Heute ist Karfreitag, ein „stiller Feiertag“, der mit gewissen Einschränkungen für das alltägliche Spektakel verbunden ist. Dagegen wird sich gewehrt bei Behörden und Gerichten von Leuten, die den rechten Glauben durch den rechten Unglauben ersetzen wollen. Was sonst dahintersteckt – argwöhne ich – ist der Horror vor der Stille.
Ich freue mich an diesem Vormittag auf einen stillen Karfreitags-Spaziergang (ich weiß noch nicht auf welchem Weg) und werde einige stille Stunden des Tages mit der Vorbereitung der nächsten METZGER-Ausgabe verbringen.
Früher, viele Jahre lang, waren wir den ganzen Karfreitag, bis in die späten Abendstunden mit den Vorbereitungen unserer Ostermarsch-Aktion beschäftigt, den Antimilitaristischen Buchbasar der DFG-VK. Auch darüber freute ich mich. Ich bin immer mit Freude bei der Arbeit. Mittlerweile bin ich ein Ostermarschierer ohne Büchertisch, mit weniger Arbeit also, aber nicht mit weniger Freude.
In den ersten Tagen des Eschhauses setzten wir uns mit der Problematik der „stillen Feiertage“ auseinander. Wir entschlossen uns, an dem Feiertag im Café Platten mit klassischer Musik zu spielen, wodurch erfahrbar wurde, daß nicht jeder Tag wie jeder andere ist.
Die beiden Männer der Thekenbesetzung, Hansjürgen Bott und ein anderer, trugen dunkle Anzüge, Krawatte und einen Hut auf dem Kopp.
Ich finde diese Methode subversiven Humors angenehmer als die bierernste Prinzipienhuberei.
Der wahre Lebemann
auch den Karfreitag genießen kann.
Saren sie Mal ihre Ware Absicht.
Die Absicht als Ware.
Sie haben ja so recht, ohne es zu ahnen.
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