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Harro Schulze-Boysen – Nachricht von Eckart Pressler
Diese Nachricht kam heute rein:
Liebe Freundinnen und Freunde, Nachbarn, Kollegen, Musiker, Künstler
liebe junge und gereifte demokratische Duisbürger m/w/d
sehr geehrte Damen und Herren !
Die gute Nachricht ist: die Bezirksvertretung Mitte hat am 22. Mai die Sondernutzungsgenehmigung für eine Stele zum Gedenken an den Widerstandskämpfer Harro Schulze-Boysen beschlossen. Wir freuen uns daher, wenn wir Euch/ Sie anläßlich der kleinen Feier zur Übergabe der Stele an die Stadtgesellschaft begrüßen dürfen. Seid herzlich eingeladen zu diesem Zusammentreffen am Mittwoch, dem 25.Juni 2025 um 16.30 h, Beginn um 16.45 h vor Harros ehemaligem Elternhaus Karl-Lehr-Str. 9. Wir bitten den Termin vorzumerken, eine förmliche Einladung wird noch verschickt werden.
Wir hoffen auf großeTeilnahme, angenehmes Wetter und einen guten Verlauf.
Mit besten Grüßen,
Winfried Kloer und Eckart Pressler
Bitte zurückblättern: Gedenken an Libertas und Harro Schulze-Boysen
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Gedenken an Libertas und Harro Schulze-Boysen
Niemand kann sagen, er hätte …
Die schönsten europäischen Einfahrten (33)
Basis Druck – ja, da war ich auch schon mal Kunde. Dieses Unternehmen wurde im Keller des Eschhauses gegründet. Da stand eine Offset-Maschine herum, die ihrerseits eine Vorgeschichte hatte, die bis in die 60er Jahre zurückreicht – jahrzehntelanger aufrührerischer Druck. Zum Beispiel DER METZGER Nr. 4 und 5 wurden darauf gedruckt (1969). Später wurde das Skandalblatt Juhanna im Eschhaus-Keller darauf gedruckt.
Zum ersten Mal sah ich das Tor geschlossen (hat wohl nichts zu bedeuten). (Foto von Oktober 2019).
Durch die Tür links neben dem Tor kam man ins Foto-Studio von Frank Napieralla. Den kannte ich schon auf dem Steinbart-Gymnasium (auch: Zusammenarbeit in der Schulzeitung Steinbart-Blätter), und dann: jahezehntelang nicht gesehen). Der hat mich mal vor ein paar Jahren angerufen (im Netz wiederentdeckt) und wollte mich mal in der Weltbühne besuchen. Darauf wartete ich vegeblich. Ich wollte den doch fragen, ob der nicht auch mal – aus alter Freundschaft – einen Fotobeitrag für den METZGER lockermachen würde. Das Firmenschild seines Fotostudios hängt nicht mehr da.
Holt euch die Stadt zurück (55 – 55a)
Ganz früher war hier die Ultramarinfabrik Curtius.
Dann (ab Ende der 60er Jahre) war das der Sportplatz des Steinbart-Gymnassiums, ein Ort, an dem ich mich sehr unwohl fühlte (hasste den Schulsport).
Dieser Ort dann, ein paar Jahre lang nicht mehr benutzt (Foto oben) – schön anzusehen.
Und so sieht das heute aus.
Es ist doch schließlich Heiligabend heute!
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Schulze-Boysen
Der Stolperstein befindet sich vor diesem Haus, Karl-Lehr-Straße 9.
Siehe auch hier!
„Für etwas muß es gut sein.“
Dieses Bild (Deckfarben auf Zeichenpapier. Titel: Kantpark) entstand im Jahre 1969, und zwar so:
Unser Kunstlehrer, der berühmte Herr Höfer, schickte uns, die Oberprima B, ausgestattet mit Zeichenblock Din-A-3, Farbkasten, einem Glas voll Wasser und Klappstuhl (oder Hocker) in den Kantpark zum Malen. Und ich malte dann also dieses Bild. (Ich malte das Bild dann zu Hause in Ruhe zu Ende).
Ein älteres Ehepaar, das im Park spazieren ging, schaute amüsiert zu, wie die Bilder entstanden. Bei mir angelangt und mir über die Schulter schauend, rief die Frau: „Aha! Ein Expressionist!“
An jenem Tag lernte ich etwas über die Geschichte der Europäischen Kunst, nämlich daß ich ein Expressionist bin. Aha.
Ist dieses Bild, ebenfalls 1969 mit Deckfarben für den Kunstunterricht gemalt (Titel: Le Feu), dann auch dem Expressionismus zuzuordnen?
Urteilen Sie selbst.
Ich habe diese beiden Bilder später im Leben digital fotografiert und in der Serie „Situationpostkarten“ veröffentlicht (Nr. 177 und 178) und biete sie im Postkartenständer der Buchhandlung Weltbühne zum Kauf an. Denn für etwas muß es gut sein.
Den Strelau wirst du hier nicht finden
Lesungen fallen aus
Lesungen fallen aus, darüber bin ich nicht froh.
Aber, so höre ich im Radio, die Pop-Stars geben Solokonzerte im Internet.
Dann will ich es denen mal gleichtun.
Ausschnitte aus meinen Vorträgen im Panama.
Klicken Sie mal an, das müßte funktionieren:
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Abitur bestanden!
Hier handelt es sich um zwei Bilder, die ich 1969 gemalt habe. (Genauer gesagt: um Abbildungen/Reproduktionen dieser Bilder).
Im Jahre 1969 fand(en) meine Abiturprüfung(en) statt. Die beiden Bilder gehörten zu denen, die ich im Kunstunterricht eingereicht habe.
Das obere Bild hat die Bezeichnung „Kantpark“. Und da ist es auch entstanden. Die ganze Klasse verließ das Schulgelände und begab sich in den benachbarten Kantpark (und somit in die Nähe des ehrfurchteinflößenden Lehmbruck-Museums) und verwandelte sich in ein Team von Landschaftsmalern.
Ein älteres Ehepaar, offenbar kunstsinnig, betrachtete amüsiert die entstehenden Bilder. Bei mir angelangt sagte der Mann: „Aha! Ein Expressionist!“
Kunst verhilft zur Selbsterkenntnis. Ich wurde zu der Erkenntnis geführt, daß ich Expressionist bin.
Beachten Sie die Farbvarianten von Grün, kontrastierend mit der Komplementärfarbe Rot (nicht gediegen, sondern als Komponente von Violett und Orange enthalten). Ist doch nicht schlecht, oder?
Das untere Bild hat schlicht den Titel „Le Feu“ (das Feuer – und so sieht es auch aus).
Die beiden Bilder entstanden auf Din-A-2-Bögen, riesengroß! Richtige Arbeit!
Sie werden jetzt vielleicht voller Begeisterung ausrufen: „Sehr schön! Seeehr schön! Das müßte es als Kunstpostkarten geben!“
Gibt es!
Es handelt sich um zwei Motive der in diesen Wochen erweiterten Serie der Situationspostkarten, nämlich Nr. 177 (Kantpark) und 178 (Le Feu). Diese und all die anderen Postkarten werden am Sonntag (18. August, 11 bis 18 Uhr) auf unserem Stand auf dem Ruhrorter Kunstmarkt auf dem Neumarkt angeboten. Kommt dahin und freut euch, uns zu sehen.
Die Malerei habe ich, trotz des offensichtlichen Talents, nicht mehr weiter betrieben, weil ich nicht Unikate herstellen wollte, und mich einfacher reproduzierbarer Bildformen bedient. Ich ahnte ja noch nicht, daß es infolge technischen Fortschritts möglich werden würde, Farb-Werke in Serie zu reproduzieren. So wird also nach genau 50 Jahren die Vielfarbigkeit meines Schaffens sichtbar. Folglich haben beide Bilder den Untertitel „Für etwas muß es gut sein“.
Eigentlich könnte ich mich ja frohen Mutes der Malerei wieder zuwenden. Aber ob die Feuerkraft des Kantparks beziehungsweise die Kantparkkraft des Feuers noch in mir steckt, muß ich noch entdecken.
… sie wittern den Frieden
An dieser Stelle wird ein Notat wiederholt, das schon am 30. Mai 2015 aus aktuellem Anlaß hier erschien. Anlaß ist diesmal, daß der Schriftsteller Hand Bender dieser Tage 100 Jahre alt geworden wäre.
Hans Bender […] hat lange gelebt. Man könnte fast sagen: So bringen vergangene Zeiten sich wieder in Erinnerung. Hans Bender, Gründer und lange Zeit Herausgeber der akzente (Hanser). Es ist wohl nicht zu despektierlich, wenn ich sage, er war einer von denen, die dafür zuständig waren, daß es nach 1945 eine offizielle Literatur in (West-)Deutschland gab – im Deutschunterricht durchzunehmen. Bender gehörte, wie Höllerer, wie Richter, zu den Schriftstellern, von denen man sagen mußte: sie haben auch selbst geschrieben.
„Die Wölfe kehren zurück“ nahmen wir in der Untertertia durch. Die Schriftsteller, die das „Tendenziöse“ zu fürchten gelernt hatten und zu fürchten lehrten, schrieben über den Krieg als ein böses und den Frieden über ein gutes Schicksal. Bin ich ungerecht? Böll war da anders.
„Die Wölfe kehren zurück. Sie wittern den Frieden.“ So endet die Geschichte.
Wir sollten dann für die nächste Deutschstunde eine Inhaltsangabe schreiben. Ich schrieb einen zehn Seiten langen Aufsatz.
Das wurde aber beanstandet. Es wurde eine Inhaltsangabe verlangt, und die hätte als gelungen gegolten, wenn sie kurz gewesen wäre, je knapper desto besser.
Aber:
In dem inoffiziellen Wettbewerb „Der längste Aufsatz der Klasse“ hatte ich mit einem sieben Seiten langen Aufsatz lange den Rekord gehalten. Der war gebrochen worden. Jemand hatte acht Seiten gefüllt, um zu zeigen: „Ich hab‘ den längeren“! Den mußte ich übertreffen! Es ging doch nicht um die gute Note in Deutsch, sondern um die Verwirklichung einer Vorstellung, die sich jeder fremdbestimmenden Bewertung entzieht.
Ich hatte zwar durchaus noch nicht den Vorsatz gefaßt, aber vielleicht schon eine Ahnung davon, Schriftsteller zu werden. Denn der Schriftsteller unterscheidet sich von anderen Leuten darin, daß er mehr schreibt als von ihm verlangt wird, und im Idealfall sich beim Schreiben mehr amüsiert als der Leser beim Lesen. Wobei die Kriterien, wonach ein Aufsatz als ein guter solcher erkannt wird, brachial außer acht gelassen werden. Sie erleben es in diesem Moment: meine unausrottbare Angewohnheit, vom Thema abzuschweifen.
Meine Freundin Lina hat mal zu mir gesagt: „Das Abschweifen vom Thema ist eine der ergiebigsten Erkenntnisquellen.“ Oder habe ich das zu ihr gesagt?
Nicht gut angekommen bin ich mal mit einem Aufsatz, der vier Seiten lang war, von denen dreidreiviertel Seiten Einleitung waren. Heute würde man doch sagen: eine Meisterleistung!
Wer hätte mir zugestimmt, wenn ich den Gedanken geäußert hätte, daß ein Aufsatz in Deutsch das Publikum gut unterhalten sollte.
Wenn ich mal einen Aufsatz vor der Klasse vorlesen mußte/durfte, wurde immer sehr viel gelacht. So auch bei dem genannten Sieben-Seiten-Aufsatz in der Untertertia: die erfundene Geschichte über einen gescheiterten Überfall auf die Sparkassen-Zweigstelle am Sittardsberg.
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Heiligabend
Auszug aus meiner Lesung im Café Kasbar in Duisburg-Hochfeld am 15. Dezember 2018: „Heiligabend“.
Ein Ort der fröhlichen Wissenschaft
Auszug aus meiner Lesung im Café Kasbar in Duisburg-Hochfeld am 15. Dezember 2018: „Ein Ort der fröhlichen Wissenschaft“.
Über Anne D. und weitere Themen
Lesung im Panama, Freitag, 16. November 2018.https://www.youtube.com
Der Pudding im Wandel der Zeiten
Letztens habe ich bei Edeka gesehen: Es gibt noch Puddingpulver!
Puddingpulver, kennen Sie das? Es gibt immer noch die kleinen Tüten mit dem Pulver da drin. Während der Wirtschaftswunderzeit teilten sich die Marken Reese und Doktor Oetker das Monopol. Auf der Reesepuddingtüre war ein Gutschein für einen Pfennig aufgdruckt, einzulösen gegen bar an der Ladenkasse (wenn man 50 Gutscheine beeinanderhatte – da mußte man viel Pudding essen, um zu Geld zu kommen). Auf den Tütchen mit Backpulver und denen für Vanillezucker war ein Gutschein über einen halben Pfennig.
Auwm Steinbart-Gymnsium in der Mittelstufe hatten wir einen Sportlehrer, der hieß Rehse, genannt „Pudding“ „Bei wem habt ihr Sport?“ – „Beim Pudding.“ Das war so‘n Möchtegern-Playboy. Immer wenn der über den Schulhof ging, tönte es aus allen Richtungen: „Pudding!“ „Pudding!“
1962 kam ein neues Pudding-Gefühl ins Werbefernsehen, das war der Saroma-Pudding. Das war ein Instant-Pudding. Da mußte man nur das Pulver in die Milch schütten und umrühren – und fertig war der Pudding. Der kam zur selben Zeit auf wie Nesquick.
Die Kinder mochten den Saroma-Pudding, aus Geschmacksgründen. Die Hausfrauen lehnten den Saroma-Pudding einhellig ab, aber mehr aus ethischen Gründen. Denn: einfach bloß umrühren ist doch keine Kunst, das kann ja jeder. Inzwischen kann jeder fertigen Pudding im Supermarkt kriegen. Wenn wir früher nach Holland gefahren sind, haben wir nicht nur Tabak, Tee, Kaffee, Rizla und Mascotte geholt, sondern auch Vla (in Glasflaschen!) und auch Pindakaas, chinesische Gewörtze – und überhaupt.
Für wen wird Puddingpulver noch hergestellt? Das beschränkt sich doch auf eine Generation, die noch Wert darauf legt, daß Weiterlesen
Karl-Lehr-Straße 9
Duisburg, Karl-Lehr-Straße 9.
Hier wohnte Harro Schulze-Boysen.
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Grießmehlpudding gibt’s heut‘ Mittag
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In Buchholz
Zehnter Autorenplausch der Stadtbibliothek Duisburg, Zweigstelle Buchholz. Darin: Helmut Loeven liest uns was vor. Veranstaltet von Werner Zapp (rechts im Bild) und Rainero Spahn. Wann war das? Am 14. September 2017.