Christof Jansen fuhr nach Marburg

Das war damals eine Wallfahrtsstätte der wirklichen Linken. Dort hatte Wolfgang Abendroth geforscht und gelehrt, der Prophet der SHBler, und dort forschte und lehrte immer noch Georg Fülberth. Christof Jansen kam aus Marburg zurück. Er brachte von dort Bücher für den Büchertisch des SHB mit, einen ganzen Stapel, für den er einen ganzen Stapel Geld dagelassen hatte. Es war aber nur ein einziger Titel: „Auseinandersetzungen über soziale Sicherungsmaßnahmen im Ruhrkohlebergbau 1870 bis 1890“, das Exemplar für 58 Mark. Der ganze SHB, meist ältere Semester, erfahren, reif, sympathisch, praktisch, schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Nur Christof Jansen blieb fest davon überzeugt, ein Bombengeschäft gemacht zu haben. Ruhrkohlebergbau – das sei doch für eine Univesität im Ruhrgebiet genau das Richtige.

Aus: Der Gartenoffizier – 124 komische Geschichten

Fortsetzung morgen (Zweiter Weihnachtsfeiertag)

3 Gedanken zu „Christof Jansen fuhr nach Marburg

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