Film im ZDF über die Wannseekonferenz

„Erinnern an Auschwitz“ – ein Gebot, das in diesen Tagen erörtert wird und bekräftigt werden muß – dazu gehört auch: sich Kenntnisse zu verschaffen – und zu vermitteln.
Ich verweise auf den Film „Die Wannseekonferenz“ von Matti Geschonneck, zu sehen in der ZDF-Mediathek.

Zu dem Film gehört eine 44minütige Dokumentation, in der die Auschwitz-Überlebende Margot Friedländer über ihre Erlebnisse berichtet.

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80 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee

Erklärung des es Auschwitz-Komitees zum 80. Jahrestag der Befreiung durch die Rote Armee am 27. Januar 1945

80 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945
Ich appelliere an alle Menschen:
Bitte, bitte schweigt nicht, wenn ihr Unrecht seht.
(Esther Bejarano)

Denn das geht uns alle an.
Wir leben in einem Land, das Auschwitz geplant, gemacht, verursacht hat. In einem Land, das für Auschwitz verantwortlich ist. Das ist so. Ausflüchte gibt es da nicht. Und auch keine Vergleiche oder Relativierungen. Wer aber, wie wir, den Überlebenden der Shoah zugehört hat, und ganz besonders unserer langjährigen Vorsitzenden Esther Bejarano, fragt sich: Leben wir heute hier in einer Gesellschaft, die das, was geschehen ist, ein organisierter Massenmord, wieder geschehen lassen würde? Die Frage beunruhigt. Primo Levi hat sie beantwortet: Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.
Was ist aus den großen Hoffnungen der Menschheit geworden, jetzt, 80 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945? Die großen Zukunftsfragen der Menschheit – der Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen, Migration, Hunger, Armut, soziale und finanzielle Spaltung – brauchen die gesamte Energie aller. Stattdessen: Antisemitismus, Rassismus und offener Hass in fast allen Gesellschaften weltweit, militärische Krisen und Kriege vielerorts, Egoisten und Autokraten sind an der Macht.
Sie reden vom Klimawandel, vertreten aber die Interessen der Erdöl-, Kohle- und Autoindustrie. Sie reden über Frieden, sind aber selbst die größten kriegführenden und rüstungsproduzierenden Staaten. Wir wissen doch: Kriege und Unterdrückung bedeuten Vertreibung und Flucht. Jede Waffe, die in Krisenregionen verkauft wird, schafft neues Leid, neue Vertreibungen.
Seit dem 24. Februar 2022 und dem 7. Oktober 2023 fragen wir uns, was aus unseren Hoffnungen auf ein Leben ohne Angst und ohne Kriege geworden ist. Krieg in der Ukraine – das Nachbarland Russland wirft Bomben auf ukrainische Städte. Menschen sterben. Völkerrecht und Menschenrechte werden missachtet. Ein Krieg in Zeiten des Kampfes gegen die Klimakrise! Ein Man-made-Desaster! Nein, wir wollen nicht lernen, die Bombe zu lieben! Und auch keine Panzer! Und wir wollen uns auch nicht an Hochrüstung und Kriegstüchtigkeit gewöhnen. Dann der Überfall, die Geiselnahmen und grausames Gemetzel der Hamas auf Feiernde in Israel.
Das israelische Militär schlug zurück: Gaza liegt in Trümmern. Wir trauern um die Toten und Verletzten auf beiden Seiten. Seit dem 7. Oktober 2023 steht die Welt Kopf. Wer will diesen Krieg? Wer will dieses Leid? Seit einigen Tagen schweigen die Waffen. Ein winziger Hoffnungsschimmer für friedlichere Zeiten.
Wir müssen uns weigern aufzugeben – wir müssen uns weigern, unseren Traum vom Frieden aufzugeben! Es ist Zeit für Diplomatie. Und mit all unserer Energie – und Militanz – sollten wir für die Ideale von Demokratie, sozialer Gerechtigkeit und für die Befreiung der Menschen von Unterdrückung, Hunger und Krieg eintreten. So jedenfalls hätten unsere Vorbilder, die Überlebenden der Shoah und des Widerstands gegen das NS-Regime gesprochen. Unsere weitsichtigen Gründungsmitglieder haben im Statut des Auschwitz-Komitees unsere Aufgaben festgelegt, große Aufgaben: Aufklärung über das Vermächtnis der in Auschwitz Ermordeten, Erwachsenenbildung, Völkerverständigung, Jugendbildung, Aufklärung über die Verbrechen des Faschismus, Bekämpfung seiner Ursachen und die Verteidigung demokratischer Rechte und Freiheiten. Eine andere Welt ist möglich! Eine Gesellschaft, in der alle ohne Angst verschieden sein können. Daran halten wir fest.
Wir sind nicht erst seit den Forderungen der AfD und ihres Vertreters Björn Hocke nach einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ und nach einem „Ende des Schuldkults“ zutiefst besorgt. Wir sehen doch alle, wie der rechte Nationalismus in Deutschland, in Europa und der ganzen Welt wächst. Antifa-Bashing, SA-Vergleiche, absurde Äußerungen zum Nationalsozialismus, Hitlergrüße bei der Inauguration des amerikanischen Präsidenten. Was kommt noch?
Wer hat den Überlebenden der Shoah und den Berichten aus dem Widerstand gegen das NS-Regime zugehört? „Die nächsten Jahre und Jahrzehnte werden zeigen, inwieweit durch das Wissen um die Abgründe der Geschichte die gesellschaftliche Resilienz und Resistenz gestärkt wurden.“ *
„Ich vertraue auf euch, ich vertraue auf die Jugend“, hatte Esther Bejarano immer wieder gesagt. Und auch viele andere Shoah-Überlebende haben das immer wieder bekräftigt.
Haben wir ihr Vertrauen verdient? Wir sind nicht allein. Wir sind viele. Macht mit, denn: „Wer schweigt, stimmt zu! Wegsehen ändert nichts. Schaut hin, handelt!“
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V.

kontakt@auschwitz-komitee.de • mobil: 0175 – 9 374 446 • www.auschwitz-komitee.de

* Detlef Garbe (2014). ÜberLeben als Auftrag. In: Das Haus brennt. Esther Bejarano spricht. Hg. Auschwitz-Komitee,
Hamburg: Dölling und Galitz Verlag, S. 165.

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Esther Bejarano

1924 .- 2021

 

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Neu in der Weltbühne: Canfora über den „untoten Faschismus“

Luciano Canfora: Der untote Faschismus. Mussolini und der fruchtbare Schoß der ›freien Welt‹
PapyRossa Verlag 2025. ca. 110 Seiten. 12 €. Erscheinungstermin: Februar 2025

Ein »Neonazi im Herzen« sei Giorgia Meloni, so Luciano Canfora, die Anzeige eingepreist. Als der Althistoriker 2024 das Strafgericht zu Bari betritt, gleicht er laut FAZ einem »im Herzen blutjungen Rebellen«: Er beweise seinen Vorwurf. »Der untote Faschismus« liest sich als Verteidigungsschrift, die die Geschichte des Faschismus aufblättert. Dem Hohelied eines Churchill auf Mussolini folgt die Einbettung von Francos Spanien oder Salazars Portugal in die »freie Welt« und die Inthronisierung von Statthaltern wie Pinochet, weißer Suprematismus inklusive. Von mitregierenden Neofaschisten in Westeuropa gelangt der Band zur Rückkehr von Nazisymbolik in Osteuropa – Kroatien, Baltikum, Ukraine. Ließ der NATO-Krieg gegen Serbien den Geist aus der Flasche? Als Vorspiel zur »großen Versuchung«, Russland im Visier? Canfora fragt nach Kontinuitäten, die in Italien wie in Westdeutschland nach 1945 eine Rolle spielten, und nach treibenden Kräften eines Revanchismus, dessen sozialer Restgehalt noch an der Europäischen Zentralbank zu zerschellen droht. Und doch: Die mutmaßliche »Neonazista nell’animo« zog ihre Klage gegen den »linksradikalen Rebellen« (FAZ) zurück, auch dank Druck aus Gewerkschaften und antifaschistischen Organisationen.
Luciano Canfora, Prof. Dr. phil., *1942, »Altphilologe und Althistoriker von internationalem Rang« (FAZ), lehrte an der Universität Bari. Sein Buch »Eine kurze Geschichte der Demokratie« hat in der Bundesrepublik für Furore gesorgt.

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Die Bundesliga wird immer echter

Vor den Königlich Bayerischen Amtsgericht hat Franz Beckenbauer beantragt, die Tore von Bayern München doppelt zu zählen. Er sagte: „Schließlich sind wir Bayern München!“
Der Antrag wurde abgelehnt. Begründung: „Sie können nicht Franz Beckenbauer sein.“

Demnächst in der Weltbühne: „Dekonstruiert Identitätspolitik“

Lars Distelhorst: Dekonstruiert Identitätspolitik. Ein Neuansatz
Editiion Nautilus (Nautilus Flugschrift). ca. 224 Seiten. ca. € 18,00
Erscheint im März 2025

Identitätspolitik revisited – Zeit für eine emanzipative Kritik.
Noch vor wenigen Jahren stand die Identitätspolitik mit ihrer Kritik an Rassismus und anderen Formen der Diskriminierung im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Betroffene fanden zueinander und forderten gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft. Themen wie die deutsche Kolonialgeschichte oder die rassistische Durchsetzung der Alltagssprache waren in aller Munde, bislang gültige Ordnungskriterien wurden in Frage gestellt.
Dann begann sich das politische Gewicht zu verschieben. »Woke« wurde zu einem Schimpfwort von rechts, und in Praxis und Methoden identitätspolitischer Anliegen zeigten sich Schwächen: ein unterkomplexes Verständnis der Performativität von Sprache, die Missachtung wissenschaftlicher Standards, die Ausklammerung ökonomischer Zusammenhänge und die Reproduktion zentraler neoliberaler Versatzstücke. Spätestens seit dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 und seiner antisemitischen Relativierung scheinen breite Teile der Bewegung auf den politischen Bankrott zuzusteuern.
Wie konnte es dazu kommen? Lars Distelhorst nimmt die philosophischen Grundannahmen und Methoden der Identitätspolitik unter die Lupe und wagt einen Neuansatz. Eine Umkehr im Denken lohnt sich, denn die neoliberale Ökonomisierung und ihre Machtmechanismen sind nicht nur tief in unsere Subjektivität vorgedrungen, sondern haben die bisherigen Errungenschaften der Identitätspolitik auch erfolgreich vereinnahmt. Dagegen gilt es, Identität neu zu politisieren – als Werkzeug einer emanzipativen Kritik.

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Neu in der Weltbühne: Die Sexuelle(n) Revolution(en)

Anna-Myrte Palatini, Sebastian Bischoff: «Sexuelle Revolutionen». Eine historisch-politische Einführung.
Schmetterling Verlag, Reihe: theorie.org. 15,00 €

Sexualität war und ist ein Politikum. In Anfängen seit dem 19. Jahrhundert, doch vor allem seit der «zweiten sexuellen Revolution» um 1968 ist individuelles und kollektives Begehren zum Territorium schlechthin geworden, auf dem um Selbstbestimmung und Freiheitsrechte gerungen und Welt- und Selbstverhältnissen ausgehandelt werden.
Diese historisch-politische Einführung in die «sexuellen Revolutionen» ist gleichzeitig eine Gesellschaftsgeschichte der Sexualitäten. Die Zeitreise in dieser Einführung geht dabei von Inseln sexueller Liberalisierung wie Hellfire Clubs und Molly Houses ab 1720 über die sexuellen Kämpfe zwischen 1880 und 1933 bis zur verstärkten Politisierung der Sexualität um 1968; Ideen von Charles Fourier und Alexandra Kollontai über Sigmund Freud und Wilhelm Reich bis Herbert Marcuse und Anne Koedt werden diskutiert.
Dabei geht das Buch auch der Frage nach, was diese Kämpfe um Emanzipation, die Aufbrüche, Sackgassen und Gegenreaktionen mit der kapitalistischen Produktionsweise zu tun haben; was macht der «stumme Zwang der Verhältnisse» (Marx) mit dem Wunsch nach Befreiung und warum ist der «Treffpunkt» von Gesellschaft und Natur in der Sexualität so problematisch?

Bei solcher Thematik und dem Ort ihrer Erörterung ist man zuerst skeptisch – und froh über den verlegerischen Wagemut.
Ein kluger Mann hat mal gesagt: „Wenn Linke über Sex reden (‚debattieren‘), kommt man nicht leicht auf dir Idee, daß Sex etwas mit Lust zu tun hat.“ (H.L.: „Bis gleich“ Seite 60).
Die Linke war mal couragierte Vorhut der Sexuellen Revolution – und es scheint, daß ihr das peinlich ist (scheint???). Um die sexuelle Konterrevolution hat sich die Linke ebenso ihre „Verdienste“ erworben.

Ebenso in der Buchhandlung Weltbühne noch im Angebot:
aus derselben Reihe:
Thomas Schroedter, Christina Vetter: Polyamory. Eine Erinnerung. Schmetterling Verlag (Reihe theorie.org). 168 S. (NB1282) 15 Euro
und aus der Reihe Edition Linke Klassiker (ProMedia Verlag):
Barbara Eder, Felix Wemheuer (Hg.): Die Linke und der Sex. Klassische Texte zum wichtigsten Thema. 14,90 Euro

Die Buchhandlung Weltbühne ist allerwahrscheinlichkeitnach die einzige linke Buchhandlung mit einer großen Erotik-Abteilung (5,2 Meter).

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Bitte, nehmen Sie Platz !


Eine Sitz-Ecke
an einem Eck-Haus
mitten in Neudorf.
Richtig befestigt. Mit Blumenkübel.
Sogar mit einem befestigten Aschenbecher von früher.
(Die militanten Nichtraucher müssen sich fragen lassen: Wäre es euch denn lieber, wenn die Kippen einfach so auf den Bürgersteig geschmissen werden?).
Jetzt, da der Frühling sich (erst ganz langsam) nähert, kann man sich darauf freuen, hier zu verweilen, und es sich zunutze machen, daß die STRASSE doch nicht bloß ein notwendiges Übel zwischen Punkt A und Punkt B ist.
Wo ist das? Finden Sie es selbst heraus. Denn ich will ja nichts dazutun, daß irgendein Amt beamtstandet, daß dieses Bauwerk laut Flächennutzungsplan hier gar nicht entstehen durfte …


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Demnächst im Buchhandel: „Was die AfD behauptet“

Deutschland Solidarisch Gestalten: Was die AfD behauptet. Und wie wir darüber in der Gesellschaft diskutieren können

Unrast Verlag. ca. 100 Seiten, reichhaltig farbig illustriert. ca 9,80 €

Erscheinungsdatum: 15. März 2025.
UM VORBESTELLUNG WIRD GEBETEN.
Bei uns auch im Versand erhältlich.

Ein Angebot an alle, sich kritisch mit der AfD auseinanderzusetzen und ihre Thesen auf ihre Konsequenzen hin zu überprüfen
Die Autor:innen arbeiten heraus, wofür die AfD tatsächlich steht – worauf sie abzielt. Im Kern zeigen sie, dass die AfD einen autokratischen Staat mit einer juristisch verankerten Diskriminierungsagenda aufbauen will, der als rechtsextrem bzw. faschistisch zu bewerten ist. Die AfD vertritt eine Agenda, in der Sexismus und Rassismus das Herzstück bilden. Das Buch behält im Blick, dass die AfD Teil des gesamteuropäischen Aufstiegs des Rechtsextremismus ist und dass dieser wiederum nur die Spitze des Eisberges eines dramatischen Rechtsrucks der sogenannten ›Mitte der Gesellschaft‹ ist.

Das Buch ist im Programm der Buchhandlung Weltbühne (auch im Versand zu beziehen).
Emil-Adresse: bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de

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WOLLE UND WÖRTER: Kreative Spinnerei im Syntopia

Diesen Veranstaltungshinweis gebe ich bekannt:

WOLLE UND WÖRTER

Der Winter ist die Zeit zum Einkuscheln und sich etwas zusammenspinnen, in Wort oder Tat.
Luett Huis liest surreale Texte und Amari tritt ihr Spinnrad dazu.
Es entstehen Gedankenfäden und Wollfäden, die in sich verwoben textile Bilder und gedankliche Episoden entstehen lassen. Entdeckt mit uns die wunderbare Welt der Fäden, der Garne, ihre Farben, ihre Strukturen und unsere Geschichten.

Samstag, den 25.1.2025 von 14 bis 19 Uhr
Lesung stündlich ab 15 Uhr

im Syntopia
Gerokstrasse/ Ecke Eigenstrasse
47053 Duisburg (Hochfeld)

Ein Hut geht rum.