„Wir werden immer weniger“, möchte man immer öfter sagen.
„Jeder ist zu ersetzen“, hört man oft.
Keiner ist zu ersetzen.
Jörg Schröder, der einst aus dem unbekannten, ruinösen Melzer-Verlag eine Marke machte, dann, 1969, den März-Verlag gründete und damit etwas zustande brachte, das als „erweitertes Verlegertum“ bekannt wurde – dem Namen MÄRZ ist kaum etwas hinzuzufügen.
Das taz-blog, das er gemeinsam mit Barbara Kalender führte, war übrigens Vorbild für Amore e Rabbia. Einige Zeit habe ich es studiert und mir zeigen lassen, wie man ein Weblog gestalten und das Medium nutzen kann.
Jörg Schröder ist am 13. Juni 2020 81jährig in Berlin gestorben.
Jürgen Ploog wurde von einigen als der wichtigste deutschsprachige Schriftsteller der Gegenwart angesehen. Dieser Einschätzung würde ich nicht widersprechen. Er gehörte wie Carl Weissner und Jörg Fauser zum Frankfurter Autoren-Kreis einer authentischen Beat- und Cut-up-Literatur. Bis 1993 war er Flugkapitän der Lufthansa; er lebte in Frankfurt und Florida und kann Vertreter transatlantischer Counter-Culture dastehen. Daß er zu den METZGER-Autoren gehörte wird gleich im ersten Satz des Wikipedia-Artikels erwähnt. Mit Gasolin 23 – gestaltet von Walter Hartmann – setzte er Maßstäbe für das Medium Zeitschrift.
Jörg Schröder und Jürgen Ploog hatten miteinander zu tun. Ploogs erstes Buch „Cola Hinterland“ erschien 1969 bei Melzer.
Jürgen Ploog ist am 19. Mai 2020 85jährig in Frankfurt gestorben.