Vielsagende Verteilerkästen sind Verteilerkästen, die viel sagen.
Will dieser Verteilerkasten Moral predigen? So würde ich das nicht sehen.
Archiv der Kategorie: Der Spaziergänger
Holt euch die Stadt zurück (40-43)
Holt euch die Stadt zurück (37-39)
Zwischen dem Welker-Stift und der Düsseldorfer Straße war ein Wäldchen. Das Stift wurde aufgelöst und größtenteils abgerissen, das Wäldchen abgeholzt. Was auf dem „freigewordenen“ Gelände hingebaut wird, ist bestimmt nicht so schön wie das, was die Natur aus sich selbst macht.
Die Vegetation greift schon dornenreich auf die allgemeinen Verkehrsflächen über.
Auch ganze Ameisenvölker nehmen unsere Stadt für sich in Anspruch. Unterwanderung!
Der Kessel des Monats
So viel sprayen ohne was zu sagen
Grau, mein Freund, ist alle Theorie
Den Strelau wirst du hier nicht finden
Ostermontag: selbst schuld
Ein ganzes Wochenende fast ganz ohne Schreibtisch
Letzten Donnerstag hielt ich einen Vortrag. Die Vorbereitungen nahmen das ganze Wochenende davor in Anspruch, die Vorbereitungen dauerten sogar noch bis zum Donnerstag Nachmittag. Am Freitag beließ ich es mit ein paar Routine-Kleinigkeiten. Am Wochenende wollte ich endlich wieder in Klausur. Aber es war ein besonders schöner Frühlings-Samstag. Also mußte ich flanieren. Denn was ist die Arbeit dann noch wert, wenn man darüber den Frühling gar nicht bemerkt hat?
Die grünen Blätter (man sieht sie kommen) werden die gelben Blüten ersetzen.
Blauer Himmel, noch kein Laub.
Zum Botanischen Garten zu gehen war es mir dann doch zu weit. Ich ging die Vorgärten entlang zu den „Grünanlagen“ an der Lotharstraße. Lektüre auf einer Bank.
Das ist mir auch noch nie passiert, daß ich am Samstag-Abend noch im Hellen schlafen gegangen bin. Den ganzen langen Sonntag wollte ich dann am Schreibtisch verbringen, habe dann aber das Frühstück (mit viel Kaffee, Zeitungen, Radio) fast auf den ganzen Tag ausgedehnt und mußte dann auch noch an die frische Luft.
Da können Sie mal sehen.
Insekten-Farrat
Frühlingsreportage
Nicht nur wegen der Warnungen, im Wald könnten nach dem Sturm auch noch Tage danach Äste herabstürzen, habe ich am ersten „richtig“ frühlingshaften Samstag des Jahres den Gang durch die alten Straßen gewählt, erfreut darüber, daß das Aufzeichnen von Bildern wieder zu Tageszeiten möglich ist, an denen es vor wenigen Wochen schon finster war.
So noch nie gesehen. Die Fahrbahn der Lotharstraße in der Sonne nis zum Horizonte ohne Autos.
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Das Geheimnis eines Hauses
Die Fassade des Hauses an der Ecke Oststraße/Blumenstraße präsentierte sich lange Zeit in einem arg ramponierten Zustand. Risse wurden mit Klebeband überklebt. Und jetzt? Fügt es sich in das Gesamtbild auch nicht in idealer weise ein. Na, was soll’s! Macht’s euch darin gemütlich.
Aber was hängt denn da im Schaufenster?
Schon seit über ‘nem Jahr hängen da diese Plakate und laden zu Veranstaltungen ein, die längst vorbei sind.
Vielleicht waren da welche, die in dem Ladenlokal mit der großen rechtwinkligen Fensterfront was vorhatten. Aber dann entfernten sie sich und haben die Revolution da liegenlassen.
Achtung Heizung!
True Colors: An einem Samstag im Oktober
True Colors: Frühherbst
Schöne Häuser
Aus der Serie: Friedlich vor sich hin rostende Vorgartenzäune
Das gefällt mir; das find ich schön. Sie etwa nicht?
Ich finde: Gebilde von Menschenhand gewinnen an Schönheit dadurch, daß auf ihnen die Spuren der Zeit sichtbar werden. Der Kratzer auf dem Tisch, die Kulle auf dem Sofa, die abgewetzten Armlehnen des Sessels, das von Katzenkrallen zerkratze Stuhlbein – und eben der friedvoll vor sich hinrostende Zaun. Es fehlt eigentlich nur noch irgendein Gegenstand, der da eigentlich überhaupt nicht hingehört, wie zum Beispiel ein schon lange nicht mehr benutzter Wäschekorb.
Wer die Wahl hat hat Plakat
Eine treue Links-Wählerin sagte mir gestern: „Die Linkspartei wähle ich diesmal nicht, weil die die Wagenknecht so groß rausstellen.“
Ein Parteiausschluß-Verfahren gegen die ehemalige Frau Wagenknecht wegen leichtfertiger Rechts-Anbiederung wurde erwartungsgemäß abgelehnt. Stattdessen werden die Wähler ausgeschlossen.
Das ist ja auch mal wieder so typisch links: Man versucht krampfhaft, neue Anhänger zu gewinnen (ohne Erfolg) und kann sich gar nicht vorstellen, daß auf nämliche Weise die treuen Anhänger vergrätzt werden.
Die PSG heißt jetzt SGP und gehört zur (wievielten?) Vierten Internationale. Bei den Trotzkisten lautet die Folge der Ordinalzahlen: erstens, zweitens, drittens, viertens, viertens, viertens, viertens, viertens, viertens, viertens.
Die wähl ich nicht; die können nicht bis fünf zählen.
Der Weg nach oben? Immer an der Laterne hoch. Die linken Parteien übertreffen sich gegenseitig. Die vierte SGP hat auf ihrem Plakat einen Zettel angebracht, auf dem eine Kundgebung auf der Königstraße angekündigt wird, die schon längst stattgefunden hatte.
Das ist ja auch mal wieder so typisch links: Die begreifen nicht, daß zu einer guten Öffentlichkeitsarbeit auch das rechtzeitige Entfernen von Bekanntmachungen gehört.
Übrigens: ganz unten links im Bild ein Plakat der SPD, die wir ja auch nicht so ganz aus den Augen verlieren wollen.
Ich finde, das Plakat der DKP paßt sich farblich und gestalterisch gut in die Umgebung ein.
Kommt in die Stadt zurück!
Barbara-Tag 2021: Irgendwie nicht so richtig
Wie Sie wissen, gehört zu meinen ganz persönlichen Feiertagen der Barbara-Tag. Das ist der 21. Juni. An jedem 21. Juni gehe ich in meiner Eigenschaft als Flaneur flanieren, und zwar immer zum Schlackeberg. (Daß einer der beiden Seen Barbarasee heißt, hat AUCH was mit dem Barbara-Tag zu tun. Wieso der Barbara-Tag Barbara-Tag heißt, hat nicht nur mit einem See, sondern auch mit einer Frau zu tun – raten Sie mal, wie die heißt).
Den 21 Juni wähle ich für zum Aufsuchen liebgewordener Stellen und liebgewordener Erinnerungen, weil das der „längste Tag“ ist, der Tag mit der längsten Tageshelligkeit. Da kann ich mich noch um 7 Uhr abends auf den Weg machen, bin lange unterwegs und komme noch im Hellen nach Hause.
Dieses Jahr betrübte mich das trübe Wetter, und ich verschob den Barbara-Tag vom Montag auf den Dienstag. Aber am Dienstag war das Wetter noch schlechter: regnerisch.
So zog ich also los, dem Regen trotzend. Ich dachte: an diesem Regentag habe ich wenigstens das Ufer des Ragattasees für mich allein. Fast. Denn die notorischen Jogger lassen sich nicht wegdenken. Allein ist man oben auf dem Schlackeberg. Aber dort ist auch an sonnigen Tagen kaum mal ein Mensch zu sehen.
Kann es sein, daß der Weg an einem Regentag anstrengender ist als an einem sonnigen Tag? Den Fotoapparat habe ich diesmal nicht mitgeschleppt, stattdessen nehme ich ein schönes Bild vom vorigen Jahr.
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