Duisburger gegen Rechts – ein weiterer Anlauf

Gestern war in der NRZ zu lesen:
„In Duisburg haben bislang weniger Menschen gegen die AfD demonstriert als in anderen Städten. Nun gibt es einen neuen Aufruf – für den 2. März. In den meisten NRW-Großstädten haben sich in den vergangenen Wochen Tausende, teilweise Zehntausende Menschen den Demonstrationen gegen Rechts angeschlossen. In Duisburg gab es zwar ebenfalls mehrere Kundgebungen sowie großen Protest am Tag des AfD-Neujahrsempfang, aber die ganz große Versammlung fehlte bisher. Ändert sich das am Samstag, 2. März? Gewerkschaften rufen jedenfalls an diesem Tag zu einer weiteren Demonstration in Duisburg auf. Das Motto: ‚Duisburg ist echt bunt!‘“
Damit wird der Slogan der Stadtwerbung „Duisburg ist echt“ aufgegriffen.
Weiter ist zu lesen:
„Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nimmt Bezug auf die rund 2500 Menschen, die im Januar gegen den Neujahrsempfang der rechtsradikalen Partei in der Homberger Glückauf-Halle protestiert haben. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte an diesem Tag der Auftritt von Alice Weidel – die Bundessprecherin der AfD nahm als Gastrednerin an der Veranstaltung teil. Kurz zuvor waren außerdem die Correctiv-Recherchen zu den Ausbürgerungsplänen bekannt geworden, die Parteifunktionäre und Akteure aus der rechtsextremen Szene bei einem exklusiven Treffen miteinander teilten. Seitdem gehen in ganz Deutschland Menschen auf die Straße, viele Demonstrantinnen und Demonstranten zum ersten Mal.“
Der DGB sagt:
„Wir sind sicher, dass wir in Duisburg nach dem Auftakt in Homberg sehr viele Menschen mobilisieren können. Die vielen Demonstrationen im ganzen Land machten Mut. Der Demonstrationszug rollt und ist nicht mehr aufzuhalten. Wir wollenein weiteres deutliches Zeichen für eine lebendige Demokratie und für gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegen Ausgrenzung, Hass und Hetze setzen – in „einem breiten Bündnis mit demokratischen gesellschaftlichen Gruppen, Glaubensgemeinschaften, Parteien, Vereinen, Künstlerinnen und Künstlern und Jugendverbänden, Schülerinnen und Schülern.“

Treffpunkt ist am Samstag, 2. März, um 13 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof. Nach einem Zug durch die Innenstadt soll die Abschlussveranstaltung mit kulturellen Beiträgen auf dem Platz vor dem Stadttheater stattfinden.

Rosenmontag geschlossen

Heute wurde im Radio (WDR2) von einem Menschen jugendlichen Alters berichtet, der sich zu Karneval (Rheinland!) als Dieter Bohlen verkleiden will, und wie das bei WDR2 so ist, sollten die Zuhörerinnen & Zuhörer Ratschläge geben, wie man das macht, wenn man als Dieter Bohlen gehen will.
Da sind Sie bei mir richtig. Ich bin nämlich auch schon oft als Dieter Bohlen gegangen – zum Verwechseln ähnlich. Schauen Sie:
Man glaubt doch, den in Natura vor sich zu sehen. Ihnen wäre doch nicht aufgefallen, daß der das gar nicht ist.

Dieses Jahr Karneval will ich mich als Experte verkleiden.

Voriges Jahr Karneval ging ich als Paar Schuhe.
Ich sagte: Sehen Sie her: ein Paar Schuhe.
Den Rest müssen Sie sich wegdenken.

Nein, mal im Ernst: Ich wollte ihnen nur mitteilen, daß der Laden (Buchhandlung Weltbühne) am Rosenmontag (12. Februar) geschlossen ist. Rosenmontag ist nämlich der Tag, an dem ich meine Ruhe haben will und nicht vor die Tür gehe. Und darum ist der Laden jedes Jahr am Rosenmontag geschlossen. Schon als es den Laden noch gar nicht gab, war er immer am Rosenmontag geschlossen.

Was am Schluß dieser Mitteilung das Porträt der Christina K. zu bedeuten hat, das erfahren nur die, die es schon wissen.
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Der Feind meines Feindes ist mein Feind

Der Gaza-Krieg. Ein Kommentar
von Helmut Loeven

Der erste spontane Satz, der mir einfiel: Wie konnte das so überraschend geschehen? Der israelische Geheimdienst gilt bei Freund und Feind als hocheffektiv. Ein Überfall von solcher Wucht konnte sich doch nicht unbemerkt anbahnen!
Der Überfall der Hamas-Miliz auf israelisches Territorium, das Massaker an der Zivilbevölkerung am 7. Oktober 2023 leitete eine neue Phase des Palästina-Konflikts ein, auch wenn Terror gegen Zivilisten nicht neu ist in diesem Konflikt. Jedoch hat die Grauenhaftigkeit dieses Terrors ein neues Ausmaß erreicht. Ist die Hamas angetreten zum Endkampf, zur letzten Schlacht, zum „Endsieg“, zur „Endlösung“?
In den Konflikt um Palästina wirken verschiedene Aspekte hinein. Da spielen globale Faktoren eine Rolle, Großmachtinteressen, geschichtliche Hypotheken. Der gewichtigste Aspekt des Konflikts, seiner Geschichte und seiner Vorgeschichte ist der Holocaust. Die Vernichtung der europäischen Juden, die Absicht, alle Juden auf der ganzen Welt zu vernichten („auszurotten“) ist der beherrschende Hintergrund! Dieses Verbrechen, das in der Menschheitsgeschichte unvergleichlich ist, auszublenden führt in den Wahnsinn. Auschwitz steht immer im Hintergrund, Auschwitz ist die größte Last auf der Geschichte der Menschheit. Auschwitz ist auch der Hintergrund dieses Konflikts.

Auschwitz ist die größte Last auf der Geschichte der Menschheit.

Die zionistische Bewegung, die das Ziel hatte, einen jüdischen Staat zu errichten, eine wehrhafte Zuflucht für die Juden in der ganzen Welt, entstand um das Jahr 1900. Die Idee eines eigenen Staates war älter, und sie war umstritten. Relevanz gewann der Zionismus durch die Dreyfus-Affäre. Es hatte sich herausgestellt, daß nicht nur im als rückständig geltenden Osteuropa und Russland Pogrome zu fürchten sind, sondern daß eine als aufgeklärt geltende Kulturnation wie Frankreich sich in einen solchen Antisemitismus hineinsteigern kann. Die zionistische Idee wurde auch in jüdischen Kreisen angezweifelt oder abgelehnt. Zweifel und Kritik wurden entkräftet durch den Holocaust. Die Vernichtung der Juden ließ jedes Argument gegen den jüdischen Staat verblassen. Denn daran ist nicht zu zweifeln: Der Antisemitismus nach 1945 ist nicht bloß dumm, schäbig, voller Niedertracht. Er ist eine Lebensgefahr.
Es sind immer wieder Hinweise zu hören, daß in arabischen Ländern Juden mit Christen und Moslems zusammenleben, auch in Iran sei die jüdische Minderheit geduldet. Den Juden reicht das nicht, geduldet zu werden, also von Duldung abhängig zu sein.
Die Bildung des jüdischen Staates vollzog sich unter großen internationalen und regionalen Turbulenzen. Ob es eine „gute Idee“ war, ob es falsch war, den jüdischen Staat zu gründen, ob man es anders, ob man es besser hätte machen sollen, kann heute keine Rolle mehr spielen. Es wurden Fakten geschaffen, die normativ wirken und unumkehrbar sind. Fast die gesamte Bevölkerung Israels wurde nach der Gründung des Staates geboren. Niemand hat das Land, in dem er geboren wurde, geraubt.
Ein friedlicher Ausweg aus dem Konflikt ist nur möglich durch Abstrich bei den Maximalzielen und durch Zugeständnisse an die jeweilige andere Seite. Das ist jedem vernünftigen Menschen klar: Israel muß in Sicherheit existieren, die Legitimität des Staates von allen anerkannt werden; es ist ein Unding, daß Israel als einziger Staat der Welt seine Existenz rechtfertigen muß. Den Palästinensern muß ein menschenwürdiges Leben in Freiheit und Würde möglich gemacht werden, sie müssen vor der Gewalt fanatischer, von israelischer Polizei und Militär gedeckter Siedler geschützt sein. Das wurde auf beiden Seiten gesehen, und es wurde daran gearbeitet. Dafür wurde der Friedensnobelpreis verliehen.

Hamas will nicht das eigene Volk befreien, sondern jüdisches Leben vernichten.

Danach hat sich die Lage permanent verschlechtert, der Frieden ist in weite Ferne gerückt. Rabin wurde von israelischen Chauvinisten ermordet, die heute in der Politik des Landes eine große Rolle spielen. Der Abstieg von Rabin zu Netanjahu und von Arafat zu Hamas/Hisbollah/Jihad verliefen parallel. In Chauvinismus stehen die rechtsradikalen Nehanjahu-Mehrheitsbeschaffer den Hamas/Jihad/Hisbollah-Fanatikern nicht nach.
Die beiden Seiten sind nicht nur gleichermaßen zum Frieden unfähig, den Frieden wollen sie auch nicht.
Beim Überfall auf die Kibbuzim Beeri und Kfar Azza und das Friedens-Gestival Nova waren die Opfer Israelis, die sich im Widerspruch zu ihrer Regierung für den Frieden mit den Palästinensern einsetzten. Das geschah bestimmt nicht „aus Versehen“! Den islamistischen Fanatikern sind unter den Juden gerade diejenigen besonders verhasst, die Frieden und Verständigung mit den Palästinensern suchen. (und der Hamas-Terror trifft auch arabische Staatsangehörige Israels). Daß der durch demokratischen Widerstand in Bedrängnis geratene Netanjahu jetzt fester im Sattel sitzt, kommt der Hamas zupass. „Hamas rettet Netanjahu“ lautete eine Zeitungsüberschrift. (Auch wenn Netanjahu stürzt, kommt nach ihm nichts Besseres). Auch das gehört zu den Fatalitäten des Konflikts: Sowohl die Hamas, als auch Netanjahu können sich auf Wähler-Voten berufen.
Die alten Kräfte auf Palästinensischer Seite haben ihre Bedeutung verloren. Die PLO, wie andere ehemalige Befreiungsbewegungen, versinkt in Korruption. Die Linksradikalen von der Volksfront (PFLP) feiert die Hamas als tapfere Waffenbrüder. Was sollen sie auch sonst sagen? Ihnen würde doch sonst niemand zuhören. Die sind doch weg vom Fenster.
Der Überfall der Hamas auf die Kibbuzim Beeri und Kfar Azza ist ein Verbrechen außerordentlicher Schäbigkeit, Feigheit und Niedertracht. Die Feder sträubt sich gegen die Beschreibung ihrer Taten. Es war das schlimmste Massaker an Juden seit der Shoah.
Es müßte dem letzten Anti-Imp-Hinterwäldler endlich klar sein: Hamas ist keine Widerstandsbewegung, keine Befreiungsbewegung, sondern eine Bande gemeiner Verbrecher. Sie wollen nicht das eigene Volk befreien, sondern jüdisches Leben vernichten. Und sie haben keine Skrupel, dem eigenen Volk dazu jedes Opfer aufzubürden.
Wie sind – fast durch die Bank – die Reaktionen in Deutschland und Umgebung?
Deutschland „sagt dem Antisemitismus den Kampf an“, auch auf administrativer Ebene. Polizisten müssen bei Demonstrationen auf Symbole, Parolen, Schilder, Kleidungsstücke achten. Deutschland verhebt sich bei der Abwehr des Antisemitismus, weil dieser hierzulande stets nur verdrängt wurde und neuerdings für einen Importartikel gehalten wird. Wenn diese Abwehr sich in völliger Einseitigkeit beschränkt, bleibt sie in der „Staatsraison“ stecken. Für die Dummköpfe des Establishments ist es schon antisemitisch, wenn jemand das Leiden palästinensischer Flüchtlinge sich zu Herzen nimmt. Und wenn dann auch noch die schwedische Greta über Instagram die deutsche Organisation „Palästina Spricht“ zu Worte kommen läßt, die das Massaker als „revolutionären Tag, auf den man stolz sein muß“ feiert, kann man ja auch eben mal so der Klimabewegung was ans Hemd kleben.

Es gibt auch einen Anti-Imperialismus der dummen Kerls.

Stolz sind manche Leute auf die Parole „Palestine will be free from the river to the sea“ Darin ist ein Ziel formuliert, das nur mit Völkermord zu erreichen ist.
Die Reaktion großer Teile der demonstrierenden Mainstream-Linken ist beschämend, war aber zu erwarten: selektives Wahrnehmen und Einordnen in eine eindimensionale Weltsicht. Die Leute, die wohl davon überzeugt sind, daß Russland von der Ukraine und von der gesamten NATO überfallen wurde, reden so, als hätte Israel den Gaza-Streifen angegriffen. Sie reden wie Leute, die noch nie vom Holocaust gehört haben beziehungsweise nichts davon wissen wollen.
Eindimensional ist ihr Weltbild insofern, daß sie die Welt in zwei Lager eingeteilt sehen: Auf der einen Seite der US-Imperialismus samt seinen Vasallen, auf der anderen Seite die Guten – gut, weil gegen die Amis, und wer gegen die Amis ist, ist ja „objektiv“ gut. So einfach geht Weltpolitik im Parallel-Universum.
Ist China wirklich so gut, das (vielleicht sogar mit Erfolg) dem alten Imperialismus einen neuen entgegenzusetzen versucht? Ist Putin wirklich so gut, daß man großzügig darüber hinwegsieht, wie unter seinem Regime mit Schwulen und Lesben umgegangen wird? Ist das Anti-Imperialismus, wenn in Iran Frauen zu Tode gefoltert werden, wenn das Kopftuch schief sitzt? Auch Queer-Feministinnen machen mit bei diesem schematischen Anti-Imperialismus an der Seite von Hamas und Co. beim Anti-Imperialismus der dummen Kerls.
Das kommt dabei heraus, wenn Anti-Imperialismus zum vulgären Anti-Amerikanismus zusammenschrumpft. Ein Anti-Imperialismus, der nicht emanzipatorisch ist, ist keiner.
Was man da agieren sieht, ist eine Linke im Endzeit-Modus, nicht begreifen wollend aber „irgendwie“ ahnend, von der Geschichte abgehängt zu sein, befangen im Lager-Denken.
Da gilt die Formel „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“.
Aber das stimmt nicht. Der Feind meines Feindes ist nicht mein Freund. Der Feind meines Feindes ist der Feind meines Feindes. Vielleicht ist der Feind meines Feindes sogar der schlimmere Feind.

Dieser Kommentar erschien zuerst in DER METZGER Nr. 152 (Januar 2024) und wurde von der DFG-VK Duisburg als Rundbrief verschickt.
Zwecks weiterer Verwendung/Verbreitung bin ich ansprechbar. H.L.

Duisburg gegen rechts !

Stapeltor – Soziokulturelles Zentrum Duisburg

DUISBURG GEGEN RECHTS!

Kundgebung am Stadttheater, Samstag 03.02. ab 12:00 – mit Musik von KÄNK und Redebeiträgen lokaler Initiativen und Jay Nightwind

Das Treffen von Geldgebern, AfD-Funktionären und Führungsfiguren aus der extrem rechten Szene sorgte in den letzten Tagen für großes Entsetzen. Offen wurde bei dem Zusammentreffen darüber spekuliert, wie man nach einer Machtübernahme durch die Rechte Menschen ohne deutschen Pass oder Deutsche mit Migrationsgeschichte zur „Re-Migration“ in ihre vermeintlichen Herkunftsländer zwingen könne.
Wir nehmen diese und vergangene faschistische Vorplanungen nicht hin! Am kommenden Samstag möchten wir dagegen mit euch auf die Straße gehen; gegen die AfD und alle anderen politischen Kräften, die aus migrationsfeindlichen Thesen und Forderungen nach massenhafter Abschiebung politisches Kapital zu schlagen versuchen. Wir verurteilen das rechte Zündeln auf dem Rücken der Menschen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, quer durch das gesamte Parteienspektrum. Kommt dafür am Samstag mit uns auf die Straße, um der rechten Hetze eine Duisburger Absage zu erteilen! Alerta!

WEGEN DER KUNDGEBUNG BLEIBT DIE BUCHHANDLUNG WELTBÜHNE AM SAMSTAG, 3. Februar geschlossen.

Bei Mercator-Jazz tut sich was

Die 45. Duisburger Akzente warten auch mit einem Jazz-Ereignis auf.
Jazz-Anstifter Eckart Pressler stellt vor:

Liebe Musikfreund:innen,
MercatorJazz proudly presents: WDR Bigband auf NRW-Tour mit Jazzpreisträgerin 2024 Caris Hermes !
MercatorJazz organisiert das große Final-Konzert der NRW-Tour im Theater am Marientor in Duisburg. Die seit 2004 vergebene Auszeichnung des traditionsreichen WDR Jazzpreises erhält in diesem Jahr die Lippstädter Kontrabassistin Caris Hermes.Die junge Musikerin bewegt sich auffallend sicher auf den Fundamenten des modernen Jazz – rhythmisch beweglich, elegant, im Stil offen und mit großer Freude am Zusammenspiel.

So. 17. März, Beginn 18.30 / Einlass 17.45 Uhr im Theater am Marientor, Plessingstr. 20 – dank der Unterstützung der Stadt Duisburg im Rahmen der 45. Duisburger Akzente.
Tickets mit Sitzplatz-Reservierung zu 22,00€ / 25,00€ / 28,00€ gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online über www.mercatorjazz.de/preiseundabos sowie über www.reservix.de. Bei Fragen gerne wenden an pressler@mercatorjazz.de | Tel. 0203 – 392 4160 (auch AB).
Mit besten Grüßen
Eckart Pressler , mercatorjazz.de

P.S.: Dieses Konzert findet zum Glück nicht an demselben Tag statt wie meine Lesung im Syntopia. Darum macht euch angejazzt auf den Weg zum Syntopia (in Hochfeld, Gerokstraße 2) am Donnerstag, 21. März 19 Uhr: „Tage der Familie – Tage der Commune. Ein philosophisches Kabarett.“ Akzente-Beitrag der DFG-VK. Eintritt frei, ein Hut geht rum. Tut da etwas rein, Syntopia musz bleiben.

Spiel ohne Grenzen

Wer gute Bücher verlegt, die denen, die sie lesen, viel Bereitschaft zum Mitdenken abverlangen, liebt den Wagemut.
Dieses Buch bereitet seinen Leserinnen und Lesern die Freude am Mitdenken:
Was zu erwarten ist?
Das sagt der Klappentext:
Die „Nachspielzeit zur regulären Neuzeit“ ist inzwischen abgelaufen; wir leben im „Zeitalter des Epilogs“ mit der vorherrschenden „Haltung von Endverbrauchern“. Die Moderne war schon längst nicht mehr modern, und Fragen zur Postmoderne oder zur Globalisierung sind unterdessen – auch von der Realität – so überholt, daß es fast müßig erscheint, sich von ihrer Beantwortung noch etwas zu versprechen. Wenn auch prinzipiell noch offen ist, was nach dem ›Theater der Moderne‹ in der nächsten Saison auf dem Spielplan stehen wird, so sprechen doch unverkennbare Anzeichen dafür, daß einige Aufführungen, sofern sie sich denn auf die »geistige Situation der Zeit« einlassen, einen großen Zorn auf die (Welt-)Bühne bringen, während andere den Rückzug in eine neue Innerlichkeit, gleichsam ein digitales Biedermeier inszenieren werden.
Rasend entwickeln sich die Mittel (der Technik), die, wenn sie sich darüber nicht selbst zum Zweck geworden sind, sich immer verdächtig dem Arkanum der Macht fügen. Zu den ersten Opfern der großen Verwirrung gehören sowohl der Begriff als auch die Sache der Freiheit, die den Falschen in die Hände gefallen, gar zum Unwort geworden ist, so als sei alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist oder als erschöpfe sie sich in der bloßen Abwesenheit von Zwang.
Statt also auf gnädige Besserung zu hoffen, tut nach wie vor die gründliche Auseinandersetzung mit dem not, was an Zeichen und Symptomen allenthalben wahrnehmbar ist: „Die Kritik bleibt nunmehr Bedingung dessen, was werden könnte, aber … ihre wahre Aufgabe ist, den Sachen nahe zu kommen und zu sagen, was ist.“ Mehr nicht.
Was der Klappentext vornehm verschweigt: Auf diesen Seiten ist viel zu erfahren über Wesen und Geschichte der USA.
Ein umfangreicher Apparat ist Markenzeichen des Autors: 70 Seiten Anmerkungen – eben nicht nur Quellenangaben.

Lothar Röse: Spiel ohne Grenzen. Beiträge zum Problem der Freiheit. Situationspresse 2023. 280 S. Pb. Mit Abbildungen und Tabellen. Für 28 € überall im Buchhandel und sogar am Amazonas zu besorgen – oder am besten in der Buchhandlung Weltbühne (im Laden oder per Post)
Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf). 0203-375121
bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de

Duisburger Akzente: Große Ereignisse werfen ihre Ankündigungen voraus


Bitte merken Sie DIESE Akzente-Veranstaltung vor:
TAGE DER FAMILIE – TAGE DER COMMUNE
Ein philosophisches Kabarett von Helmut Loeven
Donnerstag, 21. März 2024 – 19 Uhr
im SYNTOPIA
Duisburg-Hochfeld Gerokstraße 2

„Ein Problem in der Mitte der Gesellschaft“

„In vielen Städten gehen gerade Tausende Menschen gegen die AfD auf die Straße! […] Die Recherche von Correctiv über das Geheimtreffen von hochrangigen Funktionären der AfD, Neonazis, Unternehmern und zwei CDU-Mitgliedern hat zurecht viele alarmiert: Die Säuberungsphantasien, Vertreibungspläne und ein gleichzeitiges Umfrageallzeithoch der AfD sorgen für Empörung und spontanen Protest.“

„Ein Problem in der Mitte der Gesellschaft
Menschenverachtende Einstellungen sind kein Alleinstellungsmerkmal der AfD! Umfragen zeigen seit Jahren, dass extrem rechte Positionen in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet sind. Sie manifestieren sich in rassistischen und ausgrenzenden Strukturen.
Es braucht eine klare Absage, wenn Parteien der sogenannten Mitte versuchen, Wähler*innen der AfD durch Übernahme rechter Forderungen und rechtspopulistischer Rhetorik zurückzugewinnen, statt solidarische Antworten auf soziale und ökonomische Fragen zu finden. Davon profitiert am Ende nur die extreme Rechte – durch eine Normalisierung ihrer Positionen und eine von rechts polarisierte Gesellschaft durch eine erfolgreiche Diskursverschiebung. Merz rassistische Ausfälle und Lügen darüber, dass u.a. Geflüchtete das Gesundheitssystem ausnutzen würden, führen genauso wenig zu einem Stimmenzuwachs oder gar zu einer gerechteren Gesellschaft wie die Forderung des SPD-Kanzlers Scholz ‚im großen Stil‘ abzuschieben oder die sozialdarwinistischen Angriffe von Bundesminister für Arbeit und Soziales Heil (SPD) oder der FDP auf Bezieher*innen des Bürgergeldes und die Ausführungen des FDP-Finnazminister Lindner mit seiner Hetze gegen Erwerbslose und Geflüchtete. Die Kritik an rechtspopulistischen Anbiederungsversuchen ließe sich endlos fortsetzen. Der Preis, den CDU wie Ampel dafür zahlen, ist, dass sie den rassistischen Diskurs verschärfen und den Rechten in die Hände spielen. Das Ansteigen rassistischer, antisemitischer und sozial-darwinistischer Angriffe ist eine Folge dieses Diskurses.“
Düsseldorf stellt sich quer

Demnächst in der Weltbühne, bitte vormerken

Aktuelle Analysen vor den wegweisenden Landtagswahlen
Judith Goetz, Thorsten Mense (Hg.): Rechts, wo die Mitte ist. Die AfD und die Modernisierung des Rechtsextremismus. Unrast Verlag 2024, ca. 300 Seiten, ca. 19,80 €

Die „Alternative für Deutschland“ hat sich in den zehn Jahren seit ihrer Gründung von einer kleinen rechtspopulistischen Anti-Euro-Partei zur größten rechtsextremen politischen Kraft in der Bundesrepublik seit Ende des „Nationalsozialismus“ entwickelt. Mittlerweile vertritt sie ein offen rassistisches, nationalistisches und antifeministisches Programm, Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus sind ebenso fester Bestandteil ihrer Agenda. Je völkischer die AfD auftritt, umso mehr scheint ihr gesellschaftlicher Rückhalt zu wachsen. Zugleich findet eine fortschreitende Normalisierung der Partei und ihrer rechtsextremen Positionen in den Medien und der Politik statt. In der Flüchtlingspolitik bestimmt die AfD auch ohne Regierungsbeteiligung längst den politischen Diskurs.
Der Erfolg der AfD muss im Kontext der schon seit einigen Jahren anhaltenden gesellschaftlichen Rechtsverschiebung gesehen werden, in deren Folge rechtsautoritäre Einstellungen bis weit in die sogenannte bürgerliche Mitte Verbreitung finden. Das Buch vereint verschiedene Analysen zur AfD und zeichnet ein Bild einer Partei, die exemplarisch für den modernisierten Rechtsextremismus steht, der modern daherkommt, aber keineswegs weniger gefährlich ist als seine historischen Vorläufer.

Mit den Demonstrationen, in denen hunderttausende sich gegen Rechtsextremismus und gegen die AfD bekannten, sollte es nicht sein Bewenden haben. Macht Euch schlau!
Das Buch soll am 30. Mai erscheinen. Um Vorbestellung wird gebeten.

Bestellen Sie dieses Buch, bestellen Sie die Bücher, die Sie brauchen, – zum Abholen oder im Versand – in der Buchhandlung Weltbühne
Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
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UNRAST MUSZ BLEIBEN
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !
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„Aber es geht eben nicht nur um die Ängste von Reichen, Lobbyisten und Ewiggestrigen“

An diesem Wochenende sind, auch an den Tagen zuvor, hunderttausende Menschen in diesem Land auf die Straße gegangen, um sich der – mit Absicht vorangetriebenen – Aushöhlung der Demokratie entgegenzustellen, um Toleranz und Solidarität in der Gesellschaft zu verteidigen, um ihren Willen zur Menschlichkeit zu bekunden.
Exemplarisch die Rede von Dr. Michael Blume in Stuttgart am Sonntag, 21. Januar. Michael Blume ist Beauftragter der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus.
Man kann die Rede auf youtube hören & sehen.

Das Manuskript ist nachzulesen:

https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/files/2024-01-21-JSUW_Blume_Stuttgarthaeltzusammen.pdf

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Neu in der Weltbühne: Simone de Beauvoir, die Biografie

Neu in der Weltbühne: Lisa Neubauer: Simone de Beauvoir. Eine illustrierte Biografie. Mit Mini-Biografien und Original Bleistift-Art im Anhang. Unrast Verlag 2023. 152 Seiten, Großformat B5, Softcover. 18,00 €
Inspiriert von Simone de Beauvoirs Autobiografien macht sich dieser Comic auf die Spuren der französischen Schriftstellerin, Philosophin und Feministin Simone de Beauvoir (1908–1986). Ihren Weg und Werdegang, ihre Persönlichkeit, ihre Bekanntschaften, Freunde und Freundinnen und Geliebten, das Weltgeschehen des 20. Jahrhunderts um sie herum und natürlich die Entstehung ihrer Philosophie verknüpft Lisa Neubauer unterhaltsam und flüssig zu einer Story in vier Akten, die begreiflich macht, wie aus ›Sartres Freundin‹ am Ende die weltweit bekannte – sowohl verehrte als auch gehasste – Kulturikone wurde: Sie eckte an, sie war frech, sie irrte, sie war spontan. Und sie hatte eine Abneigung gegen monumentale Wahrheiten. Ihr Denken war im Prozess.
Simone de Beauvoir stand für Wandel, für Rebellion. Sie hatte den Mut, ein selbstgewähltes Leben zu führen und ihrem Wissensdrang zu folgen. Mit ihrer ganz eigenen Art zu leben, zu lieben und zu denken öffnete sie zahllosen Frauen Fenster und Türen, die vorher verschlossen schienen.

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Ein Metzger kommt nicht immer allein

Es ist wieder passiert: An EINEM Tag sind ZWEI neue METZGER-Ausgaben aus der Druckerei gekommen und ausgeliefert worden:
Die (aktuelle/reguläre) Ausgabe Nr. 152 und die Sonder-Ausgabe Nr. 153.
Und das wird geboten:
DER METZGER Nr. 152, Januar 2024:
Kostet 4 €. Und das steht drin:

Helmut Loeven: Der Feind meines Feindes ist mein Feind. Über den Gaza-Krieg: Parteinahme für Juden, für Palästinenser, gegen Hamas, gegen Netanjahu. Auschwitz ist die größte Last auf der Geschichte der Menschheit. Hamas will nicht das palästinensische Volk befreien, sondern jüdisches Leben vernichten. Es gibt auch einen Anti-Imperialismus der dummen Kerls.

VVN-BdA solidarisch mit den Opfern des antisemitischen Massakers. Warnung vor Gewaltspirale. „Als Vereinigung, die auch von jüdischen NS-Verfolgten gegründet wurde, möchten wir daran erinnern, dass noch heute ca. 150.000 Menschen in Israel leben, die einst die Shoah überlebten und Zuflucht in Israel fanden.“

Jakop Heinn: Kanzler unter Merz und Söder. Wer Wüst will, kriegt Söder.

Helmut Loeven: Bauern auf den Zufahrtswegen. Die Bauernproteste erinnern zu sehr an die Landvolk-Bewegung der 20er und 30er Jahre.

Timo Stoffregen: Matti und David in „Prätentiös“. Comic-Strip.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Ist sie oder tut Sahra Wagenknecht nur so?; Treiben oder getrieben: Die Grünen; Die Chinesin (über große und kleine Schritte auf revolutionären Lebenswegen); WDR-Weihnachtswunder und die Nähe zur Emanzipation; Die Rolling Stones; Vernunft kaputt; Mit Druckfehler nach New York; Super-League als Super-Lüge; Die Macht des Schicksals / Die Macht der Zahnärztin).

Lina Ganowski: La Notte. Diesmal: Halbritters Karikaturen-Zyklus über das „Dritte Reich“ im Alltag offenbart Mentalitäten, die auch heute im Alltag anzutreffen sind.

Maggy Wösthoff: Aufforderung zum Handeln. Rede zum Tag der Menschenrechte. „Wir sind die demokratische Antwort auf die Erfolge von Rechtsnationalen und Rechtsextremen. Wir sind die Gesellschaft, vor der uns unsere Eltern immer wieder gewarnt haben. Und ich finde, wir sind eine verdammt gute Gesellschaft.“

Schöner Fernsehgucken. Gucken Sie mal hier: Reklame für den Youtube-Kanal Video Sternbuschweg.

Max Reinhardt: Was macht eigentlich der Fischer?

Sonja Röder: Wer kennt Kunibertr Röder? Auf der Suche nach Spuren eines verschollenen Freaks.

Herbert Laschet-Toussaint (HEL): Herren des Krieges.

Erika Rear View. Bild & Text ineinander. Alte Liebe rostet nicht.

Sahara. Ein Grundsatz. Kornkammer, Jacobus Mayer, Ottokar Grobe, Jupp von Schmitz, Der Scharffmacher, Schmitzeuropa, Wachtmeister Schulz, Magirus Bögge, Renate Scheutin und überhaupt die alle legen wieder los.

Josef Dünnwald: Dünnwalds Seite für der Bevölkerung.

Konrad Knurrhahn: Einsatz. Und kein Wort mehr.

Rainer Dittrich: Petitessen. Die Aphorismen-Spalte.

Und gleichzeitig erscheint DER METZGER 153, Januar 2024 als Sonderausgabe
kostet 4 €.
Alles war, nix is mehr – Landschaften im Zweiten Futur – Das Weite suchen – Wanderer zwischen den Wänden – Bilder einer Vergewisserung. Bild-Reflexionen eines Flaneurs.

Besorgen! Bestellen! Schicken lassen! Oder in der Buchhandlung Weltbühne kaufen! Lesen! Weiterempfehlen! Draus zitieren! Und schließlich: Abonnieren! Denn: Wer abonniert, hat mehr von Metzger.

Anti-AfD-Demo in Düsseldorf am 27. Januar

Das DGB-Haus in Düsseldorf befindet sich auf der Friedrich-Ebert-Straße 34
Anreise mit der Bahn:
Ausstieg Düsseldorf-Hauptbahnhof
Ausgang Richtung „Konrad-Adenauer-Platz“
ca. 300 m geradeaus auf der rechten Seite befindet sich das Gewerkschaftshaus (erkennbar an dem DGB-Logo).

Ich würde an dem Samstag auch gern in Düsseldorf dabei sein.
Wer dahin geht: Grüßt die Demo von mir!