Vorgestern erhielt ich eine E-mail von Susanne mit der lapidaren Mitteilung, daß ihre bisherige E-mail-Adresse nicht mehr gilt. Der Zusammenhang aber stimmt mich etwas traurig, wenngleich es keine Neuigkeit für mich ist, sondern an ein Schade-Ereignis erinnert.
Denn zugleich, so wurde mitgeteilt, erlischt auch die Spinatwachtel-Homepage.
Der Avantgarde-Club Spinatwachtel auf der Eigenstraße in Hochfeld mußte einem Gebäude-Umbau weichen.
Mit der Spinatwachtel konnte man die besten Hoffnungen verbinden – und sie wurden erfüllt, wenngleich leider nur für eine viel zu kurze Zeit. Wenn man unter diesem Notat das Schlagwort „Spinatwachtel“ anklickt, kann man sich ein Bild davon machen.
Daß ich drei mal (zweimal Solo, einmal zusammen mit Lütfiye Güzel und Werner Muth) da eine Lesung hatte, darauf bin ich nicht unstolz. Was die Spinat-Wächtler in die Hand nahmen, das klappte einfach. Bei Susanne und Andreas Gwisdalla hatte man es mit den freundlichsten und liebenswürdigsten Menschen zu tun.
Die Eigenstraße hätte zu einer Avantgarde-Meile werden können, und diese Hoffnung bleibt durchaus nicht vergeblich, denn schräg gegenüber gedeiht das Syntopia.
Und dann ist da auch noch ein paar Häuser weiter die trotzkistische Buchhandlung, die „Trotz alledem“ heißen sollte, aber schon vor ihrer Eröffnung geschlossen wurde, trotz alledem weiterhin in diversen Adressenlisten geführt wird. In ihrer mittlerweile jahrelangen Geschichte hatte diese Buchhandlung noch nicht eine Minute lang geöffnet. Wer Sinn hat für das Absurde, weiß auch sowas zu schätzen.
Die erlöschende Wachtel-Homepage bleibt vorerst verlinkt (linke Spalte). Klickt doch mal, vielleicht ist noch was zu sehen.
(C) Merkfoto
Vorbei sind all die schönen Tage…