Sand Martin

Die verschiedenen November-Feste (Allerheiligen/Allerseelen, Sand Martin, Hallo Wien!) kommen aus einer Quelle, und die ist vorchristlich. Das ist nicht ungewöhnlich, Fast alle christlichen Feste (wie etwa Weihnachten, Ostern, Karneval) gehen auf vorchristliche Fest-Tradionen zurück. Die Martinslaternen und die Grablichter sind verwandte Symbole und haben etwas mit Geistervertreibung zu tun.
Den Martinszügen der Kinder bin ich in den vergangenen Jahren immer nur zufällig begegnet an frühen Novemberabenden. Die Kinder mit ihren bunten Martinslaternen, die hellen, begeisterten Kinderstimmen – das war rührend. Feste zu feiern, um Kindern eine Freude zu machen. Das ist gut.
Veranstaltet werden die Umzüge von Schulen und Kindergärten.
Voriges Jahr las ich in der Zeitung, daß in Buchholz (der Stadtteil, wo ich herkomme, wo ich Lesen und Schreiben gelernt habe) die Martinszüge nur noch ein mal alle vier Jahre veranstaltet werden sollen! In ihrer Grundschul-Zeit sollen die Kinder nur noch einem Martinszug erleben!
Ich erinnere mich: In der Schule haben wir Martinslaternen gebastelt. Nach dem Zug durch unser dörfliches Viertel war auf dem Schulhof ein großes Martinsfeuer. Die Mantel-Teilung wurde szenisch aufgeführt.
Solche Tage dienen dazu, den Jahr einen Rhythmus zu geben, zu verhindern, daß die Zeit, daß das Leben zu einem Einerlei wird. Solche Tage verhindern, daß das Leben von der Vergessenheit aufgefressen wird.
Die Botschaft von dem Mann, der einem, der Hilfe braucht, etwas abgibt, um die Not zu lindern. Das ist eine gute Geschichte, um sie Kindern zu erzählen. Das ist ein guter Anlass, in einem Fest daran zu erinnern. Und das gilt nicht minder, wenn man nicht gläubig ist.
Volksschule Duisburg-Buchholz
Unser Schulhof.
Ich habe immer verstanden „Sand Martin“. Unter „Sankt“ konnte ich mir nichts vorstellen. Unter „Sand“ schon eher.

Seit 50 Jahren keine Bröselmaschine mehr

Am 17. Dezember 1972, heute vor 50 Jahren, spielte die Bröselmaschine zum letzten Mal vor Publikum. Das Konzert fand in der Textil-Hochschule in Krefeld statt. (Die andere Band an dem Abend war Kollektiv).
Die Bröselmaschine wurde 1966 unter dem Namen „Les Autres“ gegründet und trat im Februar 1970 erstmals unter dem Namen „Bröselmaschine“ auf. Man kann den Krefelder Auftritt durchaus nicht als Abschiedskonzert bezeichnen, allenfalls als Abgesang. Mehrere Initiativen, die erfolgreiche Folkrock-Band noch einmal zu einem letzten Auftritt zu überreden, hatten keinen Erfolg.

Daß etwa anderthalb Jahre später eine andere Band gegründet wurde, die jahrelang mit ständig wechselnder Besetzung sporadisch auftrat und den Namen „Bröselmaschine“ verwendte, ist irreführend und namensrechtlich mindestens bedenklich.

BroeselmaschineGraefenDie Band in ihrer letzten Besetzung wenige Monate vor ihrer Auflösung. Auf dem Foto, aufgenommen von Eckart Graefen:
obere Reihe: Lutz Ringer*, Mike Hellbach, Michael Schmidt, Peter Bursch*.
Untere Reihe: Jenny Schücker*, Helmut Loeven.
(*: Gründungsmitglieder)
Der Band hatten vorher zeitweise angehört: Rainer Schimikowski*, Angelika Theus*, Heinz Gutt* und Willi Kissmer*).

„Für etwas muß es gut sein.“


Dieses Bild (Deckfarben auf Zeichenpapier. Titel: Kantpark) entstand im Jahre 1969, und zwar so:
Unser Kunstlehrer, der berühmte Herr Höfer, schickte uns, die Oberprima B, ausgestattet mit Zeichenblock Din-A-3, Farbkasten, einem Glas voll Wasser und Klappstuhl (oder Hocker) in den Kantpark zum Malen. Und ich malte dann also dieses Bild. (Ich malte das Bild dann zu Hause in Ruhe zu Ende).
Ein älteres Ehepaar, das im Park spazieren ging, schaute amüsiert zu, wie die Bilder entstanden. Bei mir angelangt und mir über die Schulter schauend, rief die Frau: „Aha! Ein Expressionist!“
An jenem Tag lernte ich etwas über die Geschichte der Europäischen Kunst, nämlich daß ich ein Expressionist bin. Aha.
Ist dieses Bild, ebenfalls 1969 mit Deckfarben für den Kunstunterricht gemalt (Titel: Le Feu), dann auch dem Expressionismus zuzuordnen?

Urteilen Sie selbst.

Ich habe diese beiden Bilder später im Leben digital fotografiert und in der Serie „Situationpostkarten“ veröffentlicht (Nr. 177 und 178) und biete sie im Postkartenständer der Buchhandlung Weltbühne zum Kauf an. Denn für etwas muß es gut sein.

Wieso ist eigentlich heute (3. Oktober) ein gesetzlicher Feiertag?

Am 3. Oktober feiert die Einheit den Tag der deutschen Einheit.
Das ist nämlich heute nicht mehr so wie früher.
Ich weiß noch, wie das war:
Um zur Ruhr-Universität zu kommen, brauchte ich zunächst mal eine Fahrkarte für den Bus bis zum Hauptbahnhof. Dann brauche ich eine Fahrkarte für den Zug nach Bochum, und schließlich eine Fahrkarte für die Fahrt vom Bochumer Bahnhof zur Uni (mit Umsteigen!).
Heute ist das alles einheitlich. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

P.S.: Später wechselte ich zur Duisburger Uni, zu Fuß hin. Die deutsche Vereinheitlichung wäre also gar so nötig gar nicht gewesen.
P.P.S: Dieser Eintrag, wortwörtlich, erschien hier schonmal im Oktober 2018. Daß es sich hier um eine Zweitverwertung handelt, fällt nach so langer Zeit bestimmt nicht auf.
Damals schon kommentierte der uns vertraute Verschwörungserkenner, in Wirklichkeit sei das ja alles von den Freimaurern eingefädelt worden.
Wo er recht hat hat er recht. Aber auch nur da! In diesem Fall wohl eher nicht.

Good old everlasting Sternbuschweg. Oktober 2021 und Alle meine Bücher

Ich rief eine Freundin an, vor ein paar Wochen war’s. Sie sagte. „Ach, ich lese gerade, wie du den Sternbuschweg entlang gegangen bist.“
Sie las gerade in dem Buch „Barbara lächelt“, und auf Seite 39 hatte ich berichtet, daß ich den langen langen Sternbuschweg raus und runter lief, von der Mülleimer Straße bis zum Grunewald und vom Grunewald wieder zurück bis zur Mülleimer Straße, auch zuvor schon manchmal und danach auch noch, und zwar immer bei Liebeskummer.
Und ich dachte mir: Mädchen, jage DU mich NIE den Sternbuschweg rauf und runter!
Helmut Loeven: Barbara lächelt. Wirklich wahre Geschichten, die tatsächlich passiert sind. Trikont Verlag 2017. 76 S. 10 €. ISBN 978-3-945634-17-2

Bruno Ruhrort

In dem Artikel von Pelikan zum hundertsten Geburtstag von H.C. Artmann, den ich hier verlinkt hatte (siehe Eintrag vom 12. Juni) wurde ich wieder an Bruno Ruhrort erinnert – und erfuhr, daß er nicht mehr unter den Lebenden ist.
Der ist da ganz gut beschrieben als „leicht verrückt intelligent“. Ich würde hinzufügen: von leichtfüßiger Eleganz, gebildet, angenehm im Ungang.
Dem begegnete ich an unterschiedlichen Orten. In der Weltbühne war er auch mal, aber nicht oft.
Was war der eigentlich von Beruf? Dachdecker oder sowas. Der war mal ein paar Tage in der Uni, Gebäude LA beschäftigt, da, wo wir jahrelang unseren Büchertisch hatten.
In dem Audimax-Foyer stand ein großer ungenutzter Stahlschrank herum. Ich meinte, wir könnten doch da unsere Bücher reinpacken, anstatt sie jeden Tag hin und her zu tragen. Aber der Schrank war mit einem Vorhängeschloß verschlossen. Ich versuchte, mit einer Feile den Bügel des Schlosses durchzufeilen. Da kam Bruno Ruhrort vorbei, sah das, zeigte mit dem Finger darauf und sagte: „Höhöhöhöhöhöhö!“. Eine Stunde später kam er mit einem Bolzenschneider. Damit ließ sich das Schloß wunderbar entfernen.
Die schöne Doris Steputat hatte an ihrem parkenden Auto eine Delle entdeckt. Jemand war ihr da reingefahren. Unter ihrem Scheibenwischer klemmte ein Zettel.
Doris war trotzdem verärgert: „Da hat sich aber einer einen besonderen Scherz erlaubt. Der nennt sich ‚Bruno Ruhrort‘.“
Ich sagte: „Bruno Ruhrort. Den kenn ich. Dochdoch, der heißt wirklich so. Das ist ein netter Mensch.“

Good old everlasting Sternbuschweg. Dezember 2020


Glücksrausch.
Kennen Sie das? Daß man, plötzlich und unvermittelt, ohne einen direkten Anstoß zu erkennen, von einem Gefühl des Glücks ergriffen wird? Ich habe das ein paar mal erlebt, immer im Alter von Anfang bis Mitte Zwanzig. Und jedesmal war es dieses Bewußtsein des jugendlichen Alters: Ich habe das meiste ja noch vor mir! Das Leben will gestaltet werden, es wartet darauf!
Wir sind auf einem guten Weg. Es wird besser mit uns. Wir haben gute Ideen. Was wir in Gang gesetzt haben, ist gut in Gang gekommen.
Es muß im Dezember 1968 gewesen sein. Oder im Januar darauf? Es war ein trüber Wintertag. Es lag vielleicht ein halber Zentimeter Schnee auf dem Asphalt. Ich kam von der Mülleimer Straße (von rechts im Bild) und ging wie vorher manches Mal und seither so oft um die Ecke in den Sternbuschweg.
Da haben sie sich ja wirklich keine Mühe gegeben, den Anfang des Sternbuschwegs in entsprechender Weise, das heißt in schöner Urbanität zu gestalten! So war die spätkapitalistische Architektur eben. Lagerstätte.
(Man hat damals oft und gern vom Spät-Kapitalismus gesprochen, kaum ahnend, daß die späte Phase des Kapitalismus seine längste ist).
Ich weiß noch: Ich war unterwegs zur gerade gegründeten Pädagogischen Hochschule (heute: Universität), um da APO-Flugblätter hinzubringen, und ich sah da Gesichter, die ich später noch oft sah.

Weitere Orte des Glücks werde ich Ihnen gelegentlich zeigen.

Man hat ja seine Gewohnheiten …

… oder auch nicht. Sie müssen es wissen.
Dieses Bild kennen Sie ja schon.
Zu meinen unzähligen unumstößlichen Gewohnheiten gehört der Spaziergang am zweiten Weihnachtstag, und zwar immer genau derselbe Verlauf. Dazu gehört: diese Straße in Duissern.
Diese schöne Straße führte von Magdas Wohnung (die sie mit mir teilte) zur Bushaltestelle, von wo sie zur Schule fuhr. Ich habe sie manchmal auf dem Weg zur Haltestelle begleitet und sie manchmal abgeholt, wenn sie mittags zurückkam.
Obwohl sie ihre Berufsentscheidung stark anzweifelte, gingen wir diese Straße entlang voller Optimismus. Denn das war ja nur vorübergehend. Es mußte ja so nicht bleiben! Es müßte doch bessere Möglichkeiten geben – wir müßten nur den Mut zu besseren Entscheidungen haben.
Sie hat auch den Lehrerinnenberuf schon nach einem Jahr aufgegeben und sich entschieden, so zu leben, wie Ihr sie kennenlerntet, wenn Ihr das Glück hattet, ihr zu begegnen.
Die Beschwernisse eines langen Weges nimmt man auf sich, wenn man sicher sein kann, daß es der richtige ist.
Sie hat noch lange genug gelebt, um sich darin sicher zu sein.

Kabele


Die Tiefbauarbeiten auf der Gneisenaustraße verhalfen mir zu der Erkenntnis, wie viele Kabele an so einem Verteilerkasten dranhängen.
Kabele darf man nicht verwechseln mit Kabale.
Kabale darf man nicht verwechseln mit Liebe.
In dem Wort „sich käbbeln“ lebt der nicht mehr gebräuchliche Begriff wohl weiter.

Nein, ich wollte doch nur mal die südlich-niederrheinische Pluralbildung unterbringen:
Kabele, Messere, Gabele, Tellere, Koffere.
Meine Oma sprach so. Die stellte immer „Tellere“ auf den Tisch.
Meine Vorfahren stammten nämlich aus Mönchengladbach.
Das ist aber auch das einzige, was ich mit Joseph Goebbels gemeinsam habe. Ich hab auch nicht dem seinen Akzent, diesen rheinischen Singsang. Ich spreche vergnügt die verständlichste, deutlichste, poetischste, bestklingende Variante des Hochdeutschen, nämlich „Ruhrdeutsch“.
Immerhin: Fehler wie „bestklingendste“ und „einzigste“ vermeide ich.

Warum ich auf meinem Geburtstag (70) keine Rede gehalten habe

Warum habe ich auf meinem Geburtstag (70) keine Rede gehalten?
Weil ich das kann.
Vor Leuten zu sprechen traue ich mr zu. Das kann ich.
Aber es ist Teil der abendländischen Kultur, daß bei runden Geburtstagen, Dienst- oder Firmenjubiläen, Hochzeit der Tochter etc. Reden gehalten werden von Leuten, die das nicht können.
Darum sage ich jetzt gar nichts mehr.

Adorno hatte recht


Ich weiß nicht, ob das Haus Ruhrtal überhaupt noch steht. Ich muß mal nachgucken gehen.
Was aber hat Adorno damit zu tun?
Ein wenig tiefer in die Zusammenhänge werden Sie eingeführt in meinem Buch Wir bleiben im Bahnhof (Situationspresse 2013), Kapitel „Wechselstrom oder Die Liebe in den Zeiten des Telefons“ (Seite 192 – 210).
Also, so richtig wird das mit Adorno/Haus Ruhrtal, Haus Ruhrtal/Adorno dann doch nicht klar. Aber wenn Sie die Geschichte gelesen haben, werden Sie sagen: „Das ist die schönste Liebesgeschichte, die ich je gelesen habe.“
(Wenn Sie schlau sind, wenn Sie zu schlau sind, dann wissen Sie, daß „Wechselstrom oder Die Liebe in den Zeiten des Telefons“ hier im Weblog schon mal als Fortsetzungsgeschichte erschienen ist – als „Weihnachts-Porno“).

… sie wittern den Frieden

An dieser Stelle wird ein Notat wiederholt, das schon am 30. Mai 2015 aus aktuellem Anlaß hier erschien. Anlaß ist diesmal, daß der Schriftsteller Hand Bender dieser Tage 100 Jahre alt geworden wäre.

Hans Bender […] hat lange gelebt. Man könnte fast sagen: So bringen vergangene Zeiten sich wieder in Erinnerung. Hans Bender, Gründer und lange Zeit Herausgeber der akzente (Hanser). Es ist wohl nicht zu despektierlich, wenn ich sage, er war einer von denen, die dafür zuständig waren, daß es nach 1945 eine offizielle Literatur in (West-)Deutschland gab – im Deutschunterricht durchzunehmen. Bender gehörte, wie Höllerer, wie Richter, zu den Schriftstellern, von denen man sagen mußte: sie haben auch selbst geschrieben.
„Die Wölfe kehren zurück“ nahmen wir in der Untertertia durch. Die Schriftsteller, die das „Tendenziöse“ zu fürchten gelernt hatten und zu fürchten lehrten, schrieben über den Krieg als ein böses und den Frieden über ein gutes Schicksal. Bin ich ungerecht? Böll war da anders.

„Die Wölfe kehren zurück. Sie wittern den Frieden.“ So endet die Geschichte.
Wir sollten dann für die nächste Deutschstunde eine Inhaltsangabe schreiben. Ich schrieb einen zehn Seiten langen Aufsatz.
Das wurde aber beanstandet. Es wurde eine Inhaltsangabe verlangt, und die hätte als gelungen gegolten, wenn sie kurz gewesen wäre, je knapper desto besser.
Aber:
In dem inoffiziellen Wettbewerb „Der längste Aufsatz der Klasse“ hatte ich mit einem sieben Seiten langen Aufsatz lange den Rekord gehalten. Der war gebrochen worden. Jemand hatte acht Seiten gefüllt, um zu zeigen: „Ich hab‘ den längeren“! Den mußte ich übertreffen! Es ging doch nicht um die gute Note in Deutsch, sondern um die Verwirklichung einer Vorstellung, die sich jeder fremdbestimmenden Bewertung entzieht.
Ich hatte zwar durchaus noch nicht den Vorsatz gefaßt, aber vielleicht schon eine Ahnung davon, Schriftsteller zu werden. Denn der Schriftsteller unterscheidet sich von anderen Leuten darin, daß er mehr schreibt als von ihm verlangt wird, und im Idealfall sich beim Schreiben mehr amüsiert als der Leser beim Lesen. Wobei die Kriterien, wonach ein Aufsatz als ein guter solcher erkannt wird, brachial außer acht gelassen werden. Sie erleben es in diesem Moment: meine unausrottbare Angewohnheit, vom Thema abzuschweifen.
Meine Freundin Lina hat mal zu mir gesagt: „Das Abschweifen vom Thema ist eine der ergiebigsten Erkenntnisquellen.“ Oder habe ich das zu ihr gesagt?
Nicht gut angekommen bin ich mal mit einem Aufsatz, der vier Seiten lang war, von denen dreidreiviertel Seiten Einleitung waren. Heute würde man doch sagen: eine Meisterleistung!

Wer hätte mir zugestimmt, wenn ich den Gedanken geäußert hätte, daß ein Aufsatz in Deutsch das Publikum gut unterhalten sollte.
Wenn ich mal einen Aufsatz vor der Klasse vorlesen mußte/durfte, wurde immer sehr viel gelacht. So auch bei dem genannten Sieben-Seiten-Aufsatz in der Untertertia: die erfundene Geschichte über einen gescheiterten Überfall auf die Sparkassen-Zweigstelle am Sittardsberg.

Sparkassen-Zweigstelle am Sittardsberg

..

1. Juni

Der 1. Juni ist, wie Sie vielleicht schon wissen, mein GANZ PERSÖNLICHER PRIVAT-TAG. Das liegt daran, daß einige wichtige Ereignisse meines Lebens-Verlaufs – mehr oder weniger zufällig – auf einen 1. Juni fielen. Zugleich ist der 1. Juni der Beginn eines besonders sympathischen Monats. Übergang von Frühling zum Sommer, großzügig mit Sonnenlicht, der Tag läßt den Abend lange warten.
Somit kann ich, sobald die unvermeidliche wochentagsgebundene Arbeit getan ist (heute schon um 14 Uhr) meinen 1.-Juni-Spaziergang beginnen, wie an jedem 1. Juni zum Kaiserberg (auch da war an einem 1. Juni mal was). Ich bin dort heute privater als sonst, aber durchaus ansprechbar.

Das Foto von diesem KOMISCHEN HAUS nahm ich am 1. Juni 2012 auf, dem Tag, an dem dieses Weblog Amore e Rabbia zum ersten Mal ins Netz ging.

See you later!

WENN DIE STILLEN TAGE VORBEI SIND,
DANN WIRD ES AUCH WIEDER RUHIGER.
Das sagte Karl Valentin.

Die Tage zwischen Weihnachten und dem Jahresende sind mir besonders lieb. So war es auch schon in Kindertagen weihnachtsferienmäßig.
Jetzt ist Privatissimum. Ein bißchen rumspazieren. Termine mit mir? Jetzt aussichtslos. Leerer Terminkalender. Idealzustand (in manchen Perioden).
70er Jahre, als ich noch nicht allein lebte, war das Hochfest des Jahres (neben dem 1. Juni) Silvester, immer nur zu zweit (beziehungsweise zu dritt, die Katze mitgezählt). Wir haben aus Apfelsaft und Mineralwasser einen Sekt-Ersatz gemischt und Jahresbilanz gezogen: „Wir haben sie mal wieder alle überlistet“. Manchmal haben wir mit Malzbier angestoßen.
Prinzipien soll man wahren, aber nicht drauf reiten. So sind wir auch mal zu einer Silvester-Party gegangen, die als Festessen stattfand. Ich mußte für alle kochen.
Ich sagte: „Wenn wir das nächste Jahrzehnt bestehen ohne Schaden zu nehmen an Leib und Seele, dann können wir froh sein.“ Das war nämlich der letzte Tag der 80er Jahre, man erinnere sich.

Wieso ist eigentlich morgen (3. Oktober) ein gesetzlicher Feiertag?

Am 3. Oktober feiert die Einheit den Tag der deutschen Einheit.
Das ist nämlich heute nicht mehr so wie früher.
Ich weiß noch, wie das war:
Um zur Ruhr-Universität zu kommen, brauchte ich zunächst mal eine Fahrkarte für den Bus bis zum Hauptbahnhof. Dann brauche ich eine Fahrkarte für den Zug nach Bochum, und schließlich eine Fahrkarte für die Fahrt vom Bochumer Bahnhof zur Uni (mit Umsteigen!).
Heute ist das alles einheitlich. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

P.S.: Später wechselte ich zur Duisburger Uni, zu Fuß hin. Die deutsche Vereinheitlichung wäre also gar so nötig gar nicht gewesen.

Begradigung

Vorher – nachher
oder Der Weg nach oben.
Über eine Folkrock-Band, die vor 50 (recte: 49) Jahren relauncht wurde, der ich angehörte und für die ich eine Zeit meines Lebens einiges auf mich genommen, einiges riskiert und wohl auch einiges geleistet habe, findet in der Duisburger Cubus Cunsthalle eine Ausstellung statt. Von dritter (und eben nicht von erster) Seite wurde mir zugetragen: Da ich ja z.B. ein Buch geschrieben habe, in dem viel über die Bröselmaschine zu erfahren ist, könnte/sollte/müßte ich für diese Ausstellung Beiträge (Dokumente, Bilder, „Erinnerungsstücke“, Anekdoten) einfügen können. Das hätte ich also gekonnt, habe es aber nicht gewollt und getan – wie mir zugetragen wurde, zur Verwunderung.

Nun, ich will dann mal nicht so sein und reiche ein Exponat nach.

Bei Wikipedia kann man ja bekanntlich nicht nur die aktuelle Version eines Eintrags lesen, sondern auch die gesamte Versionsgeschichte zurückverfolgen.
Hier die Änderung vom 2. August 2014:

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Unter den aus unerfindlichen Gründen nicht mehr zu Nennenden bin ich in keiner schlechten Gesellschaft.
Und gut ist.