DER METZGER Nr. 106!

Soeben erschienen ist die Ausgabe Nr. 106 des satirischen Magazins DER METZGER
metzger106-titelDas steht drin:

Ulrich Sander: Das Problem heißt Rassismus und Militarismus. Eine Betrachtumg nach der Pro-NPD-Entscheidung im Bundestag und zum Beginn des NSU-Prozesses in München. Der Umgang der „Mitte“ mit den Rechten ist von vielen gemeinsamen Schnittmengen geprägt. Das Bindeglied zwischen Mitte und Rechts ist der Rassismus.

Renate König: Die Lage des weiblichen Geschlechts in Indien.

Helmut Loeven: Merkel soll nicht bleiben, bleibt aber. Die SPD verliert nicht, weil der Steinbrück dauernd in irgendwelche Fettnäpfchen hineintritt, sondern: weil die SPD verliert, ist alles, wo der Steinbrück hineintritt, ein Fettnäpfchen. Zum hundertfünfzigsten Jahrestag auch noch eine Erinnerung an die Agenda 1919.

Lina Ganowski: La Notte – Themen der Nacht. Diesmal: Die Wohlfühl-Empörer. Der Furor um das Treiben des Daniel Cohn-Bendit im antiautoritären Kindergarten.

Mac Duff: Richter Azdak in Düsseldorf. Muß Annette Schawan ihren Doktortitel zurückgeben? Richter Azdak spricht ein Urteil.

Helmut Loeven: Das philosophische Kabarett. Diesmal: Hoch die Tasse(n) (und dat Pickdingen); Gesundheitsgefahren durch Nichtrauchen; Flasche gefunden – und was nun?; Die Linkspartei (in Duisburg) ist derzeit kein Ort zum Wohlfühlen; Komische Häuser, komische Vorschläge; Soll man in Bissingheim einen Bürgersteig nach Adolf Sauerland benennen?; Derrick war bei der SS?

Marvin Chlada und Florian Günther sprechen über Literatur und Fotographie, das Reisen und die Frauen, den Tod und das Leben …

Ostermarsch 2013 in Duisburg. Bilder, die alles sagen.

„Wollen die etwa alle zu Pelikan?“ Das Bühnenjubiläum – um ein halbes Jahr und eine halbe Stunde verschoben. Aber was dann kam, dafür hat es sich gelohnt, hinzugehen.

Carl Korte: Ausflug mit Direktor Lall. Mottes Reporterkolumne.

Paul Hafemeister. Erinnerung an einen Genossen.

Lütfiye Güzel: Meine Lieblingsbuchhandlung. Welche wohl?

Das Heft kostet 3 Euro. Es ist in der Buchhandlung Weltbühne erhältlich (auch im Versand. Es wird sofort geliefert).
Wer schlau ist, hat abonniert und kriegt das Heft in den nächsten Tagen zugeschickt.
Ein Abonnement von DER METZGER kostet 30 Euro für die nächsten 10 Ausgaben oder 50 Euro für alle zukünftigen Ausgaben.
Die Ausgaben ab Nr. 18 (1972) sind noch erhältlich (komplett im Sammelpaket oder einzeln). Die Ausgaben Nr. 1-17 (1968-1972) sind vergriffen.

„Brennende Ruhr“

„Brennende Ruhr“ ist der Titel eines Romans von Karl Grünberg, in dem die bewaffneten Auseinandersetzungen im Ruhrgebiet nach dem Ersten Weltkrieg dargestellt werden. Die Rote Ruhr Armee kämpfte gegen die kaiserlich-reaktionären Freikorps, die Keimzellen von SA und SS.
„Brennende Ruhr“ ist der Titel einer Veranstaltung der FDJ am Freitag, 10. Mai 2013, 18 Uhr in der Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100, 45326 Essen:
„Brennende Ruhr. Vor Hundert Jahren Freikorps – Heute die Heimatschutzkompanien“
Aus der Einladung:
„Es waren die Krupps von der Villa Hügel und Konsorten, die den 1. Weltkrieg begonnen hatten. Wegen des Profits, gegen die Konkurrenz von ihresgleichen aus den anderen Ländern. Es waren die Krauses und ihre Kinder, die dafür in den Krieg zu ziehen hatten gegen ihresgleichen drüben in den Gräben auf der anderen Seite. Und letztere waren es auch, die zu Millionen mit dem Leben bezahlten.
Und erstere waren es, die nach dem verlorenen Krieg die Freikorps bezahlten. Das Offiziersgesindel, das außer Krieg kein Handwerk gelernt hatte. Damit diese die Krauses und ihre Kinder, die nicht mehr in den Krieg ziehen wollten, niederkartätschten. Damit diese wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten auf Demokraten schossen.
Damit diese den Generalstreik der Arbeiter blutig beendeten. Soldaten gegen Demokraten? Soldaten gegen streikende Arbeiter? Das war einmal …? Das ist lange her? Das kommt nicht wieder?

Seit dem letzten Jahr (wurde) begonnen, in der gesamten Republik aktive Kommandos aus Reservisten aufzustellen. In Kompaniestärke, also jeweils an die 100. Für den Anfang sollen es bundesweit ca. 30 werden. In NRW 3: In Ahlen, Düsseldorf und Unna. Auftrag: Heimatschutz.
Heimatschutz. Das war auch die Losung der Freikorps …
Am 14. Juni soll der Aufstellungsappell für NRW … auf der Zeche Zollverein stattfinden. So heißt es in einem Dokument der Streitkräftebasis des Landeskommandos der Bundeswehr mit dem Stand vom 7. März 2013.

Daher machen wir anlässlich des 61. Jahrestag der Ermordung des Kommunisten und FDJler Philipp Müller, der in Essen auf einer Demonstration gegen die Aufstellung der Bundeswehr von der Polizei erschossen wurde, eine Veranstaltung unter der Überschrift „Brennende Ruhr. Vor Hundert Jahren Freikorps – Heute die Heimatschutzkompanien“.
Freikorps„Heimastschutz“ war schon damals die Losung. Und so sollte er aussehen.
Berlin, Gustav Noske beim Freikorps HülsenHoher Besuch bei den Mördern. Reichswehrminister Gustav Noske (SPD) besichtigt das konterrevolutionäre Freikorps Hülsen, Januar 1919. Foto: Bundesarchiv.

Siehe auch in DER METZGER Nr. 99 (2012):
Ulrich Sander: Zivilmilitärische Zusammenarbeit. Zusammenspiel von Polizei, Geheimdiensten und Militär. Was haben Politiker mit uns vor, die die NPD nicht verbieten wollen? Die Bundesregierung hält sich alle Optionen für den Militäreinsatz im Inneren offen. Der Sicherheitsstaat wird in dem Maße aufgerüstet, in dem der Sozialstaat abgewickelt wird.

Die Kunst des Büchertischs

WBBTWeltbühne-Büchertisch unter den Tafeln der Dauerausstellung über Verfolgung und Widerstand in Duisburg – in der Antifaschistischen Woche „Auf den Spuren des Terrors“.
Auch heute Abend wieder. Heute auf dem Programm: Ulrich Sander stellt sein Buch Von Arisierung bis Zwangsarbeit Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945 vor.

Auf den Spuren des Terrors – Antifaschistische Woche in Duisburg

Am 30. Januar jährt sich zum 80. Mal die Machtübertragung an Hitler. Einige werden sich zu Worte melden, um dann so schnell wie möglich „zur Tagesordnung überzugehen“: die ewigen Ablenker, die ewigen Beschwichtiger.
Doch auch die Antifaschisten melden sich zu Wort. Ich bitte um Aufmerksamkeit für die ANTIFASCHISTISCHE WOCHE in Duisburg – von Sonntag, 27. Januar bis Samstag, 2. Februar. 14 Einzelveranstaltungen sind geplant. Die Antifaschistische Woche steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister a.D. Josef Krings.
Die Antifaschistische Woche wird vorbereitet unter Federführung des Duisburger Kreisverbandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA). Es wird sehr viel Arbeit hineingesteckt – ebenso Erfahrung und Können. Ich bitte darum, diese Anstrengungen mit Aufmerksamkeit und Teilnahme an den Veranstaltungen zu belohnen. (Bitte beachtet das Programm – Anklicken zum Vergrößern).
antifa-woche-du-2013-aantifa-woche-du-2013-bDer Faschismus in Deutschland ist nicht nur ein geschichtliches, sondern ein aktuelles Thema. Faschismus verschwindet nicht von selbst.

Die Buchhandlung Weltbühne beteiligt sich an der Antifaschistischen Woche mit Büchertischen bei den Veranstaltungen im Dokumentationszentrum in Kaßlerfeld:
Montag, 28.1. – 19 Uhr
Dienstag, 29.1. – 19 Uhr
Donnerstag, 31.1.- 19 Uhr
Freitag, 1.2.- 19 Uhr
Samstag, 2.2. – 13.30 Uhr
Ich bitte zu beachten, daß an diesen Tagen die Buchhandlung früher geschlossen sein wird.

Die Bühne braucht eine Welt

Eine ganze Seite in der (wöchentlichen!) Studentenzeitung ak[due]ll:

akduell-2012-07-s6-weltbuehneAnmerkungen:
1. Wenn (in der Mitte der ersten Spalte) von „Lieferanten“ die Rede ist, die sich über zu viel Kleinabnehmer beschweren, dann sind damit speziell die Marktführer unter den Barsortimenten gemeint.
2. Im nächsten Absatz wird der Weltbühne-Slogan „Gegen alles, was langweilig, spießig und prüde ist“ aufgegriffen. Ich sprach davon, daß es in der „linken Bewegung“ (zurecht in Gänsefüßchen) Auflösungstendenzen gibt, die die Schwierigkeiten für eine (ohne Gänsefüßchen) linke Buchhandlung nicht gerade verringern, und ich ließ der Stoßseufzer erklingen: „Die Linken, die können manchmal sehr langweilig, spießig und prüde sein…“ Ich wollte nicht die Kundschaft in die Pfanne hauen, sondern die Linken.
3. Mit den Postkarten, die Marvin Chlada „auf Anhieb sympathisch“ waren, sind speziell solche gemeint, die – na sagen wir mal – ganz bestimmt nicht prüde sind.
4. Die eigentümliche Schreibweise „ak[due]ll“ kommt daher, daß nach der Zwangsvereinigung der Universitäten Duisburg und Essen die Abkürzung „due“ verwendet wird.

Alles in allem:
Das ist doch ein sehr informativer und sorgfältiger Bericht, den die Studentenzeitungsredakteurin Natalie Kajzer da verfaßt hat!
Auch der Fernsehbericht von Monika Krahl vor drei Jahren im WDR war sehr ordentlich. ICH SOLLTE MICH VIELLEICHT MEHR MIT JUNGEN JOURNALISTINNEN UMGEBEN.

P.S.: Aber auch Thomas Becker (WAZ) und Ulrich Sander (UZ) schrieben nicht nur positiv, sondern auch gut. Siehe dort.

Neu in der Weltbühne: „Von Arisierung bis Zwangsarbeit“

Ich empfehle:
Ulrich Sander (Hg.): Von Arisierung bis Zwangsarbeit. Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945. PapyRossa Verlag 2012. 348 S. mit zahlreichen s/w-Abbildungen. 16,90 Euro


Verlagstext: „Zum Beispiel Krupp. Der Konzern habe sich stets um einen humanen Kapitalismus bemüht, berichtete das Fernsehen zum 200jährigen Firmenjubiläum. Ob da auch an die zwölf Jahre nach 1933 gedacht war? Das letzte Tabu sei gebrochen, hatte es mit Blick auf die verdienstvolle Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“ geheißen. Aber „blinde Flecken“ blieben trotzdem. So in einem Bereich, der weniger lautstark diskutiert wird, jedoch mindestens ebenso wichtig war für die Funktionsweise der faschistischen Herrschaft in Deutschland wie die Wehrmacht: Die Rolle von Wirtschaftsführern und Unternehmen bei faschistischen Planungen für Krieg und Massenmord, als Akteure und insbesondere als Profiteure. Das Buch stützt sich auf selbstrecherchiertes Material von Geschichtswerkstätten und VVN-BdA, um an Verbrechen der wirtschaftlichen Eliten an Rhein und Ruhr zu erinnern: Von Abs bis Zangen, von Flick bis Quandt, von IG Farben bis Oetker-Pudding, von Arisierung bis Zwangsarbeit. Und auch Krupp wird nicht vergessen.“
Ulrich Sander ist METZGER-Autor.
Die Abkürzung VVN-BdA steht für Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten.
Eine ausführliche Buchbesprechung folgt in einer der nächsten METZGER-Ausgaben.

Von Zeit zu Zeit werden Sie an dieser Stelle über Neueingänge in der Buchhandlung Weltbühne informiert – nicht immer das Neueste, aber immer empfehlenswert.
Wenn Sie bestellen wollen, dann hier. Erinnern Sie sich stets an den Slogan:
„LIEBE leute BESTELLT bücher IN der BUCHHANDLUNG weltbühne UND sonst NIRGENDS.“
Weltbühne muß bleiben.