Weihnachts-Botschaften

Soll heißen: ich nehme diplomatische ImmunitĂ€t in Anspruch.
Weihnachten ist ja bekanntlich die Gelegenheit fĂŒr Erinnerungen, RĂŒckblicke und Wiederholungen. Ist es nicht so? Glauben Sie es mir einfach.
WÀhrend ich mir ein paar Tage Privatissimum gönne, mache ich es Ihnen möglich, die UniversalitÀt zu wiederholen, und zwar durch diese Verlinkungen:
24. Dezember 2012
24. Dezember 2013
24. Dezember 2014
24. Dezember 2015
24. Dezember 2016

Wie sagte schon Karl Valentin:
WENN DIE STILLEN TAGE VORBEI SIND,
DANN WIRD ES AUCH WIEDER RUHIGER.

Gestern: Heinrich Böll 100 Jahre

Ich will nicht leugnen, daß Heinrich Böll (1917-1985, Nobelpreis 1972) einen inspirierenden Einfluß auf mich hatte.
Erstmals mit Heinrich Böll konkret konfrontiert wurde ich 1964 durch den Fernsehfilm „Doktor Murkes gesammeltes Schweigen“. Allein schon der Titel! Und dann noch der Hildebrandt! Ich fand den Film gut, weil der so seltsam war. Sonst (Nachbarn, Bekannte, Verwandte) fand den Film keiner gut, weil der so seltsam war. (Damals gab es nur ein Fernsehprogramm, und Volk hatte sich abends vor dem Fernsehapparat einzufinden und zu gucken, was ihm vorgesetzt wurde). Wie kann man sich nur einen Namen wie Burmalottke einfallen lassen!
„Ansichten eines Clowns“ habe ich mit 15 Jahren gelesen. Ein Roman, der an einem einzigen Nachmittag und Abend spielt, durch viele RĂŒckblenden eine nicht-chronologische Handlung bekommt, eine Collage aus Situationen. Thema: Die Unbestechlichkeit eines Menschen in schwacher Position. Das Buch war fĂŒr den 15jĂ€hrigen Leser eine Quelle der Kraft, die fĂŒr all den Widerstand und all die Verweigerung, die ich um der MenschenwĂŒrde Willen in den weiteren Jahren und Jahrzehnten meines Lebens zu leisten hatte. Das Buch habe ich in verschiedenen Lebensabschnitten wieder gelesen. Eine neue LektĂŒre wĂ€re mal wieder fĂ€llig. „Billard um halbzehn“ habe ich nur angefangen zu lesen. Darauf kann ich also noch gespannt sein.
In der Verfilmung von „Ansichten eines Clowns“ kommt eine Szene vor, die fand ich zum Lachen. Ein etwa elfjĂ€hriger Junge geht im strömenden Regen langsam die Straße entlang. Er trĂ€gt seine offene Schultasche vor sich her, damit es da reinregnet.
Den Böll muß man hören. Diesen rheinischen Akzent! Das ist die Stimme eines Mannes, der sich nicht aus der Ruhe bringen lĂ€ĂŸt.
Ich hörte den Böll reden auf der Kundgebung im Bonner Hofgarten gegen die Notstandsgesetze am 11. Mai 1968. Er sagte (unter anderem), der Widerstand mĂŒĂŸte gewaltlos sein. Daraufhin ein paar Pfiffe aus dem Auditorium. Böll: „Jaja. Feifense ruhich. Feifense ruhich.“
Bei der Kundgebung am selben Ort am 10. Oktober 1981 (gegen die AtomrĂŒstung) war er als letzter Redner dran. Da die Zeit schon weit fortgeschritten war, verzichtete er auf die ursprĂŒnglich vorgesehene Rede und improvisierte stattdessen. Nur war die improvisierte Rede dann lĂ€nger als die nach dem ursprĂŒnglichen Manuskript.
Heinrich Böll wußte mit seinem Nobelpreisehren und seinem Prominentenstatus wirkungsvoll zu wuchern, um den Widerstand gegen Militarismus, gegen dioe Baader-Meinhof-Hysterie und gegen die Springerpresse zu unterstĂŒtzen. Das war riskant. Die Niedertracht seiner Gegner, vornehmlich aus der CSU/CDU wurde sichtbar. Willy Brandt schrieb an ihn: „Resignieren sollten Sie nicht. Ich habe es auch nicht getan.“ GĂŒnter Grass forderte Böll auf, sich fĂŒr die von der SPD gefĂŒhrte Bunesregierung einzusetzen. Böll antwortete, er wĂŒrde sich immer fĂŒr Willy Brandt einsetzen, aber nicht fĂŒr die Regierung.
Willy Brandt, der antifaschistische WiderstandskĂ€mpfer, mußte auf seinem Weg einige seiner Ideale dem Kompromiß opfern – nicht aus SchwĂ€che, sondern aus Unvermeidlichkeit. Das mußte Heinrich Böll nicht. Man ist besser beraten, nicht Politiker, sondern Schriftsteller zu werden. Man kann dann mehr bewirken.
In diesen Tagen denkt man vielleicht an die Geschichte „Nicht nur zur Weihnachtszeit“. Eine alte Frau, vom Krieg traumatisiert, will tĂ€glich Heiligabend feiern. Die Geschichte wurde auch verfilmt.
Dieser Film wĂŒrde seine satirische Kraft erst dann vollkommen entfalten, wenn er tĂ€glich gesendet wĂŒrde, jeden Abend zur Hauptsendezeit, auf allen KanĂ€len.
HĂŒten Sie sich also davor, mich zum Diktator ĂŒber Deutschland zu machen.

BĂŒcher umstĂ€ndehalber abzugeben

„… haben wir doch schon gesehen.“
Richtig. Das Bild (© Merkfoto) wurde aufgenommen beim neuesten Buchholzer Autorenplausch, ĂŒber den hier und hier berichtet wurde.
Heute geht es um den Mann rechts im Bild, den Autorenplausch (Mit-)Organisator Werner Zapp und um seine BĂŒcher.
Gegen die Bezeichnung „Autor mit Killerinstinkt“ wehrt er sich nicht. Den Titel Herzlos (204 Seiten, 9,95 Euro) stellt der Paashaas Verlag so vor:
„Werner Zapp liefert eine Mischung aus brutal hartem Thriller und psychologischem Seelendrama. Ein Werk mit Tiefgang und SensibilitĂ€t“, fĂŒgt aber sogleich hinzu: „Das Buch enthĂ€lt gewalthafte Szenen und brutale Beschreibungen und ist daher nicht fĂŒr Kinder oder Jugendliche geeignet!“
Man mag hinzufĂŒgen: Auch nicht unbedingt das ideale Weihnachtsgeschenk im Normalfall. Allerdings lĂ€ĂŸt Weihnachten vom Jahr noch viel Rest ĂŒbrig.
Worum geht es da?
„Ein Thriller aus dem Ruhrgebiet! Ein grausamer Doppelmord in Duisburg erschĂŒttert die Region und besonders einen unbescholtenen Familienvater, dessen Ehefrau und kleine Tochter bei der blutigen Tat ums Leben kamen. Getrieben von Rachsucht und Verbitterung macht sich der geschockte Mann auf, den Mörder aufzuspĂŒren und umzubringen, den er in einer dubiosen Sekte auf Fuerteventura vermutet. Auf der Kanareninsel realisiert er allerdings, dass er einem schweren Irrtum erlegen ist. Seinem Schicksal kann er jedoch nicht mehr entfliehen …“
Zweiter Vorschlag:
Werner Zapp: Geschichten umstÀndehalber abzugeben. Paperback, 136 Seiten, 8,90 Euro
„Kennen Sie solche Leute? Solche, die mit wirren Kosenamen um sich werfen, von anderen pure Toleranz erwarten, aber doch selbst nur Ignoranz verbreiten. Menschen, die sich AlbtrĂ€ume leisten, Brause aus Weintrauben trinken und am Ankunftstag eigentlich schon weg sind. Diese Kurzgeschichten werden Sie berĂŒhren. Sie werden sich und andere darin wiedererkennen und machen Bekanntschaft mit einem Autor, der Ihr bester Freund und Ihr schlimmster Feind in einer Person ist. Werner Zapp bringt es auf den Punkt! Und er will, dass dieser Punkt an den Leser geht – denn seine Geschichten sind nicht ohne Grund umstĂ€ndehalber abzugeben.“

Beide BĂŒcher gehören zum Standard-Sortiment der Buchhandlung WeltbĂŒhne. Hier hat die „Literatur gegen den Strich“ ihren Platz, und damit die Literatur gegen den Strich ihren Platz behaupten kann, sollte sie auch nur dort bestellt werden.
WELTBÜEHNE MUSS BLEIBEN.

Katzen wĂŒrden METZGER kaufen

Das wÀre doch mal eine originelle Geschenkidee:
Ein METZGER-Abonnement fĂŒr Ihre Katze!

Oder fĂŒr die Katze einer Bekannten.
Oder fĂŒr den Kater eines Bekannten.
Oder fĂŒr die Katze eines Bekannten.
Oder fĂŒr den Kater einer Bekannten.

Hier erfahren Sie, wie Sie ein (Geschenk-)Abonnement bestellen können.
SelbstverstĂ€ndlich eignet sich das satirische Magazin auch fĂŒr menschliche EmpfĂ€nger.

(C) Merkfoto

Manche Menschen leben in dem Irrglauben, Katzen könnten nicht Zeitung lesen.

Das rote Hamborn – das Begleitbuch zur Ausstellung

Die Ausstellung „Das rote Hamborn“ im Kultur- und Stadthistorischen Museum fand viel Aufmerksamkeit. Auch in diesem Blog wurde darĂŒber berichtet. Sie lĂ€uft noch bis zum 28. Januar.
Im Mercator-Verlag erschien das Begleitbuch zur Ausstellung:

Das rote Hamborn. Politischer Widerstand in Duisburg von 1933 bis 1945. 96 S., zahlreiche Abbildungen. 12,90 Euro
Duisburg war ein Zentrum des politischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. GeprĂ€gt durch Bergbau und Schwerindustrie gab es eine breite und gewerkschaftlich organisierte Arbeiterklasse, aus der heraus sich der Widerstand formierte. Die stĂ€rksten Widerstandsaktionen in Duisburg gingen von sozialdemokratischen und kommunistischen Gruppen aus. Das Thema „Widerstand in Duisburg“ konzentriert sich auf den industriellen Norden der Stadt, auf den Stadtbezirk Hamborn. Doch auch die Widerstandsarbeit in benachbarten Stadtgebieten wie Meiderich oder Ruhrort und weiter sĂŒdlich im „roten Hochfeld“ mit seinen Industrieanlagen am Rhein wird schlaglichtartig vorgestellt. Mit dem großen Binnenhafen und der Rheinschifffahrt, mit seinem Verkehrsknotenpunkt im Westen des Ruhrgebiets und nahe den Niederlanden bot Duisburg fĂŒr die Organisation des Widerstands ideale Voraussetzungen.

Dieses zwar gehaltvolle, aber relativ schmale Werk muß vorlĂ€ufig das vergriffene zweibĂ€ndige Werk „Verfolgung und Widerstand in Duisburg 1933-1945“ ersetzen. Die Duisburger VVN war sehr bemĂŒht, dieses Standardwerk so schnell wie möglich zu verramschen und diese Informationsquelle versiegen zu lassen – trotz meiner stĂ€ndig wiederholten eindringlichen Warnung. Aber dort glaubt man, mich nicht zu kennen.
Mit dem Buch zur Ausstellung wird die LĂŒcke wieder ein wenig geschlossen.
Bestellen Sie dieses Buch in der Buchhandlung WeltbĂŒhne (und nirgendwo anders – auch im Versand).
Strukturen der AufklĂ€rung mĂŒssen gerettet werden. WeltbĂŒhne muß bleiben.

Dieses Jahr sogar schon an nÀchstes Jahr denken

Es gab eine Zeit (nÀmlich die Epoche des Eschhaus-Buchladens), da wurden ebendort zum Jahresende mal eben dort ca. 400 Kalendere verkauft, davon mehr als die HÀlfte Roter Kalender vom Rotbuch Verlag. Damals wurden auch viele verschiedene Kalendere produziert: Mindestens drei verschiedene Friedenskalendere, mindestens drei verschiedene Umweltkalendere, mindestens vier verschiedene Frauenkalendere, die Lesbenkalendere noch gar nicht mitgezÀhlt.
Wir haben in der WeltbĂŒhne dieses Jahr (und hatten voriges und vorvoriges und vorvorvoriges Jahr) nur noch den Antifaschistischen Taschenkalender (Unrast Verlag). Kostet bloß 7 Euro.
Und was sagt der Verlag dazu?
„Stets aktuell von undogmatisch aktiven Menschen aus der Bewegung gemacht, ist der Antifa-Kalender mittlerweile ein nicht wegzudenkender Begleiter sowohl fĂŒr Einsteiger als auch fĂŒr die Erfahrenen unter den politisch Aktiven.
Die TextbeitrĂ€ge nehmen die aktuellen gesellschaftlichen Themen – auch abseits des klassischen Antifaschismus – kritisch unter die Lupe und geben so einen guten Überblick ĂŒber den Stand der Diskussion innerhalb der Linken.
DarĂŒber hinaus werden in jeder Ausgabe Texte mit hohem Gebrauchswert fĂŒr die konkrete politische Arbeit veröffentlicht. Vor allem der alljĂ€hrliche kleine Rechtsratgeber hat sich seit Jahren auf Demonstrationen und bei politischen Aktionen als sehr hilfreich erwiesen.
Absolut unverzichtbar ist der Kalender fĂŒr politisch Aktive aufgrund des umfangreichen und aktuellen Adressteils, der nicht nur Antifa-Gruppen, -Zeitungen, -Telefone und Internetseiten umfasst, sondern auch sĂ€mtliche InfolĂ€den, Rechtshilfegruppen und viele weitere linke Gruppen.
Um die Lebensdauer des vielbenutzten und damit arg strapazierten Kalenders zu optimieren, erscheint er in der unverwĂŒstlichen fadengehefteten Version.“
Bitte zugreifen. Es ist noch ein StĂŒck vorhanden. Weitere StĂŒcke werden nur noch im Auftrag besorgt. Und ob dann noch lieferbar?
Werden Sie zum Boykottbrecher. Bestellen Sie diesen Kalender und ĂŒberhaupt alles Buchförmige in der Buchhandlung WeltbĂŒhne.
WELTBÜHNE MUSS BLEIBEN.
Und beschweren Sie sich nicht ĂŒber die Pluralbildung „Kalendere“. Meine Vorfahren kamen aus Mönchengladbach, und da bildet man den Plural so. Dort sagt man auch „Tellere“.

Fangt mal wieder mit Postkarten an

Liebe Leute, werdet subversiv. Gerade das sich seinem Ende hinneigende Jahr bietet dazu eine ganz spezielle Gelegenheit:
Verschickt doch mal wieder Postkarten, oder fangt damit an.
Postkarten sind (und waren schon immer) ein subversives Medium. Formaler Stringenz (nur Hoch- und Querformat in Din A-6) steht eine schier unermeßliche inhaltliche Unermeßlichkeit gegenĂŒber. Mithilfe der grĂ¶ĂŸten von Menschenhand geschaffenen Organisation (Weltpostverein) hat der Mensch sich die Möglichkeit geschaffen, den Weltkreis mit materieller Zirkulation auszufĂŒllen (und nicht bloß mit irgendwelchen VirtualitĂ€ten). Betrachtet Postkarten, und ihr erfahrt: Es gibt sie, die RealitĂ€t, die man nicht einfach wegklicken kann. Hier rede ich, und wenn du nicht zuhörst, bin ich trotzdem vorhanden.
Postkarten sammeln ist gut. Postkarten verschicken ist noch besser (ich erklÀre gern, wie man das macht).
Die kulturbolschewistischen Situationspostkarten (Postkartenserie der Situationspresse) eignen sich trefflich als Neujahrskarten und Weihnachtskarten (im Fall von Materialismus: Jahresendkarten), gerade, weil man sich solche eigentlich anders vorstellt. Sie werden seit 1974 produziert, und es hört nicht auf.
Hier eine Auswahl: Karten nach Aquarellen von Magda Gorny, Fotos von Heinrich Hafenstaedter und anderen FototÀtern, Ab-, Aus- und EinfÀlle bei der METZGER-Produktion, et cetera.

Wer unsere Postkarten kauft, hilft uns, eine gute Zeitung drucken zu können und eine leistungsfÀhige Buchhandlung zu betreiben.

Ein Verzeichnis der lieferbaren Situationspostkarten findet man auf der Homepage der Buchhandlung WeltbĂŒhne (Mindestbestellwert 2 €).

Merry Kiss-mas!

„Alle Jahre erneut
ĂŒber den Nikolaus ihr euch freut.“
(reimt sich).

Sand Nikolaus spanks Pixie (Mary Christmas of this year and of the last year – macht Fortschritte)!
BE! cause Ski loves it!
Das ist doch gar nicht der Nikolaus! Da hat sich doch einer verkleidet!

Und die beiden lachen sich natĂŒrlich wieder kaputt.
Merry Kiss-mas!

Du Schreckliche!


Es gibt kleine Ereignisse, an die man sich genau erinnert, und dann stellt sich heraus, daß noch mehr dahinter steckte.

Unsere erste Begegnung.
Du warst 6 Jahre alt (ich viel Ă€lter). Du standest hinter einem Zaun. Du hattest einen Ball in der Hand. Du hattest lange dunkle Haare, die Brille auf der Nase, und du hattest mich schon einige Minuten lang beobachtet. Du schautest sehr mißtrauisch, fast ein wenig grimmig. Dein Blick sagte: „Was will der denn hier? Was ist das ĂŒberhaupt fĂŒr einer?“
Das inspirierte mich zu einem Scherz. Ich weiß nicht mehr, was ich sagte. Aber du warst empört.
„Is ja gaanich wahr!“ riefst du und gingst weg, schnellen Schrittes, um nicht noch mehr Zeit mit mir zu vergeuden.

Du hast dich gar nicht verÀndert.

Unsere zweite Begegnung.
Du warst 14 Jahre alt. Ich erinnerte dich daran, daß wir uns schon mal begegnet waren. Du sagtest: „Ja, ich weiß. Ich fand dich doof.“
Man kann nicht sagen, daß von der Zeit, die wir dann miteinander verbrachten, eine Sekunde vergeudet wurde.

Wer mich nach dir fragte, dem habe ich gesagt: Die hat einen unglaublichen Sinn fĂŒr Humor. Ich mĂŒĂŸte hinzufĂŒgen, daß du deinen Humor gut tarnst, damit die Leute denken, du hĂ€ttest keinen. Die schĂ€rfste Waffe trĂ€gst du im Gewande.
„Lina die Schreckliche“. Den Namen trĂ€gst du mit Stolz. Er klingt auch gut. Du hast ihn dir verdient, als du ein Jahrzehnt lang in Internet-Foren fĂŒr Klarheit, ergo Aufregung sorgtest. „Der Forenschreck“ wurdest du auch genannt. Du sagtest: „Mancher von denen, die ich abgefertigt hatte, tat mir danach leid. Aber zum GlĂŒck habe ich das immer schnell vergessen.“
Gibt es eigentlich noch diese Foren?

Mit deinem LĂ€cheln bist du sparsam. Ich habe aber auch gesehen, wie du TrĂ€nen gelacht hast – ĂŒber mich. Du konntest mir auf der Nase tanzen, weil du wußtest, daß du dich dann in meine Arme fallen lassen konntest. Du Schöne!

Einen deiner Lieblingsdichter hast du treffend variiert:
„Mögen die Guten sich meiner Kralle erfreuen, mögen die Schlechten meine Grazie fĂŒrchten.“

Alles Gute zum Geburtstag!
Ich mußte dir einen Liebesbrief schreiben, sei mir nicht böse.

Strick-Graffiti

Begrifflichkeiten der Kunst(-geschichte): Strick-Graffiti.
Alle paar Jahre wird ein Strick-Graffito an der TĂŒr befestigt, jetzt also das zweite. Das geschieht in einem Tempo, daß man nicht befĂŒrchten muß, daß einem bald die Sicht vollends versperrt sein wird. Das ist eine langsame Kunst, und die Langsamkeit – so viel ist inzwischen klar – ist in Zeiten kommerziell genutzter Idiotisierung ein Akt der Selbstverteidigung.
Hier hat eine Cineastin eine Spur gelegt. Aus winzigen aufgenĂ€hten Buchstabenklötzkes ergibt sich die Parole „Some like it hot“. Eine bestrickende Woll-Hommage bzw. gewollte Strick-Hommage an Marilyn Monroe!

Siehe auch hier!

Heute ist der 1. Dezember

Heute ist der 1. Dezember 2017. Und das heißt: DER METZGER hat Geburtstag. Am 1. Dezember 1968, also vor 49 Jahren, erschien Heft Nr. 1.
In einem Monat also, am 1. Januar 2018 beginnt das JabilÀums-Jahr, in dessen Verlauf der 50. Geburtstag stattfindet.

Heft Nr. 1, Dezember 1968, alle Seiten mit Wachsmatrizen gedruckt.

Heft Nr. 14, Mai 1971. Cover entworfen von Willi Kissmer.

Heft Nr. 37, Januar 1985, Cover entworfen von Peter Dietz.

Es wird nicht EIN JubilÀums-Heft vorbereitet, sondern in allen im Jahr 2018 erscheinenden Heften wird das 50-Jahre Ding thematisiert sein.
Wer will dazu was sagen (und hat nichts dagegen, wenn es dann auf Papier gedruckt wird)? Wer kramt Fotos und Dokumente aus der Schublade?
BeitrĂ€ge, kurz oder lang, elaboriert oder kurz notiert, etwa nach dem Motto „Wie DER METZGER mir dazu verholfen hat, den Sinn des Lebens zu erkennen“, werden mit Freude erwartet.
Emil-Adresse:
loeven@buchhandlung-weltbuehne.de

von den bisher 124 Ausgaben sind die meisten noch lieferbar.