… und zeitig ist es Frühling geworden

So heißt es in einem satirischen Gedicht von Hoffmann von Fallersleben, in dem er die Banalität seinerzeitiger Zeitungsberichte beklagte:
„ein Portepeefähnrich bekam einen Orden
und zeitig ist es Frühling geworden.
Wie interessant! Wie interessant!
Gott schütze das liebe Vaterland!“

Hat man sich vorstellen können, daß die Nachricht vom verfrühten Frühling das Unglück an die Wand malt? Besser gefragt: Hat man es sich vorstellen wollen?

„Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein“,
heißt es in einem Gedicht von Goethe über den Monat MÄRZ. Man sorgte sich (früher), die verfrüht aufgegangen Blüten könnten vom Frost heimgesucht werden.
Wie groß war – schon seit dem Herbst – die Vorfreude auf den Frühling! Doch wenn es gar keinen Winter mehr gibt, wird es hier auch keinen Frühling mehr geben.

7 Gedanken zu „… und zeitig ist es Frühling geworden

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