Neu in der Weltbühne: Meron Mendel über Israel und …


Meron Mendel: Über Israel reden. Eine deutsche Debatte. Shortlist des Deutschen Sachbuchpreises 2023
Verlag Kiepenheuer & Witsch. 224 S. 22 €
Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten: Zu Israel hat jeder eine Meinung. Warum ist das so? Wieso hat der Nahostkonflikt eine solche Bedeutung? Und warum ist die Debatte so emotional – und oft so vergiftet?
Als Meron Mendel vor zwanzig Jahren nach Deutschland kam, stellte er überrascht fest, welche Bedeutung sein Heimatland Israel hier im öffentlichen Diskurs hatte. Schon damals konnten nahezu alle, mit denen er sprach, klare Positionen zu Israel und seiner Politik formulieren.
Heute werden die Debatten noch heftiger geführt. Zuletzt haben sich Skandale aneinandergereiht – vom öffentlichen Streit um den antiisraelischen Philosophen Achille Mbembe im Jahr 2020 bis zur Documenta-Debatte von 2022. Einerseits wird eine Art „Freundschaftspflicht“ aufgrund der NS-Vergangenheit und dem andauernden Antisemitismus in Deutschland proklamiert. Andererseits stellt sich die Frage, wie Deutschland auf den sich verschärfenden Rechtskurs der Regierung in Jerusalem reagieren soll.
Meron Mendel schildert in diesem Buch, wie das Verhältnis zu Israel und zum Nahostkonflikt in Deutschland verhandelt wird, in der Politik und in den Medien, unter Linken, unter Migranten und unter Juden.
Deutschlands Verhältnis zu Israel steht vor großen Herausforderungen: Meron Mendel zeigt, wie wir ihnen mit Mut und Offenheit begegnen können.

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Bei uns auch noch erhältlich:

Heiko Kauffmann, Jobst Paul, Klaus Holz (Hg.): Die Verneinung des Judentums. Antisemitismus als religiöse und säkulare Waffe

Andreas Pehams: Kritik des Antisemitismus

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Ostermarsch Ruhr Reportage

Ich ging zum Ostermarsch Ruhr, Auftaktkundgebung in Duisburg, wie versprochen …
… und ich sah, daß doch noch eine Bühne organisiert worden war, auf der Schlagzeug und Keyboard aber nicht mehr draufpassten.
Die DFG-VK war sehr präsent. Den Geschäftsführer des Landesverbandes (links) und den Leiter des Bildungswerks (Rücken zur Kamera) treffe ich gern.
Haben Sie mal überlegt, vielleicht Mitglied der DFG-VK zu werden? „Finaly, why not?“ (John Lennon).
Wilfried Porwol (links, mit Bart) ist als Künstler darauf spezialisiert, Kriegerdenkmäler zu verändern.
Die Teilnehmerzahl war in diesem Jahr wohl höher als im Jahr zuvor.
Zusammenhänge sichtbar machen.
Die jüngere Generation macht sich beim Ostermarsch rar. Darauf wäre zurück zu kommen. (Ich will damit nicht sagen, daß die älteren Herrschaften nicht kommen sollen).
Urbanität: Im Hintergrund Blick in den Sonnenwall. Moderne und historische Architektur können miteinander harmonieren.
Infostände, und: Verbreitung von Materialien (hier: VVN). Ich weiß, daß manche Leute (sofern mit Gedächtnis) die legendären Stände der DFG-VK Duisburg („Antimilitaristischer Buch-Basar“ in Kooperation mit Buchhandlung Weltbühne) vermissen.
Das durfte ja nicht fehlen. Das ominöse Duisburger „Palästina-Komitee“. Die können kein Wässerchen trüben.
Verkünder der halben Wahrheit (der kleineren Hälfte). Die Parole „Kauft nicht bei …“ weckt Assoziationen – beziehungsweise wird per Amnesie verdrängt (die wissen nicht was sie tun, und darum wissen die auch nicht, was sie da sagen). Der Anti-Imperialismus der dummen Kerls.
In Frankfurt – so berichtet die FR – stürmten Leute, die sich für Freunde der Palästinenser halten, die Bühne und verlangten, Israel zu bombardieren. Passend zum Ostermarsch.
Im Bild vorn links: Die Geschichte von dem geheimen Staubsauger entspricht anscheinend der Wahrheit.
Die beste Rede des Tages: das Grußwort des DGB, gesprochen von Dieter Lieske. Klare Aussagen, kurze Sätze, kein Wort zu viel, verständliche Sprache (der Gewerkschafter weiß, wie man vor vielen spricht, um etwas klar zu machen). Die freie Rede dauerte keine 5 Minuten, und es wurde alles Wesentliche gesagt. Er sprach über die Demonstration der 15.000 im März und hob die Vordringlichkeit des Kampfes gegen den Faschismus im Kampf für den Frieden hervor und ließ – als die Opfer der Naziherrschaft – Kommunisten, Sinti und Roma, Schwule nicht unerwähnt. Und er nannte die Hamas eine Terror-Organisation und deren Aktion am 7. Oktober ein Massaker. Das gefiel nicht jedem auf dem Platz.
Ja.
Der „Hauptredner“ Rainer Braun (für den man kein Mikrophon hätte hinstellen müssen) hielt seine Rede und ein Manuskript in der Hand, von dem er aber nicht ablas, und so wollte die Rede auch kein Ende finden.
Keine Informationen, sondern: Parolen. Kein inspirierender Gedanke, sondern: Fuchteligkeit.
Als danach dann noch einer von der Sabotage-Truppe BSW als Mikrophon gelassen wurde, bin ich gegangen.

atm ex Sex

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung schickt mir von Zeit zu Zeit Hinweise auf ihre Veranstaltungen. Da es gut ist, daß es die Rosa-Luxemburg-Stiftung gibt, könnte ich ja von Zeit zu Zeit mal solche Hinweise hier weiterreichen,
zum Beispiel auf die Veranstaltung am Donnerstag, 4. Apeil 2024 in Dortmund zum Thema
Linksradikale Perspektiven auf Sexarbeit und Polizei.
Naja naja, das wissen Sie sicher auch: Wenn bewegte Linke über Sex reden, dann: naja naja. (Oder soll ich sagen: o je, o je?
Die-(bewegten)-Linken-und-der-Sex. Das ist ja noch schlimmer als Die-Linken-und-das-Geld.

Aber lesen Sie selbst:

Aus lauter Angst davor, etwas richtig zu machen, geht die Sprache kaputt („(atm ex)“, „Sexarbeiter*in und Aktivist*in“, „They versucht“, „nach einem Input“, es „werden sich gesellschaftspolitische Grundlagen angeschaut“).

Nach 45 bis 60 Minuten kann man gehen, denn dann ist „der Raum geöffnet für Diskussionen und Fragen“. Dann kommt das bekannte sich an Heftigkeit und Unverständlichkeit steigernde Aneinandervorbeireden, weil die Reden ja nicht dazu dienen, sich verständlich zu machen (sondern: bemerkbar) und die Sprache nicht der Mitteilung dient (sondern als Korrektheits-Nachweis).
Das fällt mir ein, wenn ich „(atm ex)“ und „They versucht“ lese.

Machen Sie sich nichts draus. Ich untertreibe mal wieder.