Betriebsferien


Wegen eines unaufschiebbaren Termins muß ich in dem genannten Zeitraum (etwas mehr als eine Woche) zu Hause sein und den Buchladen zu lassen.
Bis dahin und danach geht es wieder vor(an).

Neu in der Weltbühne: Was wurde / was wird aus Italien?

Neu in der Weltbühne: Gerhard Feldbauer: Giorgia Meloni und der italienische Faschismus. PapyRossa Verlag 2023. 168 Seiten, € 14,90.
Eine Woche vor dem 100. Jahrestag von Mussolinis »Marsch auf Rom«, der Machtübergabe an den »Duce« des Faschismus, trat die Führerin der Fratelli d’Italia, Giorgia Meloni, im Herbst 2022 ihr Amt als Ministerpräsidentin Italiens an. Ihr mehrheitlich aus Mussolini-Anhängern gebildetes Kabinett wurde in linken Medien als Regierung »reueloser Faschisten« charakterisiert. Gerhard Feldbauer geht der Frage nach, wie es geschehen konnte, dass zu Mussolinis verbrecherischem Erbe sich Bekennende an die Macht kommen konnten. Möglich wurde das, weil die faschistischen Kräfte in der Vergangenheit in Reserve gehalten wurden, um die Vorherrschaft der USA und der NATO zu sichern und um die Linken von der Regierung fernzuhalten. Nach ihrem Wahlsieg gab Meloni vor, sie habe »nie mit dem Faschismus sympathisiert« und Mussolinis Rassengesetze von 1938 immer als »Tiefpunkt der italienischen Geschichte« und als »eine Schande« betrachtet. Im Wahlkampf dagegen hatte sie sich zum Erbe Mussolinis bekannt und angekündigt, ein das Parlament entmündigendes autoritäres Präsidialregime zu errichten – bei Forcierung der neoliberalen Agenda.
Gerhard Feldbauer, Dr. phil., habilitierte sich in italienischer Geschichte und war langjähriger Pressekorrespondent in Italien und Vietnam. Arbeitet als freiberuflicher Publizist.

Das Buch ist im Programm der Buchhandlung Weltbühne (auch im Versand zu beziehen).
Gneisenaustraße 226, 47057 Duisburg (Neudorf)
Emil-Adresse: bestellungen@buchhandlung-weltbuehne.de
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Neu in der Weltbühne: Conrad Schuhler über Deutschland im Wirtschaftskrieg

Neu in der Weltbühne: Conrad Schuhler: Deutschland im Wirtschaftskrieg. Eskalation um jeden Preis. PapyRossa Verlag 2023. 158 S. 14,90 €

»Es kommen härtere Jahre, raue Jahre auf uns zu«, so Bundespräsident Steinmeier. Ein »Epochenbruch« habe stattgefunden, und die »Friedensdividende« sei »aufgebraucht«, die Welt sei »jetzt auf dem Weg in eine Phase der Konfrontation«. Die Deutschen müssten deshalb »konfliktfähig werden«. Dazu gehöre »zu allererst« eine starke Bundeswehr. Von der Bevölkerung verlangte Steinmeier »die Kraft zur Selbstbeschränkung«.
Conrad Schuhler setzt sich mit der Logik auseinander, einen Krieg – geführt womöglich mit Atomwaffen, deren Übernahme von den USA die Bundeswehr jetzt schon übt – und materielle Opfer in Kauf zu nehmen. So soll der »systemische Konflikt« mit Russland und China geführt werden. Schuhler macht die Formel »Demokratie gegen Autokratie« als Ausdruck des globalen Hegemonieanspruchs des Westens kenntlich. Der Westen, allen voran die USA und Deutschland, hat der Koexistenz eine kategorische Absage erteilt. Nach innen ist dieses Programm mit seinen unsozialen Folgen in demokratischen Formen nur schwer durchzusetzen. Eine friedliche, soziale und demokratische Zukunft müsste erstritten werden von Menschen, die politisch gegen ihre Eliten aktiv werden.
Conrad Schuhler, Diplom-Volkswirt. Studium an den Universitäten München und Manchester, Yale und Berkeley/USA. Langjähriger Vorsitzender des Instituts für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (isw) in München und lange Zeit Chefredakteur der UZ.

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Neu in der Weltbühne: Graphic Novel über Primo Levi

Matteo Mastragostino, Alessandro Ranghiasci: Primo Levi. Graphic Novel. Aus dem Italienischen von Georg Fingerlos. bahoe books Wien. 120 Seiten Hardcover im Großformat. 24 €.

Herbst 1986. Wenige Monate vor seinem Tod traf Primo Levi die Schüler der Volksschule Rignon in Turin. Es war die gleiche Schule, die er als Kind besuchte. So begann die lange Reise des Wissens, in dem der Schriftsteller die Kinder an der Hand nahm und sie ruhig in sein persönliches Drama begleitete und mit sanfter Festigkeit zu erklären versuchte, was der Holocaust war, und wie er es geschafft hat, die Hölle von Auschwitz zu überleben. Fragen über Fragen: Die Schüler öffneten ihre Augen und sahen die schwärzeste Seite der menschlichen Geschichte, geführt durch die Stimme und die Gesten eines ihrer maßgeblichsten Zeugen, einem Meister der Klarheit und des Widerstands, der Entschlossenheit und der Tat.
Primo Levis Biographie als berührende Graphic Novel zählt nicht nur zu den zugänglichsten Werken über die Deportation und Ermordung der Juden in Auschwitz, sondern gewinnt durch die zurückgenommene Erzählweise in Kombination mit den präzisen, unaufdringlichen Zeichnungen den Rang von Weltliteratur.

Die dritte Auflage erscheint in diesen Wochen. Um Vorbestellung wird gebeten.

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Neu in der Weltbühne: Hanna Mittelstädt arbeitet nie

Hanna Mittelstädt: Arbeitet nie! Die Erfindung eines anderen Lebens. Chronik eines Verlags. Edition Nautilus. 360 Seiten Broschur, Umschlag aus Archivkarton, 50 S/W-Abbildungen. 360 Seiten. 28,00 €

Zehn Jahre nach dem Tod Lutz Schulenburgs blickt Hanna Mittelstädt zurück auf vier Jahrzehnte Edition Nautilus und erzählt eine kollektive Geschichte

Über ihr politisches Engagement sind Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires Anfang der 1970er Jahre eher zufällig in die Verlegerei eingestiegen. Denn eigentlich sollte die Revolution gemacht werden und nicht Lektorat, Vertrieb oder PR! So hat die von ihnen gegründete Edition Nautilus immer im Spannungsfeld zwischen politischem Wollen und den Zwängen der Realität gearbeitet.
Zehn Jahre nach Lutz Schulenburgs plötzlichem Tod 2013 blickt Hanna Mittelstädt zurück auf die ersten vierzig Jahre Nautilus. Entlang zahlreicher Dokumente und Fundstücke aus der Verlagskorrespondenz erzählt sie eine so persönliche wie kollektive Geschichte. Inspiriert vom Pariser Mai 68 ging es stets um den Reichtum an Lust, Wissen und Autonomie, um die Loslösung von herkömmlichen Vorstellungen der »politischen Arbeit«, der »politischen Literatur«. Es ist die Geschichte der Erfindung eines anderen Lebens.

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Stattgefunden hat: die VVN-LaKo

Am Samstag, 22. April fand in Oberhausen die Landeskonferenz der VVN-BdA statt.
Die VVN-BdA ist die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
Die Konferenz tagte im „Eisenlager“ im Zentrum Altenberg. Früher war das eine Fabrik, jetzt ist das ein Kulturzentrum mit Veranstaltungen und einem Industriemuseum. Der Charme des hinterbliebenen Zweckbaus mit moderner Technik ist dem Backstein-Gebäude anzumerken.
Seit Jahrzehnten ist die Buchhandlung Weltbühne mit ihrem Büchertisch bei den Landeskonferenzen der VVN, die früher in Bochum, dann im Verdi-Haus in Düsseldorf und seit 2020 in Oberhausen stattfinden (darüber diverse Berichte in diesem Weblog).
Diese Konferenz war geprägt von durchaus kontroversen Diskussionen, bezogen auf Bündnispolitik, aber ohne Polemik. Angenehm mitzuerleben war die Konzentriertheit, Fairness, Disziplin und Sachlichkeit der Debatten und die tolerante Atmosphäre. Von allen Organisationen, mit denen ich verbunden bin, ist die VVN mir besonders sympathisch.
Die VVN muß es geben, und ihr muß Kraft gegeben werden. Die VVN ist gut für dich, erkundige dich nach ihr.

Bilder (C) Merkfoto

Die Tradition unserer „großen“ Büchertische, begonnen schon Ende der 60er Jahre, nähert sich dem Ende (man wird schließlich nicht jünger). Beim Ruhrorter Kunstmarkt am 20. August (Sonntag) wollen wir jedenfalls wieder präsent sein.

Neu in der Weltbühne: Basiswissen über die Inflation

Klaus Müller: Inflation. PapyRossa Verlag, Reihe Basiswissen. 130 S. 12 €.
Die Inflation ist zurück. Weltweit ziehen die Preise an, vor allem bei Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln, aber auch bei anderen Gütern. Die scheinbaren Ursachen sind: Der Krieg in der Ukraine, unterbrochene Lieferketten und Angebotsverknappung (wofür Russland die Schuld zugewiesen wird), Nachfragezuwachs (was der VR China angelastet wird), Ernteausfälle, steigende Kosten, vor allem Anstieg der Löhne (wobei Gewerkschaften als Schuldige benannt werden) und die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Das sind eingängige, zum Teil glaubwürdige, aber oberflächliche Thesen. Sie enthalten zwar rationale Aspekte, dringen aber nicht zu den tieferen Ursachen des Phänomens vor, sondern lenken im Gegenteil von ihnen ab und sind im Prinzip Vorwände. Hier ist dringend Aufklärung geboten. Klaus Müllers Buch trägt dazu bei: Ist der Preisanstieg das Wesen der Inflation? Wann in der Geschichte gab es Inflationen? Was sind ihre Ursachen, Arten und Wirkungen? Wer profitiert von der Inflation, wer leidet unter ihr? Kann der Staat etwas unternehmen gegen sie? Und wenn ja: Was sind die hierfür geeigneten Maßnahmen?
Klaus Müller, Prof. Dr. sc. oec., bis 1991 beschäftigt an der TU Karl-Marx-Stadt und der TU Chemnitz. Danach freiberuflicher Dozent für Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Etwa 400 Publikationen, darunter zahlreiche Bücher.

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Neu in der Weltbühne: Gärtner und Tattoo

Neu in der Weltbühne: Stefan Gärtner: Tote und Tattoo. Essays, Glossen, Kritik der Dummheit. Edition Tiamat. 336 S. 24 €

Der Verlag hat das Wort:
»Es gibt einen Fundus an Dummheit in der Menschheit, der ebenso ewig ist wie die Menschheit selbst« (Flaubert), und dass es immer so weitergeht, ist zwar die Katastrophe, macht aber Bücher wie dieses erst möglich. Nötig allerdings auch.
Alles andere wäre ja auch noch schöner, wenn auch keinesfalls schöner als dieses kommende Standardwerk, das 50 politisch-polemische Texte aus (beinah) 20 Jahren Kultur- und Betriebskritik versammelt: über Mozart-Shows und Motivationstrainer, doofe Tätowierungen und schlimme Jacken, Literaturpreise und Preisochsen; über Bundespräsidenten, Bundeskanzlerinnen und beider Freunde von der Presse; über das Musterland Deutschland, den Exfreund Amerika und den Glücksfall Israel; über alte weiße Frauen, dumme weiße Männer, den Aktivismus der wenigen und den Passivismus der vielen; über zu dicke Autos, zu dünne Kinder und warum man den Pudding vor dem Hauptgang essen soll. Dazu alles über das (gute) Weltklima, Bildung, Facebook und Hitler.
Unter anderem!

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Demnächst erscheint: Lucius Teidelbaum: Vom Querdenken zur Querfront? Corona-Proteste von rechts

Demnächst in der Weltbühne: Lucius Teidelbaum: Vom Querdenken zur Querfront? Corona-Proteste von rechts. Unrast Verlag Reihe transparent. ca. 80 Seiten, 8,90 €. Erscheint 30. April 2023.

Als die Bundesregierung im April 2020 drastische Maßnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie erließ, löste das landesweit wütende Proteste aus. Richteten sich die Demonstrationen anfangs noch hauptsächlich gegen diese Maßnahmen, entwickelte sich bald ein Marktplatz der alternativen Fakten. Unter den Gegnern der Maßnahmen breiteten sich rasend schnell Annahmen und Krisenerzählungen mit verschwörungsideologischem Unterbau aus, die sich als Fundament einer neuen, rechtsoffenen Online- und Straßen-Bewegung entpuppten.
Lucius Teidelbaum geht der Entwicklung dieser diffusen Bewegung nach, beleuchtet ihre Inhalte und Motive und erklärt, was daran so gefährlich ist. Er stellt unterschiedliche Akteure vor, zeigt auf, welche Rolle die klassische extreme Rechte in den Protesten spielt, wirft einen Blick auf den aktuellen Stand dieser Gruppe Gleichgesinnter und fragt nach einem sinnvollen Umgang mit den ›Querdenkern‹, die nicht der extremen Rechten angehören und die noch kein geschlossenes Verschwörungs-Weltbild haben.

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UM VORBESTELLUNG WIRD GEBETEN.
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Neu in der Weltbühne: (Post-)Pandemische Normalitäten – Zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise

»Nicht die Viren sind ungerecht, sondern die Strukturen, auf die sie treffen« (Christa Wichterich)
Guido Arnold, Helmut Kellershohn, Margarete Jäger: (Post-)Pandemische Normalitäten. Zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise.
Edition DISS im Unrast-Verlag 2022. 160 Seiten. 19,80 €
Einhergehend mit rassistischen und nationalistischen Entsolidarisierungsprozessen, veränderten Gerechtigkeitsvorstellungen und einer zunehmenden Entwicklung sozialer Ungleichheitsverhältnisse – nicht zuletzt aufgrund eines technokratisch geleiteten ›Solutionismus‹ im automatisierten Bevölkerungsmanagement – hat die Corona-Krise ›neue Normalitäten‹ generiert, die gesellschaftsverändernde Wirkung auf die post-pandemische Zukunft haben.
In 13 lesenswerten Beiträgen geht dieser Sammelband des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS) der Frage nach, welchen Einfluss die Krise auf die Geschlechterverhältnisse hatte (und immer noch hat), auf den desolat ausgehöhlten Gesundheitssektor, auf die Digitalisierung im Bildungs- und Arbeitsbereich oder die zunehmende Bedeutung von Verschwörungsmythen.
Doch die Autor:innen sezieren nicht nur die spezifischen Merkmale der Pandemie. Sie nehmen auch möglicherweise kausale Zusammenhänge zwischen der pandemischen und der sich parallel zuspitzenden ökologische Krise in den Blick und analysieren die gesellschaftlichen Auswirkungen im Hinblick auf eine sich möglicherweise katastrophisch verschärfende Krisendynamik.

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Neu in der Weltbühne: Über Frankreichs radikale Rechte

Demnächst in dieser Buchhandlung:
Sebastian Chwala: Frankreichs radikale Rechte. Geschichte, Akteure und Gefolgschaft. PapyRossa Verlag. Ca. 350 Seiten. 22,90 €
Erscheint im März 2023
Erosion des etablierten Parteiensystems, Spaltung des Landes und, mal wieder, eine »Schicksalswahl«, so die Befunde rund um die Präsidentschaftswahl 2022 in Frankreich. Einmal mehr war es an Marine Le Pen und ihrem Rassemblement National, dem einstigen Front National, der politischen Debatte den Stempel aufzudrücken – und die ›Grande Nation‹ weiter nach rechts zu verschieben. Wo liegen die Ursachen für den Aufstieg der radikalen Rechten? Inwieweit wurden die Geister mit einer neoliberalen Politik erst gerufen? Welche Rolle spielen Abstiegs- und Entfremdungserfahrungen der classes populaires? Wer wählt rechts? So fragt Sebastian Chwala und blickt auf Klassenerfahrungen der Mittelschichten wie der »Ausgestoßenen«. Er geht der Geschichte und Strategie der radikalen Rechten nach, nimmt Hochburgen und soziale Zusammensetzung in den Blick. Für den rechten Aufstieg macht er eine »multiple Krise« als Ursachenbündel aus, darunter auch der Niedergang der Linksparteien. Davon ausgehend fragt Chwala nach Alternativen zu einer Rechtsentwicklung, wie sie etwa bei den Protesten der gilets jaunes aufschienen.

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Rosen…… ..schlossen


Das war noch nie anders: Am Rosenmontag ist die Buchhandlung Weltbühne geschlossen.
Der Rosenmontag ist für mich einer der höchsten Feiertage. Ich verbringe diesen Tag in kreativer Kontemplation: zur konzentrierten Arbeit, bei der ich meine Ruhe haben muß.
Dazu ist doch nichts schöner als ein VERLÄNGERTES WOCHENENDE. Ein VERLÄNGERTES WOCHENENDE ist ein Wochenende mit einem freien Montag dran.
Zum Glück ist der Rosenmontag immer an einem Montag.
Das ist das Schöne, das Angenehme und der eigentliche Sinn des Karnevals: Daß ich da nicht mitmachen muß.

Eine gute Veranstaltung

Es wäre schön gewesen, wenn Frank Baier seinen 80. Geburtstag noch erlebt hätte. Viele, die ihn kannten, die ihn begleitet hatten und sein künstlerisches Wirken schätzen, waren am vergangenen Samstag im sehr gastfreundlichen KOM’MA-Theater in Rheinhausen.
Michael Zachcial und die Band Grenzgänger boten ein umfangreiches, sehr gekonnt vorgetragenes Programm.
Bilder © Hafenstaedter/Merkfoto
Büchertisch als Beitrag der Buchhandlung Weltbühne.

„Die Lebenskunst ist die wichtigste aller Künste“: Bertolt Brecht

Von Bertolt Brecht ist mal wieder die Rede. Der meist-entsorgte, meist für erledigt gehaltene, meist-vergessengemachte, meist für überholt erklärte – aber meist-überlebensfähige Autor wurde am 10. Februar 1898 geboren. An den 125. Geburtstag mußte erinnert werden.
Rückblende 1998. Anläßlich des 100. Geburtstags erschien eine METZGER-Sonderausgabe (Der Metzger Nr. 55), ein Heft mit 52 Seiten, darauf zahlreiche Abbildungen, einige Dokumente und Zitate, zwei Gastbeiträge (Lina Ganowski, Motte) und wurde damals für 8 Mark verkauft.
Aus dem Inhalt:

Liefere die Ware! / Das meiste, was geschrieben wird, ist Quatsch. Wie die Taz, aber auch die UZ, Fragwürdiges verbreiten.
Brecht-Chronik
„Da ging der Tumult los“ Die „Legende vom toten Soldaten“.
Der Haifisch ist kein Haifisch (wenn man nichts beweisen kann). Die Dreigroschenoper.
Zeugnisse: George Grosz, Max Frisch, Erwin Geschonneck.
Wollen Sie Brecht lesen? Eine ausführlich kommentierte Literaturliste.
Die wiedergefundene Ernte. Die ersten gedruckten Texte Brechts standen in der Schülerzeitung „Die Ernte“.
Brecht-Bibliografie.
Motte: Mottes Oma und Bert Brecht.
„Sind Sie oder waren Sie jemals…“ Aus dem Verhör vor dem Kongreßausschuß zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe.
Helmut Loeven: Ein Amoklauf der Moral. Brecht und seine Mitarbeiterinnen. „Enthüllungen“ über Brechts Verhältnis zu seinen Mitarbeiterinnen bedienen modische Ressentiments: Eine Mischung aus Prüderie, Neid, Feminismus und Antikommunismus.
„Deine Liebe könnte fünf Erdteile glücklich machen“: Ruth Berlau. Zitate aus den Erinnerungen einer faszinierenden Frau: über Walter Benjamin, Hanns Eisler, Charlie Chaplin, Peter Lorre, Paul Dessau, Berliner Ensemble, über Freundschaft und Liebe.
„Jrüß den Brecht!“ – Margarete Steffin.
Geschichten vom Herrn B. Brecht-Anekdoten.
Die Empfindlichkeit weiter Kreise… „Ich kann aber nicht entsprechen“. Aus dem Arbeitsjournal.
Lina Ganowski: Die Schriftsteller.
„Öfter als die Schuhe die Länder wechselnd“ – Flucht, Exil, Rückkehr.

Das Heft kann für 6 € (einschließlich Versandkosten) in der Buchhandlung Weltbühne bestellt werden.
Desweiteren 1998 wurde die Doppel-CD produziert mit dem Titel „Der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein“. Darauf enthalten ist auch die Radiosendung des Medienforums Duisburg (moderiert von Dirk Drazewski, Redaktion: Jürgen Mikley. Mitwirkender war Hans-Joachim Brune). Die Doppel-CD kann für 16 € in der Buchhandlung Weltbühne bestellt werden. Heft und CD zusammen im Versand für 20 €. Im Laden billiger.

Glück auf, Frank Baier!

Am Samstag, 11. Februar um 20 Uhr im Kom’ma-Theater in Duisburg-Rheinhausen:
Glück auf, Frank Baier!

Die Grenzgänger, die mit ihm das preisgekrönte Album „Keine Bange Leschinsky (Lieder der Märzrevolution 1920)“ aufgenommen haben, erinnern an einen lieben Freund und warmherzigen Kollegen und spielen und interpretieren seine Lieder. Eingeladen sind verschiedene Gäste.
Frank Baier, Stimme des Ruhrgebiets war nicht nur ein unermüdlicher Streiter für Menschenrechte. Er sammelte die Lieder der Bergarbeiter, gab sie in mehreren Liederbüchern heraus und rettete sie so vor dem Vergessen. Er sang frühmorgens vor den Toren der Zechen und Stahlwerke zur Unterstützung streikender und ausgesperrter Arbeiter, spielte mit „Ton Steine Scherben“ in besetzten Häusern und half mit, die Rhein-Preußen-Siedlung in Duisburg-Homberg vor dem Abriss zu bewahren.
Ungezählte Geschichten gibt es zu erzählen, von Reisen nach Sardinien, Konzerten auf Madagaskar, der Freundschaft mit Fasia Jansen, dem Kampf gegen den „Schnellen Brüter“ in Kalkar, deutsch-türkischen Konzerten vor mehr als hundertausend Menschen in Bonn. Immer mit dabei: Die Ukulele.
Frank Baier starb im letzten Frühjahr plötzlich und unerwartet. Am 12. Februar wäre er 80. Jahre alt geworden.
Die Grenzgänger, die mit ihm das preisgekrönte Album “Keine Bange Leschinsky (Lieder der Märzrevolution 1920)” aufgenommen haben, laden ein und geben den Rahmen, ähnlich wie “The Band” bei ihrem “The Last Waltz”. Sie spielen Franks Lieder und Geschichten gemeinsam mit: Klaus der Geiger und Salossi, Helmut Meier (vormals Liedermeier), Jörg Fröse (vormals Die Grenzgänger), Eckhart Pressler (liest aus Franks noch nicht erschienener Biographie) und Paul Hoffmann (zeigt Filmausschnitte). Weitere Überraschungsgäste sind angefragt.

Samstag, 11. Feb., 20:00
KOM’MA-Theater, Schwarzenberger Str. 147, 47226 Duisburg
Anfahrt ÖPNV
Willy-Brandt-Kolleg – 2 Min Fußweg
Friedrich-Ebert-Straße – 5 Min Fußweg
Rheinhausen Rathaus – 5 Min Fußweg

Geplant ist auch: Büchertisch der Buchhandlung Weltbühne (hoffentlich klappt’s).
Dort soll auch das Buch von/über Frank Baier, erschienen im Trikont-Verlag, zu kriegen sein.