Erich Kästner

Erich Kästner 1899-1974.
Der Deutschlandfunk findet (zum heutigen 125. Geburtstag):
„Relevanter denn je“.
Dem ist zuzustimmen. Denn in dem „Land, wo die Kanonen blühn“, blühen auch wieder die Phrasen von „Kriegfähigkeit“ und „Kriegstauglichkeit“, oder wie der Herr Minister P. sich auszudrücken beliebte.

Es ist an der Zeit auf diesen Sammelband hinzuweisen:
Erich Kästner: Resignation ist kein Gesichtspunkt.
Politische Reden und Feuilletons. Herausgegeben von Sven Hanuschek
Atrium Verlag. 240 Seiten, Hc. Mit Schutzumschlag.
Obgleich Erich Kästner als Satiriker und selbsternannter Schulmeister bekannt ist, bezog der Dichter der Neuen Sachlichkeit in seinen Werken selten politisch Stellung und ist weniger für sein politisches Engagement bekannt als für seine Rolle des scharfen Beobachters. Dabei verfasste er bereits als junger Autor kritische Schriften zum Tagesgeschehen und durchlebte im Alter eine regelrechte Radikalisierung, nahm an Kundgebungen gegen Atomkraft und den Vietnamkrieg teil und hielt dort scharfzüngige Reden. Diese Leerstelle in der öffentlichen Wahrnehmung füllt Sven Hanuschek nun mit Leben, indem er kaum bekannte und zum Teil unveröffentlichte Texte Kästners zusammenstellt, kommentiert und in einem Nachwort einordnet. So entsteht ein faszinierender neuer Einblick in diesen weltberühmten Autor.
Du kennst ihn nicht? Du musst ihn kennenlernen.

Und erinnert sei auch an Fabian:
„Das Buch galt den Nationalsozialisten als entartet; Aufgrund dieses Romans wurden die Werke Erich Kästners anlässlich der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland unter dem Vorwurf der Pornografie verbrannt. “
„Das Buch wurde um einige erotische Szenen gekürzt, war aber dennoch vielen zu obszön. Kästner selbst kommentierte es so: ‚Dieses Buch ist nichts für Konfirmanden, ganz gleich, wie alt sie sind.‘ 2013, lange nach Kästners Tod, erscheint das Buch erstmals ungekürzt.“

Fabian oder Der Gang vor die Hunde
Atrium Verlag Zürich. 320 S. 12 €

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Akzente setzen! An Akzente denken!

Die 43. Duisburger Akzente finden statt vom 11.3. bis zum 3.4.2022.
Die Übersicht über die diversen Veranstaltungen findet man hier.

Ich mache schon mal aufmerksam auf die Akzente-Veranstaltung der DFG-VK im Syntopia am Donnerstag, 24.3. 19 Uhr!
Auf den Spuren der Poeten! Dann erzähle ich euch was über Heine und die Folgen!
Alles mit Ausrufezeichen!

Jetzt schon an den 24. März denken! (Soll heißen: Jetzt schon an die Duisburger Akzente 2022 denken).

Jetzt schon an die Duisburger Akzente 2022 denken! Soll heißen: An unseren Beitrag zu den Akzenten denken. „Unser Beitrag“ soll heißen: Der Beitrag der DFG-VK, denn in dieser Gestalt wollen wir wieder in Erscheinung treten. (Soll heißen: Wenn’s klappt). „Wenn’s klappt“ soll heißen: Wenn die Akzente nicht wieder wie voriges Mal coronabedingt abgesagt werden müssen, das wäre schade.
Alle Kultureinrichtungen in dieser Stadt (Museen, Stadtbibliothek, Stadttheater etc.) sind bei den jährlichen Duisburger Akzenten dabei. Und auch für die „Freie Szene“ steht Programm-Raum zur Verfügung. Und so ist es also unsere Angewohnheit, ein Programm-Angebot zu machen.
Thema der Akzente 2022: ! (Ausrufezeichen).
Diesen Beitrag haben wir angemeldet, und so wurde er angenommen:

Ein neues Lied! Ein besseres Lied!
Auf den Spuren der Poeten! Heine und die Folgen!
Poesie mit Ausrufezeichen!
Nicht ergreifende, sondern eingreifende Poesie!
Ein Vortrag von Helmut Loeven!
Über Heine, Brecht, Tucholsky, Kästner, Nazim Hikmet, Ernesto Cardenal, Walter Mehring, Ingeborg Bachmann!
in Vortrag mit vielen Zitaten!

Wann? Donnerstag, 24. März 2022, 19 Uhr
Wo? Syntopia Duisburg-Hochfeld
Gerokstraße 2, Ecke Eigenstraße.
Eintritt ist frei, es darf für das Syntopia gespendet werden.
(Bild: Heinrich Heine nach einer Zeichnung von Theodor Kugler, 1829).

Mit Stolz und Kühnheit im Bureau

So alle zwei-drei Monate kommt mit der Post ein Stapel von Zirkularen mit dem Titel „Gegen die Strömung“. Für ein Flugblatt zu lang, für eine Zeitung zu dünn. In den Überschriften (siehe Faksimile oben) da leben Geist & Gestus der Peking-Rundschau weiter. Da wird mal klare Kante geredet. Hauptfeind. Bekämpfen. Ausrufezeichen.
Die kämpfende Arbeiterklasse bekommt ihre Orientierung per Runderlass. Der Führer der revolutionären Massen als Bürovorsteher.
Der Verfasser dieser Direktive hat in seiner Eigenschaft als Zentralkomitee ausgegeben, wer der Hauptfeind ist, der bekämpft werden muß, damit das klar ist.
Aber wer soll das am Ende tun?
Man hat die Misere stets bildhaft so beschrieben: Zu viele Häuptlinge, zu wenig Indianer. Im vorliegenden Fall gibt es aber eine gute Nachricht: In diesem Büro gibt es wohl nur einen Häuptling. Die schlechte Nachricht: Das sind immer noch mehr Häuptlinge als Indianer.