Neu in der Weltbühne: Seeßlen über Trump

Die heutige Buchempfehlung:

Georg Seeßlen: Trump! Populismus als Politik. Verlag Bertz und Fischer 2017. 144 Seiten, 43 Fotos. (NB1382) 7,90 Euro
Verlagstext:
Wie ist Trumps überraschender Wahlsieg zu erklären? Was läßt sich aus seinem Aufstieg zum mächtigsten Mann der Welt über Wesen und Formen populistischer Politik lernen? Wie ist es überhaupt um die Zukunft der westlichen Demokratie bestellt? Und was kommt auf uns zu, wenn Donald Trump die Politik der USA bestimmt?
Wir leben in einer großen Erzählung der Demokratie. Aber wir leben auch in einer großen Blase des Entertainment, der Kulturindustrie und der populären Mythologie. In der ersten Erzählung geht es um Interessen, um Erklärungen, Informationen, um rationale Entscheidungen, um Gesetze, Verträge und Verhandlungen. In der zweiten Erzählung indes geht es um Bilder, Mythen, Emotionen, Identifikationen, Spiele, Fantasien. Politik spielt sich längst in beiden Erzählungen ab, Politiker verkaufen sich wie Pop-Stars, und die sozialen Wahrheiten werden nicht in Regierungserklärungen, sondern in Kriminalromanen, Hollywood-Filmen und Comedy Shows verhandelt. Bislang schien es freilich, dass die meisten Menschen sehr wohl unterscheiden können zwischen den Sphären von politischer Realität und medialer Fiktion. Aber offensichtlich fällt diese Unterscheidung immer schwerer.
Der Aufstieg populistischer Bewegungen, Parteien und Personen in den letzten Jahren hat ebenfalls auf diesen beiden Ebenen stattgefunden. Auf der Ebene der politischen Diskurse (als scheinbare Auflehnung gegen das „Establishment“, als Neo-Nationalismus, Anti-Liberalismus und vieles mehr) und auf der Ebene des Entertainments (als große Show, als Verlängerung des Trash-Fernsehens, des Sensationsjournalismus und der Werbebilder in die politische Welt).
Der Präsident Donald Trump ist in der ersten Erzählung so gut wie gar nicht zu erklären. Um es rundheraus zu sagen: Seine Wahl ergibt de facto keinen Sinn, sie ist Nonsens, wenn auch natürlich gefährlicher Nonsens. Sieht man aber die andere Erzählung an, die des Entertainments und der populären Kultur, so wird rasch klar: Der Präsident Donald Trump ist ihr Produkt.

Ich kann das ja verstehen, wenn man nicht gerade große Lust hat, sich mit einem der unappetitlichsten Themen der Gegenwart zu beschäftigen. Aber man soll nicht die Seife mit dem Dreck gleichsetzen.
Auch wird von manchen Leuten darauf hingewiesen, daß die Texte von Georg Seeßlen nicht die allerleichtesten sind. Aber die Anstrengung lohnt sich.
Auch soll noch einmal daran erinnert sein, daß es tatsächlich nicht nur darauf ankommt, welche Bücher, sondern auch: welche Buchhandlung. Bestellen Sie dieses Buch (und überhaupt: alle Bücher) in der Buchhandlung Weltbühne (auch im Versand).
WELTBÜHNE MUSS BLEIBEN.

Vielleicht argwöhnen manche: Ach, wenn man da hingeht, dann trifft man da doch bestimmt die Typen aus der Duisburger linken Szene, Linkspartei und so!
Da kann ich entwarnen. Von denen würde doch nie mal jemand seinen Fuß in diese Buchhandlung setzen.

4 Gedanken zu „Neu in der Weltbühne: Seeßlen über Trump

  1. „Duisburger linken Szene, Linkspartei und so! … Von denen würde doch nie mal jemand seinen Fuß in diese Buchhandlung setzen.“
    Die haben doch sowieso bloß eine große Klappe und nichts dahinter. Die halten sich für „links“, sind aber zu doof, um zu merken, daß sie es nicht sind.
    Ich sage nur: Duisburg.

  2. Wenn der Trump den Bossen der Banken und Konzerne zu übermütig wird, rennt der vielleicht vor den Gewehrlauf eines Attentäters, der zufällig vorbeikommt.
    Habe ich irgendwo gelesen.

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