Therese Giehse

Therese Giese um 1919

Auf dem Bild zu sehen ist die Schauspielerin Therese Giehse (1898-1975) 1919, im Alter von 21 Jahren. Heute ist ihr 50. Todestag.

Therese Giehse gründete 1933 gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Erika Mann und mit Klaus Mann imd Magnus Henning das Kabarett Die Pfeffermühle. Das Kabarett mußte wenige Tage nach seiner Gründung ins Exil gehen, zuerst in die Schweiz. Therese Giehse war als Jüdin, als links orientiert und weil sie aus ihrer gleichgeschlechtlichen Neigung nie ein Hehl machte, in Deutschland in großer Gefahr.
Auf der Bühne des Zürcher Schauspielhauses war sie mit dem Werk von Bertolt Brecht und Friedrich Dürrenmatt besonders verbunden:
Sie war für Brecht die erste Mutter Courage (1941) und die erste Schmuggler-Emma in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ (1948).
Sie war für Dürrenmatt die erste Claire Zachanassian in „Besuch der alten Dame“ (1956) und die erste Dr. med. Mathilde von Zahnd in „Die Pysiker“ (1962).
Dürrenmatt widmete ihr das Stück. Klaus Mann widmete ihr seinen Roman „Mephisto“.
Sie war von 1949 bis 1952 Mitglied des Berliner Ensembles.

Wenn wir etwas Besseres vorhaben als dem Absinken in die Barbarei zuzusehen, müssen wichtige Namen in Erinnerung bleiben!

Neu in der Weltbühne: „unbeabsichtigte Gedichte“ von Georg Kreisler


Georg Kreisler: Zufällig in San Francisco. Unbeabsichtigte Gedichte (Neuausgabe). Verbrecher Verlag. 128 S. Hc. 22 €.

»Manche Gedichte in diesem Buch sind absurd, die kommen der Wahrheit am nächsten. Man schreibt sie nicht absichtlich, sie werden einem eingeflüstert, sind also unbeabsichtigte Gedichte.« Die unbeabsichtigten Gedichte von Georg Kreisler haben es in sich. Scheinbar leichthin und beschwingt geschrieben, verweisen sie auf Abgründe und Absonderlichkeiten. Der Dichter ordnet die Welt, indem er sie erfindet. Er erfindet sie, um sie vorzeigen zu können. Kreisler erweist sich in diesem, seinem ersten ausschließlichen Lyrikband als ein ebenso hellsichtiger wie subtiler Dichter.
»Die Kunst, die er verficht, will Erkenntnisse freilegen, die hinter den Tatsachen liegen. Kunst als Kritik an den Verhältnissen, Kunst als Lebensmittel. « Günter Rohleder / Deutschlandfunk

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Buchpremiere!
Am Donnerstag, 28. November 2024, um 18 Uhr wird Premiere gefeiert.
Feiern Sie mit!
Gefeiert wird mein neues Buch
und zwar im Syntopia
Duisburg-Hochfeld, Gerokstraße 2
Dasselbe in Grün:

Ein Hut geht rum.
Aber welcher?

Je mehr Ihr kommt, desto schöner wird’s.

Neu in der Weltbühne: Die Wiglaf-Droste-Biografie

Neu in der Weltbühne:
Christof Meueler: Die Welt in Schach halten. Das Leben des Wiglaf Droste.
Edition Tiamat 2024. 304 S. Hc. Mit zahlreichen Fotos. 30 €
Das sagt der Verlag:
Wiglaf Droste war ein Genie der kurzen Form. Als Autor, Sänger und Vorleser führte er ein wildes Leben auf Lesebühnen, in Zeitungen und im Radio, auf der Suche nach Wahrheit und Liebe. Geboren und aufgewachsen in Ostwestfalen, wollte er Rockmusiker werden und wurde dann »der Kurt Tucholsky unserer Tage« (Willi Winkler). Wiglaf Droste wurde als Satiriker gefürchtet und gefeiert, doch er nannte sich selbst »einen einfachen Jungen vom Land«. Er wollte sich nie daran gewöhnen, »dass die Welt sich oft weigert, sich mir von ihrer schönsten Seite zu zeigen«. Meueler hat mit seinen Freunden und Verwandten gesprochen, mit Zeitzeugen und Weggefährten, mit Vincent Klink, mit Bela B, Max Goldt u.a. Es ist eine berührende Geschichte von Mut und Angst und eine Entdeckungsreise in eine untergegangene Welt, als im kulturellen Leben alles möglich schien.
»Zu Lebzeiten wurde Wiglaf Droste immer wieder mit Kurt Tucholsky verglichen. Seine größte Zeit waren die 90er Jahre. Er schrieb an gegen alles, was platt ist, moralistisch, gegen jede selbstgerechte Zufriedenheit. Gegen DDR-Nostalgie, Kirche und Bundeswehr, gegen Nazis, selbstgerechte Linke und Feministinnen.« (Wilm Hüffer, swr)

In der Tat: Für diese „selbstgerechte Linke“ (dogmatisch, fanatisch, im Denken eingeengst) war Wiglaf Droste ein „rotes Tuch“. Daß die Buchhandlung Weltbühne, mit dem Komplex „Mißbrauch mit dem Mißbrauch“ konfrontiert, ohne es je zu bereuen die Bücher von Wiglaf Droste und Katharina Rutschky im Angebot offensiv präsentierte, hat sicherlich auch zum negativen Image beigetragen, das der Buchhandlung Weltbühne in den Kreisen der Bewegungs-Linken, der „Debatten“-Linken, der Reflex-Linken, der Frust-Linken anhaftet.

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Peter Sodann


Peter Sodann (1936-2024) war Schauspieler für das Theater, den Film und das Fernsehen. Er arbeitete in der DDR und im „wiedervereinigten“ Deutschland. Bekannt wurde er als „Kommissar Ehrlicher“ im Tatort (Dresden, Leipzig). (Wer hat sich den Namen ausgedacht? Mancher, der etwas erfindet, denkt sich nichts dabei. Manche, die es hören, denken sich was dabei). Er war aber auch aufmerksamen Zuschauern bekannt durch seine Rolle in der Verfilmung von Anderschs „Sansibar oder der letzte Grund“ (von Bernhard Wicki).
Er war auch Theaterleiter, und er war auch Kabarettist. Für das Programm seines Studenkabaretts wurde er 1961 aus der SED ausgeschlossen, für mehrere Monate in Untersuchungshaft genommen Und zu 10 Jahren verurteilt. (Die Hauptursache für die Unsicherheit in der DDR waren die Sicherheitsmaßnahmen der Partei). Nach 10 Monaten wurde er auf Bewährung freigelassen, kam später zum Berliner Ensemble unter der Intendantin Helene Weigel.
Nach dem Einkassieren der DDR engagierte sich Peter Sodann für die PDS (später Linkspartei) und wurde (ohne Parteimitglied zu sein) 2009 als deren Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten aufgestellt. (In der Bundesversammlung erhielt er 91 Stimmen – zwei mehr als die Linke Delegierte hatte).
Nach dem Zusammenbruch der DDR (auch als Kulturstaat) sammelte er alle aufzutreibenden Bücher, die in der DDR gedruckt worden waren. Viele davon konnten auf Müllhalden eingesammelt werden (Deutsche Zustände). Es entstand die Peter-Sodann-Bibliothek mit 2 Millionen Bänden in Straucha (siehe Foto. © Wikimedia Commons). Aus den unzähligen Dubletten wurden Antiquariate beliefert. Auch die Buchhandlung Weltbühne konnte auf die Bücher-Sammlung gelegentlich zurückgreifen.
In einer Fernsehrolle nannte er mal die charakteristische Eigenschaft des Menschen: die Verletzlichkeit. Um dies als Tatort-Kommissar zu sagen mußte er sich nicht verstellen.

Helmut Loeven: Tage der Familie – Tage der Commune. Duisburger Akzente 2024

Lesung im Rahmen der Duisburger Akzente 2024 am 21.4.2024. Syntopia, Stadtteil- und Projektladen in Duisburg-Hochfeld.

„Wenn das ganze linke Projekt überhaupt noch bestehen sollte, muss es hedonistischer, ästhetischer, intellektueller, auch erotisch und wieder nonkonformistisch werden. Wie sagt der Dichter: Keinen verderben zu lassen, auch nicht sich selber, jeden mit Glück zu erfüllen, auch sich, das ist gut.“

Erster Teil

0:00 Familienbande
6:17 Ich war vier Jahre alt, ich spielte mit einigen Kindern der Nachbarschaft in einem Garten
7:58 Ich konnte zwar noch nicht lesen und schreiben aber schon im Laden einkaufen
10:48 Bei einer Familienfeier wurde über Fleischwurst geredet
13:04 Religion
16:18 Aus der Serie komische Häuser
18:33 Der Dicke Adolf
21:41 Hier im Inneren des Landes da leben sie noch
25:30 Ein Lichtlein brennt
31:08 Die Unverbesserlichen
32:59 Vom Löschen des Durstes
40:42 Aus der Geschichte der Musik
46:25 Die evangelische Kirchengemeinde in Neudorf veranstaltete eine Diskussion zwischen einem Bundeswehrsoldaten und einem Kriegsdienstverweigerer
47:31 Vor einiger Zeit hat eine Dame einer Frau ein Buch geschenkt, das ich geschrieben habe
50:45 Presseerzeugnisse der Linken Presse

Zweiter Teil

0:00 Man wird fragen, was hat es mit dem Hut auf sich (Syntopia muss bleiben!)
1:47 Happening 1960
5:44 Der Kommunismus hält Einzug in Meiderich
11:18 Besuch von einem Beamten
13:23 Über die Schönheit
15:30 Das Tagebuch
16:51 Annes Katze – Annes Eltern
20:32 Aus der Serie Kinos, die es nicht mehr gibt (Großenbaum)
25:02 Demokratie in Deutschland
31:18 Tut sie oder ist sie oder tut sie nur das glaubt sie doch wohl selber nicht (Sahra Wagenknecht)
36:14 Treiben und getrieben (Die Grünen)
41:23 Traktoren der Hoffnung?
44:33 Let the children play
48:57 Noch eine Sängerin, Helene Fischer, kennen Sie die?
50:09 Wo bleiben die Massen? Wir nehmen jeden
52:18 La chinoise
53:36 So lange ich mich zurückerinnern kann, hat die revolutionäre Linke hier und wahrscheinlich überall sich in einer Endzeit gewähnt
56:10 Aus der Serie Kinos, die es nicht mehr gibt (Das Universum in Buchholz)

Tage der Familie – Tage der Commune


Liebe Leute, kommt alle am Donnerstag, 21. März um 19 Uhr ins SYNTOPIA!
Tage der Familie – Tage der Commune.
Eine kabarettistische Lesung,
Eine kulturkämpferische Verananstaltung der DFG-VK im Rahmen der DUISBURGER AKZENTE 2024, die in diesem Jahr das Motto haben FAMILIENBANDE.
Der Eintritt ist frei; ein Hut geht rum.
Wie kommt man da hin? Bus-/ Straßenbahnhaltestelle Pauluskirche,
Bitte weitersagen!

Bei Mercator-Jazz tut sich was

Die 45. Duisburger Akzente warten auch mit einem Jazz-Ereignis auf.
Jazz-Anstifter Eckart Pressler stellt vor:

Liebe Musikfreund:innen,
MercatorJazz proudly presents: WDR Bigband auf NRW-Tour mit Jazzpreisträgerin 2024 Caris Hermes !
MercatorJazz organisiert das große Final-Konzert der NRW-Tour im Theater am Marientor in Duisburg. Die seit 2004 vergebene Auszeichnung des traditionsreichen WDR Jazzpreises erhält in diesem Jahr die Lippstädter Kontrabassistin Caris Hermes.Die junge Musikerin bewegt sich auffallend sicher auf den Fundamenten des modernen Jazz – rhythmisch beweglich, elegant, im Stil offen und mit großer Freude am Zusammenspiel.

So. 17. März, Beginn 18.30 / Einlass 17.45 Uhr im Theater am Marientor, Plessingstr. 20 – dank der Unterstützung der Stadt Duisburg im Rahmen der 45. Duisburger Akzente.
Tickets mit Sitzplatz-Reservierung zu 22,00€ / 25,00€ / 28,00€ gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online über www.mercatorjazz.de/preiseundabos sowie über www.reservix.de. Bei Fragen gerne wenden an pressler@mercatorjazz.de | Tel. 0203 – 392 4160 (auch AB).
Mit besten Grüßen
Eckart Pressler , mercatorjazz.de

P.S.: Dieses Konzert findet zum Glück nicht an demselben Tag statt wie meine Lesung im Syntopia. Darum macht euch angejazzt auf den Weg zum Syntopia (in Hochfeld, Gerokstraße 2) am Donnerstag, 21. März 19 Uhr: „Tage der Familie – Tage der Commune. Ein philosophisches Kabarett.“ Akzente-Beitrag der DFG-VK. Eintritt frei, ein Hut geht rum. Tut da etwas rein, Syntopia musz bleiben.

Duisburger Akzente: Große Ereignisse werfen ihre Ankündigungen voraus


Bitte merken Sie DIESE Akzente-Veranstaltung vor:
TAGE DER FAMILIE – TAGE DER COMMUNE
Ein philosophisches Kabarett von Helmut Loeven
Donnerstag, 21. März 2024 – 19 Uhr
im SYNTOPIA
Duisburg-Hochfeld Gerokstraße 2

„Dat gute Benehmen is, wenn kein Mensch merkt, wat los is.“

Jürgen von Manger zum Hundertsten.
Jürgen von Manger hat mal klargestellt, daß seine Kunstfigur Adolf Tegtmeier nicht unbedingt ein Mensch aus dem Ruhrgebiet sein muß. Es könnte auch einen hessischen oder schwäbischen Tegtmeier geben. Gleichwohl hat er in seinen Monologen das Ruhrgebiet als Erlebnisfeld hörbar gemacht.
Mit Adolf Tegtmeier wird, wie auch bei Eulenspiegel oder Simplizissimus oder Uwe Lykos „Herbert Knebel“, eine klassische Methode der Satire variiert: Schlichtes Gemüt trifft auf die Dinge der Zeit. (Merke: Auch das Mißverständnis ist eine Art von Verständnis). Ein Unterschied: Adolf Tegtmeier war ein Gemütsmensch. Herbert Knebel ist ein Choleriker.
Gut war auch: Adolf Tegtmeier erklärt Goethes Faust.
„Bin weder Fräulein, weder schön, kann unbekleidet nach Hause gehn.“

Hundert Jahre Georg Kreisler

Heute, am 18. Juli 2022, ist der hundertste Geburtstag von Georg Kreisler – geboren am 18. Juli 1922 in Wien. 1938 nach dem „Anschluß“ Österreichs an Nazi-Deutschland Flucht der jüdischen Familie in die USA.
Kreisler fand in Hollywood Verbindung zum Film, arbeitete mit Charlie Chaplin und Hanns Eisler zusammen. 1943 US-amerikanische Staatsbürgerschaft und gleich Einziehung in die Armee, dort ausgebildet als Übersetzer und Verhör-Spezialist. Gleich nach Kriegsende lernte er Deutschland von seiner unappetitlichsten Seite kennen: Er begegnete den festgenommenen Hermann Göring und Ernst Kaltenbrunner, er verhörte Julius Streicher.
Kreisler wollte nicht als Österreicher gesehen werden. Auch wenn er nach 1945 in Europa lebte, stellte er sich als Bürger der USA vor.
Man kann dagegen einwenden, daß Kreisler sehr österreichisch wirkte, wenn man seinen Namen in eine Reihe stellt mit Landsleuten wie Karl Kraus, Peter Altenberg, Helmut Qualtinger, Joseph Roth, Egon Fridell, Georg Stefan Troller, André Heller, Helmut Zenker, Fritz Muliar, die das NEIN als Element österreichischer Kultur garantieren. Allerdings bemerkte Kreisler:
„Aber auf keinen Fall bin ich Österreicher, denn im Jahre 1945, nach Kriegsende, wurden die Österreicher, die 1938 Deutsche geworden waren, automatisch wieder Österreicher, aber diesmal nur diejenigen, die die Nazizeit mitgemacht hatten. Wer unter Lebensgefahr ins Ausland geflüchtet wurde, also auch ich, bekam seine österreichische Staatsbürgerschaft nicht mehr zurück.“

Man sollte Georg Kreisler nicht vergessen, man sollte ihn hören.
Ich weiß immer noch nicht, was ein Bluntschli ist. Es wurde mir oft erklärt, aber ich glaube, daß keine der Erklärungen zutrifft.
Georg Kreisler soll, seine Kunst bilanzierend, sinngemäß gesagt haben: Man hat es heute schwerer, wenn man erreichen will, daß die Leute vor Ende des Konzerts den Saal verlassen und beim Hinausgehen die Tür zuknallen.