Samstag in der Zeitung gelesen:
Anekdote (2007):
Schräg hinter mir sitzt Frau Professor Ilse Storb. Die tippt mir auf die Schulter:
„Sind Sie der Professor Januscheck?“
„Nein. Ich bin Helmut Loeven.“
Eine Minute später: tipptipptipp:
„Sind Sie denn bei uns auf der Uni?“
„Ich war auf der Duisburger Uni.“
Eine Minute später wieder: tipptipptipp:
„Professor Loeven? Kenne ich gar nicht.“
„Nein, ich bin auch kein Professor.“
Eine Minute später: „Sie sehen aber aus wie ein Professor!“
Als alle Reden geredet sind, kläre ich Frau Professor Ilse Storb auf: „Ich hab an der Uni studiert. Bei Ihnen.“
„Bei mir??? Was haben wir denn gemacht?“
„Musik und Politik.“
„Das hab ich ja immer gemacht. Was haben wir denn gemacht? Doch bestimmt Henze und Nono.“
„Und Hanns Eisler.“
Frau Storb, begeistert: „Hanns Eisler! Ja! Gegen die Dummheit in der Musik!“ Wenn die das Klavier entdeckt, das da hinten in der Ecke steht, dann gibt es kein Halten mehr, dann legt die los!
aus: Schon seit 20 Jahren Wissenschaft gegen den Strich. Das Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS) feierte Geburtstag. in DER METZGER Nr. 81.
Was habe ich auch noch in dem WAZ-Interview gelesen? Über Helge Schneiders Katzenklo:
So hab ich sie erlebt, meine Professorin: bei aller Exzentrik stets kritisch und anspruchsvoll – und hochkompetent. Wer mit Vergnügen erlebt hat, daß sie im Fernsehen jedem die Schau stehlen konnte, sollte auch wissen, daß es in ihren Seminaren ernst und konzentriert zuging.
Ihr Engagement für Amnesty International soll erwähnt sein. In der Chile-Solidarität hatten wir miteinander zu tun. Sie besuchte uns auch manchmal am Uni-Büchertisch. Sie hätte also wissen können, daß ich nicht Professor Januscheck bin.
Heute hat sie Geburtstag. Ilse Storb wird 90 Jahre alt.
à la bonne heure!