Das ist doch ein Dingen! Oder ist das kein Dingen?

Da wächst ja mal was zusammen:

Die (selbstverständlich eine einzige) trotzkistische Partei Deutschlands (und hinter ihr die gesamte Vierte-Internationale – sofern sie davon weiß) ruft auf zur Wahl der stalintreuen MLPD.

Nach Zeiten, in denen jemand schon dadurch schwerste Schuld auf sich geladen hatte, daß er von irgendjemand ihn verdächtigt wurde (und sei es zu Unrecht), Trotzkist zu sein, darf ein Trotzkist auf der offenen (internationalen – nein: „internationalistischen“) Liste der MLPD eine echte Alternative für die Arbeiter bieten.
Wenn das die Arbeiters gewußt hätten!

Das bestärkt mich in meiner These: Ich halte grundsätzlich alles für möglich.

Jetzt fehlt nur noch, daß die beiden Parteien sich vereinigen, wie einst KPD/ML und GIM.
Wenn zwei linke Parteien sich zu einer vereinigen, wie viel hat man dann? Drei.

Zeitung lesen am Internationalen Frauentag

Am „Weltfrauentag“ (wie er genannt wird von Leuten, die von seiner Herkunft nichts wissen wollen) wird der Frage erörtert „Was muss passieren, dass Frauen Karriere machen können“.
Bloß ein Irrtum? Oder ein absichtliches Täuschungsmanöver? Wer EMANZIPATION kennt, erkennt auch die Bedeutungslosigkeit von KARRIEREN.
Erst ein paar Seiten weiter, im Lokalteil nämlich, ist zu lesen: „Frauenhäuser dramatisch überlastet. Die Einrichtungen müssen Hunderten Gewaltopfern absagen“.
Was sind das für Zustände!
Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind – oft unter Lebensgefahr – stehen monatelang auf einer Warteliste!
Man stelle sich vor: Das Haus brennt, man ruft die Feuerwehr – und bekommt die Antwort: In drei bis vier Wochen kommen wir mal gucken.

Auf der Kommentarseite der WAZ von heute kritisiert Peter Schink das „Schneckentempo“ bei der Gleichberechtigung: „Gleichberechtigung braucht emanzipierte Männer.“

Ja!
Emanzipierte Männer erkennt man daran, dass sie emanzipierte Frauen wünschen.

Demnächst in der Weltbühne: Über den Postliberalen Kapitalismus


Ingar Solty: Der postliberale Kapitalismus. Renationalisierung – Krise – Krieg.
PapyRossa Verlag, ca. 300 Seiten. 22,90 €
Erscheinungstermin: April 2025. Um Vorbestellung wird gebeten.

Der globale Kapitalismus befindet sich in der Dauerkrise. Globale Finanzkrise, Eurokrise, »Flüchtlingskrise«, Coronaktise krise, Krise im Ergebnis der neuen Kriege von der Ukraine bis Nahost: Kaum scheint ein Krisenherd unter Kontrolle, schlägt die Dauerkrise aus einer unerwarteten Richtung zurück. Durch die Krisen verändert sich jedoch, wie schon immer in der Geschichte, auch der Kapitalismus selbst: Neoliberale Weltordnung und unangefochtene US-Hegemonie waren einmal. In den Konflikten um Aufstieg und Abstieg von Großmächten wird der Kapitalismus postliberal: Entdemokratisierung, Autoritarismus, (Wirtschafts-)Nationalismus, Militarismus, Imperialismus und (Wirtschafts-)Krieg sind die neue Normalität. Am Horizont zeichnen sich die Konturen eines neuen Kalten Kriegs mit Aussicht auf heiße Stellvertreterkriege und Eskalation ab. Aber können die großen Menschheitsfragen wie Frieden, Sicherheit, soziale Ungleichheit, sozialer Zusammenhalt, Demokratie, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Artensterben warten? Ingar Solty zeigt Ursachen und Hintergründe der Krise auf – und Alternativen für eine bessere Zukunft für alle.

Ingar Solty ist Autor und wissenschaftlicher Referent für Außen-, Friedens- und Sicherheitspolitik am Zentrum für Gesellschaftsanalyse und politische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Beiträge u.a. für der Freitag, Berliner Zeitung, taz, Deutschlandfunk und ARD-Sender.

Bestellen Sie dieses Buch in der Buchhandlung Weltbühne.

Im Laden oder Per Post.

Die Buchhandlung Weltbühne bittet und bietet.
Die Buchhandlung Weltbühne bittet um Unterstützung durch Aufträge.
Die Buchhandlung Weltbühne bietet solide Information im Dienste des Fortschritts.
WELTBUEHNE MUSZ BLEIBEN !


Bestellen Sie bei uns, und Sie sind beliefert.

Der Kessel des Monats


Bild aus dem Jahr 1505. Unbekannter Künstler.
Eine ungewöhnliche Darstellung.
Kein erhöhendes und überhöhendes Porträt, keine erhabene Helden- oder Bibelgestalt in statischer Pose.
Alltag als Thema, Arbeit als Thema.
Ausschnitt aus einem Vorgang, anders als es eine Sekunde vorher ausgesehen hat, anders als es eine Sekunde später aussehen würde.

Therese Giehse

Therese Giese um 1919

Auf dem Bild zu sehen ist die Schauspielerin Therese Giehse (1898-1975) 1919, im Alter von 21 Jahren. Heute ist ihr 50. Todestag.

Therese Giehse gründete 1933 gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Erika Mann und mit Klaus Mann imd Magnus Henning das Kabarett Die Pfeffermühle. Das Kabarett mußte wenige Tage nach seiner Gründung ins Exil gehen, zuerst in die Schweiz. Therese Giehse war als Jüdin, als links orientiert und weil sie aus ihrer gleichgeschlechtlichen Neigung nie ein Hehl machte, in Deutschland in großer Gefahr.
Auf der Bühne des Zürcher Schauspielhauses war sie mit dem Werk von Bertolt Brecht und Friedrich Dürrenmatt besonders verbunden:
Sie war für Brecht die erste Mutter Courage (1941) und die erste Schmuggler-Emma in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ (1948).
Sie war für Dürrenmatt die erste Claire Zachanassian in „Besuch der alten Dame“ (1956) und die erste Dr. med. Mathilde von Zahnd in „Die Pysiker“ (1962).
Dürrenmatt widmete ihr das Stück. Klaus Mann widmete ihr seinen Roman „Mephisto“.
Sie war von 1949 bis 1952 Mitglied des Berliner Ensembles.

Wenn wir etwas Besseres vorhaben als dem Absinken in die Barbarei zuzusehen, müssen wichtige Namen in Erinnerung bleiben!