Archiv für den Monat: Juni 2016
Nach Dortmund
Encore:
So sinnlos diese bildliche Mitteilung auch erscheinen mag, offenbart sich doch ein tieferer Sinn!
Daß der eine von den drei (sic!) Tenören nicht nur den Nutzen, sondern auch die Schönheit einer Heizung zu preisen versteht, müssen wir in diesem Fall nicht beachten. Der andere von den dreien (sic!) bekundet, daß er zu Fuß nach Dortmund gehen möchte.
Aber bestimmt nicht irgendwann und einfach nur so, sondern an mindestens einem der drei Tage vom 1. bis zum 3. Juli 2016, wenn in Dortmund, Revierpark Wischlingen, das UZ-Pressefest der DKP stattfindet.
Man gerät nicht in die Verlegenheit, den Weg dorthin zu Fuß zurücklegen zu müssen. Man kann sich den Öffentlichen Personen-Nahverkehr zunutze machen. S-Bahn-Station Wischlingen.
Grüß mir den Thanner!
Encore:
..
Nächstes Wochenende: UZ-Pressefest der DKP
Sie sollten mal ernsthaft in Betracht ziehen, am nächsten Wochenende (Freitag 1. Juli, Samstag 2. Juli, Sonntag 3. Juli) zum UZ-Pressefest im Revierpark Wischlingen in Dortmund zu gehen.
Denn: Wer der DKP nichts gibt, kann den Reichen nichts nehmen.
Nachtrag, wie versprochen. Auflösung, wie erhofft.
Schon am Ersten dieses Monats hätte ich Anlaß gehabt, an eines meiner 1.-Juni-Jubiläen zu erinnern: Vor 40 Jahren (1. Juni 1976) nach Neudorf gezogen (da wollte ich immer hin).
Noch ein 2016-Jahrestag: Seit 30 Jahren Mitglied der DKP (denn Deutschland hat Strafe verdient).
Übernächstes Jahr (2018) ist dann 50 Jahre DER METZGER. Und somit auch: 50 Jahre Situationspresse mit allen Verzweigungen.
Dazwischen, 2017, ist „30 Jahre Eschhaus zu“. Darauf werde ich auch nochmal zurückkommen. Und somit auch: 30 Jahre unter dem Namen „Weltbühne“ auf der Gneisenaustraße.
Erinnern Sie sich an das Jubiläums-Notat vom 1. Mai 2014: 50 Jahre Kunst und Politik. Meine künstlerische Tätigkeit begann am 1. Mai 1964 mit Musik. Dann, knapp zehn Jahre später, ereignete sich wieder eine aktive Musik-Periode.
Ich schrieb: „Darum wollte ich eigentlich an dieser Stelle das einzige vollständige Gruppenfoto der Bröselmaschine hier hineinstellen. Aber zu meinem Entsetzen mußte ich feststellen, daß ich das Foto verkramt habe.“ Ich versprach: „Wenn ich es wiederfinde, zeige ich es.“ Ersatzweise durften Sie schwarz sehen:
Jetzt habe ich das Foto wiedergefunden (und zwar genau da, wo es hingehört und wo ich doch gleich hätte nachsehen können), womit sich auch das Bilder-Rätsel von gestern auflöst:
Die Original-Besetzung kurz vor der Auflösung, Herbst 1972.
Obere Reihe v.l.n.r: Lutz Ringer, dito, Michael (damals: Mike) Hellbach, dito, Michael Schmidt, dito, Peter Bursch, dito. Untere Reihe: Jenny Schücker, dito, und Helmut Loeven, also ich, dito.
Eine Doppelbelichtung von Eckhard Graefen, Knubbel Afa.
Grund zur Freude
Ready-Made
Begrifflichkeiten der Kunst(-Geschichte): Ready-Made
Ein „Ready-Made“ ist ein Kunstwerk, das der Künstler gar nicht schaffen muß, weil es schon fertig ist. (Anderes Wort: Objet touvé).
Beim Vorhaben, einen als Datei gespeicherten Text mittels Laserdrucker auf Papier sichtbar zu machen, kam DAS.
Wieso? Keine Ahnung.
Alle Versuche, einen solchen Zeichen-Salat ABSICHTLICH zustande zu bringen, brachten nichts.
Kann man / darf man an einem Ready-Made noch herumbasteln? Zum Beispiel: Färben:
Oder es negativieren und horizontal spiegeln?
Man könnte dieses elaborierte Werk der europäischen Kunst auch als Demonstrationsstück des Lettrismus vorzeigen, bei dem der Buchstabe seine hauptsächliche Funktion, als Laut-Zeichen mit seinesgleichen zu Silben, Wörtern, Begriffen, Sätzen, Absätzen, Texten, verbalen Mitteilungen zusammengefügt zu werden, verliert und eine Funktion einnimmt, von der wir bisher nichts geahnt hatten Ausrufezeichen!
Jedenfalls ist mir abermals der Coup gelungen Komma, die Grenze zwischen der Literatur zur Bildenden Kunst zu überwinden.
In the morning, when we rise
Ursprünglich vorgesehen für:
Begrifflichkeiten der Kunst(-Geschichte): Pop-Art.
Der große Vorsitzende und Steuerberater Mao Tse-tung bei der Besichtigung der Johannisbeer-Ernte.
Das Zentralkomitee beschloß daraufhin nach eingehender Diskussion einstimmig die Erhöhung der Rote-Grütze-Zuteilung (eine siegreiche Himbeerernte vorausgesetzt).
Das Foto zum Zwanzigsten
Jutta neben der Sahara
Ich hab ja lange überlegt: Soll ich oder soll ich nicht das neue Buch von Sah(a)ra Wagenknecht ins Sortiment aufnehmen? Oder soll ich auf eine eventuelle Taschenbuchausgabe warten? Aber dann gaben sich die Leute die Türklinke in die Hand, die „das neue Buch von der Wagenknecht“ bestellten, und ich mußte mich dranhalten, dem nachzukommen. Und das ohne besondere Ankündigung, ohne Aufnahme in den Katalog, ohne Auslage. Wenn ich mal ein Stück zusätzlich bestellt hatte, war das auch schon am Tage des Eintreffens weg.
Jetzt habe ich mal schnell ein Foto vom Schaufenster gemacht, als die Wagenknecht-Herrlichkeit mal gerade komplett war. (Und wenn auch Sie, ob nah, ob fern, [soll heißen: ob ambulant oder im Versand] dieses Buch bestellen wollen, dann tun Sie es hier und sonst nirgends).
Ich sag jetzt immer „Sah(a)ra“. Sie müssen sich jetzt nicht die Landschaft in der nördlichen Hälfte von Afrika vorstellen, sondern den schönen Klang auf sich wirken lassen. Sahara ist die Steigerung von Sahra.
Im Schaufenster kombiniere ich Sah(a)ra Wagenknecht mit Jutta Ditfurth. Das schafft vielleicht einen Ausgleich zu dem (Bürgererschreckenden), was beim Weg der Frau Dr. Wagenknecht in die Herzen der zusammenhangfähigen Mitmenschen vielleicht ein kleines bißchen auf der Strecke geblieben sein könnte. Mit Jutta Ditfurth wird sozusagen nachgewürzt.
P.S.: Wir haben hier auch noch mehr Bücher von Jutta Ditfurth, z.B. die, die im Konkret-Verlag erschienen sind. Und die ganz alten Bücher von Sahra Wagenknecht, wo die dauernd Hegel zitiert, müssen hier auch noch irgendwo rumfliegen.
Rauswurf erstmal abgewendet?
Ausschnitt aus der VVN-Zeitung Antifa.
Das Veranstaltungs- und Dokumentationszentrum der VVN-BdA in Duisburg-Kasslerfeld (siehe DER METZGER 88) soll(te) nach Willen der Stadtverwaltung der VVN wieder weggenommen werden (siehe DER METZGER 104).
Und jetzt? Es gibt eine neue Entwicklung? Der Rauswurf ist „erst einmal“ abgewendet? Neue Räume sollen „möglicherweise“ bald zur Verfügung gestellt werden?
Wieso weiß ich davon nichts? Mir sagt ja keiner was.
Die Wahrheit über das UZ-Pressefest
Ja, es ist wahr.
An dem Wochenende 1., 2. und 3. Juli findet im Revierpark Dortmund-Wischlingen das traditionelle Pressefest der DKP-Zeitung UZ statt.
Schaut her:
Ausführliche Informationen findet man dort:
http://pressefest.unsere-zeit.de/
Und ich verrate, wohin man Spenden für die Finanzierung dieser Großveranstaltung schicken kann:
DKP-Parteivorstand
GLS Bank Bochum
IBAN: DE63 4306 0967 4002 4875 01
Verwendungszweck: Pressefest 2016
Von den UZ-Fest-Buttons sind in der Weltbühne nur noch wenige vorhanden. Aber wer hier zu spät kommt, kriegt die Buttons auch noch beim Betreten des Festivalgeländes.
Was mich allerdings verwundert: Warum legt die DKP ihr Fest eigentlich immer auf ein Wochenende, an dem es regnet?
P.S.:In der Buchhandlung Weltbühne kann man die Wochenzeitung UZ kaufen. Sollte man tun.
Gegen Landschaftszerstörung
Die unaufhaltsam scheinende Landschaftszerstörung im Duisburger Süden wurde hier schon öfter thematisiert, zum Beispiel am 15. Juni vorigen Jahres oder vor einem Monat.
Es ist ja schön, wenn man mit seiner Sorge nicht allein steht und sich versichern kann, daß die Auffassung geteilt wird, daß man nicht jeden Wahnsinn widerspruchslos hinnehmen muß:
Ja, dann klickt mal schön dieses bit.ly/1sr8fH2 und petitiert mal schön, damit die Petition keine Petitesse bleibt!
Die in der Zeitungsmeldung angegebe Zahl ist in der Zwischenzeit gestiegen. Mitlerweile haben 1263 unterschrieben, davon 1178 aus Duisburg. Mögen es heute Abend schon ein paar mehr sein!
Allgemeine Karikaturenkunde
Der Signatur ist zu entnehmen, daß diese Zeichnung der frühen Periode meines Schaffens als Karikaturenzeichner zuzuordnen ist, nämlich (gerade noch) den 70er Jahren.
Man kann also leicht drauf kommen, daß hier eine polemische Abrechnung mit dem „positiven Denken“ stattfindet.
Immer wieder hat man den Klügeren im Lande, nämlich uns Intellellen, vorgeworfen, wir würden alles ins Negative ziehen (Kritisches Denken). Es bildete sich eine Gegenbewegung: alles ins Positive ziehen: Warum Probleme lösen, wenn man sie ignorieren kann? Warum etwas verbessern, wenn man alles schönreden kann? Mit einem Wort: „Positives Denken“.
Dem im Bild dargestellten hemdsärmligen (wenn auch cravattierten) Vertreter positiver Ignoranz ist die latente Aggressivität dieser Ideologie ins Gesicht geschrieben. Und es wird auch deutlich: die unsinnige Botschaft ist für die Mitmenschen nicht nur unverständlich. Sie ist ihnen auch nicht dienlich.
Neu in der Weltbühne: Pott im Pop
Was Ausstellungen so an sich haben: Ausstellungskataloge.
Wie dieser hier:
Heinrich Theodor Grütter (Hrsg.): Rock und Pop im Pott. Klartext Verlag 2016. 280 Seiten im Großformat, zahlreiche farbige Abbildungen, Hardcover, 24,95 Euro.
Der Klartext-Verlag läßt uns wissen:
„Das Ruhrgebiet blickt auf sechzig Jahre Rock- und Popgeschichte zurück: Mit Auftritten berühmter Gruppen wie den Beatles und den Stones (gemeint sind die Rolling Stones), mit dem Rockpalast in der Essener Grugahalle und mit bedeutenden Musikern aus der Region wie Nena und Herbert Grönemeyer. Das Katalogbuch zur Ausstellung im Ruhr Museum auf Zollverein in Essen zeigt Fotos, Plakate, Eintrittskarten, Schallplatten und Fanartikel sowie Instrumente und Bühnenoutfits und beschreibt die spektakuläre Rock- und Pop-Geschichte des Ruhrgebiets von den Anfängen bis in die Gegenwart.“
Ein Register hätte dem Werk gutgetan.
Daß eine Massenkultur, der etwas Aufrührerisches mehr oder weniger innewohnte, nach Jahrzehnten von nostalgischer Träumerei aufgesogen wird, ist niemals völlig zu vermeiden. In welchem Maße dies auf dieses zeitgeschichtliche Werk zutrifft, überprüfen Sie bitte selbst. Die Ostermärsche und UZ-Pressefeste werden erwähnt, das ist gut. Katalog-Mitgestalter Holger Krüssmann erinnerte sich an meine Folkrocker-Vergangenheit (Bröselmaschine 1970-1973) und ließ sich von mir Fotos schicken. (Die wurden nicht verwendet. Macht nichts).
Was mich da schon eher bedrückt ist der schleichende Verlust an Autonomie (i.e. das herausgenommene Recht, sich selbst seinen Namen zu geben). Wieso lassen es sich Leute gefallen, zum Beispiel als „68er“ oder „Krautrock“ oder „Hippie“ – oder eben „Pott“ bezeichnet zu werden?
Früher konnte man sich darauf verlassen, daß jemand, der die hierorts ungebräuchlichen Bezeichnungen „Pott“ oder „Ruhrpott“ oder „Kohlenpott“ verwendet, nicht von hier ist.
Noch mehr betrübt mich, daß von allerlei Regionaldirektoren, Oberbürgermeistern und sogar einer Landesministerin „Grubworte“ (statt Grußworte) beigegeben wurden.
Wollen Sie dieses Buch haben? Dann bestellen Sie es nirgendwo anders als in der Buchhandlung Weltbühne (für Sie abhol- bzw. versandbereit).
WELTBÜHNE MUSS BLEIBEN, damit gute Musik und deutsche Sprache übrigbleiben.
Encore: Achtet auf den Duis-Punkt!
Der K. des M.
Eigenwilliges Linden-Verhalten
Minimalist Statement
Begrifflichkeiten der Kunst(-Geschichte): Minimalismus
Sonntag, 5. Juni 2016, (m)ein Stand auf dem Ruhrorter Kunstmarkt.
Ausgestellt wurde: nichts.
Nichts ist sogar noch weniger als minimal.
Nichts ist die Vollendung der Minimaltät.
Alles ist gesagt, und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Die Kunst erreicht ihre Vollendung, indem sie verschwindet.
Nein: Indem sie vergessen wird.
Nein, das ist natürlich Quatsch. Ich hatte mich nur mal kurz hinter einen Stand von einem Künstler gestellt, der nicht erschienen war. Aber diesen Sermon habe ich einigen Leuten erzählt, und die fanden das auch lustig, weil sie wußten, daß das alles ein Witz war.
Immerhin wurde demonstriert, daß die Kunst die Zeit überwinden kann (zum Beispiel, indem sie den 1. April auf den 5. Juni bringt).
So sah unser Stand auf dem Ruhrorter Kunstmarkt aus. Alles ordentlich und unfromm.
„Spontan“-„Lesung“ am Stand von Werner Muth gegenüber.
Spontan war das zwar, aber vorher geplant.
Als Lesung kann man das wohl auch bezeichnen, wenngleich ich, während ich den Leuten was erzählte, ein leeren Blatt vor mir hielt. (Sonst hätte mir vielleicht keiner zugehört. Merke: Literatur ist immer mit Papier in der Hand).
Fotos © Merkfoto