Bilder einer Wanderung bei schlechter Laune

Wo soll man am gesetzlichen Juni-Feiertag denn hingehen, wenn
a) an einem der freien Tage schon wieder Trübsinns-Wetter ist,
b) das Betreten der Wälder wegen der Schäden durch das Unwetter sogar amtlich verboten ist (einleuchtend),
und zudem noch entgegen dem WDR-Wetterbericht, daß es nicht regnet, es dann doch regnet?
Schlechtes Wetter trübt meine Stimmung nie – außer an solchen Tagen wie letzten Donnerstag.
Also; nicht durch die Wälder, nicht durch die Auen, sondern durch die Stadtteile.

Froh14-01Die Schule an der Gneisenaustraße gefällt mir heute nicht. Diese imperialistische Bombastik! Diese Naturstein-Festung rund um den Fahrradkeller! Diese Strategie der hohen Decken, damit die Stimme des Lehrers größeren Hall bekommt! Das ist keine Stätte fröhlicher Wissenschaft, das ist eine Anstalt.

Froh14-02Da stellt man folgerichtig einen Luftschutzbunker daneben.

Froh14-03Das sieht doch gar nicht schlecht aus. Im Spätsommer werden dann am Rande der Eisenbahnlinie Pflaumen geerntet.

Froh14-04Bei der Industrialisierung ist für Wanheimerort ein Viadukt abgefallen (für die Abzweigung der Bahn, mit der man nach Hochfeld fährt).

Froh14-05Wenn man unter diesen Unterführungen hindurchgeht, verläßt man Wanheimerort und ist dann in Hochfeld.

Froh14-06Umgekehrt betrachtet: Wenn man unter diesen Unterführungen hindurchgegangen ist usw.
Unter der ersten Unterführung wurden allerhand Kirmeswagen abgestellt.

Froh14-07Fundstück für die METZGER-Serie „Komische Häuser“ (Krummenhakstraße).
Die Dachgaube scheint sich nach rechts verdreht zu haben. Die Dachrinne wird von Birkengewächsen beansprucht. Der Letzte hat nicht nur das Licht ausgemacht, sondern auch die Rolläden runtergelassen.

Froh14-08Alles hat einmal ein Ende, auch die Krummenhakstraße. Angefangen hat hier der Regen. Ich: ohne Schirm!

Froh14-09Es gibt Stellen, die sehen fast noch so aus wie vor 40 Jahren. Nur wurde hier das Hochfelder Standard-Dunkelgrau durch abblätternden Fassadenanstrich ersetzt. Auch die Euphemisierung von einem Büdeken als „Halle“ erinnert an früher.

Froh14-10Über die Königgräzer Straße könnte ich auch noch was erzählen. Später vielleicht.

Froh14-11Rudolf-Schönstedt-Straße. Bemerkenswert. Finden Sie in diesen Tagen mal eine Straße, wo nicht aus jeden Fenster ’ne Fahne raushängt.

Froh14-12Klar! Wenn man auf der Graustraß‘ wohnt, müssen die Häuser natürlich orange-rosa sein.

Froh14-13Sagt alles.

Froh14-14Nicht „Le Quai des Brumes“ von Marcel Carné 1938, sondern: Hafen unter grauem Himmel vorgestern.
Da stand ich und sagte: „Ich geh‘ jetzt nach Hause.“

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