Am FKK-Strand ganz köstlich amüsiert

Fünf junge Männer (ca. 20 bis 25 Jahre) wollten mal eine richtige Sause erleben und fuhren nach Xanten, wo es einen FKK-Strand gibt. Dort pöbelten sie die Badegäste an, und zwar, folgt man den Darstellungen in der Tagespresse, in besonders heftiger Weise. Laut Zeugenaussagen sollen in besonders heftiger Weise Frauen angegangen worden sein. In der WAZ las ich:
„Eine Gruppe von jungen Männern beleidigte die Gäste aufs übelste, beschimpfte vor allem Frauen. ‚Sie haben uns beleidigt, beschimpft und sogar bespuckt‘, sagt eine Leserin […]. „Wir Frauen seien alle Schlampen, und sie würden uns alle ausrotten‘.“
Daß sich die Störer des Wochenendvergnügens durch den Ruf „Allahu akbar“ (auf Deutsch: „Gott ist groß“) als Vertreter einer der abrahamitischen Religionen zu erkennen geben wollten, ist für diese Situation nicht untypisch. Das schaurig-schöne Amüsemang über den Verfall der Sitten rechtfertigt sich durch den Gestus vorgeschobener Empörung.
„Willst du nackte Weiber sehen?“ Dann mußt du sie aber beschimpfen – dann darfst du gucken. (Und dann regt sich das, was im seelisch verkorksten, religiös pervertierten Untertan durch sexuellen Reiz zum Vorschein kommt: Haß, Aggression, Bereitschaft zur Gewalt).
Ein großer Teil der pornographischen Literatur der letzten 1000 Jahre ergeht sich in bigotter Entrüstung über die Schweinigeleien der Wilden, der Juden, der Jesuiten, der schamlosen Weiber, der Kommunarden, der Grünen Witwen, der Zarin Katharina II., der langhaarigen Marihuana-Raucher, der Studentinnen, der Ungläubigen, der Mittelmeeranrainer, der Unterschicht et cetera pepé, wobei die eigene Weste unbefleckt bleibt. Das Auftreten der Gottesverkünder in Xanten dürfte dem fidelen Entrüstungs-Tourismus zuzurechnen sein. Denen, die diese Republik schon in ihrer gerontokratischen Anfangsphase kennenlernen durften, kommt das alles bekannt vor. „Ausrotten“ war nach 1945 keineswegs zum Tabuwort geworden.
Integration gelungen? Die fidelen Entrüster stehen wohl so etwa auf dem Stand von 1960.
Und genau das ist es ja, wohin die Pegida-Idioten alles wieder hinbringen wollen.

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