistgezeigten Plakat. Die haben ihre Schilder wie Flugblätter verteilt.
Bühne mit Schello und Schlachzeuch. Und Sahra über allem. (Die war ein paar Tage vorher wahlkämpfend hier in der Gegend gewesen).
Laut Zeitung kamen auf einen von den Pegida-Fritzen zehn von uns!
Musik einer von fern angereisten Band (ihren Namen habe ich nicht mitgekriegt).
..

Man hat ja seine Gewohnheiten …

… oder auch nicht. Sie müssen es wissen.
Dieses Bild kennen Sie ja schon.
Zu meinen unzähligen unumstößlichen Gewohnheiten gehört der Spaziergang am zweiten Weihnachtstag, und zwar immer genau derselbe Verlauf. Dazu gehört: diese Straße in Duissern.
Diese schöne Straße führte von Magdas Wohnung (die sie mit mir teilte) zur Bushaltestelle, von wo sie zur Schule fuhr. Ich habe sie manchmal auf dem Weg zur Haltestelle begleitet und sie manchmal abgeholt, wenn sie mittags zurückkam.
Obwohl sie ihre Berufsentscheidung stark anzweifelte, gingen wir diese Straße entlang voller Optimismus. Denn das war ja nur vorübergehend. Es mußte ja so nicht bleiben! Es müßte doch bessere Möglichkeiten geben – wir müßten nur den Mut zu besseren Entscheidungen haben.
Sie hat auch den Lehrerinnenberuf schon nach einem Jahr aufgegeben und sich entschieden, so zu leben, wie Ihr sie kennenlerntet, wenn Ihr das Glück hattet, ihr zu begegnen.
Die Beschwernisse eines langen Weges nimmt man auf sich, wenn man sicher sein kann, daß es der richtige ist.
Sie hat noch lange genug gelebt, um sich darin sicher zu sein.

1. Juni

Der 1. Juni ist, wie Sie vielleicht schon wissen, mein GANZ PERSÖNLICHER PRIVAT-TAG. Das liegt daran, daß einige wichtige Ereignisse meines Lebens-Verlaufs – mehr oder weniger zufällig – auf einen 1. Juni fielen. Zugleich ist der 1. Juni der Beginn eines besonders sympathischen Monats. Übergang von Frühling zum Sommer, großzügig mit Sonnenlicht, der Tag läßt den Abend lange warten.
Somit kann ich, sobald die unvermeidliche wochentagsgebundene Arbeit getan ist (heute schon um 14 Uhr) meinen 1.-Juni-Spaziergang beginnen, wie an jedem 1. Juni zum Kaiserberg (auch da war an einem 1. Juni mal was). Ich bin dort heute privater als sonst, aber durchaus ansprechbar.

Das Foto von diesem KOMISCHEN HAUS nahm ich am 1. Juni 2012 auf, dem Tag, an dem dieses Weblog Amore e Rabbia zum ersten Mal ins Netz ging.

Die schönsten europäischen Einfahrten (13)


Wilhelmshöhe, am Kaiserberg. Berühmtes Lokal für Familienausflüge, Betriebsfeiern, Gesellschaften etc.
Wie oft bin ich in der Gegend spazierengegangen und wurde aus herankommenden Autos gefragt, wie man zur Wilhelmshöhe kommt.
Und was ist geblieben? Die Einfahrt.
Und daß man erfährt, wie es nach 21 und wie es nach 23 geht.
Und daß die Anlieger ihre Freiheit immer behalten.

1. Juni

Am 1. Juni 2012 startete das Weblog „Amore e rabbia“. […] Das Versprechen, die Leserschaft mit Nachrichten, Reflexionen, Kommentaren, Widerworten, Wiederholungen, philosophischem Kabarett, Beobachtungen und Erinnerungen zu versorgen, wurde wohl ganz passabel erfüllt. Weiterhin wird garantiert für einseitige Beeinflussung und tendenziöse Berichterstattung. Wo ALLSEITIGKEIT entwickelt wird, bleibt für das Nullsummenspiel der Ausgewogenheit kein Platz übrig. Und so bleibt das. […]
Der 1. Juni ist kein zufälliges Datum. Denn einige wichtige Wendepunkte meines Lebenslaufs fielen zufällig auf einen 1. Juni. Als meine Frau noch lebte, feierten wir den 1. Juni wie einen heimlichen Geburtstag. Seit Jahren, so auch heute, verbringe ich eine Zeit des höchstpersönlichen Feiertags auf dem Kaiserberg, denn an dem wohl wichtigsten 1. Juni meines Lebens war ich auch auf dem Kaiserberg. Traditionen solcher Art pflege ich, denn die ZEIT ist besser zu reflektieren, wenn sie einen Rhythmus hat.
Daß auch dieses Weblog aus gutem Hause zufällig an einem 1. Juni begonnen wurde, ist also kein Zufall.

[Dies ist das Notat vom 1. Juni 2013]

Auf dem Weg zum Kaiserberg kommt man hier entlang.

Früher konnte man von hier aus weit in den Duisburger Süden blicken. Heute ist der Ausblick zugewachsen. Nun gut.

Der nördliche Ausblick („Schnabelhuk“). Man schaut weit in den Norden und läßt die Schwerindustrie einen guten Mann sein.

Da ich also heute eigentlich nur mitzuteilen habe, daß ich heute eigentlich nichts mitzuteilen habe, empfehle ich einen Rückblick auf ein paar zufällig ausgewählte Notate:

hier klicken
und hier
und hier
und hier
und hier

Wenn die so nützliche REFLEXION DER ZEIT sich nicht in selbsttäuschender Nostalgie verlieren soll, ist es hilfreich, sich öfter und genauer zu erinnern. (Das schrieb ich hier hin heute vor einem Jahr).

Summer in the City – Nachtrag

Kommt alles wieder – mal etwas anders, mal fast genauso.
Im Botanischen Garten, Abteilung: Laß es wachsen wie es ist.
Da auch:

There! She! Goes!
High Heels Tight Jeans
Pretty Botty.

Zauberstäbe.

Hochfeld, am Brückenplatz. Auch die Bürgerlichkeit kennt ihre Paläste.
Rechts daneben in dem grauen Haus, drittes Obergeschoß: Kommunewohnung.

„Arbeitsam“ ist die Abkürzung von „Arbeitsamt“. Das ist da ausgezogen. wer ist jetzt in dem Gebäude drin?
Die Telefong-Zelle steht immer noch da. Überall wurden die Telefong-Zellen weggemacht. Aber DIE steht noch da. Ich bin gerührt. (Früher sagte man „Telefong-Häuschen“).
Über die Treppe hinter dem Telefong-Häuschen bin ich früher oft rauf- und runtergehangen, denn ich hab da mal gewohnt, die Ecke rum auf der Duissernstraße. War nicht schön.
Die Tür (an der der Mann vorbeigeht) hatte ich nie beachtet. Ich würde da ja gerne mal reingucken.

Good old everlasting Sternbuschweg.

Summer in the City

Weil ich vorgestern (Samstag) den Sternbuschweg entlanggehen mußte, bin ich gestern (Sonntag) wegen des schönen Wetters nochmal den Sternbuschweg entlanggegangen.

Da schimmert es. Lassen Sie sich das mal geschimmert sein. (Es gibt Schlimmeres).

„Hair Haus“. Was den Leuten alles einfällt. Wenigstens nicht „Hair House“. Es gab mal einen Schriftsteller, der hieß Herhaus.

Jetzt sind wir schon auf der Schweizer Straße angelangt. Kein Grund, sich zu beschweren.

Das Dingen steht ja immer noch da.

„Könnten Sie sich vorstellen, in dem Haus zu wohnen?“
Könnte ich mir schon vorstellen. Dann hätte ich endlich genug Platz.
„Aber die Schmierereien auf der Mauer?“
Das wär‘ mir egal.

Und der Sommer …
… fährt dahin, fährt dahin, fährt dahin.

Die Straße heißt wirklich so.

Aufhören! Das ist ja furchtbar! Generation Fahrrad! Die sind ja bekloppt sind die ja!

Wenn ich ein Haus wäre, würde ich auch gern so aussehen.

Fortsetzung folgt.